Anwendung und Ablauf der Bauchspiegelung (Laparoskopie)

Als Bauchspiegelung bezeichnet man eine medizinische Untersuchungsmethode, bei der die Bauchhöhle mit Hilfe eines speziellen Endoskops, dem Laparoskop eingesehen wird. Dadurch können Erkrankungen des Bauchraumes erkannt und behandelt werden.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck

Ziel und Zweck einer Bauchspiegelung, die auch Laparoskopie genannt wird, ist das Erkennen von Erkrankungen im Bauchraum. Außerdem können bei einer Laparoskopie auch Operationen, die als minimal invasive Eingriffe bezeichnet werden, vorgenommen werden.

Das Laparoskop

Mit Hilfe von speziellen Instrumenten werden Operationen am Bauchraum, die nur sehr kleine Hautschnitte am Bauch erfordern, durchgeführt. Zur Anwendung kommt dabei das Laparoskop, ein spezielles Endoskop, das über eine Kamera verfügt, die an einem dünnen Rohr montiert wird.

Zur Ausrüstung dieses Laparoskops gehören auch:

  • ein Stablinsen-System, das zur Vergrößerung benutzt wird
  • eine Spülvorrichtung
  • Absaugvorrichtung
  • eine Lichtquelle

Dadurch kann der behandelnde Arzt den Bauchraum von innen einsehen. Zudem kann an das Laparoskop eine Videokamera installiert werden. Auch spezielle Instrumente für eine Operation können damit eingeführt werden.

Operationen mittels Bauchspiegelung

Haupteinsatzgebiete einer Bauchspiegelung sind:

Des Weiteren können bei einer Bauchspiegelung auch Biopsien (Gewebeproben) durchgeführt werden. Auch bei der Einteilung von Stadien von Tumoren gewinnt die Bauchspiegelung immer mehr an Bedeutung.

Ablauf einer Bauchspiegelung

Bei vielen Erkrankungen des Bauchraumes kommt es zur Anwendung einer Bauchspiegelung. Die Methode gilt als für den Patienten relativ schonend.

Vorbereitungen

Vor Beginn einer Bauchspiegelung muss darauf geachtet werden, dass der Patient ca. sechs bis acht Stunden vor dem Eingriff nichts zu sich nimmt, also weder isst noch trinkt. Bei einer Blutuntersuchung wird im Vorfeld des Eingriffes der Gerinnungsstatus des Blutes überprüft.

Bei starken Behaarungen des Bauchraumes muss vorher eine Rasur durchgeführt werden. Zudem klärt ein Anästhesist den Patienten über mögliche Risiken bei der Narkose auf.

Durchführung der Bauchspiegelung

Nachdem der Patient narkotisiert wurde, wird zu Beginn der Bauchspiegelung die Bauchdecke in der Nähe des Bauchnabels durchstochen. Anschließend wird Kohlendioxid-Gas über ein dünnes Rohr in den Bauchraum eingelassen. Durch diese Druckerhöhung werden die dicht beieinander liegenden Organe getrennt, wodurch dem behandelnden Arzt eine bessere Sicht ermöglicht wird.

Trokare

Danach wird das Rohr entfernt und durch einen so genannten Trokar, ein dünnes Röhrchen, das über ein Ventil zum Abdichten und zur Insufflation verfügt, ersetzt. Das Setzen des ersten Trokars erfolgt blind, also ohne optische Kontrolle, da erst dieser Trokar die Einsicht in den Bauchraum ermöglicht.

Die weiteren Trokare können nun unter guter Sicht gesetzt werden. Nach Ende der Prozedur erfolgt die Ablassung des Gases, die Entfernung der Trokare sowie das Verschließen der Einstichstellen.

Mögliche Komplikationen

Bauchspiegelungen oder laparoskopische Operationen gelten als wenig belastend und verhältnismäßig schonend für den Patienten, weswegen sie auch als minimal invasive Chirurgie bezeichnet werden, da die Körperhöhlen nur in geringem Ausmaß geöffnet werden müssen.

In manchen Fällen können allerdings Patienten das Aufblasen des Bauchraumes mit Kohlendioxid-Gas schlecht vertragen, was zu temporären Kreislaufbeschwerden führt.