Schöne Liebesgedichte schreiben - Tipps zum Ideensammeln und Verfassen
Lesen Sie gerne Liebesgedichte und möchten am liebsten selbst gerne welche schreiben? Oder sind Sie so verliebt, dass Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin gerne ein ganz persönliches Liebesgedicht schreiben würden? Diesen Wunsch teilen Sie mit mehr Menschen, als Sie vielleicht denken. Doch die wenigsten, die ihn in die Tat umsetzen, präsentieren ihre selbst verfassten Gedichte tatsächlich der Öffentlichkeit oder dem Adressaten. Erfahren Sie, wie Sie schöne Liebesgedichte schreiben können, die Sie auch gerne präsentieren möchten.
Wie viele Menschen haben wohl ihre Gefühle für ihren Partner oder Schwarm schon mal in einem Liebesgedicht ausgedrückt? Sicherlich die wenigsten. Und dies ist auch nicht verwunderlich, schließlich bringt ein Schreibstück dieser Art gleich zwei Schwierigkeiten mit sich.
Zum einen ist es natürlich notwendig, sich mit seinen Gefühlen auseinander zu setzen und diese auszudrücken. Dass es ein leichtes ist, über seine Emotionen zu sprechen, dem wird ein Großteil der Menschen nicht zustimmen. Die andere Herausforderung stellt das Gedicht ansich dar - abgesehen von der Schulzeit wird es für die meisten keine weitere Gelegenheit gegeben haben, sich mit Reimen und Co. auseinander zu setzen, geschweige denn, selbst den Stift in die Hand zu nehmen.
Sich also vor ein leeres Blatt Papier zu setzen und dies mit gefühlvollen Zeilen zu füllen, ist gar nicht einfach. Und dennoch ist es kein Ding der Unmöglichkeit, sofern man sich darauf einlässt und sich dabei ein wenig Mühe gibt.
Inspirieren lassen
Für die nötige Inspiration kann es hilfreich sein, großen Dichtern über die Schulter zu schauen. Es geht nicht darum, irgendwo abzuschreiben. Vielmehr soll man damit ein Gefühl für die Liebessprache entwickeln; vielleicht kommen einem beim Lesen anderer Werke die ersten Ideen.
Klassisch
Wenn es für Ihre Inspiration nicht ausreicht, sich von den eigenen Gefühlen leiten zu lassen, dann holen Sie sich Anregungen. Lesen Sie die Liebesgedichte berühmter deutscher Dichter wie:
- Eduard Mörike
- Heinrich Heine
- Rainer Maria Rilke
Rilkes Liebesgedichte gelten nach wie vor als die schönsten und ausdrucksstärksten.
Doch Vorsicht: Die meisten dieser Gedichte sind der Epoche der Romantik zuzuordnen. Diese ist lange vorbei, und heute formuliert man nicht nur anders, sondern auch die Inhalte haben sich geändert.
Von der jungfräulichen Tugend der Angebeteten zum Beispiel ist heute nur noch in den seltensten Fällen die Rede, und selbst wenn, dann eignet sie sich nicht unbedingt zum zentralen Thema. Entweder es gelingt Ihnen also tatsächlich, ein durch und durch romantisches Gedicht in perfekter stilistischer Abstimmung zu schreiben, oder Sie versuchen sich lieber an etwas Zeitgemäßerem.
Modern
Wenn Sie in Liebesgedichten aus unserer aktuellen Zeit stöbern, werden Sie jedoch häufig feststellen müssen, dass diese zu abstrakt und abgehoben sind. Häufig kann man die Intention des Autors nur erahnen, und die Liebesbekenntnisse sind nicht unbedingt alltagstauglich. Versuchen Sie besser nicht, einen solchen Gedichtstil zu imitieren.
Liebeslieder
Am einfachsten wird es wohl sein, man schaut sich die Texte von Liebesliedern an; besonders im Bereich des Pop und des Schlagers wird man fündig werden. Dabei ist zu beachten, dass viele Künstler einen speziellen, eigenen Stil aufweisen, den man nicht kopieren sollte, schließlich ist es wichtig, sich selbst treu zu bleiben - womit wir beim nächsten Punkt wären.
Tipps zum Schreiben
Egal, worüber man schreibt: es ist wichtig, sich nicht zu verstellen, zumindest wenn es darum geht, seine wahren Gefühle auszudrücken. Mit seinen Zeilen sollte man sich selbst identifizieren können, doch auch der Leser oder Zuhörer kann den Verfasser im Idealfall darin wiedererkennen.
Es gilt, authentisch zu sein. Und damit wird auch klar, dass man auf komplexe und kitschige Reime gut und gerne verzichten kann; mit einer einfachen Sprache wird man in diesem Fall eine deutlich stärkere Wirkung erzielen.
Ebenfalls unerlässlich: Ehrlichkeit. Übertreibungen sollte man sich sparen. Hat man keine Übung im Schreiben von Gedichten, sollte man in Sachen Reime vorsichtig sein, sonst kann es schnell albern werden.
Möchten Sie ein sehr privates Liebesgedicht an eine bestimmte Person schreiben, so machen Sie sich am besten vorher Notizen. Listen Sie die Eigenschaften auf, die Sie beschreiben möchten. Oder notieren Sie die Aussagen, die Sie in dem Gedicht machen möchten.
Verwenden Sie mehr Sorgfalt auf den Inhalt als auf die tatsächliche Reimstruktur. Denn schnell kann es geschehen, dass man auf der Suche nach einem geeigneten Reimwort aus Versehen den Sinn und den Inhalt aus den Gedanken verliert.
Ein Gedicht muss sich außerdem nicht zwangsläufig reimen. Setzen Sie Ihr Werk nicht diesem Zwang aus; die Ergebnisse sind dann häufig nicht die gewünschten.
Das Liebesgedicht sollte eher kurz als lang gestaltet werden. Auf diese Weise kommt man schneller auf den Punkt und läuft nicht Gefahr, sich in umständlichen Formulierungen zu verlieren. Bei der Wortauswahl sollte man darauf achten, stets möglichst persönlich zu bleiben.
Schritt für Schritt zum fertigen Gedicht
Zunächst sollte man sich überlegen, was man eigentlich genau sagen möchte. Handelt es sich um eine Zusammenfassung der vergangenen Jahre mit einem bestimmten Menschen? Soll es eine Liebeserklärung werden?
Mithilfe einer Mindmap lassen sich Inhalte sammeln. Dafür schreibt man die Kernaussage in Form eines Satzes in die Mitte eines Blattes Papier.
Nun heißt es, sich zu entspannen. Man konzentriert sich ganz auf die Kernaussage und notiert alle Gedanken, die einem dazu einfallen, um den Satz in der Mitte herum. Nun muss man sich nur noch überlegen, welche Form das Gedicht haben soll; es kann sich im Ablauf an eine Chronologie halten, kommt jedoch auch ohne sie aus. Bevor man seine Notizen in Gedichtform aufschreibt, sollte man sich auch schon Gedanken über die Strophenanzahl gemacht haben.
Vor dem Veröffentlichen
Bevor Sie Ihr Gedicht veröffentlichen oder absenden, lesen Sie es noch einmal aufmerksam durch. Am besten, Sie lassen es nochmal einen Tag liegen oder schlafen eine Nacht drüber, und lesen es dann erneut.
Versuchen Sie es mit dem Auge des neutralen Betrachters oder des Empfängers zu lesen. Prüfen Sie, ob Sie das Richtige ausgedrückt haben.