Audiometrie (Hörtest) - Funktion, Anwendungsgebiete und Risiken

Als Audiometrie bzw. Hörtest bezeichnet man Verfahren, welche die Eigenschaften und das Hörvermögen der Ohren messen. Mit ihnen können Krankheiten oder Schädigungen der Hörorgane ermittelt werden. Bei der Überprüfung des Hörvermögens werden dem Patienten beispielsweise verschiedene Töne wie Geräusche, Sprache oder Musik vorgespielt. Informieren Sie sich über Funktion, Anwendungsgebiete und Risiken der Audiometrie.

Von Jens Hirseland

Audiometrie - Ziel und Zweck

Die Audiometrie bzw. der Hörtest dient vor allem der Messung des Hörvermögens der Ohren und wird auch zur Erforschung der Hörorgane eingesetzt. Dabei wird die Hörleistung der Ohren aufgezeichnet. Die Hörtestung ist ein Teilbereich der Audiologie und der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.

Subjektive und objektive Audiometrie

Bei der Audiometrie wird zwischen der subjektiven Audiometrie und der objektiven Audiometrie unterschieden. Während die objektive Hörtestung ohne Mitarbeit der zu testenden Person auskommt, muss bei der subjektiven Audiometrie der Betroffene mitarbeiten und auf Hörreize reagieren.

Bei den Hörtests werden akustische Signale, die Schallwellen verursachen, wie Sprache oder Musik eingesetzt, um auf diese Weise Störungen des Hörorganes feststellen zu können.

Dezibel, Frequenzen und Co.: Auswertung eines Audiogramms

Bei einem Hörtest kann ein Audiogramm erstellt werden, auf dem die Darstellung der Testergebnisse erfolgt. Dabei spielen Dezibel zur Messung der Geräuschpegel sowie Frequenzen zur Messung der Anzahl der Schwingungen einer Schallwelle pro Sekunde.

Auf einem Audiogramm sind zwei Achsen zu sehen. Die vertikale Achse dient zum Lesen der Tonstärke und Intensität in Dezibel - je tiefer man sich auf der Achse bewegt, desto tiefer der Ton.

Die horizontale Achse gibt Informationen über Tonfrequenz und Höhe, gemessen in Hertz. Je weiter man sich auf die rechte Seite bewegt, desto höher ist die Frequenz.

Die roten Markierungen gelten für das rechte, die blauen für das linke Ohr. Durch Verbindung der Markierungen erstellt man eine Linie, die Auskunft über die Hörschwelle gibt. Eine Hörminderung ist umso stärker, je weiter die Höhe von der Linie abweicht, welche für einen Normalhörenden gilt.

Anwendung der kategorialen Lautheitsskalierung bei der Audiometrie

Bei der Audiometrie kann die so genannte kategoriale Lautheitsskalierung zur Anwendung kommen. Dabei handelt es sich um ein psychoakustisches Messverfahren, um die individuelle subjektive Lautstärkewahrnehmung zu erfassen.

Man arbeitet mit unterschiedlichen Testsignalen; dabei erfolgt die Bewertung durch die Testperson auf einer bestimmten Skala, die mit den Einheiten

  • nicht gehört
  • sehr leise
  • leise
  • mittel
  • laut
  • sehr laut und
  • zu laut

versehen ist. Es erfolgt eine Audiogrammdarstellung, das Hörfeld, in dem man die Kurven mit gleicher Lautstärke über dem Pegel aufträgt.

Mithilfe der Lautheitsskalierung ist es möglich,

  • Hörstörungen zu diagnostizieren
  • eine Differentialdiagnose von Innenohrschwerhörigkeit zu stellen
  • Anpassparameter für Cochlea-Implantate und dynamikkomprimierende Hörgeräte zu ermitteln
  • Anpasserfolge von Cochlea-Implantaten und Hörgeräten zu überprüfen

Kostenloser Online-Hörtest mit Audiogramm

Ein Hörtest wird beispielsweise bei einem Ohrenarzt oder Akustiker durchgeführt. Doch auch online findet man mittlerweile einige Möglichkeiten.

Man benötigt zur Durchführung meist Kopfhörer bzw. Lautsprecher sowie einen möglichst ruhigen Ort. Zunächst einmal werden dabei einige Fragen bzgl. des Hörvermögens beantwortet.

Die eigentlichen Testergebnisse werden in einem Audiogramm dargestellt. Ein solcher Test ist meist kostenlos. Er dient jedoch lediglich der Einschätzung des Hörvermögens und ersetzt niemals einen fachmännischen Test.

Hörtest-App

Man findet auch spezielle Hörtest-Apps. So kann man sein Hörtest auch auf seinem mobilen Gerät testen.

Zu diesem Zweck schließt man einfach seine Kopfhörer an das Smartphone/Tablet etc. an. Häufig kann man dabei auch von zusätzlichen Funktionen profitieren, so zum Beispiel das Messen von Lautstärke.

Hörtest für Babys (Neugeborene) und Kinder

Für Babys sowie auch für Kinder gibt es spezielle Hörtests. Schon in den ersten zwei bis vier Tagen nach der Geburt eines Kindes führt man einen Test durch. Dabei kommt ein Hörscreening zur Anwendung: es werden otoakustische Emissionen gemessen.

Bei Kindern sollte ein Hörtest regelmäßig durchgeführt werden, da sich ansonsten auch Störungen in der sprachlichen Entwicklung zeigen können. Dabei kommen Testverfahren zur Anwendung, dass man ein eindeutiges Ergebnis erhalten kann.

Kosten eines Hörtests

Bestehen Beschwerden und führen diese zum Arzt, so übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Kosten für einen Hörtest. Ebenso wird das Neugeborenen-Hörscreening von den Versicherungen übernommen. Ein Test zur reinen Vorsorge hingegen muss man jedoch selbst bezahlen.

Anwendungsgebiete der Audiometrie, z.B. Tinnitus: Ursachen von Hörminderungen

Die Indikation für eine Audiometrie ist der Verdacht auf eine Hörstörung. Im Rahmen von speziellen Hörtests wird das Ausmaß der Schwerhörigkeit festgestellt. Außerdem lässt sich der Ort der Schädigung lokalisieren.

Dabei gibt es verschiedene Verfahren, da Hörminderungen verschiedene Ursachen haben können, wie zum Beispiel:

  • akute Lärmschwerhörigkeit
  • eine Beschädigung der Hörknöchelchen
  • Hörschäden aufgrund von Infektionen, z.B. eine Mittelohrenentzündung
  • ein beschädigtes Trommelfell
  • einen Hörsturz
  • einen Tinnitus
  • Otosklerose
  • Morbus Menière

Außerdem kommt die Audiometrie bei Menschen zum Einsatz, die zu den Risikogruppen für Hörschädigungen zählen.

Als Risikofaktoren für Schwerhörigkeit gelten zum Beispiel:

Doch auch bei Schwindelgefühlen kann die Audiometrie hilfreich sein. So ist es möglich, dass sie von einer Schädigung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr hervorgerufen werden.

Befunde einer Audiometrie, Beispiel Tinnitus

Wurde eine Audiometrie bei einem Patienten mit Tinnitus durchgeführt, können sich folgende Befunde ergeben:

  • Störungen des Sprachverständnisses
  • das Fehlen von sehr leisen Geräuschen
  • kkeine feststellbare Störung bei der Weiterleitung von Schalle (vom Trommelfell bis zum Innenohr)
  • eine erhöhte Hörschwelle

Der Hörtest zur Unterscheidung von Schallempfindungsschwerhörigkeit und Schallleitungsschwerhörigkeit

Im Rahmen eines Hörtests, den man auch als Audiometrie bezeichnet, wird das Hörvermögen des Betroffenen gemessen. Dabei wird die auditive Leistung der Ohren aufgezeichnet.

Festgestellt werden dabei der Schweregrad, die Ursache und die Art der Störung des Hörvermögens. Außerdem wird der Standort der Hörstörung ermittelt. Dabei unterscheidet man zwischen einer Schallempfindungsschwerhörigkeit und einer Schallleitungsschwerhörigkeit.

Möglichkeiten des Hörtests: subjektive und objektive Testverfahren

Zunächst einmal kann man den Hörtest in subjektive und objektive Testverfahren einteilen.

Subjektive Hörtestverfahren

Hörweitenprüfung

Bei einer Hörweitenprüfung wird die Schallwahrnehmung beider Ohren getestet. Zur Überprüfung der hohen Frequenzbereiche der Ohren werden aus verschiedenen Distanzen der Testperson viersilbige Zahlenwörter zugeflüstert. Bei den tieferen Frequenzbereichen werden die Zahlen in Zimmerlautstärke wiedergegeben.

Die Ohren werden dabei einzeln getestet und die Hörweite in Metern angegeben. So gilt das Hörvermögen als normal, wenn der Patient die Wiedergabe der Worte aus 6-8 Metern hören kann. Patienten, die unter einer Schallleitungsschwierigkeit leiden, haben Probleme tiefe Frequenzen hören zu können. Bei einer Schallempfindungsschwierigkeit hingegen bereiten dem Patienten die höheren Frequenzbereiche Probleme.

Sprach-/ Tonaudiometrie

Bei einer Sprach- oder Tonaudiometrie werden das vorhandene Hörvermögen und die verschiedenen Frequenzbereiche überprüft. Die Testperson erhält dabei Kopfhörer aufgesetzt. Anschließend werden, Ohr für Ohr, Töne in zunehmender Lautstärke erzeugt.

Jedes Mal, wenn der Getestete einen Ton wahrnimmt, meldet er sich per Handzeichen oder Knopfdruck. Diese Methode ist das häufigste Verfahren bei Hörtests.

Stimmgabelprüfung

Mit einer Stimmgabelprüfung werden Schallempfindungsschwerhörigkeit und Schallleitungsschwerhörigkeit voneinander unterschieden. Sie kann aber nur eine grobe Prüfung der Hörminderung gewährleisten.

Bei dem Test wird eine Stimmgabel auf verschiedenen Stellen des Kopfes platziert. Die Schallleitung erfolgt dabei über die Schädelknochen. Hier gehen wir näher auf die Stimmgabelprüfung ein.

Objektive Hörtestverfahren

Unter objektiven Hörtests versteht man spezielle Hörtestverfahren zur Erkennung von Hörschäden. Sie kommen vor allem bei kleinen Kindern zu Anwendung, die noch nicht alt genug sind, um bei einem herkömmlichen Hörtest mitzuarbeiten. Mitunter dienen sie aber auch dazu, den Hörnerv oder das Gehirn genauer zu untersuchen.

Ziel und Zweck von objektiven Hörtests

Mithilfe eines objektiven Hörtests lässt sich Schwerhörigkeit diagnostizieren. Außerdem ist es möglich, mit dem Verfahren die Ursache der Hörprobleme zu ermitteln.

Darüber hinaus eignet sich ein objektiver Hörtest als Früherkennungsmaßnahme bei Babys und Kleinkindern. Doch auch bei behinderten oder bewusstlosen Patienten greift man auf ihn zurück.

Für objektive Hörtests wurden unterschiedliche Verfahren entwickelt, mit denen sich das Hörvermögen der Testperson auch ohne deren Hilfe ermitteln lässt.

Zu diesem Zweck gibt man bestimmte Töne oder Hörreize auf das jeweilige Ohr ab. Anschließend werden die Körperreaktionen auf diese Wahrnehmung überprüft. Dabei kann es sich um die Kontraktionen bestimmter Körperzellen oder elektrische Hirnaktivitäten handeln.

Durchführung

Zu den gebräuchlichsten Verfahren der objektiven Hörtests gehören:

  • die Hirnstammaudiometrie
  • die Stapediusreflexmessung
  • die Tympanometrie
  • otoakustische Emissionen

Bei letzteren handelt es sich um schwache Geräusche, die das Ohr selbst erzeugt.

Verursacht werden sie durch Sinneszellenbewegungen innerhalb des Ohrs. In den meisten Fällen sind sie bereits im Ruhezustand vorhanden. Treffen andere Geräusche auf das Ohr, hat dies die Verstärkung der otoakustischen Emissionen zur Folge.

Diesen Umstand macht man sich bei einem Hörtest zunutze, indem man ein kleines Mikrofon in den Gehörgang einführt, das mit einem Lautsprecher verbunden ist. Dieser gibt dann ein kurzes Geräusch ab, was dazu führt, dass sich der Ton, der aus dem Ohr kommt, auffangen lässt.

Anschließend erfolgt die Analyse der otoakustischen Emissionen, um Hinweise auf eventuelle Schäden im Innenohr zu erhalten.

Otoakustische Emissionen

Bei diesem Verfahren kommt es zu einer Überprüfung des Innenohrs. Erreichen die Töne das Ohr, erfolgt ein Zusammenziehen der Haarzellen im Innenohr. Dadurch werden Geräusche, die als otoakustische Emissionen bezeichnet werden, ausgesendet. Im äußeren Gehörgang werden sehr empfindliche Messmikrofone platziert, die in der Lage sind, diese leisen Geräusche wahrzunehmen.

Hirnstamm- oder Elektrische Raumstammaudiometrie

Dieses Verfahren, das auch AEP (akustisch evozierte Potentiale) genannt wird, ist besonders für Menschen, die an einem normalen Hörtest nicht teilnehmen können, geeignet. Dazu gehören beispielsweise Kleinkinder oder Säuglinge. Dabei werden die Gehirnaktivitäten gemessen, die von den Hörreizen ausgelöst werden. Dazu genügt bereits eine Ermittlung am Kopf oder an der Stirn.

Stapediusreflexprüfung

Bei diesem Hörtest kommt es zu der Beschallung eines Ohres mit starker Lautstärke. Dabei entsteht eine Kontraktion des Stapidusmuskels im Mittelohr, die zu einer Spannung der Gehörknöchelchenkette führt. Diese wiederum kann gemessen werden. Durch die Spannungsmessung können unterschiedliche Arten von Schwerhörigkeit differenziert werden.

Tympanometrie

Bei einer Tympanometrie kommt es zur Messung des Mittelohrdrucks. Das Messgerät befindet sich dabei im äußeren Gehörgang. Während des Tests werden unterschiedliche Arten von Druck wie Normaldruck, Unterdruck und Überdruck erzeugt. Durch die Druckänderungen kommt es zu einer Veränderung der Spannung der Gehörknöchelchen und des Trommelfells.

Die Messung des reflektierten Schallanteils wird als Kurve, die auch Tympogramm genannt wird, aufgezeichnet. Auf diese Weise kann die Funktionsfähigkeit des Trommelfells beurteilt werden.

Ein Hörtest ist frei von Risiken und Schmerzen und nimmt nur wenig Zeit in Anspruch. In manchen Fällen kann ein Hörtest die Verschreibung eines Hörgerätes zur Folge haben.

Des Weiteren lässt sich die Audiometrie weiter einteilen...

Anwendung und Durchführung unterschiedlicher Methoden der Audiometrie

Liegen bei einem Patienten Hörprobleme vor, kommt es zur Anwendung der Audiometrie. Dabei kann der Hals-Nasen-Ohrenarzt auf verschiedene Testmöglichkeiten zurückgreifen, um die genaue Ursache zu ermitteln.

1. Tonschwellen-Audiometrie

Zu der am meisten angewendeten Hörtest-Methode der subjektiven Audiometrie gehört die Tonschwellen-Audiometrie.

Als Ausgangspunkt gelten dabei die Werte eines normal hörenden Menschen, sodass die Lautstärke eines Tones gerade noch wahrgenommen werden kann. Die Laustärke für Sinustöne (reine Töne) in Oktavabständen liegt dabei zwischen 125 und 8.000 Hertz.

Grundsätzlich kann der Hörtest auch für beide Ohren gleichzeitig angewendet werden, was man als Freifeld-Audiometrie bezeichnet. Normalerweise erfolgen die Tests aber für je ein Ohr.

Die Testperson erhält Kopfhörer und anschließend erfolgt die Hörtestung Ohr für Ohr. Dabei werden verschiedene Töne mit zunehmender Lautstärke erzeugt. Die Testperson meldet sich per Handzeichen oder Knopfdruck, sobald sie den Ton wahrnimmt.

2. Sprach-Audiometrie

Bei der Sprach-Audiometrie wird die Hörfähigkeit über eine bestimmte Anzahl von gehörten Wörtern ermittelt. Der zu Testende erhält Kopfhörer, über dem ihm entweder an einem Ohr oder auch an beiden Sätze, Zahlen oder Wörter zugespielt werden.

Als Ausgangspunkt dient dabei die Lautstärke eines normal hörenden Menschen, der 50 Prozent versteht. Ermittelt wird dann, ab welcher Lautstärke die Testperson die Worte wahrnehmen kann.

Die Sprach-Audiometrie ist besonders sinnvoll vor der Anwendung eines Hörgerätes, bevor dieses angepasst wird. Dabei werden sowohl die Hörschwelle als auch die wahrnehmbaren Tonhöhen getestet. Auch die Empfindlichkeit bei Störgeräuschen wird festgestellt.

3. Stimmgabelprüfungen

Mit Hilfe von Stimmgabelprüfungen lassen sich Mittelohr- und Innenohrschwerhörigkeit von einander unterscheiden. Anstatt der Schallleitung über die Luft wird hierbei die Schallleitung über die Schädelknochen angewendet. Dabei nehmen die Sinneszellen des Innenohres die Schwingungen der Stimmgabel wie einen Ton wahr, ohne das die Weiterleitung über das Mittelohr erfolgt.

Bei diesem Test kommt eine schwingende Stimmgabel zum Einsatz, die auf verschiedene Stellen des Kopfes gesetzt wird.

Während bei dem Weber-Versuch die Knochenleitung beider Ohren getestet wird, dient der Rinne-Versuch dazu, Knochen- und Luftleitung miteinander zu vergleichen. Dadurch können Schallempfindungsschwerhörigkeit und Schallleitungsschwerhörigkeit besser voneinander unterschieden werden.

4. Überschwellige tonaudiometrische Prüfungen

Bei überschwelligen tonaudiometrischen Prüfungen wird ermittelt, ob es sich bei einer Schwerhörigkeit um einen Schaden an den Haarzellen des Labyrinths oder um eine Schädigung des Hörnervs handelt. Liegt eine einseitige Schwerhörigkeit vor, wird bei dem schwerhörigen Ohr eine höhere Lautstärke angewendet als bei dem gesunden Ohr. Für den Fall, das dabei ein Ausgleich in der Wahrnehmung der Lautstärke erfolgt, liegt vermutlich eine Schädigung der Haarzellen vor.

5. Stapedius-Reflexmessung

Mit der Stapedius-Reflexmessung wird die Beweglichkeit des Steigbügels, eines Gehörknöchelchens, getestet. So kann festgestellt werden, ob eine Schallleitungsschwerhörigkeit vorliegt, wenn der Steigbügel am Innenohr festgewachsen sein sollte.

Bei dem Test werden die Töne über einen Knochenleitungshörer abgegeben, welcher auf den Schädelknochen hinter dem Ohr aufgesetzt wird. Auf diese Weise gelangen die Töne über den Knochen in das Innere des Ohres.

6. Elektrische Reaktionsaudiometrie (ERA)

Bei dieser objektiven Audiometrie werden Gehirnaktivitäten, durch die Hörreize ausgelöst werden, gemessen. Die elektrischen Spuren können an der Oberfläche des Kopfes und der Stirn ermittelt werden.

Der Test ähnelt der Tonschwellen-Audiometrie, mit dem Unterschied, dass die Testperson den Hörzeitpunkt nicht selbst mitteilen muss. Aus diesem Grund eignet sich der Test besonders gut für Kinder oder Menschen, für die ein Tonschwellen-Hörtest nicht geeignet ist.

7. Simulationsproben und Taubheitstests

Auch für die Überprüfung von Taubheit gibt es verschiedene Testmöglichkeiten. Dazu gehören der Lombard-Test, bei dem Texte verlesen werden, während gleichzeitig störende Geräusche über einen Kopfhörer abgespielt werden sowie der Lee-Test, bei dem die Testperson einen Text vorlesen muss, dieser aber zeitversetzt zusätzlich über Kopfhörer abgespielt wird.