Gynäkologische Untersuchung
Ablauf und Methoden
Als gynäkologische Untersuchung bezeichnet man in der Medizin eine frauenärztliche Untersuchung. Da durch diese gefährliche Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs oder Brustkrebs erkannt werden können, ist sie von großer Wichtigkeit.
Ziel und Zweck
Zweck einer gynäkologischen Untersuchung oder auch frauenärztlichen Untersuchung sind Kontrolle und Früherkennung. Sie kann von Frauen jeden Alters wahrgenommen werden. Daher sollte jede Frau ab dem 20. Lebensjahr regelmäßig, im Idealfall alle sechs Monate eine gynäkologische Untersuchung zur Vorsorge und Krebsfrüherkennung wahrnehmen.
Die Kosten der gynäkologischen Früherkennungsuntersuchung werden bei gesetzlich krankenversicherten Frauen ab 20 Jahren von den Krankenkassen übernommen.
Ab welchem Alter welche Untersuchung empfohlen wird
Empfohlen wird eine frauenärztliche Untersuchung für Frauen über 20 zur Vorsorge gegen Gebärmutterhalskrebs, bei Frauen über 30 für zusätzliche Brustuntersuchungen sowie wie für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zur regelmäßigen Durchführung einer Mammographie.
Aber auch für junge Frauen unter 20 Jahren wird eine gynäkologische Untersuchung empfohlen, um Beratungsgespräche über Verhütung, Pubertät oder allgemeine Fragen zu führen sowie bei Regelschmerzen oder zur Verschreibung von Verhütungsmitteln vor dem ersten Geschlechtsverkehr.
Ablauf einer gynäkologischen Untersuchung
Um bestimmte Krebserkrankungen bei Frauen frühzeitig erkennen zu können, empfiehlt sich eine gynäkologische Untersuchung. Diese wird in mehreren Einzeluntersuchungen durchgeführt.
Das Gespräch mit der Patientin
Zu Beginn der gynäkologischen Untersuchung wird zunächst stets ein ausführliches Gespräch mit der Patientin geführt, bevor es zur eigentlichen Untersuchung kommt.
Dabei werden Informationen über die allgemeine Krankheitsgeschichte der Patientin gesammelt, was auch Anamnese genannt wird. So befragt der Frauenarzt die Patientin über:
- mögliche Vorerkrankungen
- den Ablauf der Regelblutungen wie Zeitpunkt, Zeitabstand oder mögliches Ausbleiben der Regel
- bisherige Schwangerschaften oder mögliche Fehlgeburten
- das Auftreten bestimmter Krankheiten wie Krebs innerhalb der Familie
- mögliche akute Beschwerden wie Unterleibsschmerzen, Zwischenblutungen oder Juckreiz
- die aktuelle Verhütung
- mögliche sexuelle Probleme in der Partnerschaft
- eventuelle Missbrauchserfahrungen
- die Einnahme von Medikamenten
Durchführung der gynäkologischen Untersuchung
Nach der ausführlichen Besprechung wird die eigentliche Untersuchung vorgenommen. Diese erfolgt auf einem so genannten gynäkologischen Stuhl, der eine perfekte Untersuchung der Geschlechtsorgane ermöglicht.
Die Untersuchung mit dem Spekulum
Für die Untersuchung benutzt der Frauenarzt ein Spekulum, ein röhrenförmiges Instrument, mit dem die Scheidenwände der Frau aufgefaltet werden können. Dieses Vorgehen verursacht normalerweise keinerlei Schmerzen.
Der Frauenarzt betrachtet dabei zuerst die großen und kleinen Schamlippen der Vagina, dann den Scheideneingang, die Scheide sowie den Muttermund, um mögliche auffällige Veränderungen festzustellen.
Kolposkopie
Eine weitere Untersuchungsmethode ist die Kolposkopie. Mit einem Kolposkop, einem Untersuchungsmikroskop, mit dem eine sechs bis vierzigfache Vergrößerung möglich ist, werden die Scheidenwände und der äußere Muttermund gründlich untersucht.
Mit Hilfe eines Kolposkops können bereits kleinste Veränderungen auf der Schleimhaut erkannt werden.
Zytologischer Abstrich
Für die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wird ein zytologischer Abstrich vorgenommen. Dies ist für die Patientin völlig schmerzlos und erfolgt mit Hilfe eines Wattestäbchens, mit dem zwei Abstriche des Zervix (Gebärmutterhals) sowie des äußeren Gebärmuttermundes gemacht werden.
Anschließend werden die Abstriche in einem Labor auf mögliche Zellveränderungen oder Viren untersucht.
Untersuchung der Brüste
Auch die weiblichen Brüste werden bei der gynäkologischen Untersuchung ausführlich durch Abtastung des Drüsengewebes untersucht, um mögliche Veränderungen festzustellen. Ebenso werden die Achselhöhlen auf mögliche Vergrößerungen der Lymphknoten überprüft.
Weitere Untersuchungen
Weitere Untersuchungsformen sind die rektovaginale Untersuchung über den Enddarm sowie eine Ultraschalluntersuchung, die zumeist als Vaginal-Ultraschalluntersuchung durchgeführt wird, um Eierstöcke und Gebärmutter zu betrachten.
Nach Abschluss der frauenärztlichen Untersuchung erfolgt eine Besprechung der Untersuchungsergebnisse sowie möglicher Therapiemaßnahmen.
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