Streetdance - Merkmale und Bestandteile

Streetdance ist ein allgemeiner Überbegriff für alle Tanzstile, die nicht von Profis im Tanzstudio entwickelt wurden, sondern auf der Straße, Schulhöfen oder in den Clubs durch Improvisation entstanden sind. Der Streetdance ist eine in Europa noch relativ neue Tanzform. Die Besonderheit des Street Dance ist, dass er sich ständig weiter entwickelt. So erfinden und erweitern die aktiven Tänzer ihre ganz eigenen Formen mit Hilfe bestehender Tanzschritte. Die dadurch entstehende Vielfalt ist besonders reizvoll. Informieren Sie sich über Merkmale und Bestandteile des Streetdances.

Von Sarah Cramer

Streetdance - Generelle Merkmale

Ursprünglich wurde der Streetdance von Jugendlichen in New York getanzt und erfunden. Er unterliegt keinen strengen Regeln und wurde deshalb schnell und begeistert aufgenommen und verbreitet.

Die vielen Stilelemente die er enthält, machen ihn so besonders interessant und vielfältig. Dabei ist der Streetdance trotz allem leicht zu erlernen.

Bestandteil zahlreicher Kurse in Fitnessstudios

Inzwischen wird der Streetdance auch in Deutschland in vielen Fitnessstudios als Kurs angeboten und gehört zum gängigen Programm. In diesen Kursen finden sich jedoch nicht nur Jugendliche, sondern besonders viele junge Erwachsene. Auch Erwachsene mittleren Alters fühlen sich zum Streetdance zunehmend hingezogen, während er jedoch für Senioren meist zu anstrengend ist.

Streetdance bietet eine optimale Möglichkeit, sich zu animierender Musik und unter Anleitung so richtig auszupowern. Dabei werden genügend Schritte vorgegeben, es bleibt jedoch auch noch ausreichend Spielraum für die eigene Gestaltung.

Folgende Effekte wirken besonders:

  • Tanzen
  • Fettverbrennung
  • Cardio-Workout
  • Konditionsaufbau

Viele Erwachsene wissen diese Mischung zu schätzen, da sie sich gerne unbekümmert frei entfalten, und nicht jede Bewegung vorgeschrieben bekommen möchten. Ist eine Kombination zu schwierig, so kann sie durch eine einfachere ersetzt oder einfach nach Belieben abgewandelt werden.

Auch viele Elemente aus dem asiatischen Kampfsport sind im Streetdance enthalten. So werden Punches und Kicks, also Schläge und Tritte ausgeführt, die sich aber jeweils nicht gegen andere Personen richten, sondern einfach ins Leere gehen. Auf diese Weise können Aggressionen und Anspannungen sehr dynamisch abgebaut werden.

Spaß und effektiver Sport in einem

Mit großem Spaß verbindet sich hier also das Cardio Workout mit dem Tanz. Der Körper kommt schnell in die Fettverbrennungszone und die Kondition wird sehr stark verbessert, sobald man regelmäßig trainiert.

Verglichen mit anderen Cardio Workouts, die häufig eintönig und ermüdend sind, ist der Streetdance also eine ideale Alternative für Erwachsene, die sich aber noch jung fühlen möchten, und die sich in ihrer Leistungsfähigkeit mit einer jüngeren Zielgruppe messen möchten und können.

Bestandteile

Streetdances sind impulsive, kraftvolle Tänze, die aber auch sanfte Moves enthalten. Die Tänze bestehen aus Choreographien mit Improvisationsparts.

Teilweise sind sie eher aggressiv, aber oft haben sie auch Elemente der Komik. Durch das Tanzen kommunizieren die Tänzer miteinander. Alle Stile des Streetdances eignen sich sehr gut für Battles.

Streetdance-Stile:

  • Breakdance
  • Krumping
  • Popping
  • Locking

Breakdance

Eine der bekanntesten Tanzstile des Streetdance ist der Breakdance. Er wurde in den USA der 1980er entwickelt und wurde vor allem in den ärmeren Stadtvierteln getanzt.

Breakdance beinhaltet viele akrobatische Merkmale und ist stark mit der Geschichte des Hip-Hop verbunden. Zu den typischen Bestandteilen zählen

  • Powermoves, bei denen man auf einer Körperstelle oder auch entlang einer Körperachse rotiert
  • Freezes, bei denen man in einer bestimmten Position verharrt
  • Footworks: hier wird auf dem Boden getanzt
  • Top Rocking: hier wird im Stehen getanzt
Junger sportlicher Typ mit Kapuze beim Tanzen, Schwebeaufnahme
Junger sportlicher Typ mit Kapuze beim Tanzen, Schwebeaufnahme

Krumping

Krumping ist in den letzten Jahren in das Bewusstsein der breiten Masse gekrochen. Nicht zuletzt daher, dass berühmte Musiker wie Madonna Krumper für ihre Musikvideos engagiert haben.

Krumping kommt aus South Central Los Angeles und geht aus dem Clowning hervor. Clowning wurde von Tommy the Clown erfunden.

Clowning und Krumping sind auch heute noch stark miteinander verbunden. Beim Krumping handelt es sich eher um einen Freestyle-Tanz, bei dem die Arme schnell herumgewirbelt werden, mit den Füßen kraftvoll aufgetreten wird und der Oberkörper dynamisch hin und her bewegt wird.

Neben dem Tanz an sich gehört zum Krumping eine Gesichtsbemalung, die Auskunft über die Stimmung des Tänzers gibt. Sie soll aber auch die Grenze zwischen dem Tänzer und dem privaten Menschen verdeutlichen.

Gekrumpt wird meist in Form eines Battles. Dabei treten verschiedene Krumping-Crews gegeneinander an oder Krumper batteln mit Clowning-Crews. Auch wenn die Moves teilweise sehr aggressiv aussehen, ist ein Battle eine friedliche Angelegenheit.

Popping

Beim Popping gibt es auch sehr energiegeladene Bewegungen. Hier kommt es vor allem auf das Hitting an. Dies bedeutet die Beherrschung der Aufeinanderfolge von Muskelanspannung und Muskelentspannung, um so eine Zuckung im Körper entstehen zu lassen.

Dies wird im Rhythmus der Musik in Kombination mit anderen Tanzmoves und Posen ausgeführt. Dabei werden harte und weiche Bewegungen gleichermaßen verwendet. Wichtige Bestandteile des Popping sind (neben dem Hitting) Armwellen und das Sliden über den Boden.

Locking

Locking ist ein sehr grooviger und funkiger Tanzstil des Streetdance. Locking wird also zu Funkmusik getanzt. Die Bewegungen sind in der Regel ziemlich groß und haben teilweise etwas Komisches an sich.

Wichtig bei diesem Tanzstil sind sehr schnelle Hand- und Armbewegungen, während der Unterkörper eher weichere Bewegungen macht. Neben den schnellen Bewegungen ist das Posen (auf den Beat abgestimmt) ein genauso wichtiger Bestandteil des Locking.

Weitere Bestandteile

Neben den genannten gibt es noch weitere Bestandteile des Streetdance; dazu zählen:

  • New Style Dance mit dynamischen sowie weichen Bewegungen
  • House mit schwebenden und grazilen Bewegungen
  • Dancehall mit jamaikanischen und Hip Hop Bewegungen
  • Street Jazz zur Interpretation von Musik und Text in fließenden Bewegungen