Anwendung und Durchführung einer Speichelprobe für den DNA-Test

Unter einer Speichelprobe versteht man die Entnahme von Speichel aus der Mundschleimhaut. Sie kommt im Rahmen eines Gentests zur Anwendung.

Von Jens Hirseland

Gentests werden auch als DNA-Tests, DNS-Tests, DNA-Analysen oder Genanalysen bezeichnet. Dabei handelt es sich um molekularbiologische Verfahren, die zur Untersuchung der menschlichen DNA dienen. Auf diese Weise lassen sich Rückschlüsse auf bestimmte genetische Aspekte eines Menschen ziehen.

Einsatzgebiete von Gentests

Gentests werden aus den unterschiedlichsten Gründen durchgeführt. So kommen sie zu medizinisch-diagnostischen Zwecken zum Einsatz, um Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten zu untersuchen oder die genetischen Grundlagen von Krankheiten zu erforschen.

In der Kriminalistik dienen Gentests zum Erstellen eines so genannten genetischen Fingerabdrucks. Aber auch zur Anfertigung von Abstammungsgutachten und zur Klärung von Verwandschaftsfragen werden DNA-Tests vorgenommen.

Speichelprobe

Zu den gängigsten Verfahren von Gentests gehört die Entnahme einer Speichelprobe durch einen Abstrich der Mundschleimhaut. Untersucht wird dabei das Zellmaterial aus der Mundschleimhaut. Aus diesen Zellen lässt sich dann ein DNA-Profil erstellen.

In der Kriminalistik kommen Speichelproben häufig im Rahmen einer DNA-Reihenuntersuchung zum Einsatz, um einen genetischen Fingerabdruck zu gewinnen.

Durchführung einer Speichelprobe

Das Durchführen einer Speichelprobe ist denkbar einfach. Für einen Mundschleimhaut-Abstrich wird ein Wattestäbchen einige Male über die Wangentaschen der Testperson gerieben. Anschließend trägt man das Zellmaterial in genügender Menge auf Trägermaterial auf.

DNA-Tests für Zuhause

Mittlerweile lassen sich Gentests, wie zum Beispiel für einen Vaterschaftstest, auch in den eigenen vier Wänden durchführen. Solche Tests erhält man in der Apotheke oder kann sie sogar im Internet bestellen.

Das Test-Kit besteht aus vier Wattestäbchen sowie einigen Reagenzgläsern. Mithilfe des Wattestäbchens entnimmt man dann Proben von der Mundschleimhaut des Kindes und des mutmaßlichen Vaters. Auch eine Probe von der Mutter kann sinnvoll sein.

Anschließend werden die Speichelproben in die Reagenzgläser gegeben und in ein Untersuchungslabor geschickt, wo man sie einer genauen Analyse unterzieht. Durch die Anwendung von Biostatistikprogrammen lässt sich eine Vaterschaftswahrscheinlichkeit von mehr als 99,999 Prozent errechnen.

Normalerweise liegt das Testergebnis bereits nach drei Tagen vor.

Nachteil

Ein Nachteil dieser Methode ist allerdings, dass man im Labor nicht genau feststellen kann, ob die Speichelprobe auch wirklich von der richtigen Person stammt. Aus diesem Grund müssen die Testpersonen im Vorfeld eine eidesstattliche Versicherung abgeben. Nicht zulässig sind anonyme Tests.

Bei einigen Anbietern kann die Speichelprobe auch von einem niedergelassenen Arzt oder in einer Klinik entnommen werden.