Atemtherapie - Methoden, Vorzüge und richtige Durchführung
Eine effektive Atmung sorgt dafür, dass Energien harmonisch fließen und Alltagsprobleme stressfrei bewältigt werden können. Obendrein ist sie die Grundlage für eine optimale Versorgung der Organe mit Sauerstoff. Sie perfektioniert die Haltung und formt die Figur. Als Atemtherapie bezeichnet man eine spezielle Technik für bewussteres Atmen. Sie dient zur Lösung von Muskelverspannungen sowie zum Abbau von Stress. Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Anwendungsgebiete sowie die richtige Durchführung einer Atemtherapie.
Grundlagen der Atmung: Atmen als Reflex des Stoffwechsels
Im Allgemeinen bezeichnet man mit dem Begriff "Atmung" den Gasaustausch. So gehört dazu einerseits die Aufnahme von Sauerstoff und andererseits die Abatmung von Kohlendioxid.
Ein erwachsener Mensch atmet ungefähr fünfzehn Mal in der Minute. Unsere Atmung wird dabei von vielen Dingen beeinflusst. So können sich körperliche und psychische Belastungen, aber natürlich auch Erkrankungen der Atemwege und der Lunge auf unsere Atmung auswirken.
Folgen der falschen Atmung
Bei jedem gesunden Menschen ist die Atmung ein angeborener Reflex. Sie zeichnet sich durch unwillkürliche, gleichmäßige Atemzüge aus. Im Laufe der Jahre verlernt der Mensch die Fähigkeit der tiefen und entspannten Atmung; größtenteils sind dafür Stress und andere Umweltreize verantwortlich.
Die Atemmuskulatur verkümmert, das Lungenvolumen sinkt. Stoffwechselprozesse laufen nur noch unvollständig ab.
Unbemerkt nimmt der Mensch eine schlechtere Haltung an, unter der nicht zuletzt die Figur leidet. Wer seinen Alltag stressfrei und gesund bewältigen will, muss zur richtigen Atmung zurückfinden.
Ziel und Zweck der Atemtherapie
Bei der Atemtherapie oder Atemgymnastik handelt es sich um einen Bereich aus der Physiotherapie. Durch unterschiedliche Techniken soll dem Patienten die Atmung erleichtert werden; dabei geht man etwa auf die Kräftigung der Atemmuskulatur oder die Korrigierung der Körperhaltung ein.
Wichtig ist auch die Verbesserung der Körperwahrnehmung. So kann die Atemtherapie besonders auch während der Schwangerschaft im Rahmen der Geburtsvorbereitung genutzt werden.
In der Atemtherapie, die sich aus verschiedenen Ansätzen von
- Gymnastik
- Tanz
- Psychotherapie und
- fernöstlichem Atemwissen
zusammensetzt, ist das Ziel ein bewussteres Atmen, um auf diese Weise Muskelverspannungen zu lockern oder zum Abbau von Stress beizutragen.
So wird der Patient mit verschiedenen Wahrnehmungsübungen an seinen eigenen Atemrhythmus herangeführt. Dazu werden bestimmte Atemtechniken angewandt. Dabei darf jedoch zu keiner Zeit eine Manipulation des Atemtakts stattfinden.
Mit den richtigen Atemübungen lässt sich aber auch das Lungenvolumen vergrößern. Zudem wird die Atmung schlichtweg verbessert. Mehr Informationen zu solchen Übungen erhalten Sie hier in unserem separaten Artikel.
Bestandteile der Atemtherapie
Zu den wichtigsten Bestandteilen einer Atemtherapie gehören unter anderem:
- Atemgymnastik
- Atemschulungen
- Atemmassagen
Die Atmung des Patienten soll erleichtert, die bewusste Körperwahrnehmung gefördert werden. Gerade auch bei kranken Menschen mit Asthma oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung kann die Atemtherapie hilfreich sein.
Unterschiede in der Atemtherapie
Bei einer Atemtherapie unterscheidet man zwischen einer medizinischen Behandlung von Atemwegserkrankungen oder einer Therapie mit dem Atem zur Gesundheitsprävention oder Selbsthilfe.
Während sich die schulmedizinische Atemtherapie in erster Linie mit Funktionsstörungen oder Erkrankungen des Stimmapparates und der Lunge beschäftigt, gehört die entspannende Atemtherapie zur den Alternativmedizinischen Heilverfahren. Dabei wird davon ausgegangen, dass vor allem der Atem am meisten mit allen menschlichen Ebenen verbunden ist und Körper und Geist stark beeinflusst. Durch innere oder äußere Reize, seien sie auch noch so klein, kann die Art und Weise zu atmen verändert werden.
Vorteile der Atemtherapie: Richtiges Atmen verbessert krankheitsbedingte Zustände
Sinn der gezielten Arbeit am Atem ist das Erreichen der verschiedenen menschlichen Ebenen und ihre Harmonisierung, indem durch bestimmte Techniken eine tiefe Atmung bis in den Bauchraum hinein erfolgt. Besonders geeignet ist eine entspannende Atemtherapie für Menschen, die bei Stresssituationen schnell körperlich verkrampfen.
Der Atem kann so als Kraftquelle und Ursprung des Lebens wahrgenommen werden. Durch die Atemarbeit kann Vertrauen in sich selbst und in seinen Körper gewonnen werden.
Gerade für Patienten, die Probleme mit ihrer Atmung haben (z.B. Asthmatiker), ist dies immens wichtig. Durch die bewusstere Wahrnehmung der Atmung können sich Blockaden und Verspannungen lösen.
Die bessere Sauerstoffversorgung sorgt für eine bessere Versorgung der Körperzellen und somit für mehr Konzentration und ein größeres Wohlbefinden. Mithilfe von bestimmten Übungen lernt der Patient zusätzlich, seinen Atem zu nutzen um zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen.
Anwendungsgebiete der Atemtherapie, z.B. COPD
Bei unterschiedlichen Beschwerden kann die Atemtherapie sinnvoll sein; zu diesen zählen
- Atemnot, die in Anfällen auftritt oder dauerhaft besteht
- Husten
- Auswurf sowie
- Störungen der Atemfunktion.
Hauptanwendungsgebiete der Atemtherapie sind Patienten mit
- Lungen- oder Atemwegserkrankungen (z.B. Asthma, chronische Bronchitis, COPD, Lungenentzündung, Lungenfibrose)
- Erschöpfungszustände
- Migräne
- Operationen/Verletzungen im Thoraxbereich
- Lähmungserscheinungen, etwa durch Querschnittslähmung oder multiple Sklerose
- Depressionen
- Ängsten oder
- psychosomatischen Störungen.
Die Therapie kann in Einzel- oder Gruppensitzungen stattfinden. Im Idealfall sollte jede Woche eine Atemtherapiesitzung stattfinden. Die Dauer des Behandlungszeitraumes hängt dabei vom Schweregrad der Beschwerden ab.
Die Atemtherapie kann ein wichtiger Schritt in der eigenen Entwicklung sein. Wie Buddha schon sagte: "Das erste, was der Mensch zu lernen hat, ist Atmen".
Verschiedene Methoden und Übungen der Atemtherapie
Für die Durchführung von Atemtherapien gibt es verschiedene Methoden, die aber alle dasselbe Ziel, eine verbesserte Atmung, haben. Eine so genannte falsche Atmung entsteht zumeist durch zu flaches Atmen. Das bedeutet, dass beim Atmen die Luft nur bis zum Brustraum eingezogen wird.
Dadurch erhält der Organismus jedoch nicht genug frischen Sauerstoff, was sich negativ auf die Organe und das Gehirn auswirkt. So kann dies bei manchen Menschen zu Hyperventilieren und Atemnot führen.
Diese Problematik wird im Rahmen einer entspannenden Atemtherapie behandelt. Dabei erhält der Patient in verschiedenen Atemschulungen Ratschläge, wie er seine Atmung verbessern und dadurch körperliche und geistige Entspannung erlangen kann.
Zudem erfährt der Patient, wie er durch spezielle Atemtechniken in die verschiedenen Bereiche des Körpers sozusagen hineinatmet. Auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen lassen sich durch eine verbesserte Atmung lindern.
Es gibt verschiedene Methoden im Bereich der Atemtherapie. Der Atemtherapeut muss individuell entscheiden, welche davon am sinnvollsten sind.
Er beschreibt die einzelnen Übungen und führt diese eventuell auch vor. Anschließend werden die Techniken vom Patienten nachgemacht; der Therapeut unterstützt und korrigiert ihn bei Bedarf.
Zwei der wirksamsten Übungen der Atemtherapie sind
- die tiefe Bauchatmung sowie
- die Lippenbremse,
die leicht zu erlernen sind und im Alltag problemlos angewandt werden können.
Atemübung: Die tiefe Bauchatmung
So legt man bei der tiefen Bauchatmung eine Hand auf den Unterbauch und schließt die Augen. Danach horcht man in sich hinein und konzentriert sich voll und ganz auf den Fluss seines Atems.
Durch die Nase atmet man frische Luft ein, die bis zu der Stelle, an der die Hand auf dem Bauch liegt, eingeschoben wird. In dem Moment, in dem sich die Bauchdecke mit der Hand hebt, hat man die tiefe Atmung erzielt. Anschließend atmet man die alte Luft über den Mund komplett wieder aus.
Atemübung: Die Lippenbremse
Die zweite Atemtherapie-Übung ist die Lippenbremse, bei der man die Lippen spitzt. Danach atmet man durch die Nase tief ein und anschließend gegen den Widerstand der Lippen wieder aus. Diese Atemübung wirkt besonders hilfreich bei Menschen, die unter Engegefühlen aufgrund von seelischen Anspannungen leiden.
Doch es gibt auch noch weitere hilfreiche Übungen...
Atemübung zur Verbesserung der Atembewegung
Eine weitere Übung dient der Förderung der Atembewegung. Besonders das Einatmen wird dabei unterstützt:
- man schnüffelt mehrmals während des Einatmens
- man atmet langsam und tief ein und hält kurz den Atem an
- man hält ein Nasenloch zu, während man durch da andere einatmet
Beim Ausatmen kann man beispielsweise gegen einen Spiegel atmen, um es sichtbar zu machen. Mithilfe der manuellen Thoraxkompression kann eine weitere Unterstützung gewährleistet werden: der Patient liegt auf dem Rücken und stellt die Beine seitlich auf.
Der Therapeut legt die Hände auf den Brustkorb des Patienten; beim Ausatmen drückt er ihn sanft zusammen. Dieser Druck sollte nicht als beengend empfunden werden.
Atemübungen zur Verbesserung der Beweglichkeit
Um die Beweglichkeit zu verbessern, kann die untere Drehlage helfen. Der Patient liegt auf dem Rücken und konzentriert sich auf die Körperbereiche, die sich direkt auf der Matte befinden. Nun gilt es, sich zu entspannen und bewusst "fallen lassen".
Für die untere Drehlage stellt man die Knie auf und lässt sie seitlich absinken. Die Arme werden über dem Kopf in U-Form abgewinkelt. Nun dreht man den Kopf in Richtung Beine; diese kippt man danach abwechselnd nach links und rechts.
Auch der Vierfüßlerstand ist hilfreich. Die Knie sollten sich dabei genau unter den Hüftgelenken und die Hände direkt unter den Schultern befinden.
Nun wird die Wirbelsäule wie bei einem Katzenbuckel nach oben gebeugt; das Knie senkt man Richtung Brust. Anschließend drückt man das Brustbein nach unten, sodass ein Hohlkreuz entsteht.
Atemübung zur Verbesserung der gleichmäßigen Atmung
Um für einen geregelten Atemrhythmus zu sorgen, kommen Dehnübungen zur Anwendung. Der Atemrhythmus soll dabei fließend bleiben.
Ebenso möglich sind passive Dehnungsübungen, bei denen der Patient in Seitenlage auf einer Liege liegt und das untere Bein angewinkelt, während das obere auf einem Kissen ausgestreckt wird.
Der Therapeut hält mit der einen Hand die Innenseite des Knies und umfasst mit der anderen das Sprunggelenk. Die Wadenmuskulatur wird beim Einatmen gedehnt und beim Ausatmen erfolgt eine Lockerung der Dehnung.
Atemübung zur Kräftigung der Atemmuskulatur
Zu empfehlen ist es auch, die Atemmuskulatur zu kräftigen. Dies gelingt folgendermaßen: der Patient liegt auf dem Bauch - auf diese Weise sind die Bauchorgane einem gewissen Druck ausgesetzt, was einen höheren Arbeitsaufwand bedeutet, wenn es um das tiefe Einatmen geht. Um die Ausatmung zu erleichtern, bieten sich lockere Bauchmuskelübungen an.
Atemübung zur Reinigung und Weitung der Atemwege
Hilfreich sind des Weiteren schleimlösende Übungen, etwa nach einer Lungenentzündung, um die Atemwege zu reinigen. Dies gelingt durch Ausstoßen von Lauten wie "P, T, K" beim Ausatmen. Alternativ kann man sich von einer zweiten Person den Rücken mit den Fingern abklopfen lassen.
Eine Körperstellung, die das Atmen erleichtert, kann zur Weithaltung der Atemwege angewandt werden:
- der Stand mit aufgestützten Armen
- die Hocke, bei der man den Kopf auf den Knien abstützt
- der Sitz mit nach hinten aufgestützten Armen
- die Seitenlage, bei der der Oberkörper leicht erhöht wird
Atemübung zur Entspannung
Schließlich sollte man auch eine Übung zur Entspannung sowie zum Entschleunigen der Atmung im Programm haben. Man liegt auf dem Rücken; die Hände werden locker auf dem Bauch abgelegt. Während des Atmens streicht man mit den Händen sanft über die Bauchdecke.
Wissenswertes zur reflektorischen Atemtherapie
Bei der reflektorischen Atemtherapie fokussiert man sich auf die Körperreaktion auf Atemübungen. Es kommen
- Wärmeanwendungen
- manuelle Techniken sowie
- Atemgymnastik
zur Anwendung. Arme oder Beine werden mit heißen Tüchern umwickelt, um so eine Entspannung der Muskeln zu erzielen; ebenfalls werden Atmung und Durchblutung angeregt. Es folgen physiotherapeutische Griffe, bei denen das Bindegewebe gelockert und die Muskulatur gedehnt wird. Abgeschlossen wird mit atemtherapeutischen Übungen.
Weitere hilfreiche Übungen für ein bewusstes Atmen
Übungen, mit denen zu einer bewussten Atmung angeregt wird haben nicht nur einen physischen Effekt. Durch eine bewusste Atmung kann der Herzschlag regulieren werden, so dass sich Stressfaktoren frühzeitig ausschalten lassen.
Die Zeiten zur Durchführung von Atemübungen müssen nicht lang sein. Wichtig ist nur, dass die Übungen konzentriert durchgeführt werden.
Übung 1
Um die Atemmuskulatur zu lockern und die Bronchien zu durchlüften, empfiehlt sich das laute Singen. Es muss sich nicht besonders musikalisch anhören.
Die Hauptsache ist, man ist mit ganzem Herzen bei der Sache. Alternativ reicht es, eine beliebige Melodie zu summen. Wer dabei mit den Fingerkuppen beider Hände auf seinen Brustkorb klopft, aktiviert gleichzeitig die tieferliegenden Muskelschichten.
Übung 2
Eine weitere Atemübung wird im aufrechten Stand ausgeführt. Die Fußsohlen sind dabei fest auf dem Untergrund gestellt.
Der Körper wird gerade gehalten, die Arme sind seitlich gestreckt. Während der Oberkörper mit dem Kopf so weit wie möglich vorgebeugt wird, gleiten die Arme langsam in Richtung Boden.
Die Blickrichtung sollte immer geradeaus gerichtet sein. Beim Vorbeugen wird ein langes U gesungen, wobei die Tonhöhe mit der Neigung des Oberkörpers sinkt.
Übung 3
Mit der nächsten Atemübung wird der Energiefluss harmonisiert. Hierzu wird der Kopf auf die Brust gesenkt.
Die Arme hängen locker am Körper herab. Mit einer kräftigen Ausatmung drücken die Füße fest in den Boden, wobei Kopf und Schultern aufgerichtet werden. Die Lippen formen dabei ein "Sch".
Übung 4
Um die Durchblutung oberen Atemwege zu verbessern, wird ein Nasenloch mit dem Daumen leicht zugedrückt. Der Zeigefinger derselben Hand klopft auf den anderen Nasenflügel. Gleichzeitig wird eine beliebige Melodie gesummt.
Obwohl diese Übung hauptsächlich die oberen Atemwege anspricht, sollte auf eine gleichmäßige und tiefe Atmung geachtet werden. Im Anschluss an die Übung wird der Ein- und Ausatmung nachgespürt.
Holotropes Atmen für neue Energie, Fitness und eine innere Balance
Luftholen ist doch ganz einfach. Denkt man. Allerdings zeigt sich bei einer näheren Betrachtung, dass sehr viele Menschen falsch ein- und ausatmen, regelrecht verkrampfen und dadurch nicht nur den Körper in Stress versetzen, sondern auch die innere Balance verlieren und auf Dauer auch organische Schäden den Weg bereiten.
Atemtherapien können sowohl im Kleinen zuhause angewendet werden als auch unter einer fachkundigen Anleitung. Letzteres gilt besonders für das holotrope Atmen, dass mehr ist als nur eine reine Atemschulung und einer Führung durch die Atemreise bedarf.
Ursprung und Entwicklung
In den 60er Jahren galt der Spruch "Sex, Drugs and Rock'n Roll" als Synonym für Freiheit und Friede. Genau in dieser Zeit war auch LSD ein beliebtes Mittel, um sich in andere geistige Sphären zu begeben, das unter anderem durch Professor Stanislav Grof auf seine Wirkungen und Vielfältigkeit untersucht wurde. Da nach einiger Zeit in vielen Ländern das Konsumieren von LSD verboten wurde, konzentrierte sich der Professor auf eine der aus der LSD-Forschung entdeckten Komponente: Durch Atem in andere Bewusstseinszustände gelangen.
Holotropes Atmen
Hieraus entwickelte sich mit der Zeit das holotrope Atmen, das inzwischen von rund 500 Trainern an Klienten vermittelt wird, die unter einem inneren Ungleichgewicht, Stress sowie Blockaden in ihrem Inneren leiden.
Was macht diese in der Gruppe durchgeführte Atemreise nun so anders als andere Atemtherapiemethoden? Vieles, so zum Beispiel die Erkenntnis, dass man mit einem Hyperventilieren und bestimmter Musik zu einem veränderten Bewusstsein gelangen kann. Das beschleunigte und sehr tiefe Atmen führt zur Hyperventilation, die wiederum dazu führt, dass das Gehirn zu wenig Sauerstoff erhält.
Je nach Länge kann es dann tatsächlich dazu kommen, dass sich neue Erkenntnisse über den eigenen inneren Zustand offenbaren, als auch ein Lösen von Stress. Unterstützt wird das holotrope Atmen noch dadurch, dass bestimmte Musik abgespielt wird und auch Druckmassagen durch den Therapeuten angewendet werden. Auch ein anschließendes Malen von Mandalas sowie der Erfahrungsaustausch in der Gruppe gehören zu solch einer Atemreise dazu und schließen diese nach 1,5 bis 3 Stunden ruhig und friedlich ab.
Für wen das holotrope Atmen nicht geeignet ist
Eine Erfahrung kann dieses in der Gruppe angewendete holotrope Atmen tatsächlich sein, allerdings birgt gerade die Hyperventilation auch ihre Risiken, weshalb diese Atemübungen nicht für jeden Menschen geeignet sind. So sollte man von dieser Technik des Atems lieber Abstand nehmen, wenn man ernsthafte Herz-, Blutdruck- oder auch Gefäßbeschwerden und Erkrankungen hat.
Auch Schwangeren ist von dem holotropen Atmen abzuraten, was übrigens auch für Menschen gilt, die unter großen Ängsten oder auch psychischen Erkrankungen leiden. Aufgrund der Bewusstseinseinflüsse besteht nämlich durchaus die Gefahr, dass sich gerade die Ängste um ein Vielfaches während einer Atemreise verstärken und in der Folge massive Einschnitte im darauf folgenden Alltag auslösen.
Wenn Sie mehr über das holotrope Atmen erfahren möchten, informieren Sie sich hier in unserem separaten Artikel zum Thema.
Ausbildung in Sachen Atemtherapie: Atemtherapeut werden
Im Bereich der Atemtherapie gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Auf einige Beispiele soll im Folgenden eingegangen werden.
Dreijährige Ausbildung: Ganzheitliche Integrative Atemtherapie
So gibt es beispielsweise die dreijährige Ausbildung, bei der man sich intensiv mit der ganzheitlichen integrativen Atemtherapie beschäftigt. Zu den Inhalten und Schwerpunkten dieser Ausbildungsform zählen
- spirituelle Psychologie
- Atemarbeit mit Kalt- und Warmwasseratmen
- Beziehungsarbeit
- Singen mit der richtigen Atmung
- Begleitung von Atemtherapie-Sitzungen
- Körpersprache und Kommunikation
- Energiearbeit
- Grundlagen der Polaritätsmassage
Dabei gibt es meist unterschiedliche Seminare, die sich etwa in 7-Tages-, 3-Tages oder auch Wochenend-Veranstaltungen aufteilen. Solche Ausbildungen werden von speziellen Instituten angeboten.
Mehrtageskurs Atemtherapie
Wer nicht ganz so tief in dieses Thema eintauchen möchte, findet an Heilpraktiterschulen die Möglichkeit, einen Kurs, der einige Tage lang dauert, zu besuchen. Besonders für Menschen, die erst einmal in den Bereich hineinschnuppern möchten, sind solche Seminare zu empfehlen - es gibt sie auch als Einführungskurse für Anfänger.
In solchen Kursen werden den Teilnehmern Übungen sowie Behandlungsoptionen aus der psycho-körperlichen Atemarbeit an die Hand gegeben. Hierbei konzentriert man sich auf die Selbsterfahrung, die man durch eine bewusst zugelassene Atmung macht.
Atemtherapie Webinar
Auch Online-Kurse im Bereich der Atemtherapie sind möglich. Solche E-Learning Kurse können etwa ein halbes Jahr dauern. Die Schulungen werden meist aufgenommen, sodass man sie nach Ende zur Verfügung hat, was für die einzelnen Übungen sehr sinnvoll sein kann.
Nach einer bestimmten Zeit, die in Blöcke eingeteilt ist, legt man eine Prüfung ab. Auch die Anfertigung einer schriftlichen Arbeit gehört dazu.
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Atemtherapie: odem - Atempraxis Samuel Schluep Atemschulung und Atemtherapie nach Ilse Middendorf.
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erfahrbarer-atem.de - Atemtherapie nach Middendorf Von Prof. Ilse Middendorf empfohlene Seminar- und Ausbildungsinstitute mit ausführlichem Angebot und Therapeutenliste.
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- Atemtraining für jedermann, Heinrich Schwab Verlag KG, 1988, ISBN 3796401619
- Die wunderbare Heilkraft des Atmens, Integral, 2000, ISBN 3778790676
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