Typische Anzeichen für nachlassende Aufmerksamkeit und Tipps zum richtigen Umgang
Eigentlich ist es ganz natürlich: Nach einigen Jahren hat sich selbst in die beste Beziehung eine Art Alltagstrott eingeschlichen, manche Gespräche sind nur noch Routine und drehen sich ausschließlich um Organisatorisches. Nicht selten geht dieses Nebeneinanderherleben mit nachlassender Aufmerksamkeit einher; alles ist vorhersehbar und gewöhnlich. Lesen Sie, welche Anzeichen für eine nachlassende Aufmerksamkeit bei Ihrem Partner sprechen könnten, und wie Sie am besten damit umgehen.
Dieses Szenario ist für viele die Horrorvorstellung schlechthin und sie fragen sich, wann genau der Zeitpunkt war, zu dem ihnen die Aufmerksamkeit des Partners aus den Händen glitt.
- Wann hat ER aufgehört zu bemerken, dass SIE eine neue Frisur oder ein neues Kleid hat?
- Wann hat SIE ihm das letzte Mal richtig zugehört, wenn ER von seinem Job erzählte?
- Wann haben beide beim Frühstück damit angefangen, lieber zur Zeitung zu greifen, statt miteinander ins Gespräch zu kommen?
Nachlassende Aufmerksamkeit erkennen und richtig deuten
Nachlassende Aufmerksamkeit des Partners führt beim anderen aber nicht nur zu allgemeiner Unzufriedenheit, sondern kann auch der Auslöser für einen Seitensprung sein und somit die Beziehung ernsthaft gefährden. Insofern lohnt es sich, die ersten Anzeichen für nachlassende Aufmerksamkeit zu erkennen und richtig zu deuten.
Dass die Aufmerksamkeit des Partners nachlässt, erkennt man etwa daran, dass er im Gespräch nicht mehr den direkten Augenkontakt sucht - vielmehr schweifen seine Blicke unruhig hin und her. Selten trägt er etwas Konstuktives zum Gespräch bei, sondern gibt allgemeine Floskeln und Laute wie "hm" oder "aha" von sich. Man hat einfach das Gefühl, dass der Partner einem gar nicht richtig zuhört und einen auch gar nicht mehr richtig anschaut.
Informationsflut schafft nachlassende Aufmerksamkeit
Dabei ist es in der Partnerschaft nicht viel anders als in der medialen Gesellschaft: Die Informationsflut schafft nachlassende Aufmerksamkeit. Wer meint, seinen Partner, immer wenn dieser nach Hause kommt, mit einem Redeschwall überfallen zu müssen und, sobald er das Gefühl hat, der Partner hört ihm nicht zu, nur noch mehr und noch lauter zu reden, erreicht nur eins: Der Partner stellt auf Durchzug.
Tipps zum richtigen Umgang und Möglichkeiten, die Situation zu ändern
Die Gründe für eine mangelnde Aufmerksamkeit seitens des Partners können unterschiedlich sein. Manchmal ist er oder sie sich dessen auch gar nicht richtig bewusst - man verbringt die Tage wie gewohnt und kommt damit gut zurecht, fühlt sich wohl. Dass der Partner bzw. die Partnerin mehr erwartet - was auch immer dieses "mehr" für ihn/sie ausmacht - fällt dann gar nicht auf.
Das ist oftmals das Hauptproblem: es fehlt an Kommunikation. Wenn man sich nicht beachtet fühlt und der Partner dies nicht zu sehen scheint, weil sich diesbezüglich einfach nichts ändert, so muss man ihn zur Rede stellen. Das ist für Viele sehr unangenehm - was ist, wenn der/die andere einen nicht mehr so anziehend findet, wie beispielsweise zu Beginn der Beziehung?
Die Ursache finden
Die Ursache sofort bei sich selbst zu suchen und vom Schlimmsten auszugehen, ist sicherlich der falsche Weg. Auf diese Weise setzt man sich nur selbst unter Druck und macht alles zu "seinem Fehler", den man irgendwie wieder beheben muss.
Die Gründe dafür, dass sich der Partner nicht mehr so viel Zeit für die Partnerschaft nimmt, wie er es früher getan hat, können unterschiedlich sein; häufig handelt es sich auch nur um eine Phase, beispielsweise weil ihn/sie
- stressige Projekte bei der Arbeit
- ein familiäres Problem
- gesundheitliche Probleme oder
- beispielsweise Zukunftsängste
beschäftigen. Besonders der letzte Punkt wird bei vielen (Männern) irgendwann zum Thema; Frauen sprechen mit der Zeit vielleicht Dinge wie Familienplanung oder Hochzeit an, was dazu führt, dass er sich erst einmal zurückzieht, weil er schlichtweg überfordert ist. Dies kommt natürlich auch beim anderen Geschlecht vor. Eine einfache Frage, ob den Partner bzw. die Partnerin zur Zeit irgendetwas beschäftigt, könnte ein hilfreicher erster Schritt sein.
Das Gespräch suchen
Dies schließt auch gleich an den nächsten Tipp an - ein klärendes Gespräch. Es wird unumgänglich, wenn sich an der Situation nichts ändert. Wie man ein mögliches Problem in einer Beziehung am besten anspricht und kommuniziert, haben wir hier in unserem Ratgeber zum Thema ausführlich zusammengefasst. Kurz und knapp gilt jedoch:
- man sollte offen und ehrlich sein
- man sollte den Partner nicht unter Druck setzen
- man sollte auf eine aggressive Haltung verzichten
- man sollte ihm/ihr sagen, dass man sich wünschen würde, mehr Zeit mit ihm/ihr verbringen zu können
- man sollte auf eine ruhige, gelassene Stimme achten
Dinge, die man am eigenen Verhalten ändern kann
Manchmal ist es notwendig, Taten statt Worte sprechen zu lassen - wünscht man sich mehr Nähe, sollte man auch mal selbst den "ersten Schritt" machen und seinen Partner bzw. seine Partnerin ohne Worte spüren lassen, dass man ihn/sie vermisst. Natürlich sollte man hier nicht übertreiben - wenn er oder sie nicht in der richtigen Stimmung ist, wird es nicht funktionieren. Einen Versuch ist es aber allemal wert.
In vielen Fällen ist dem Partner gar nicht bewusst, was er an einem hat, was man für ihn/sie mitunter tut. Klassisches, wenn mittlerweile auch überholtes Beispiel: die Frau, die für ihn die Wäsche macht oder ihm das Abendessen an die Couch bringt. Egal, welche alltäglichen kleine Dinge man für den anderen macht - es kann Wirkung zeigen, wenn man diese für eine Weile unterlässt.
Man sollte dies nicht auf die feindselige Art und Weise tun, dem anderen jedoch damit deutlich machen, dass die eigene Zeit wertvoll ist, dass man diese dem anderen schenkt und dass es nur selbstverständlich ist, dass der andere dies erwidert. Es ist möglich, dass es dadurch zu Spannungen in der Beziehung kommt - möglich ist aber auch, dass gerade dadurch auch das eigentliche Problem zur Sprache gebracht wird.
Zeit zu zweit
Spätestens jetzt sollte dem Partner klar sein, dass man etwas in der Beziehung vermisst - ihn. Um das Gefühl der mangelnden Aufmerksamkeit loszuwerden, kann es hilfreich sein, einen gemeinsamen Tag oder Abend zu vereinbaren, an dem Zeit zu zweit oberste Priorität hat.
Dabei sollte man den anderen dafür verantwortlich machen, dass es sich auch wirklich um einen Paarabend handelt. Was dabei unternommen wird, hat keine große Bedeutung - schön ist es natürlich immer, wenn man sich innerhalb der Beziehung für dieselben Hobbys interessiert.
Wer sich diesbezüglich nicht sicher ist, sollte einfach ein paar unterschiedliche Dinge vorschlagen und diese ausprobieren. Manchmal hilft es, sich an die erste gemeinsame Zeit zu zweit zu erinnern - wie hat man damals seine Zeit am liebsten verbracht?
Dabei ist es auch wichtig und hin und wieder notwendig, Kompromisse einzugehen. Gibt es Dinge, die der eine unbedingt, der andere auf gar keinen Fall machen möchte, sollte man auch diesen einmal wenigstens eine Chance geben - vielleicht macht es am Ende ja doch Spaß. Und auch wenn nicht, hat man es zumindest probiert.
Freiraum und das eigene Wohl
Dass man mehr Aufmerksamkeit braucht, sollte dem Partner also deutlich gemacht werden. Sich dabei aber aufzudrängen und an ihn zu klammern, ist der falsche Weg - seinen Freiraum brauchen beide Seiten, das gilt auch für den Partner, von dem man sich aktuell genau das Gegenteil wünscht. Es ist wichtig, ihm zu vermitteln, dass man ihm seine Freiräume nicht nehmen, sondern abgesehen davon einfach ein bisschen mehr von ihm möchte und braucht.
Genau so wichtig ist diese Zeit auch für einen selbst. In diesen Momenten sollte man sich selbst so behandeln, wie man auch von anderen behandelt werden möchte. Auf diese Weise bewahrt man sein Selbstbewusstsein und lässt sich auch von schwierigen Phasen nicht unterkriegen.
Der Partner wird das Selbstvertrauen ebenfalls zu schätzen wissen. Ihm wird es auffallen und möglicherweise bringt es ihn auch dazu, mehr Zeit mit einem verbringen zu wollen. Legt man dann noch einen drauf und trägt Kleidung, in der man sich sexy und vor allen Dingen aber wohlfühlt, ist dies ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung.
Sich um den eigenen Körper zu kümmern, ist in jeder Lebenslage wichtig. Wenn man sich in seiner Haut wohlfühlt, kann man dies auch nach außen ausstrahlen. Gut gelaunt und fit wird man viele Dinge positiver sehen; zudem ist eine solche positive Einstellung auch ansteckend.