Unterschiedliche Anwendungsgebiete und Durchführung des japanischen Heilströmens

Das japanische Heilströmen dient dazu, die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Durch das Auflösen von Blockaden können zahlreiche Beschwerden gelindert werden. Zur wirksamen Ausübung des japanischen Heilströmens sollte ein erfahrener Therapeut wie zum Beispiel ein Heilpraktiker aufgesucht werden. Dieser führt zunächst eine Pulsdiagnose durch.

Von Jens Hirseland

Japanisches Heilströmen ist auch unter der Bezeichnung Jin Shin Jyutsu bekannt. Die alternative Behandlungsmethode kam bereits vor etwa 5.000 Jahren in der Mongolei zur Anwendung und fand im Laufe der Zeit auch den Weg nach Europa.

Grundlagen

Der Mensch gleicht einer Landkarte, die durchzogen ist von Bergen, Tälern, Straßen und Autobahnen, sowie vielen Flüssen. Diese Flüsse sind die Meridiane, die voller Energie und Leben stecken und nach Ansicht der fernöstlichen Heilmedizin für die Gesundheit

  • des Körpers,
  • der Seele und
  • des Geistes

verantwortlich sind.

Vielfältige Ursachen können dazu führen, dass die Energiebahnen regelrecht blockiert werden und den Mensch nach zu nach krank werden lassen.

Prinzip des Heilströmens

Das Japanische Heilströmen bedient sich neben den Kenntnissen dieser menschlichen Landkarte vor allem dem Wissen, wie man diese Blockaden zur Auflösung bringen kann und damit den Körper zur Selbstheilung stärkt.

Die Basis des japanischen Heilströmens wird von den 26 Energieschlössern im Körper gebildet. Kommt es zu einer Blockade der Lebensenergie, dienen diese als Sicherheitsschlösser.

Unter diesen sogenannten Energieschlössern versteht man 26 unterschiedliche Stellen im Organismus, die den Lebensstrom nicht nur empfangen, sondern auch sammeln und weiterleiten. Dabei ordnet man jeder Schicht bzw. Tiefe bestimmte Punkte zu.

Diese 26 Punkte sind bei dem Japanischen Heilströmen im Fokus der Behandlung, die Organströme genannt werden und sich auf die

konzentrieren.

Den Meridianen kommt eine wichtige Rolle zu beim Japanischen Heilströmen
Den Meridianen kommt eine wichtige Rolle zu beim Japanischen Heilströmen

So arbeitet das japanische Heilströmen mit den 26 Energieschlössern bzw. Energiepunkten sowie neun Tiefen, die man auf den Verläufen der Meridiane findet.

Diese Stellen können entweder durch einen Therapeuten oder im Rahmen einer Selbsttherapie auf verschiedene Weise berührt werden. Über die Hände erhalten die berührten Punkte Kraft, um Beschwerden zu lindern oder das innere Gleichgewicht wiederherzustellen.

Zur Behandlung eignen sich:

  • Zeigefinger
  • Mittelfinger
  • Ringfinger
  • kleiner Finger
  • der Daumen

Das Einhalten einer bestimmten Reihenfolge des Heilströmens zählt zu den wichtigsten Elementen dieser alternativen Heilmethode.

Japanisches Heilströmen lässt sich als Akupunktur ohne Nadeln betrachten. Dabei werden zwei Punkte mit der rechten und der linken Hand verbunden. Auf diese Weise entsteht ein Biostrom, der die Meridiane der Lebensenergie durchströmt, was sich positiv auf die Lebenskraft auswirkt.

Anwendungsgebiete

Das japanische Heilströmen eignet sich zur Behandlung von alltäglichen Beschwerden wie:

Aber auch Allergien wie Heuschnupfen lassen sich mit dieser fernöstlichen Methode behandeln. Ein weiteres Einsatzgebiet sind seelische oder psychische Belastungen wie zum Beispiel Depressionen sowie zur Regenerationsunterstützung oder bei Beschwerden im Nacken und steifen Gelenken.

Besonders wirksam ist das japanische Heilströmen, wenn man es mit dem Meridianklopfen kombiniert.

Neben der Behandlung von körperlichen oder psychischen Beschwerden eignet sich das japanische Heilströmen auch zur seelisch-geistigen Weiterentwicklung. Außerdem werden die Selbstheilungskräfte und das Immunsystem gestärkt.

Durchführung des japanischen Heilströmens

In der Regel erfolgt die Durchführung des japanischen Heilströmens bei einem speziell ausgebildeten Therapeuten.

Vorbereitungen

Der Behandelnde spricht zunächst ausführlich mit dem Patienten über dessen Beschwerden. Dann nimmt er eine Pulsdiagnose vor, bei der er feststellt, bei welchen Meridianen eine Schwächung vorliegt. Die beiden schwächsten behandelt der Therapeut dann in der ersten Sitzung.

Die Dauer der Behandlung nimmt ungefähr 60 Minuten in Anspruch.

Durchführung

Zu Beginn des japanischen Heilströmens legt sich der Patient bequem auf eine Liege. Der Therapeut orientiert sich während der Behandlung an speziellen Mustern, die für jeden Meridian sowie für jede Seite des Körpers vorhanden sind.

Nach diesem Muster werden die einzelnen Punkte des japanischen Heilströmens miteinander verbunden, wobei der Behandelnde seine Mittelfinger einsetzt und auf die jeweiligen Energiepunkte legt. Dort bleiben sie wenigstens drei Minuten lang, was zur Lösung von störenden Blockaden führt. Sich konzentrieren und auf eine ruhige Atmung zu achten gehen hierbei Hand in Hand.

Eine energetische Behandlung sollte maximal vierzig Minuten andauern, kann allerdings nach sieben Stunden wiederholt werden. Bei der Anwendung dieser Methode muss man nicht nackt sein, sodass man sich durchaus auch unterwegs strömen kann.

Japanisches Heilströmen erlernen

Die Durchführung des japanischen Heilströmens kann vom Patienten auch erlernt und selbst ausgeübt werden. Auf diese Weise ist eine Selbstbehandlung an jedem gewünschten Ort möglich.

Normalerweise dauert es nur zwei Tage, bis man die Methode des japanischen Heilströmens erlernt hat und an sich selbst vornehmen kann.

Eine medizinische Therapie lässt sich mit dem japanischen Heilströmen zwar nicht ersetzen, dennoch bietet es eine gute Ergänzungsmöglichkeit.