THC-Test - Nutzen, Durchführung und Hinweise zur Nachweisbarkeit
Der THC-Test dient der Nachweisbarkeit von THC, also Tetrahydrocannabinol. Dieser Test wird durchgeführt, um einen Cannabiskonsum nachzuweisen. Es handelt sich um ein psychowirksames Cannabinoid, welches den hauptsächlichen Wirkstoff der Hanfpflanze darstellt. Die Nachweisbarkeit ist im Urin, im Blut sowie in den Haaren möglich. Lesen Sie alles Wissenswerte über den THC-Test.
THC-Test - Nutzen und Möglichkeiten
Zu den unterschiedlichen Drogentests wird auch der THC-Test gezählt. Er dient der Nachweisbarkeit von Cannabiskonsum. So werden der hauptsächliche Bestandteil der Hanfpflanze, THC bzw. Tetrahydrocannabinol sowie insbesondere dessen Abbauprodukte, nachgewiesen.
Von Bedeutung ist der so genannte Cut-Off, der Grenzwert, ab dem von einem Drogenkonsum auszugehen ist. Sofern die Menge, die gemessen wurde, über diesem Cut-Off liegt, handelt es sich um einen positiven Test.
THC-Teststreifen aus der Apotheke
Zu diesem Zweck stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Auswahl. So gibt es THC-Schnelltests, wie etwa THC-Teststreifen, die man auch in der Apotheke erhält.
Mit diesem kann die Droge im Urin nachgewiesen werden. Die Anwendung ist einfach, und schon in fünf Minuten erhält man ein Ergebnis. Dabei geht man wie folgt vor:
- Eine Urinprobe in sauberem, trockenen Behälter sammeln (Temperatur 15 bis 30 Grad Celsius)
- Den Teststreifen mit dem Pfeil nach vorne für 10 bis 15 Sekunden in die Probe halten - die Maximumlinie sollte nicht im Urin sein
- Den Teststreifen wieder herausziehen und auf einen saugfähigen Untergrund legen
- Warten, bis sich eine rote Linie zeigt - hat sich nach fünf Minuten eine zweite rote Linie gebildet, gilt der Test als negativ; sieht man nur eine rote Linie im Kontrollbereich, ist das Testergebnis positiv
Laboruntersuchungen
Neben den simplen Tests können auch aufwendige Laboruntersuchungen zur Anwendung kommen. Zu diesen zählt beispielsweise die Gaschromatografie-Masenspektrometrie. Mithilfe dieser Methode lässt sich zusätzlich auch die Menge der Droge feststellen, ebenso häufig auch die Konsumart.
THC-Abbau
In den meisten Fällen wird Cannabis durch Rauchen als Haschisch oder Marihuana konsumiert. Streckt man die Droge mit Tabak, wird sie als Joint geraucht. Ebenso lässt sich THC in Getränken oder Speisen verarbeiten.
Über mehrere Schritte wandelt der Körper THC in THC-Carbonsäure um. Einige Stunden später ist lediglich der Nachweis von Metaboliten möglich. Diese weisen eine deutlich längere Halbwertszeit auf und können auch noch Wochen nach dem Konsum im Körper nachgewiesen werden, zumindest in Körperflüssigkeiten.
Anwendungshinweise
Die Nachweisbarkeit von THC ist stets abhängig von zahlreichen Faktoren. Bei den Metaboliten liegt eine längere Halbwertszeit vor, sodass diese auch Monate nach dem Konsum noch festgestellt werden können.
Konsumhäufigkeit und Menge spielen ebenso eine wesentliche Rolle. Und schließlich kommt auch der individuellen Verstoffwechslung durch den Körper eine Bedeutung zu.
THC bei Verkehrskontrolle: Grenzwert und Sanktionen
Mithilfe des THC-Schnelltests lässt sich keine Aussage über die Menge des Konsums treffen. Hierdurch ist ausschließlich der Nachweis des Konsums möglich. Gerät man etwa in eine Verkehrskontrolle, sind juristische Folgen zu befürchten, auch wenn die berauschende Wirkung nicht mehr nachzuweisen ist.
Generell kann man den Cannabiskonsum im Rahmen des Drogenschnelltests erst ab ca. 12 ng/ml nachweisen. Doch die Cut-off-Werte variieren je nach Hersteller, sodass es auch sein kann, dass ein Konsument der Droge nicht bestraft wird, da die konsumierte Menge nicht an den zu hoch gewählten Grenzwert reicht.
Es wurden daher im Bußgeldkatalog bestimmte Grenzen festgelegt, um einheitliche Sanktionen zu schaffen. Bei THC im Straßenverkehr liegt der Grenzwert, bis zu dem keine Sanktionen vergeben werden, bei 1 ng/ml.
Dabei ist zu beachten, dass schon passives Rauchen ohne Probleme zu diesem Wert führen kann. Die Höhe des Bußgeldes wächst im Berich des Drogenkonsums mit der Anzahl der Verstöße. So drohen dem Konsumenten beim ersten mal 500 Euro, ein Punkt in Flensburg sowie ein einmonatiges Fahrverbot.
Möglich ist zudem die Anordnung der medizinisch-psychologischen Untersuchung. Beim zweiten Mal müssen mindestens 1.000 Euro gezahlt werden; es gibt zwei PUnkte und ein dreimonatiges Fahrverbot. Der dritte Verstoß bringt mindestens 1.500 Euro Strafgeld, 2 Punkte und drei Monate Fahrverbot mit sich.
Wissenswertes zur THC-Nachweisbarkeit
Nachweisbarkeit im Blut
Die eigentliche Drogensubstanz mit psychisch aktiver Wirksamkeit lässt sich lediglich ein paar Stunden lang im Blut nachweisen, je nach Konsummenge und -häufigkeit. Ein positives Ergebnis bei der Messung von THC-Carbonsäure erhält man bei einmaligem Konsum ein bis drei Tage, bei mehrmaligem Konsum drei bis sieben Tage und bei regelmäßigem Konsum mehrere Wochen lang.
Nachweisbarkeit im Urin
Am häufigsten wird ein Urintest durchgeführt, um THC-Carbonsäure nachzuweisen. Bei regelmäßigem Konsum ist dieser Nachweis bis zu mehrere Wochen lang möglich; raucht man die Droge ein Mal, lässt sich diese nach 24 bis 36 Stunden nachweisen.
Nachweisbarkeit in den Haaren
Eher seltener kommt der Nachweis im Haar zur Anwendung. Die Haaranalyse gilt jedoch als besonders fehleranfällig. Wie die Tests gezeigt haben, lässt sich oftmals selbst ein wöchentlicher THC-Konsum nicht erkennen, wohingegen etwa die Nutzung eines Shampoos, bei dem Hanf zu den Inhaltsstoffen zählt, zu einem positiven Testergebnis führen können.
Nachweisbarkeit im Speichel
Auch im Speichel lässt sich THC nachweisen. Hier liegt die Dauer der Nachweisbarkeit bei maximal einer Woche, sofern der Konsum jedoch schon sehr stark ausgeprägt ist. Regelmäßig konsumiert, kann die Droge 24 bis 72 Stunden lang nachgewiesen werden, nach einmaligem Konsum maximal 24 Stunden lang.
Es werden andere Körperverbindungen getestet als etwa im Urintest. Gesucht wird nach THC D9-Tetrahydrocannabinol, welches sich im Mundinneren finden lässt, bevor die Verstoffwechslung im Körper stattfindet.
THC-Test manipulieren
Wie bereits erwähnt, kann ein positiver THC-Test etwa durch die Anwendung von Hanfshampoo erzielt werden. Mittlerweile beinhalten solche Produkte jedoch deutlich weniger THC, sodass entsprechende Aussagen in den wenigsten Fällen glaubhaft sind.
Auch passiver Cannabis-Konsum kann zu positiven Ergebnissen führen, jedoch nur für kurze Zeit sowie unter extremen Bedingungen. Als Beispiel sei der Mitfahrer in einem Auto genannt, in dem drei weitere Personen die entsprechende Droge rauchen.
Durch Verdünnung des Urins lässt sich auch die THC-Konzentration verringern. Doch auch natürliche im Urin vorkommende Substanzen verdünnt man auf diese Weise - ein Schwindler würde somit schnell erkannt werden, ebenso durch die helle Farbe des Harns.
Die Aufhellung des Urins lässt sich etwa durch eine hohe Vitamin B2 Einnahme wird die Manipulation ebenfalls gerne versucht; dabei behält der Urin die gelbe Farbe. Starke Diuretika gelten als weiteres beliebtes Mittel. Von solchen Selbstversuchen ist jedoch stets abzuraten, da es durch deren Einnahme mitunter auch zu Nebenwirkungen kommen kann.