Anspruchsvoll und akrobatisch - Tänzerische und musikalische Merkmale des Breakdance

Breakdance erfreut sich vor allem unter den jüngeren Generationen großer Beliebtheit. Mitunter wird diese Tanzform auch als Breaking oder B-Boying bzw. B-Girling bezeichnet. Sie ist Teil der Hip-Hop-Bewegung und wird durch zahlreichen Tricks auf der Tanzfläche begleitet. Informieren Sie sich über die tänzerischen und musikalischen Merkmale des Breakdance.

Von Kathrin Schramm

Tanzmerkmale

Von herkömmlichen Tänzen unterscheidet sich der Breakdance vor allem durch seine abgehackt erscheinenden Bewegungen. Die Tänzer sehen oft aus wie Roboter und setzen diese Elemente bewusst als Wiedererkennungssymbole ein.

Dabei gibt es viele unterschiedliche Stilrichtungen, die vom Laien jedoch nicht unbedingt differenziert werden können. Der Breakdance gilt als Vorläufer des HipHop, in Wahrheit jedoch besteht zwischen beiden Tanzstilen eher ein symbiotisches Verhältnis.

Die Ausführung ist jedoch sehr schwierig und anspruchsvoll, denn der Breakdance beinhaltet viele akrobatische Einlagen und Figuren. Selbst die Grundschritte und Basis-Schrittkombinationen sind für den Tanzanfänger nicht einfach zu erlernen. Sie erfordern ein hohes Maß an

  • Koordinationsfähigkeit und
  • Musikalität,

da die einzelnen Bewegungen häufig absichtlich neben dem Takt stattfinden. Pausen werden künstlich verlängert, häufig verharrt eine Bewegung über einen oder mehrere Takte lang, um sich dann extrem schnell in einem Punch, Kick oder Sprung aufzulösen.

Sehr gewöhnungsbedürftig sind auch die vielen akrobatischen Figuren, die direkt auf dem Boden stattfinden. Damit hat der Breakdance die Tanzwelt revolutioniert, da normalerweise im Stehen und nicht im Sitzen oder Liegen getanzt wird.

Figuren, bei denen beim Breakdance jeweils nur die Hände und Füße den Boden berühren, während der Körper vermeintlich unkoordinierte Bewegungen und Rotationen ausführt, sind an der Tagesordnung. Ebenso beherrschen fortgeschrittene Tänzer die Rotation des Körpers um verschiedene Körperachsen, oder zum Beispiel das Drehen des Körpers im Kopfstand.

Junger sportlicher Typ mit Kapuze beim Tanzen, Schwebeaufnahme
Junger sportlicher Typ mit Kapuze beim Tanzen, Schwebeaufnahme

Spektakuläre Tricks auf der Tanzfläche

Der Breakdance bietet viel fürs Auge. Tanzeinlagen, die an Akrobatik erinnern und so schnell durchgeführt werden, dass man die einzelnen Bewegungsabläufe nur noch erahnen kann, wechseln sich mit Sprüngen, Kicks und Punches ab. Wir haben die einzelnen Figuren und Tricks des Breakdance einmal genauer für Sie unter die Lupe genommen.

Die akrobatischen Figuren und Tricks werden unter dem Begriff "Powermoves" zusammengefasst. Das bedeutet frei übersetzt: Bewegungen mit hoher Dynamik und Kraft. Hier stellen wir Ihnen die typischen Powermoves vor.

Breakdance-Tricks:

  • Back und Head Spin
  • Swipes
  • Airtwist/Airflare
  • Ninety Niners
  • Turtle
  • Windmills
  • Flare

Der Back Spin

Mit dem Back Spin begann die Entwicklung der Powermoves. Er ist relativ einfach zu erlernen. Der Back Spin findet in Rückenlage statt, und dann dreht sich der Tänzer am Boden auf dem Rücken um die Körpermitte.

Der Head Spin

Hier dreht sich der Tänzer auf dem Kopf. Um Verletzungen vorzubeugen, sollte der Head Spin nur auf einem vorher gründlich gereinigten und untersuchten Untergrund stattfinden.

Viele Tänzer tragen dünne oder gepolsterte Mützen, die ihren Kopf vor Schmutz und Verletzungen schützen. Ohne die Mütze besteht auch die Gefahr, sich beim Head Spin die Kopfhaut zu verbrennen.

Die Swipes

Bei den Swipes handelt es sich um wiederholte halbe Drehungen um die eigene Körperachse. In der Ausgangsposition stützt sich der Tänzer mit Händen und Füßen am Boden ab, wobei der Rücken nach unten zeigt. Nun erfolgt eine schwungvolle Drehung um die Körperachse. Das Schwungbein berührt dabei den Boden nicht.

Der Airtwist oder Airflare

Beim Airflare oder Airtwist findet eine komplette Umdrehung um die Körperachse statt. Die Ausgangsposition ist ein schräger Handstand. Von hier aus springt der Tänzer in der Luft, durchläuft eine Umdrehung, und landet wieder auf den Händen.

Die Ninety Niners

Bei einem einarmigen Handstand dreht der Tänzer sich auf der Hand um die eigene Achse.

Der Turtle

Der Körper wird gedreht, indem der Tänzer aus der Turntable Position heraus die eingesetzten Arme wechselt.

Die Windmills

Bei den Windmühlen handelt es sich um ein rücklings liegende Drehung um die eigene Achse. Dabei liegt der Körper an den Schultern und am Rücken auf. Die Beine bleiben dabei geöffnet, berühren den Boden aber nicht.

Der Flare

Ähnlich wie eine Flanke beim Turnen wird der Flare ausgeführt. Der Tänzer stützt sich mit den Händen am Boden ab, die geöffneten Beine umkreisen ihn schwingend.

Musikmerkmale

Junge sportliche Frau macht Handstand und stützt sich zusätzlich mit Kopf ab
Junge sportliche Frau macht Handstand und stützt sich zusätzlich mit Kopf ab

Die typische Musik für den Breakdance ist

Dabei werden die Instrumentalteile der Songs künstlich verlängert. Ursprünglich wurde dies mit zwei separaten Plattenspielern praktiziert, auf denen zwei DJs jeweils abwechselnd den mittleren Instrumentalteil eines Stückes abspielten.

Inzwischen gibt es fertige Breakdance Songs und Mixes bereits auf CD, da sie mittlerweile eigens komponiert werden. Breakdance ist zu einem Selbstläufer geworden und hat sich über die ganze Welt verbreitet.