Anwendung und Ablauf der Thorakoskopie

Als Thorakoskopie wird in der Medizin eine endoskopische Untersuchung der Pleurahöhle bezeichnet. Dadurch können Teile des Brustkorbs eingesehen werden.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck

Ziel und Zweck der Thorakoskopie ist eine Untersuchung der Pleurahöhle, um auf diese Weise Teile des Brustkorbs einsehen zu können. Der Begriff Thorakoskopie stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie Brustraum (Thorax) und Schauen (Skopein).

Die Pleurahöhle, die mit einer Thorakoskopie untersucht werden soll, befindet sich in dem Raum zwischen dem Rippenfell, dem Zwerchfell und dem Lungenfell, das die Lunge umgibt.

Das Laparoskop

Damit dieser Raum von innen betrachtet werden kann, kommt es zum Einsatz eines Laparoskops. Dies ist ein Gerät, das mit einer kleinen Kamera am Ende eines schmalen Rohrs, einer Lichtquelle sowie einem Stablinsen-System ausgestattet ist. Die meisten Laparoskope verfügen zudem über eine Spül- und Absaugvorrichtung.

Des Weiteren kann auch ein Anschluss an eine Videokamera erfolgen. Ein weiterer Vorteil des Laparoskops ist, dass mit seiner Hilfe spezielle Instrumente, wie zum Beispiel ein Trokar oder ein Tubus, in den Brustraum eingelassen werden können, mit denen sich auch eine Operation durchführen lässt.

Außerdem lassen sich mit einem Laparoskop auch Gewebeproben (Biopsien) entnehmen.

Anwendungsgebiete

Zur Anwendung kommt eine Thorakoskopie bei:

  • Ansammlung von Flüssigkeit in der Pleurahöhle wie ein Pleura-Erguss
  • unklaren entzündlichen Erkrankungen
  • einem wiederkehrenden Pneumothorax
  • Verdacht auf Lungenkrebs

Auch Behandlungsmaßnahmen wie das Abtragen von Zysten oder das Verkleben der Lungenoberfläche mit dem Brustkorb (Pleurodese) werden im Rahmen einer Thorakoskopie durchgeführt.

Eine Weiterentwicklung der Thorakoskopie stellt die Video-assistierte Thorakoskopie dar, bei der mit Videounterstützung und flexiblen Endoskopen gearbeitet wird.

Ablauf einer Thorakoskopie

Um bestimmte Erkrankungen der Lunge untersuchen zu können, erfolgt eine Thorakoskopie. Diese findet unter Narkose statt.

Im Vorfeld einer Thorakoskopie wird eine Blutuntersuchung an dem Patienten durchgeführt, um die Blutgerinnung, das Blutbild sowie verschiedene Enzyme zu überprüfen. Außerdem muss beachtet werden, dass der Betroffene vor der Operation völlig nüchtern ist und einige Stunden vor Beginn der Untersuchung nichts zu sich nimmt.

Durchführung der Thorakoskopie

Zu Beginn der Thorakoskopie erhält der Patient eine Narkose. In vielen Fällen wird vor der Untersuchung ein Pneumothorax erzeugt, um die Pleurahöhle zu verbreitern. Auf diese Weise kann sie besser vom untersuchenden Arzt eingesehen werden.

Um dies zu erreichen wird ein kleiner Hautschnitt zwischen zwei Rippen durchgeführt, um ein Trokar, ein rohrartiges Instrument, in die Brusthöhle des Patienten einzulassen. Dadurch kann Luft in die Pleurahöhle eindringen. Ist dies erfolgt, wird das Laparoskop über den Trokar in die Pleurahöhle eingeführt.

Nachdem der untersuchende Arzt die Pleurahöhle eingesehen hat, kann er, falls es erforderlich ist, Gewebeproben entnehmen oder operative Eingriffe durchführen. Auch das Einbringen von bestimmten Medikamenten ist möglich.

Nachdem die Thorakoskopie abgeschlossen wurde, kommt es zur Einlage einer Thorax-Drainage, eines Schlauchs aus Kunststoff, mit dem die eingedrungene Luft aus der Pleurahöhle entfernt wird, damit sich die Lunge wieder entfalten kann.

Mögliche Risiken

In einigen Fällen kann es durch eine Thorakoskopie zu Komplikationen kommen, wie: