Augenuntersuchungen - Arten, Anwendungsgebiete und Risiken
Zur Untersuchung der Augen können verschiedene Verfahren zur Anwendung kommen. Mit diesen Methoden lassen sich Fehlsichtigkeiten oder Augenerkrankungen feststellen. Augenuntersuchungen können auf verschiedene Weise erfolgen. So stehen dem Augenarzt zum Beispiel mehrere bildgebende Verfahren zur Verfügung. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Arten, Anwendungsgebiete und Risiken von Augenuntersuchungen.
Augenuntersuchungen - Funktion und Anwendungsgebiete
Eine Untersuchung der Augen wird aus unterschiedlichen Gründen vorgenommen. So ist es wichtig, Augenkrankheiten wie
frühzeitig festzustellen, um sie entsprechend behandeln zu können. Aber auch diverse Fehlsichtigkeiten lassen sich durch bestimmte Augenuntersuchungen erkennen. Dazu gehören vor allem:
Bestandteile der Augenuntersuchung
Die Diagnostik im Bereich der Augenheilkunde ist sehr vielfältig. Zu unterscheiden ist etwa die Grunddiagnostik, zu der eine körperliche Untersuchung zählt, bei der man sichtbare Krankheitszeichen beurteilt. Auch eine Tastuntersuchung ist möglich.
Des Weiteren gibt es Funktionstests, wie die Prüfung des Sehvermögens mit Untersuchung der Sehschärfe oder des Gesichtsfeldes. Auch das Farbsehen zählt hierzu.
Hinzu kommt die Beurteilung der Pupille, um Reflexe und Veränderungen zu überprüfen. Bei der Beurteilung der Augenbeweglichkeit spielen die Stellung der beiden Augen zueinander sowie auch die Gleichzeitigkeit der Bewegungen eine Rolle.
Pupillenerweiterung: Augenuntersuchungen mit Tropfen
In einigen Fällen erhält der Patient beim Augenarzt vor der Untersuchung spezielle Augentropfen, die der Erweiterung der Pupillen dienen. Auf diese Weise lässt ist eine bessere Untersuchung des Auges sowie vor allem auch des Augenhintergrundes möglich.
Die Tropfen müssen 15 bis 30 Minuten einwirken. Die Pupillenerweiterung ist etwa beim Verdacht auf folgende Krankheiten nötig:
- Netzhautablösung
- Entzündungen der Netzhaut
- Tumore im Auge
- altersbedingte Makuladegeneration
- Verschluss der großen Blutgefäße der Netzhaut
Augenuntersuchungen beim Augenarzt und Optiker?
Es gibt viele Augenuntersuchungen, die von einem Optiker durchgeführt werden können. Dies ist besonders aus dem Grund praktisch, da man keine langen Wartezeiten wie dies beim Augenarzt der Fall sein kann, abwarten muss.
Generell ist der Gang zum Optiker in Ordnung, wenn man keine Beschwerden hat und eine Beratung benötigt. Ebenso für einen simplen Sehtest kann man einen Optiker aufsuchen.
Menschen mit Kurzsichtigkeit ab -3 Dioptrien sowie auch über 40-Jährige sollten alle zwei Jahre zur augenärztlichen Untersuchung gehen. In einigen Fällen sollte unverzüglich ein Augenarzt aufgesucht werden:
- Doppeltsehen
- Wahrnehmen von Lichtblitzen, farbigen Ringen, schwarzen Flocken
- Augenschmerzen
- plötzliche Sehverschlechterung
- nach Verletzungen im Auge
- bei Fremdkörpern im Auge
Kosten der Augenuntersuchungen
Augenuntersuchungen, die man beim Optiker durchführen lässt, sind meistens kostenlos. Handelt es sich um einen Sehtest für den Führerschein, muss man den festgelegten Satz von 6,43 Euro bezahlen.
Generell muss man mit Augenarztkosten zwischen 15 und 35 Euro rechnen. In bestimmten Fällen übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Einige Untersuchungen zählen zu den individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), die nicht von den Versicherungen übernommen werden - dazu zählen beispielsweise die frühzeitige Erkennung der Makuladegeneration oder des Glaukoms.
Unterschiedliche Augenuntersuchungen
Es gibt verschiedene Arten von Augenuntersuchungen, die unterschiedlichen Zwecken dienen.
- So wird mit einem Sehtest die Sehschärfe bestimmt,
- während man mit einer Augendruckmessung ein Glaukom feststellt.
- Zur Untersuchung der Netzhaut eignen sich eine Gesichtsfelduntersuchung sowie die Augenhintergrundkontrolle.
- Im Rahmen einer Tränenwegsspülung werden die Abflussverhältnisse der Tränen überprüft.
Im Folgenden stellen wir Ihnen diese Untersuchungen im Detail vor.
Sehtest
Zu den wichtigsten Verfahren der Augenheilkunde zählt der Sehtest. Dabei werden mehrere Prüfungen vorgenommen, um die Sehschärfe eines Menschen zu bestimmen. Hier gehen wir im Detail darauf ein.
Farbsehtest
Um mögliche Schwierigkeiten, Farben voneinander unterscheiden zu können, zu erkennen, gibt es verschiedene Farbsehtests. Lesen Sie hier, wie diese ablaufen und welche Varianten es dabei gibt.
Sehtest für den Führerschein
Um den Führerschein machen zu können, ist unter anderem auch der Nachweis eines absolvierten Sehtests erforderlich. Dieser lässt sich beispielsweise beim Optiker machen.
Stellt sich etwa eine Kurzsichtigkeit heraus, so muss diese mithilfe einer Sehhilfe ausgeglicken werden. Hier haben wir alle nötigen Informationen zum Sehtest für den Führerschein für Sie zusammengestellt.
Informieren Sie sich hier detaillierter über den Ablauf eines Sehtests.
Augendruckmessung
Im Rahmen einer Augendruckmessung misst man den Augeninnendruck. Dabei handelt es sich um den physikalischen Druck, der auf die Augeninnenwand ausgeübt wird. Wenn Sie mehr über die Augeninnendruckmessung erfahren möchten, informieren Sie sich hier.
Perimetrie (Gesichtsfelduntersuchung)
Zu den unterschiedlichen Augenuntersuchungen zählt auch die Perimetrie oder auch Gesichtsfelduntersuchung. Bei dieser Untersuchung bestimmt man den Bereich, den der Patient ohne Bewegung des Kopfes in eine bestimmte Blickrichtung erkennen kann.
Die Perimetrie dient der Aufzeichnung von Gesichtsfeldausfällen. Dabei gibt es unterschiedliche Methoden. Detaillierte Informationen zur Perimetrie erhalten Sie hier in unserem separaten Artikel.
Augenhintergrundkontrolle (Funduskopie/Ophtalmoskopie)
Zu den wichtigsten augenärztlichen Untersuchungen zählt die Augenhintergrundkontrolle. Sie wird auch als Funduskopie oder Ophtalmoskopie bezeichnet und dient dazu, Augenerkrankungen zu diagnostizieren, die am Fundus (Augenhintergrund) auftreten. Hier können Sie mehr über diese Untersuchung erfahren.
Tränenwegsspülung
Bei einer Tränenwegsspülung handelt es sich um eine Spülung der ableitenden Tränenwege. Sie dient dazu, Verlegungen oder Verengungen der ableitenden Tränenwege zu diagnostizieren. Hier gehen wir näher auf diese Untersuchung ein.
Bildgebende Augenuntersuchungen
Für die Diagnose einiger Augenerkrankungen sind bildgebende Untersuchungsmethoden sehr hilfreich. So lassen sich auf diese Weise zum Beispiel Glaskörperabhebungen, Netzhautablösungen oder Tumore feststellen.
Zu den bewährten bildgebenden Augenuntersuchungen gehören:
- die Angiographie
- die Computertomographie (CT)
- die Fluoreszenz-Angiographie
- die Papillentomographie (HRT)
- die Kernspintomographie (MRT)
- der Nerve Fiber Analyzer
- die optische Kohärenz-Tomographie (OCT)
- das Röntgen der Augen
- die Tränenwegsdarstellung (DCG)
- die Sonographie
Zur refraktiven Chirurgie zählen dagegen die photorefraktive Keratektomie (PRK) und die Bioptik.
Im Folgenden stellen wir Ihnen die unterschiedlichen bildgebenden Augenuntersuchungen im Detail vor.
Angiographie
Als Angiographie der Augen bezeichnet man eine Gefäßdarstellung des Augenhintergrundes. Dabei kommt der Farbstoff Indocyanin-Grün (ICG) zur Anwendung. Hier gehen wir im Detail auf diese Untersuchung ein.
Die Angiographie mögen wohl die meisten Menschen in Bezug auf das Herz zumindest schon mal gehört haben. In diesem Bereich spricht man von der Koronarangiografie - hier gehen wir näher auf diese ein.
Computertomographie in der Augenheilkunde
Zu den gängigsten bildgebenden Verfahren zählt die Computertomographie (CT), die auch in der Augenheilkunde zur Anwendung kommen kann. Durch dieses Verfahren lässt sich das Körperinnere dreidimensional darstellen.
Zu diesem Zweck verwendet man einen ringförmigen Röntgenapparat. Dieser hat die Eigenschaft, sich um den Körper der zu untersuchenden Person zu drehen. Nach jedem Vorgang wird das Gerät ein Stück nach oben oder nach unten versetzt.
Anwendungsgebiete des CTs in der Augenheilkunde
In der Augenheilkunde kommt die Computertomographie zur Anwendung, um die Weichteile innerhalb der Augenhöhle darzustellen. Auf diese Weise lassen sich
- Tumore
- Fremdkörper und
- Entzündungen
in der Augenhöhle feststellen. Außerdem ist es möglich, mit einer Computertomographie die Dicke der äußeren Augenmuskeln auszumessen. Dies kann bei einer Augenhöhlenentzündung oder Myositis (Muskelentzündung) von Bedeutung sein.
Durchführung des Augen-CTs
Für die Untersuchung nimmt der Patient auf einem speziellen Tisch Platz, der anschließend in das Computertomographie-Gerät, das aussieht wie eine Röhre, hineingeschoben wird. Den Kopf positioniert man unter einem Röntgenstrahler, der sich um den Körper dreht.
Die Drehung des Röntgengeräts ermöglicht es, in kurzer Zeit Querschnittaufnahmen der Augenregion anzufertigen. Nachdem die ersten Aufnahmen gemacht wurden, schiebt man das CT-Gerät etwas vor, um weitere Bilder anzufertigen. Durch dieses Vorgehen lässt sich eine weitere Kopfschicht darstellen.
Die Computertomographie des Auges nimmt normalerweise etwa 15 Minuten in Anspruch. Die Aufnahmen können auf einem Computer gespeichert oder ausgedruckt werden.
Risiken des Augen-CTs
Einziges Risiko der Computertomographie ist die Strahlenbelastung. So besteht durch die Strahlung ein gewisses Risiko von Schäden am Erbgut und Krebs. Dieses Risiko gilt jedoch aufgrund der geringen Strahlenbelastung nur als sehr gering.
Für den Fall, dass auch ein Kontrastmittel verabreicht wird, ist es möglich, dass allergische Reaktionen gegen den Stoff auftreten.
Fluoreszenz-Angiographie
Die Fluoreszenz-Angiographie (FAG/FLA) dient dazu, den Augenhintergrund mitsamt seinen Blutgefäßen bildlich darzustellen. Zu diesem Zweck verabreicht man dem Patienten einen speziellen Farbstoff und fertigt mit einer Spezialkamera Bilder an, um bestimmte Erkrankungen des Auges zu diagnostizieren. Informieren Sie sich hier genauer über diese Untersuchung.
Papillentomographie
Die Papillentomographie wird auch als HRT (Heidelberg Retina Tomographie) bezeichnet. Dabei kommt ein Gerät zur Vermessung des Sehnervs an dessen Austrittsstelle im Inneren des Auges zum Einsatz.
Anwendungsgebiete der Papillentomographie
Durchgeführt wird die Papillentomographie zur Erstuntersuchung sowie zur Verlaufskontrolle eines Glaukoms (Grüner Star). Bei dieser Augenkrankheit wird der Sehnerv durch einen zu hohen Augendruck geschädigt, wodurch sogar die Gefahr einer Erblindung besteht. Um ein Glaukom beurteilen zu können, ist es wichtig, die Aushöhlung des Sehnervenkopfs (Papille) zu untersuchen.
Zu diesem Zweck scannt man die Papille mit Laserstrahlen. Darüber hinaus kann eine Papillentomographie auch bei Verdacht auf einen Tumor am Sehnervenkopf vorgenommen werden.
Ablauf der Papillentomographie
Zu Beginn der Papillentomographie setzt sich der Patient auf einen Stuhl, der vor einem Laser-Scannergerät steht. Außerdem wird das Kinn auf eine Halterung gestützt und die Stirn angelegt.
Als nächstes richtet man den Kamerateil des Laser-Scanners auf den Sehnervenkopf, der in der Mitte eines Computer-Bildschirms erscheint. Die Positionierung ist nicht immer ganz einfach. Mitunter muss der Patient in eine bestimmte Richtung sehen.
Wurde die richtige Position erreicht, nimmt der Augenarzt die Bilder von Sehnervenkopf auf, was einige Minuten dauert. Anschließend erfolgt die Auswertung der Aufnahmen.
- So lässt sich mithilfe der Bilder das Ausmaß der Aushöhlung der Papille bestimmen.
- Durch Vergleichsdaten ist es zudem möglich, die Wahrscheinlichkeit eines Glaukoms zu ermitteln.
Risiken der Papillentomographie
Risiken sind bei einer Papillentomographie nicht zu befürchten. So ist die Intensität des Laserstrahls zu gering für Augenschäden.
Kernspintomographie des Auges
Die Kernspintomographie, auch Magnetresonanztomographie (MRT) genannt, kommt in vielen Bereichen der medizinischen Diagnostik zur Anwendung, so auch in der Augenheilkunde. Grundlage des bildgebenden Verfahrens ist der so genannte Kernspin. So dreht sich jeder Atomkern um seine eigene Achse, was bewirkt, dass er zu einem schwachen Magneten wird.
Im Rahmen einer Kernspintomographie beeinflusst man die Wasserstoffatome innerhalb des Körpers mithilfe eines starken Magneten derart, dass sie sich parallel anordnen. Anschließend erfolgt das Aussenden von Radiowellen. Diese bringen die Wasserstoffatome dazu, ihre Achsenrichtung zu verändern.
Schaltet man die Radiowellen ab, kehren die Atome wieder in die Parallelposition zurück und schicken nun selbst Radiowellen aus. Diese Wellen werden dann vom MRT-Gerät aufgezeichnet. Daraus errechnet man pro Ebene ein Schnittbild.
Durch das Messen der Wasserstoffatomdichte ist es möglich, anatomische Körperstrukturen wie Weichteilgewebe bildlich gut darzustellen.
Indikationen ür ein MRT am Auge
Mithilfe einer Kernspintomographie können Veränderungen im Auge oder in der Augenhöhle gut festgestellt werden. So ist es möglich, zwischen unterschiedlichen Substanzen und Geweben zu unterscheiden.
Zur Anwendung kommt eine Magnetresonanztomographie der Augen bei Verdacht auf Tumore oder Entzündungen wie
- einer endokrine Orbitopathie
- einer Entzündung des Sehnervs oder
- Muskelentzündungen.
Durchführung des Augen-MRTs
Da Metall sich negativ auf eine Kernspintomographie auswirken kann, ist es wichtig, dass der Patient dem Arzt vor der Untersuchung mitteilt, ob er eventuell Metallmaterialien im Körper trägt. Dabei kann es sich um
- einen Herzschrittmacher
- Metallnägel
- Schrauben oder
- Drähte
zur Knochenbruchheilung oder Metallsplitter handeln. Außerdem müssen vor der Kernspintomographie metallische Gegenstände wie zum Beispiel
abgelegt werden. Zu Beginn der Untersuchung wird der auf einem speziellen Tisch liegende Patient in das Kernspintomographie-Gerät, das einer Röhre ähnelt, eingeschoben. Da die Augen untersucht werden sollen, positioniert man den Kopf auf Geräthöhe. Nun kann das Gerät Schnittbilder aus verschiedenen Schichten aufnehmen. In den meisten Fällen dauert eine Magnetresonanztomographie ca. 30 Minuten.
Komplikationen bei einer Kernspintomographie am Auge
Größere Risiken bestehen bei einer Kernspintomographie nicht. Manche Patienten empfinden die Enge in der Röhre als überaus unangenehm und reagieren ängstlich darauf. Für den Fall, dass zusätzlich ein Kontrastmittel verabreicht wird, sind allergische Reaktionen im Bereich des Möglichen.
Nerve Fiber Analyzer
Als Nerve Fiber Analyzer (GDx) bezeichnet man ein medizinisches Gerät, das dazu dient, die Dicke der Nervenfasern im Bereich von Netzhaut und Sehnervenkopf zu bestimmen. Diese Untersuchung wird auch als Polarimetrie oder Nervenfaseranalyse bezeichnet.
Indikationen für eine Polarimetrie
Vorgenommen wird eine Nervenfaseranalyse bei Verdacht auf Grünen Star. Dabei misst man mit dem Nerve Fiber Analyzer, der an einen Computer angeschlossen ist und mit Lasertechnik arbeitet, die Schichtdicke der Netzhaut-Nervenfasern.
So besteht bei einem Glaukom die Gefahr, dass diese Nervenfasern allmählich zerstört werden. So kommt es schon lange vor Gesichtsfeldausfällen zu Schädigungen der Nervenzellen.
Bislang ist die Polarimetrie das einzige Untersuchungsverfahren, mit dem sich die Nervenzellschicht genau vermessen lässt.
Ablauf der Polarimetrie
Eine Polarimetrie nimmt nur ein paar Minuten in Anspruch. Im Gegensatz zu anderen Augenuntersuchungen müssen die Pupillen nicht erweitert werden.
Der Patient nimmt gegenüber von dem Nerve Fiber Analyzer Platz und blickt in das Gerät. Dabei fixiert er blinkende Linien. Dann nimmt ein Laserstrahl, den der Patient nicht sehen kann, die Messung der Nervenfaserschichtdecke vor.
Nur wenig später lässt sich die Dicke auf einem zweidimensionalen Bild durch Farbwerte optisch darstellen, was ein wenig einer Landkarte ähnelt. Je dicker die Nervenfaserschicht ausfällt, umso heller erscheint der Punkt auf dem Bild.
Gefahren für die Augen bestehen bei einer Nervenfaseranalyse nicht. Es sind auch keinerlei Nebenwirkungen zu befürchten.
Photorefraktive Keratektomie
Unter der Bezeichnung "Photorefraktive Keratektomie (PRK)" fasst man unterschiedliche Operationen der refraktiven Chirurgie zusammen, die zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten dienen. So ist es mit einer photorefraktiven Keratektomie möglich, Sehhilfen wie eine Brille oder Kontaktlinse zu ersetzen. Informieren Sie sich hier genauer über die photorefraktive Keratektomie.
Bioptik
Eine andere Methode zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten stellt die Bioptik, auch Bioptics genannt, dar. Dabei werden zwei Verfahren miteinander kombiniert.
Dies sind die Laserbehandlung der Hornhaut und das Einpflanzen einer künstlichen Linse. So zählt die Bioptik ebenfalls zur refraktiven Chirurgie. Hier gehen wir im Detail auf die Bioptik ein.
Optische Kohärenz-Tomographie
Von einer optischen Kohärenz-Tomographie (OCT) spricht man, wenn Schnittbilder vom Augenhintergrund in hoher Auflösung angefertigt werden. Das Prinzip der OCT ähnelt der Sonographie (Ultraschalluntersuchung) mit dem Unterschied, dass anstelle von Ultraschallwellen Laserstrahlen zum Einsatz kommen.
Auf diese Weise ist es möglich, die Gewebedichte in unterschiedlichen Schichttiefen sichtbar zu machen. Durch den Laser fällt die Auflösung rund zwanzigmal höher aus als bei einer konventionellen Sonographie. Mit dieser Methode lässt sich die Dichte der Netzhaut in mehreren Bereichen präzise abbilden.
Indikationen für eine optische Kohärenz-Tomographie
Zu den Anwendungsgebieten der optischen Kohärenz-Tomographie gehören verschiedene Erkrankungen am Augenhintergrund, wie ein Makulaforamen. Aber auch bei
- einem Grünen Star
- einer Makuladegeneration
- Tumoren am Augenhintergrund oder
- einer diabetischen Retinopathie
kann eine OCT sinnvoll sein, da sich die Erkrankungen mit ihr oft schneller erkennen lassen als bei anderen Untersuchungen.
Durchführung der optischen Kohärenz-Tomographie
Die optische Kohärenz-Tomographie erfolgt vor einem speziellen OCT-Gerät, vor dem der Patient Platz nimmt. Dabei wird sein Kinn von einer Halterung abgestützt.
Das verschiebbare Aufzeichnungsgerät ist mit einem Computer verbunden und wird so eingestellt, dass die zu untersuchende Stelle als Schnittbild auf dem Bildschirm zu sehen ist. Per Knopfdruck hält der Augenarzt das gewünschte Schnittbild fest.
Die Untersuchung erfolgt in der Regel an beiden Augen. Die Prozedur nimmt normalerweise nur einige Minuten in Anspruch. Anschließend wertet der Augenarzt die angefertigten Aufnahmen, die sich digital abspeichern lassen, aus. Risiken und Nebenwirkungen sind durch eine optische Kohärenz-Tomographie normalerweise nicht zu befürchten.
Nebenwirkungen der Augenuntersuchung OCT
Nebenwirkungen braucht man bei der OCT nicht zu befürchten.
Röntgen der Augen
Röntgenuntersuchungen zählen zu den Standarduntersuchungsverfahren in zahlreichen medizinischen Bereichen. Auch in der Augenheilkunde können mitunter Röntgenaufnahmen erforderlich sein.
Indikationen für eine Röntgenuntersuchung der Augen
- Eine Röntgenuntersuchung der Augen geschieht zumeist, um Verletzungen der Augenhöhle wie zum Beispiel eine Orbita-Fraktur (Knochenbruch der Augenhöhle) abzuklären.
- Darüber hinaus lassen sich mit Röntgenaufnahmen Fremdkörper feststellen.
- Als Sonderform gilt die Dakryozystographie, bei der die ableitenden Tränenwege mit einem Röntgenkontrastmittel untersucht werden.
Durchführung des Augen-Röntgens
Vor der Röntgenuntersuchung muss der Patient Metallgegenstände an Kopf und Hals wie Schmuckstücke, Zahnprothesen oder Brillen abnehmen. Dann nimmt er auf einem Stuhl Platz und bringt seinen Kopf in die passende Position.
Während der Aufnahme, die nur einige Sekunden in Anspruch nimmt, sollte sich der Patient nicht bewegen. In den meisten Fällen reicht eine Übersichtsaufnahme aus. Dabei durchleuchtet man die Augenhöhle von hinten nach vorne.
Mitunter kann aber auch eine Röntgenaufnahme der Nasennebenhöhlen erforderlich sein. Im Falle einer Tränenwegsaufnahme, injiziert man dem Patienten zuvor ein Kontrastmittel.
Risiken der Röntgenuntersuchung am Auge
Einziges Risiko beim Röntgen ist die Strahlenbelastung, die als krebserregend gilt. Allerdings ist das Risiko für eine einzelne Sitzung aufgrund der niedrigen Strahlenbelastung eher geringfügig.
In der Augenheilkunde wird die Röntgenuntersuchung mittlerweile zunehmend von anderen bildgebenden Verfahren wie einer Computertomographie oder Kernspintomographie verdrängt, da diese bessere Diagnosemöglichkeiten bieten.
Tränenwegsdarstellung
Die Tränenwegsdarstellung oder Dakryozystographie (DCG) dient zur Untersuchung der ableitenden Tränenwege. Dabei kommt ein Röntgenkontrastmittel zum Einsatz.
Indikationen für eine Tränenwegsdarstellung
Mithilfe einer Tränenwegsdarstellung ist es möglich, eine Tränenwegsstenose (Verlegung der Tränenwege) sowie deren Ausmaß festzustellen. Teil der ableitenden Tränenwege sind die Tränenkanälchen, die sich nasenseitig am Ober- und Unterlid befinden.
Ihren Anfang nehmen sie an den Tränenpünktchen. Von dort aus verlaufen sie bis zum Tränensack. Am Tränensack beginnt wiederum der Tränennasengang, der bis in die Nasenhöhle reicht.
Durchführung der Tränenwegsdarstellung
Genau wie bei einer herkömmlichen Röntgenuntersuchung muss der Patient vor der Tränenwegsdarstellung sämtliche Metallgegenstände von Kopf und Hals entfernen. Danach setzt er sich vor das Röntgengerät und erhält im Rahmen einer Tränenwegsspülung ein Röntgenkontrastmittel. Dieses wird mithilfe einer stumpfen Hohlnadel eingespritzt.
Sind die Tränenwege noch durchlässig, fließt das Kontrastmittel durch die Nase in den Rachen. Kurz darauf erfolgt das Anfertigen der Röntgenaufnahmen.
DSA
Eine Variante der Dakryozystographie ist die digitale Substraktionsangiographie (DSA), bei der man zuerst eine Leeraufnahme anfertigt. Erst danach wird die Aufnahme mit dem Kontrastmittel gemacht.
Risiken und Nebenwirkungen einer Tränenwegsdarstellung
Zu den möglichen Nebenwirkungen einer Tränenwegsdarstellung gehören
- ein Druckgefühl sowie
- allergische Reaktionen,
die jedoch nur äußerst selten vorkommen. Darüber hinaus besteht durch das Röntgen eine gewisse Strahlenbelastung, die aber nur als minimal gilt.
Sonographie
Als Sonographie wird eine Ultraschalluntersuchung bezeichnet. Diese ungefährliche Untersuchungsmethode kann auch in der Augenheilkunde zum Einsatz kommen.
Auf eine Ultraschalluntersuchung am Auge greift man zurück, wenn der Einblick in den Augapfel getrübt ist oder fehlt. Hier gehen wir genauer auf die Augenultraschalluntersuchung ein.
In einigen Situationen muss man bei Augenuntersuchungen besonders vorsichtig vorgehen...
Augenuntersuchungen bei behinderten Menschen
Eine Untersuchung der Augen bei behinderten Menschen ist mitunter recht schwierig, da sie mehr Aufwand und Zeit in Anspruch nimmt. In manchen Fällen kann sogar eine Vollnarkose erforderlich sein, um eine genaue Untersuchung vorzunehmen.
Einige Erkrankungen gehen auch mit erheblichen Augenproblemen einher. Dazu gehören beispielsweise das Down-Syndrom oder Multiple Sklerose. So leiden die Betroffenen häufig unter:
- eingeschränkter Sehschärfe
- Schielen
- Weitsichtigkeit
- Kurzsichtigkeit
- Grauem Star
Barrierefreiheit wichtig
Ein großes Problem für behinderte Menschen, die im Rollstuhl sitzen müssen, ist die Barrierefreiheit in der Augenarzt-Praxis. So benötigen sie einen problemlosen Zugang zur Praxis sowie innerhalb der Praxis.
Für den Fall, dass sich die Augenarzt-Praxis in einem oberen Stockwerk befindet, sollte ein Fahrstuhl vorhanden sein. Außerdem muss der Rollstuhl durch die Türen der Praxis durchpassen. Ebenfalls wichtig ist ein behindertengerechter Untersuchungsstuhl, in dem der Patient ohne Probleme Platz nehmen kann.
Augenuntersuchung bei Kindern
Eine Augenuntersuchung bei Kindern gestaltet sich meist weitaus schwieriger als bei Erwachsenen. Vor allem bei Babys und Kleinkindern verläuft eine solche Untersuchung recht kompliziert. Umso wichtiger ist es, das Vertrauen des Kindes zu gewinnen und die Eltern an der Untersuchung teilnehmen zu lassen.
- Ohne größere Probleme verläuft in der Regel die Überprüfung der Augenbeweglichkeit, bei der Lichtquellen oder Spielzeuge bewegt werden.
- Auch Sehschwächen des Auges auf einem Auge lassen sich gut ermitteln, indem man ein Auge abdeckt.
- Bei älteren Kindern kann man auch schon die Spaltlampe einsetzen.
In manchen Fällen muss jedoch eine Vollnarkose vorgenommen werden, um eine genaue Untersuchung zu gewährleisten. Dazu gehören vor allem:
- die Augenhintergrundkontrolle
- die Augendruckmessung
- elektrophysiologische Untersuchungen
Hausbesuch vom Augenarzt
Gelegentlich kann es nötig sein, dass der Augenarzt einen Hausbesuch macht. Dies ist vor allem bei älteren und behinderten Menschen der Fall. Nicht selten leben die Betroffenen in Alten- oder Pflegeheimen.
Für einen Hausbesuch ist der Augenarzt mit einem speziellen Koffer ausgestattet, in dem sich alle handlichen Instrumente für die Untersuchung unterbringen lassen.
Mit diesen Geräten können zumindest Grunduntersuchungen und simple Behandlungen durchgeführt werden. So enthält der Koffer u.a.:
- betäubende Augentropfen
- Lupen
- einen Augenspiegel
- eine Lampe
- Sehprobentafeln
- ein Augendruckmessgerät
Ablauf eines Hausbesuches durch den Augenarzt
Der genaue Ablauf bei einem Hausbesuch hängt von den jeweiligen Beschwerden ab. Da sich ein präziser Sehtest für die Ferne wegen ungünstiger Lichtverhältnisse nicht vornehmen lässt, erfolgt ein behelfsmäßiger Nahsehtest. Auf diese Weise kann der Augenarzt die Werte für die Sehschärfe zumindest grob ermitteln. Für die Überprüfung des Augendrucks genügt oft schon das Ertasten mit den Fingern.
Augenuntersuchung G 37
Bei der G 37 handelt es sich um eine Vorsorgeuntersuchung aus dem arbeitsmedizinischen Bereich. Sie dient dazu, mögliche Augenschäden bei Personen, die an Bildschirmen arbeiten, zu verhindern bzw. frühzeitig festzustellen.
Die erste Untersuchung erfolgt dabei idealerweise vor der Aufnahme der Tätigkeit. Es wird eine allgemeine Anamnese durchgeführt, bei denen auch eventuell bestehende Sehstörungen dokumentiert werden.
Hinzu kommen spezielle Untersuchungen, um
- Sehschärfe
- Nähe
- Ferne
- räumliches Sehen
- Farbsinn und
- Stellung und Beweglichkeit der Augen
zu dokumentieren.
Gibt es etwas zu beanstanden, erfolgt innerhalb von 3 Jahren eine Nachuntersuchung.