Babygymnastik - Hinweise und Übungen
Schon im jüngsten Alter kann man seinem Nachwuchs durch Bewegung etwas Gutes tun. Babygymnastik lässt sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise durchführen; sie fördern den Bewegungsdrang des Kindes und tragen auch zur Entspannung bei. Wichtig ist, die Kleinen nicht zu überfordern. Werfen Sie einen Blick auf hilfreiche Übungen in der Babygymnastik.
Sinn und Zweck der Babygymnastik
In den ersten Lebenswochen sind Babys meist noch sehr zufrieden mit Essen und Schlafen und zwischendurch noch ganz viel Körperkontakt. Doch irgendwann wird es den Kleinen zu langweilig, sie möchten sich mehr bewegen und möchten dorthin, wo die "interessanten" Dinge sind.
Doch aus eigener Kraft schaffen es die Kinder noch nicht, und so werden sie missmutig. Genau dann kann die Babygymnastik dazu beitragen,
- das Kind abzulenken und
- die Bewegungen zu fördern.
Den richtigen Zeitpunkt finden
Die einzelnen Übungen sind - auch wenn sie nicht unbedingt so aussehen - anstrengend für das Baby. Man sollte es also nicht übertreiben. So lange das Baby noch sichtlich Spaß daran hat und lacht, kann man mit ihm turnen. Sobald es jedoch weint oder quengelig wird, sollten die Eltern aufhören und ihrem Baby wieder Ruhe gönnen.
Des Weiteren sollte man die Turnübungen nicht unbedingt nach einer Mahlzeit durchführen. Viele Babys reagieren empfindlich, wenn sie nach ihrem Fläschchen oder dem Brei auf den Bauch gelegt werden. Bauchschmerzen und heftiges Spucken können dann die Folge sein.
Babygymnastik-Übungen für die Beine
Um Babys Beinchen zu lockern, setzt man sich bequem auf einen Stuhl und legt das Baby auf die eigenen Oberschenkel. Natürlich muss man es gut festhalten, besonders, wenn das Baby schon etwas älter und mobiler ist.
- Das Köpfchen des Babys liegt auf den Knien von Mama oder Papa, so dass Blickkontakt besteht.
- Nun nimmt Mama oder Papa die Füßchen des Babys und streckt die kleinen Beine ganz langsam und vorsichtig.
- Danach überkreuzt man Babys Beinchen und streckt sie anschließend wieder.
- Nach einer kurzen Erholungsphase, in der das Baby ruhig geknuddelt werden darf, werden die Beinchen erneut gestreckt und über Kreuz gebracht. Diesmal wird jedoch das andere Beinchen nach oben gelegt.
Keinesfalls darf diese Übung ruckartig geturnt werden. Nur wenn man ganz langsam und in einer ruhigen Atmosphäre die Babygymnastik macht, profitiert das Baby auch davon.
Babys lieben Musik
Besonders viel Spaß macht diese Turnübung, wenn Mama oder Papa dazu singen. So passt zum Beispiel das Kinderlied "Tschu-tschu-tschu, die Eisenbahn, wer will mit, der hängt sich an" sehr gut zu dieser Übung, wenn man die kleinen Füßchen in die Hand nimmt und schnell, aber nicht ruckartig, nach vorne und hinten bewegt.
Babygymnastik-Übungen für die Füße und Zehen
Schon mit ganz kleinen Babys kann man Babygymnastik für die Füßchen und Zehen machen. So lange das Kind noch nicht laufen kann, hat es einen ganz ausgeprägten Greifreflex an den Füßen.
- Um diesen zu trainieren, legt man das Baby auf eine weiche und flache Unterlage, zum Beispiel eine Decke.
- Dann nimmt man ein Beinchen in die Hand und streicht mit einem Finger der anderen Hand an der Fußsohle entlang. Automatisch werden die kleinen Zehen versuchen, den Finger zu greifen.
- Wenn Mama oder Papa anschließend den Fußrücken drücken, dann streckt das Baby seine Zehen wieder aus.
Diese Übung sollte natürlich an beiden Füßchen durchgeführt werden. Sofern das Baby daran Spaß hat, kann die Übung durchaus auch mehrmals wiederholt werden. Anschließend kann man Babys Fußsohlen sanft gegeneinander drücken und die Beinchen nach vorne und wieder zurück bewegen.
Wenn diese Übung regelmäßig geturnt wird, kräftigt man dadurch die kleinen Zehen und unterstützt die Muskulatur von Babys Füßchen.
Generelle Hinweise
Das Baby hat nur dann Spaß an diesen Übungen, wenn Mama oder Papa natürlich warme Hände haben. Fasst man Babys Füßchen mit kalten Fingern an, so wird das Baby mit größtem Protest darauf reagieren und vermutlich keine Lust zum Turnen haben. Besonders viel Spaß wird es dem Baby aber machen, wenn diese Übungen in einem warmen Raum, zum Beispiel im Bad, geturnt werden und es ganz nackt strampeln darf.
Babygymnastik-Übungen für Arme und Schultern
Neben den Beinchen, den kleinen Füßen und den Zehen darf man natürlich auch die Arme und Schultern nicht vergessen, wenn man die Bewegungen seines Babys durch Babygymnastik fördern möchte. Auch für diese Übungen sollte man das Baby nackt ausziehen und in einem warmen Raum strampeln lassen.
Übungsbeispiel 1
Bei den Übungen zur Kräftigung von Armen und Schultern können sich die verspannten Muskeln entspannen und das Baby tiefer atmen.
- Für diese Übung liegt das Baby auf einer bequemen Unterlage.
- Mama oder Papa umfassen die Handgelenke des Babys und überkreuzen die Arme vorsichtig.
- Dann werden beide Arme ganz weit zur Seite gestreckt, bis sie am Boden aufliegen.
- Anschließend werden die Arme vor dem Bauch erneut gekreuzt, diesmal sollte jedoch der andere Arm oben sein.
- Dann kann man auch noch die Arme beugen und strecken, mal seitlich, mal nach oben.
Übungsbeispiel 2
Ähnlich geht die folgende Übung, bei der Mama oder Papa jedoch mehr Körperkontakt zu ihrem Baby haben:
- Zur Entspannung der Schultern legt man sich das Baby auf die Oberschenkel. Dazu kann man entweder am Boden sitzen oder sich auf einen Stuhl setzen.
- Nun werden die kleinen Arme zuerst beide nach oben ausgestreckt, dann beide zur Seite und dann beide über Kreuz vor Babys Bauch.
- Während der Babygymnastik kann man seinem Baby auch Lieder vorsingen. Das Turnen soll ja keine Pflichtübung werden.
Sobald das Baby keinen Spaß mehr an Bewegungen hat, sollte man aufhören. Vielleicht ist das Baby jetzt müde oder möchte einfach ein bisschen alleine mit seinen Händchen und Füßchen spielen.
Babygymnastik-Dehnungsübungen
Dehnungsübungen können im Rahmen der Babygymnastik dazu führen, dass man die Verdauung des Babybäuchleins fördert. Dazu müssen die Übungen jedoch regelmäßig geturnt werden, sollten aber auch nicht übertrieben werden.
Babygymnastik ist nur so lange sinnvoll, wie das Baby auch Spaß daran hat. Man sollte es nicht zwingen zu turnen. Wenn es müde ist oder Hunger hat, wird es dem Baby nicht gefallen, sich zu dehnen oder Übungen für die Arme oder Beine zu turnen. Ist das Baby krank, sollte auf Babygymnastik komplett verzichtet werden.
Bei gesunden Babys können regelmäßig durchgeführte Dehnungsübungen dazu führen, dass die Verdauung angekurbelt wird. Dadurch entstehen weniger Blähungen und das Baby ist ausgeglichener. Außerdem wird auch die Atmung unterstützt, wenn der Brustbereich des Babys gedehnt wird.
Übungsbeispiel
- Um das Baby zu dehnen, muss sich die Mama oder der Papa mit dem Rücken an eine Wand lehnen und die Beine ausstrecken.
- Das Baby wird darauf gelegt, so dass es Mama oder Papa anschauen kann. Die Schultern des Babys sollten oberhalb der Knie von Mama oder Papa sein.
- Das Baby wird an den Oberschenkeln festgehalten, während man die eigenen Knie ganz langsam und vorsichtig anzieht.
Der Brustkorb wird dadurch gedehnt, jedoch sollte man bei kleinen Babys aufpassen, dass das Köpfchen gut gestützt ist. Wenn dem Baby diese Dehnungsübung gefällt, so kann man sie bis zu dreimal wiederholen.