Tränenwegsspülung - Merkmale, Durchführung und Anwendungsgebiete
Unter einer Tränenwegsspülung versteht man eine Spülung der ableitenden Tränenwege, um eine mögliche Engstelle oder Verstopfung des Tränenabflusses zu diagnostizieren. Im letzteren Fall liegt eine so genannte Tränenwegsstenose vor. Mithilfe einer Hohlnadel wird eine Salzwasserlösung oder bei Bedarf auch ein Kontrastmittel injiziert. Neben der möglichen Erkennung der Situation lässt sich dadurch auch Sekret aus den Tränenwegen ausschwemmen. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Tränenwegsspülung.
Was ist eine Tränenwegsspülung und wann wird sie durchgeführt?
Die Tränenwegsspülung stellt eine Untersuchung im Bereich des Auges dar. Sie wird bei Verdacht auf eine Tränenwegsstenose durchgeführt und ermöglicht eine genaue Diagnose.
Bevor man dieses Verfahren anwendet, wird in der Regel ein einfacher Test zur Überprüfung einer möglichen Engstelle durchgeführt: so kann eine Fluoreszeinlösung auf das Auge gegeben werden. Der Patient schnäuzt dann und wenn sich gelbe Flüssigkeit im Taschentuch findet, liegt keine Verstopfung vor. Zur genaueren Untersuchung ist dann jedoch die Tränenwegsspülung erforderlich.
Merkmale und Funktion der Tränenwege
Durch die ableitenden Tränenwege fließt die Tränenflüssigkeit, die größtenteils in der Tränendrüse entsteht. Der Abfluss über die Tränenwege verhindert ein Überlaufen des Auges und den Abfluss des Wassers über die Lidränder.
Der Abflussweg der Tränenwege reicht bis zur Nasenhöhle. Zusammengesetzt werden die Tränenwege aus
- dem Tränennasengang
- dem Tränensack sowie
- den oberen und unteren Tränenkanälchen.
Die Öffnungen der Tränenkanäle, die am Ober- und Unterlidrand der Nasenseite liegen, bezeichnet man auch als Tränenpünktchen. Kommt es zu einer Verlegung des Tränenabflusses, hat dies starkes Augentränen und Rötungen zur Folge. Auch eine Entzündung des Tränensacks ist möglich.
Indikationen für eine Tränenwegsspülung
Besteht Verdacht auf eine Tränenwegsstenose, wird eine Tränenwegsspülung durchgeführt, die dazu dient, die Abflusssituation der Tränen genau zu untersuchen. Auf diese Weise sind mögliche Verlegungen oder Verengungen der Tränenwege feststellbar. Obwohl die Tränenwegsspülung als verlässliche Untersuchungsmethode gilt, lässt sich die exakte Position des Abflusshindernisses oftmals erst im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs finden.
Durchführung der Tränenwegsspülung
Vor einer Tränenwegsspülung ist es erforderlich, den Tränenkanal aufzuweiten, wozu man ein spezielles Instrument verwendet. Mit diesem Konus dehnt man das Tränenpünktchen vorsichtig auf.
In den meisten Fällen findet die Tränenwegsspülung am unteren Tränenpünktchen statt, doch auch am oberen Pünktchen ist sie möglich. Falls nötig, werden lokal wirkende, betäubende Augentropfen verabreicht. Bei Kindern kann auch eine kurze Narkose sinnvoll sein.
Für die Tränenwegsspülung kommt eine Hohlnadel zur Anwendung, die behutsam eingeschoben wird. Anschließend injiziert der Arzt eine Salzwasserlösung.
Kann das Salzwasser durch die Nasenhöhle den Rachen hinunterfließen, sind die Tränenwege frei. Im Falle einer Verengung tritt die Flüssigkeit dagegen wieder am Tränenpunktchen aus. Soll eine Röntgenuntersuchung der Tränenwege stattfinden, lässt sich auch ein Kontrastmittel anstelle der Salzwasserlösung verwenden.
Ist die Tränenwegsspülung mit Risiken verbunden?
Mit Schmerzen muss man bei der Tränenwegsspülung nicht rechnen; allenfalls ist ein leichter Druck zu verspüren. Nicht ganz ausgeschlossen werden kann eine allergische Reaktion auf das verwendete Mittel. Die Strahlenbelastung bei einer Röntgenuntersuchung ist als sehr gering einzustufen.