Nasenspiegelung (Rhinoskopie) - Wann wird sie durchgeführt und wie läuft sie ab?

Die Nasenspiegelung wird auch als Rhinoskopie bezeichnet. Es handelt sich um eine gängige Untersuchung der HNO-Ärzte, die Aufschluss über Anatomie und mögliche Erkrankungen von Nasenschleimhaut und Nasensekret ermöglicht. Es gibt die vordere, mittlere und hintere Rhinoskopie. Mithilfe dieser Untersuchungen können beispielsweise Schwellungen, Blutungen oder Fremdkörper erkannt werden. Informieren Sie sich über Anwendungsgebiete und Durchführung der Nasenspiegelung.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Was ist eine Nasenspiegelung und wann wird sie durchgeführt?

Die Nasenspiegelung oder auch Rhinoskopie stellt eine Untersuchungsmethode der HNO-Heilkunde dar. Sie ermöglicht dem Arzt einen Blick auf das Naseninnere, also die Anatomie sowie den Zustand der Nasenschleimhaut.

Indikationen der Nasenspiegelung

Während eine Nasenuntersuchung mit einem Nasenspekulum zu den Grunduntersuchungen der HNO-Heilkunde zählt, wird eine Endoskopie, die im Bereich der Nase als Rhinoskopie bzw. Nasenspiegelung genannt wird, nur durchgeführt, wenn Verdacht auf Erkrankungen wie eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) besteht. Darüber hinaus kommt eine Nasenspiegelung zum Einsatz bei:

 

Im Rahmen einer Nasenspiegelung lassen sich auch die Ausführungsgänge der Nasennebenhöhlen sowie der Tränenkanäle betrachten. Eine Begutachtung der Nasennebenhöhlen selbst ist allerdings nur im Rahmen eines operativen Eingriffes möglich.

Eine Nasenspiegelung kann auch zu therapeutischen Zwecken dienen. So hat der HNO-Arzt die Möglichkeit, kleinere Eingriffe wie eine Biopsie, das Entfernen von Polypen bzw. Fremdkörpern oder eine Blutstillung vorzunehmen.

Funktionsweise und Ablauf der Nasenspiegelung

Bei einer Nasenspiegelung gilt es, zwischen einer Spiegelung mit einem Spekulum und einem Endoskop zu unterscheiden. Beim Nasenspekulum handelt es sich um eine Art Zange, die an ihrem Vorderende über einen Trichter verfügt. Mit diesem Instrument lässt sich jedoch nur der vordere Nasenbereich betrachten.

Für eine genauere Untersuchung des hinteren Bereichs ist ein Nasenendoskop erforderlich. Dieses stabförmige Gerät verfügt über ein Lämpchen und eine Miniatur-Kamera. Nach dem Einführen des Endoskops in die Nase kann der Arzt das Naseninnere mit einem Okular oder auf einem angeschlossenen Monitor betrachten.

Durchführung: Verfahren der Rhinoskopie

Im Rahmen einer Rhinoskopie können drei unterschiedliche Verfahren zur Anwendung kommen. So unterscheidet man zwischen:

  1. vorderer Nasenspiegelung
  2. mittlerer Nasenspiegelung
  3. hinterer Nasenspiegelung
 

Vordere Nasenspiegelung

Bei der vorderen Nasenspiegelung wird das Nasenspekulum mit dem trichterförmigen Ende in die Nase eingebracht und gespreizt. Auf diese Weise erhält der HNO-Arzt einen guten Einblick, der sich mit einer Lichtquelle noch verbessern lässt. Mitunter erhält der Patient auch abschwellende Nasentropfen, damit der Arzt einen optimalen Einblick bekommt.

Mittlere Nasenspiegelung

Die Gabe von Nasentropfen findet auch bei einer mittleren Nasenspiegelung statt. Des Weiteren erfolgt mit einem Spray eine örtliche Betäubung des Nasenbereichs.

Anschließend führt man ein Nasenendoskop ein, mit dem sich das Innere der Nasenhöhle betrachten lässt. Gegebenenfalls werden auch therapeutische Eingriffe vorgenommen.

Hintere Nasenspiegelung

Von einer hinteren Nasenspiegelung ist die Rede, wenn der HNO-Arzt über den Mundraum einen Spiegel bis zum Rachen einführt. Auf diese Weise kann auch der hintere Bereich der Nasenhöhle eingesehen werden.

Mithilfe dieser Untersuchung können beispielsweise eitrige Sekretansammlungen aus der Kieferhöhle, Keilbeinhöhle oder den Siebbeinzellen erkannt werden, ebenso vergrößerte Mandeln, Polypen oder Tumoren. Der Patient atmet durch die Nase; zwischen Gaumensegel und hinterer Rachenwand entsteht ein großer Abstand.

Gibt es Risiken bei der Nasenspiegelung?

Die Rhinoskopie ist in der Regel risiko- und schmerzlos. Ist die Nasenschleimhaut stark geschwollen oder liegt eine Entzündung vor, ist die Anwendung eines abschwellenden und/oder betäubenden Nasensprays angebracht.