Stepschuhe - Merkmale, Formen und Unterschiede zu anderen Tanzschuhen
Stepschuhe oder auch Steppschuhe bzw. Stepptanzschuhe sind Schuhwerk, das von der Tänzerin beziehungsweise vom Tänzer beim Stepptanz getragen wird. Es kann unterschiedliche Formen besitzen und aus diversen Materialien bestehen. Der spezielle Sohlenbeschlag macht das Steppen überhaupt erst möglich und grenzt den Steppschuh von anderen Tanzschuhen ab. Lesen Sie über Merkmale und Formen von Stepschuhen.
Tanzschuhe - Merkmale und Eigenschaften
Der Stepptanz hat seinen Ursprung in New York. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden dort Tanzwettbewerbe ausgetragen, bei denen Teilnehmer Tänze mit ganz unterschiedlichem kulturellem Charakter aufführten. Deren Bewegungen fanden sich später im Stepptanz wieder.
Genagelte Spitzen
Unter anderem handelt es sich um Einflüsse aus dem Gummistiefel-Tanz, dem Jig und dem Stepdance. Auch typische Elemente des Flamenco sind im Stepptanz enthalten.
Bei diesem spanischen Tanz kommen Schuhe zum Einsatz, die an den Spitzen genagelt sind. Die Nägel erzeugen je nach Fußbewegung einen klackenden Ton.
Das Sohlenmaterial
Holz
Auch der Steppschuh soll, passend zur Musik, einen kastagnettenartigen Klang erzeugen, wobei Rhythmus und Lautstärke von der Schrittfolge der Tänzerin und des Tänzers beeinflusst werden können. Möglich macht dies der für den Steppschuh typische Sohlenbeschlag.
Anfangs bestand er aus Holz. Es zeigte sich aber, dass Holz unter starken Belastungen keine lange Lebensdauer besaß.
Metall
Inzwischen bestehen Sohlenbeschläge aus Metall, im irischen Stepptanz aus Fiberglas, das in zwei Platten auf die Schuh-Unterseite aufgebracht wird. Eine davon befindet sich unter der Schuhspitze und reicht bis zum Fußballen, die andere Platte ist unter dem Absatz befestigt.
Die Fixierung an der Sohle erfolgt durch Verschraubung. Aus Gründen der Sicherheit verfügen Steppschuhe außerdem über eine Rutschbremse.
Ledermodelle
Klassische Steppschuhe sind Schnürschuhe, welche die Form von klassischen Herrenschuhen aufweisen. Sie werden auch von Tänzerinnen getragen. In der Höhe des Absatzes gibt es ebensolche Unterschiede wie in der Materialauswahl.
Hochwertige Modelle bestehen aus Echtleder, meist in der Farbe schwarz. Sie bieten eine hohe Atmungsaktivität und passen sich dem Fuß des Tänzers gut an.
In preiswerteren Kunstlederschuhen neigen die Füße des Tänzers bei längerem Tragen zur Schweißbildung. Diese wiederum kann die Haut aufweichen, wodurch die Gefahr der Blasenbildung steigt. Es empfiehlt sich daher immer, den Steppschuh vor dem erstmaligen Gebrauch sorgfältig anzupassen und vor dem Tanzen "einzutragen".
Leinenmodelle
Während Leder lange Zeit das bevorzugte Obermaterial von Steppschuhen war, werden inzwischen auch leinenartige Modelle für die Tänzerin angeboten. Sie wirken optisch nicht nur moderner, sie besitzen obendrein eine hohe Luftdurchlässigkeit, so dass sich die Stepptänzerin besonders im Sommer in ihnen wohlfühlt.
Formen und Unterschiede
Der traditionelle Steppschuh entspricht in seiner Form dem klassischen Herrenhalbschuh. Er besitzt in der Regel eine geringe Absatzhöhe.
Doch auch höhere Absätze sind möglich. Für Tänzerinnen werden ähnliche Modelle mit unterschiedlichen Absatzhöhen angeboten; sie sind entsprechend schmaler geschnitten.
Üblicherweise sind die meisten Steppschuhe schwarz. Dennoch werden zwischenzeitlich auch Steppschuhe in anderen Farben angeboten, damit eine harmonische Abstimmung auf die jeweilige Kleidung erfolgen kann.
Auch in der Form unterscheiden sich Steppschuhe mittlerweile stark. So reicht das Angebot vom klassischen Steppschuh über den durch eine Schleife gehaltenen Ballerina bis hin zum Spangenschuh, dessen Absatz so hoch sein kann, dass er einem klassischen Standard-Tanzschuh ähnelt. Wie bei allen anderen Tanzschuhen hängt die Auswahl der Absatzhöhe von den Vorlieben der Tänzerin ab.
Moderne Steppschuhe können somit auch andere Formen besitzen. Beispielsweise ist die Form der Ballerinas sehr beliebt. Sie kommt selbstverständlich nur bei Tänzerinnen zum Einsatz, ebenso wie der pumpsähnliche höhere Steppschuh.
Um die Ballerinas oder Pumps sicher am Fuß zu fixieren, ist er in der Regel mit einer Schnalle oder mit einem zweitgeteilten Band ausgestattet. Beide Verschlussmöglichkeiten haben obendrein einen dekorativen Charakter.
Der Steppschuh kann auch dem französischen Trotteur ähneln, der sich durch seine große Bequemlichkeit und seinen relativ niedrigen Absatz auszeichnet. Für einen sicheren Halt am Fuß ist er für den Stepptanz als Hochfront-Pumps geschnitten.
Anforderungen
Um die richtige Wahl treffen zu können, sollte man wissen, was einen guten Stepptanzschuh ausmacht. Es gibt große Unterschiede, was Qualität und Preis angeht; zudem spielen auch die individuellen Vorlieben bei unterschiedlichen Stilrichtungen eine Rolle.
Generell sollte man beim Kauf auf folgende Qualitätskriterien achten:
- eine Sohle möglichst komplett in Leder gefertigt
- einen Schuh, der geschnürt wird
- einen festen Sitz am Fuß
- geschraubte, nicht genietete Eisen
- eine stärkere Sohle zwischen 4 und 10 mm
Split Soles, die in der Fußmitte unterbrochen sind, sind nicht für den Stepptanz geeignet.