Unterschiedliche Anwendungsgebiete, Geschichte und Methoden der Farbtherapie

Die Therapie mit farbigem Licht soll die Selbstheilungskräfte des Körpers fördern und zu einem höheren Wohlbefinden verhelfen. Doch wie wirken die verschiedenen Farben auf den menschlichen Körper? 1810 erschien Goethes "Zur Farbenlehre", welches er als sein wichtigstes Werk bezeichnete. Früher genauso wie heute üben Farben eine besondere Faszination auf Menschen aus. Immer häufiger werden sie zu therapeutischen Zwecken eingesetzt, beispielsweise in der Farbakupunktur oder bei der Kunsttherapie. Dieser Artikel soll einen Einblick in die energetischen und psychologischen Wirkungen von einigen Farben geben.

Von Sarah Cramer

Ziel und Zweck einer Farbtherapie, die auch als Chromotherapie bezeichnet wird, ist die Behandlung von bestimmten Beschwerden durch den Einsatz von verschiedenen Farben. Diese haben einen positiven Einfluss auf die menschliche Psyche. So lässt sich auf diese Weise das Immunsystem anregen sowie Winterdepressionen und psychischen Problemen entgegenwirken.

Grundlage der Therapie ist eine positive Wirkung bestimmter Farben auf die menschliche Psyche. Dabei kommen verschiedene Methoden zur Anwendung. Präzise theoretische Konzepte für die Wirkung der Farbtherapie liegen bislang jedoch nicht vor.

Geschichte der Farbtherapie

Die Farbtherapie kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, denn bereits in der Antike verwendete man sie für bestimmte Behandlungen. So bestrich man den Körper eines Kranken oftmals mit farbigen Pasten oder wickelte ihn in farbige Tücher ein.

Im 14. Jahrhundert behandelte man Pockenkranke durch die Anwendung von roten Tüchern, mit denen man die Räume der Kranken verhüllte. Auch Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) befasste sich im Rahmen seiner naturwissenschaftlichen Arbeiten mit der Wirkung von Farben.

1908 entwickelte der österreichische Esoteriker Rudolf Steiner (1861-1925), gemeinsam mit dem Neurologen Felix Peipers eine spezielle Farbtherapie. Dabei wurden eine rote und eine blaue Farbkammer eingerichtet sowie verschiedene Techniken und Formen angewandt. Im Laufe der Jahre entwickelten sich unterschiedliche Konzepte und Therapien.

Anwendungsgebiete

Die Farblichtherapie findet bei psychischen Störungen wie

ihre Anwendung. Aber auch bei körperlichen Beschwerden soll Farblicht helfen und Abhilfe verschaffen. Angewendet wir sie bei:

Anwendungsbereiche bei verschiedenen Hautproblemen sind:

Methoden der Farbtherapie

Für die Anwendung einer Farbtherapie gibt es verschiedene Methoden, deren Wirkung allerdings zum Teil umstritten ist. All diese Verfahren haben gemeinsam, dass sie eine Besserung von psychischen oder physischen Beschwerden durch den Einsatz von bestimmten Farben erreichen wollen.

Farbbestrahlungen

Zu den bekanntesten und wirksamsten Farbbestrahlungen gehört die Behandlung mit Infrarotlampen. Auf diese Weise lassen sich

behandeln. Allerdings wird die Wirkung der Therapie nicht von der Farbe, sondern von der Wärme erzielt, sodass die Infrarotbestrahlung keine Farbtherapie im eigentlichen Sinne ist.

Darüber hinaus verwendet man eine blaue Farbbestrahlung für die Behandlung von

  • Nervosität
  • Schlafproblemen
  • Entzündungen

Man verwendet eine grüne Farbbestrahlung für die Behandlung von:

  • Gelenkrheumatismus
  • Bronchitis

Man verwendet eine gelbe Farbbestrahlung für die Behandlung von:

Farbpunktur

Bei dieser Methode, die von dem deutschen Heilpraktiker Peter Mandel eingeführt wurde, richtet man gebündeltes Farblicht auf die Akupunkturpunkte des menschlichen Körpers. Dadurch sollen diese speziellen Punkte, ähnlich wie bei einer Akupunktur, positiv stimuliert werden.

Farbmeridiantherapie

Diese spezielle Farbtherapie wurde von der deutschen Krankengymnastin Christel Heidemann (1924-1998) entwickelt. Dabei werden das Bindegewebe am Rücken abgetastet und Farbheptagramme verwendet, um blockierte Meridiane im Körper des Patienten aufzuspüren.

Dazu klebt man auf die Meridianpunkte mit Naturfarbe eingefärbte Seidenkreise, die rund ein Zentimeter groß sind. Den Meridianpunkten werden dabei verschiedene Farben zugeordnet, die die Energie des Meridians wieder zum fließen bringen sollen.

Auf diese Weise sollen Schmerzen gelindert und die Gesundheit positiv beeinflusst werden.

Aura Soma

Als Aura Soma bezeichnet man eine esoterische ganzheitliche Seelentherapie, die von der blinden Britin Vicky Wall entwickelt wurde. Die Methode ähnelt dem Chakrensystem der traditionellen indischen Medizin. Dabei sollen zweifarbige Substanzen, die sich in einem kleinen Fläschchen befinden, Geist, Körper und Seele positiv beeinflussen. Aus diesem Grund sollte man das für die Behandlung vorgesehene Farbfläschchen stets bei sich tragen.

Farbmeditation

Die Farbmeditation erfolgt im Rahmen der anthroposophischen Mal- und Kunsttherapie. Der Malende soll sich dabei den Farben voll und ganz hingeben, um dadurch eine positive Wirkung auf Körper, Seele und Geist zu erzielen. Die Methode basiert auf der Farbenlehre von Johann Wolfgang von Goethe.

Farblichttherapie

Noch im Forschungsstadium befindet sich die Farblichttherapie. Dabei wird getestet, wie sich farbiges Licht auf unterschiedliche Erkrankungen auswirkt. Dazu benutzt man das Licht der Sonne und verbindet es mit den Farben verschiedener Metalle wie Gold, Silber, Eisen oder Kupfer.

Richtige Anwendung

In der Regel wird während der Farblichttherapie 2-3 Mal wöchentlich eine 20-30 minütige Sitzung abgehalten. Dabei können ca. 80 Prozent der Farbstrahlen von der Haut aufgenommen werden. Je nach Wellenlänge dringen die Farben unterschiedlich tief in die Hautschicht ein.

Die Energie des Lichtes hat je nach Frequenz eine unterschiedliche Wirkung. Und obwohl jede Farbe bei Jedem eine andere Wirkung erzeugen kann werden den verschiedenen Farben bestimmte Wirkungen zugesprochen.

Anwendungsweisen

Ob man an die jeweiligen "Kräfte" der Farben glaubt ist jedem selbstverständlich selber überlassen. Die Farblichttherapie kann aber ohne jegliche Bedenken ausprobiert werden, da es keine bekannten Nebenwirkungen gibt.

Wenn man von den Wirkungen der Farben überzeugt ist, aber nicht gleich eine Farblichtherapie machen möchte, kann sich farbige Lampen Zuhause aufstellen und das Licht auf sich wirken lassen. Es wird so wahrscheinlich kein therapeutischer Zweck erfüllt, aber die Wohnung oder das Haus wirken so wärmer und einladender, als mit dem härteren "normalen" Licht. Sich Zuhause wohl zu fühlen steigert schließlich auch das allgemeine Wohlbefinden und lässt uns besser Entspannen.

Farben und ihre Wirkungen

Wie die Farben wirken:

Rot

Rot ist eine kräftige Farbe die zumeist

  • anregend bis erregend

wirkt und in zu hoher "Dosierung" auch

  • aggressiv

machen kann. Natürlich steht Rot auch für

  • die Liebe

und damit gleichzeitig für

In der Farbtherapie wird Rot

  • gegen Müdigkeit und
  • zur Steigerung der Aktivität

eingesetzt. Rot wirkt

Blau

Mit der Farbe Blau assoziiert man sofort

  • den Himmel und
  • das Wasser.

Dadurch werden Emotionen geweckt, die wir mit dieser Weite und Tiefe des Wassers und des Himmels verbinden. Blau wirkt somit im Gegensatz zu Rot

  • beruhigend und
  • kühlend.

Die Farbe Blau kann uns helfen

  • aus dem Alltag zu entfliehen und
  • unsere Sehnsucht nach Ruhe stillen.

Ausserdem

  • lockert sie Muskelverspannungen und
  • hilft bei Schlaflosigkeit und Ängsten.

Grün

Grün steht für das Gleichgewicht und die Harmonie der Natur. Grün hat eine

  • beruhigende,
  • nervenstärkende und
  • inspirierende

Wirkung und kann somit zum Beispiel bei

  • Kopfschmerzen,
  • Entzündungen,
  • Nervosität oder
  • Schlafstörungen

eingesetzt werden.

Gelb

Gelb ist eine lichtvolle Farbe, die

  • ermunternd,
  • vitalisierend und
  • befreiend

wirken kann. Sie wirkt sich besonders auf die Tätigkeit der linken Hirnhälfte aus und kann somit

leisten.

Sie wirkt

So unterschiedlich die Farben strahlen so unterschiedlich sind deren Wirkungen
So unterschiedlich die Farben strahlen so unterschiedlich sind deren Wirkungen

Schwarz

Schwarz ist vielmehr die Abwesenheit von Farbe als eine Farbe selbst. Mit tiefem Schwarz verbinden wir

Gleichzeitig ist Schwarz aber auch eine Farbe der

  • Eleganz und
  • Würde.

Schwarz ist zwar eine Schutzfarbe, bei Depressionen oder Ängsten sollte Schwarz jedoch (vor allem in der Kleidung) vermieden werden.

Weiß

Auch Weiß ist eigentlich keine Farbe im ursprünglichen Sinne. Sie spielt jedoch in der Farbtherapie eine große Rolle. Weiß ist die Farbe der

  • Reinigung und
  • Klarheit.

Deshalb wird bei Meditationen auch oft weiße Kleidung getragen, denn Weiß kann bei der inneren Reinigung hilfreich sein.

Mischfarben sollen die Wirkungen ihrer Ausgangsfarben vereinigen.

Orange

Der Farbe Orange sagt man zum Beispiel nach:

Violett

Für die Mischfarbe Violett gilt:

  • hilft gegen Verzweiflung und Ausweglosigkeit
  • wirkt sich reinigend und entschlackend aus
  • schafft Selbsterkenntnis
  • unterstützend bei Meditation
  • lindert Cellulite.

Gute Laune mit Regenbogenfarben

Es beginnt vielfach bereits schon kurz nach dem Aufstehen: Das Gefühl die Welt geht unter und man weiß vor schlechter Laune nicht wohin mit sich selbst, drücken die Stimmung doch erheblich in den Keller. Der Blick in den Spiegel erschreckt und der Griff nach der Kleidung spiegelt zusätzlich den seelischen Zustand wieder. Schwarze, graue und dunkelblaue Farbtöne hellen in solchen Momenten nicht wirklich die Stimmung auf. Abhilfe erreicht man allerdings mit nur einigen wenigen Änderungen, und das mit einer nachhaltigen Wirkung.

Gute Laune durch das richtige Frühstück

Für gute Laune muss bereits am Morgen gesorgt werden
Für gute Laune muss bereits am Morgen gesorgt werden

Für alle, die besonders anfällig für Stimmungsschwankungen sind, empfiehlt es sich, schon am Morgen

  • nach einer bunten Tasse zu greifen

und seinen Kaffee oder Tee genüsslich daraus zu trinken. Als leichtes Frühstück ist

hervorragend geeignet, wobei man ganz gezielt Früchte mit den Farben

  • Orange
  • Gelb
  • Grün und auch
  • Rot

mit in die Schüssel bringen sollte. Allein diese Farbenvielfalt hebt die Laune, zumal auch wertvolle Vitamine und Muntermacher in dieser Frühstücksvariante versteckt sind.

Gute Laune durch Schminken und farbenfrohe Kleidung

Als nächstes heißt es, den Wundertopf der Beautyfarben zu öffnen. Beim morgendlichen Schminken sollten man lediglich

Doch

  • ein zartes Himmelblau
  • ein frisches Apricot oder
  • ein Lindgrün

zaubern einen Hauch von Frische auf das Gesicht und lässt die Welt gleich viel fröhlicher aussehen. Wählt man dann noch

  • rote
  • grüne oder
  • gelbe und
  • orangefarbene

Kleidung aus stellt sich fast schon von alleine die positive Ausstrahlung und auch gute Laune ein - Etwas, das sich besonders auf der Straße oder bei der Arbeit als äußerst effektvoll zeigt, da einem die Menschen viel offener und fröhlicher begegnen und einem herzlich zulächeln.

Wie man sieht, benötigt man weder große Investitionen noch zeitraubende Maßnahmen, um der schlechten Laune ein Schnippchen zu schlagen. Nötig ist etwas Mut zur Farbe und den Touch der gewissen Leichtigkeit, dann kann man nicht nur mit den Regenbogenfarben seine Stimmung heben, sondern sich auch nach einer Regenfront an einem natürlichen Regenbogen erfreuen.

  • Waltraud-Maria Hulke Das Farben Energiebuch. Farbtherapie - die Heilmethode der Zukunft., Windpferd, 1996, ISBN 3893850953
  • Reuben Amber Farbe ist Leben, Synthesis, 1996, ISBN 3922026796

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