Anwendung, Funktion und Ablauf der Transösophagealen Echokardiographie (TEE)

Im Rahmen einer transösophagealen Echokardiographie wird das Herz über die Speiseröhre untersucht. Diese Methode bezeichnet man auch als Schluckecho.

Von Jens Hirseland

Bei der transösophagealen Echokardiographie (TEE) handelt es sich um eine spezielle Ultraschalluntersuchung bzw. eine Variante der Echokardiographie. Dabei lässt man ein Endoskop, das mit einem integrierten Schallkopf ausgestattet ist, in die Speiseröhre (Ösophagus) ein.

Umgangssprachlich ist die transösophageale Echokardiographie auch als Schluckecho bekannt.

Ziel und Zweck der transösophagealen Echokardiographie

Bestimmte Herzregionen, zu denen u.a. die Vorhöfe gehören, können bei einer konventionellen Echokardiographie nicht in ausreichendem Maße dargestellt werden, da die Schallwellen stets den Brustkorb durchdringen müssen.

Um eine genauere Darstellung zu ermöglichen, nimmt man die Untersuchung deshalb über die Speiseröhre vor, die sich unmittelbar über dem Herzen befindet. Auf diese Weise können exakte Ultraschallaufnahmen des Herzens sowie der Aorta (Hauptschlagader) angefertigt werden, ohne dass Störungsfaktoren wie Rippen oder Lungengewebe einwirken.

Durch eine TEE lassen sich insbesondere die Herzvorhöfe und die Herzklappen präzise darstellen.

Anwendungsgebiete

Durchgeführt wird eine transösophageale Echokardiographie bei Verdacht auf:

Darüber hinaus lässt sich mit der TEE die Funktion von künstlichen Herzklappen beurteilen.

Funktionsweise

Im Rahmen einer transösophagealen Echokardiographie wird ein biegsames Endoskop in die Speiseröhre des Patienten eingelassen. Dieses Endoskop verfügt an seinem Ende über einen Ultraschallkopf, der in der Lage ist, Schallwellen auszusenden.

Die Schallwellen werden durch das Herz und den Fluss des Blutes verändert, was wiederum der Schallkopf registriert. Auf einem angeschlossenen Monitor hat der untersuchende Arzt die Möglichkeit, die Aufnahmen einzusehen.

Die Darstellung kann durch unterschiedliche Methoden erfolgen. Als wichtigstes Verfahren gilt die B-Bild-Methode. Dabei werden die Strukturen des Herzens zweidimensional dargestellt, was einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums ähnelt.

Die reflektierten Schallwellen lassen sich in Form von Punkten auf dem Monitor sichtbar machen. Je stärker die Schallwellen sind, desto heller fällt ihre Darstellung aus.

Ablauf

Vor der Durchführung einer transösophagealen Echokardiographie muss der Patient nüchtern sein. Aus diesem Grund darf er ca. 6 Stunden vor der Untersuchung weder Essen noch Getränke zu sich nehmen.

Wenn der Patient es wünscht, kann der Rachen vor dem Einlassen des schlauchförmigen Endoskops lokal betäubt werden. So empfinden viele Patienten das Einsetzen des Schlauches als überaus unangenehm. Falls erforderlich, wird auch eine Beruhigungsspritze verabreicht.

Schließlich lässt man das elastische Endoskop vorsichtig über den Mundraum in die Speiseröhre ein und schiebt es bis zum Mageneingang vor. Dadurch befindet sich der Ultraschallkopf des Endoskops in unmittelbarer Reichweite des Herzens und kann die Schallwellen aussenden und wieder empfangen.

Nach Abschluss der Untersuchung zieht der Arzt das Endoskop wieder aus der Speiseröhre. Wichtige Aufnahmen lassen sich abspeichern und ausdrucken.

Wurde der Rachen betäubt, kann der Patient erst zwei Stunden nach der TEE wieder etwas zu sich nehmen, damit er sich nicht verschluckt. Erhält er eine Betäubungsspritze, darf er 24 Stunden lang nicht Auto fahren.

Komplikationen

Die transösophageale Echokardiographie zählt zu den risikoarmen Untersuchungsmethoden. Nur selten kommt es zu Problemen wie:

  • Atembeschwerden
  • Herz-Kreislauf-Störungen
  • Verletzungen an der Speiseröhre bzw. am Kehlkopf
  • Schäden an den Zähnen

Mitunter treten auch Überempfindlichkeitsreaktionen auf injizierte Arzneimittel auf.