Trends in Sachen gesunde Ernährung - von Slim Food bis zum Clean Eating
Jeder Mensch ist anders und hat andere Bedürfnisse. Darauf sollte man auch seine Ernährung einstellen, wenn man gesund leben möchte.
Medical Food, Slim Food, Nature Food, Cool Food, Lifestyle-Food und Brain Food: Was sich so kompliziert anhört, bezeichnet verschiedene Ernährungsmuster bzw. Nahrungsmittel mit unterschiedlichem Nutzen. Doch es gibt auch weitere Trends in Sachen gesunde Ernährung, die wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen.
Wissenswertes zum Functional Food
Als Functional Food bezeichnet man Lebensmittel mit "Funktion", also einem Nutzen. Dies können Produkte mit zusätzlichen Vitaminen sein oder aber auch Lebensmittel mit extra zugesetzten Milchsäurebakterien.
Merkmale von Functional Food
Gesunde Ernährung liegt im Trend und so versprechen sich die Unternehmen viel davon, Produkte auf den Markt zu bringen, die auf den ersten Blick wie gesunde Lebensmittel aussehen, die dem Körper gut tun.
So gibt es viele unterschiedliche Lebensmittel, bei denen mit zusätzlich enthaltenen Vitaminen geworben wird. Genauso gibt es auch Milchprodukte mit angeblich sehr gesunden Milchsäurebakterien, die zum Beispiel der Joghurt zusätzlich enthält. Margarine wird häufig damit beworben, dass sie gesunde Fettsäuren enthält. Drinks für zwischendurch sind nicht nur mit einer Vielzahl von Vitaminen angereichert sondern enthalten auch Mineralstoffe.
All diese Produkte werden als "Functional Food" bezeichnet, also als Lebensmittel mit zusätzlichem Nutzen. Doch ist dies wirklich so?
Functional Food nicht unbedingt empfehlenswert
Grundsätzlich kann man seinem Körper mit allem versorgen, was er braucht, wenn man sich gesund und ausgewogen ernährt. Functional Food ist daher in der Regel nicht empfehlenswert, wenn man es nur kauft, weil man der Ansicht ist, man tue seinem Körper etwas besonders Gutes.
Meist sind diese Produkte zudem auch noch teurer als die "normale Variante". Ernährt man sich regelmäßig von Obst und Gemüse, braucht man keine Produkte kaufen, denen Vitamine zugesetzt sind. Zudem sind natürliche Vitamine viel gesünder als die künstlichen Vitamine, die in den Functional-Food-Produkten enthalten sind.
Beim Einkaufen sollte man einmal bewusst darauf achten, wie viel teurer Produkte sind, die einen angeblichen zusätzlichen Nutzen haben. Manchmal zahlt man nur ein paar Cent mehr, doch sehr häufig kann es gleich ein paar Euro pro Produkt ausmachen, wenn man zu Functional Food greift.
Fazit
Wer sich gesund ernähren möchte, sollte nicht zu diesen Produkten greifen. Besteht eine Schwachstelle im Körper, so kann sie durch derartige Lebensmittel nicht ausgeglichen werden. Alles was unser Körper braucht, kann er über die normale Nahrung aufnehmen, wenn man die richtigen natürlichen Lebensmittel verzehrt.
Medical Food
Medical Food - das medizinische Essen. Dazu werden alle Lebensmittel gezählt, die der Gesundheit auf bestimmte Art und Weise dienen.
Beispiele
Zum so genannten Medical Food gehören z.B. die cholesterinsenkende Margarine oder auch die Vitamindrinks zur Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte, die es von den verschiedensten Herstellern zu kaufen gibt. Aber auch die diversen Lebensmittel, die mit Omega-3-Fettsäuren angereichert sind, zählen zum Medical Food. In vielen Produkten sind auch präbiotische Bestandteile enthalten, die sättigend wirken und die Darmbakterien regulieren können.
Wirkung
Auf den ersten Blick hören sich diese Produkte wie wahre Wundermittel an. Sicher kann eine cholesterinsenkende Margarine für einen Herzpatienten durchaus sinnvoller als normale Margarine sein. Trotzdem trägt die Margarine nur dann zur Senkung des Cholesterinspiegels bei, wenn auch der gesamte Lebenswandel entsprechend ist.
Nur mit einer Ernährungsumstellung und genügend Bewegung kann der Cholesterinspiegel dauerhaft gesenkt werden. Der Verzehr einer Margarine ohne Veränderung der Lebensgewohnheiten kann keine Wunder bewirken.
Gesunde Menschen sollten keine cholesterinsenkende Margarine quasi zur Vorbeugung essen, dies haben Untersuchungen zwischenzeitlich ergeben. In Studien konnte aber nachgewiesen werden, dass Produkte mit Probiotika (z.B. Joghurt) zur Darmregulierung beitragen können.
Da die Verbraucher die "medizinischen Lebensmittel" sehr gut annehmen, arbeitet die Forschung ständig an neuen Produkten, so dass es vielleicht bald einen Anti-Falten-Joghurt oder eine Schokolade mit beruhigenden Inhaltsstoffen geben könnte.
Slim Food
Auch Slim Food-Produkte sind "in". Viele Verbraucher wollen auf ihre Ernährung achten und kaufen daher fettreduzierte Joghurts, kalorienarme Süßigkeiten oder zuckerreduzierte Produkte.
Merkmale
"Slim Food"-Produkte werden besonders gerne von Menschen gekauft, die eine Diät machen möchten. Es handelt sich dabei um Produkte, die weniger Fett, Zucker oder Kohlenhydrate enthalten, als das ursprüngliche Produkt.
So gibt es beispielsweise fettreduzierte Joghurts oder Erfrischungsgetränke ohne Zucker. Beliebt sind aber auch Süßigkeiten mit reduzierter Kalorienmenge.
Grundsätzlich ist es absolut sinnvoll, Slim Food-Produkte zu kaufen, wenn man abnehmen möchte. Die richtigen Produkte unterstützen auch eine gesunde Ernährung und bewirken eine Gewichtsreduktion.
Worauf ist (beim Kauf) zu achten?
Beim Kauf so genannter Slim Food-Produkte sollte man jedoch nicht nur den Werbeversprechen vertrauen sondern auch einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen. Ein kalorienreduziertes Produkt ist nicht zwangsläufig auch fettarmer als das Ursprungsprodukt. Und Erfrischungsgetränke ohne Zucker schmecken nur süß, weil Zuckeraustauschstoffe enthalten sind.
Slim Food-Produkte sind kein Freibrief für hemmungsloses Essen und zudem häufig sogar etwas teurer als die normalen Produkte. Außerdem besteht bei Slim Food-Produkten auch die Gefahr, dass man mehr isst als sonst, weil man der Meinung ist, das Produkt enthalte ja weniger Kalorien oder Fett als das normale Produkt.
In einigen Slim Food-Produkten sind sogar ungesunde Zusatzstoffe zu finden, die in den originalen Produkten nicht enthalten sind. Werden jedoch die richtigen Produkte in Maßen verzehrt, so unterstützen diese eine Diät und bewirken eine Gewichtsreduktion.
Nature Food
Nature Food ist im Kommen. Immer mehr Supermärkte haben dies erkannt und bieten neben den normalen Marken auch Bio-Produkte an.
Merkmale
Als "Nature Food" bezeichnet man Produkte, die nicht gespritzt oder mit künstlichen Zusätzen gedüngt wurden, die ohne Gentechnik hergestellt wurden und die aus artgerechter Tierhaltung entstanden sind. Bio-Lebensmittel werden immer beliebter, weil die Menschen mehr und mehr auf ihre Gesundheit achten wollen.
Sämtliche Spritzmittel und gentechnisch veränderte Produkte werden vom menschlichen Körper aufgenommen und - soweit möglich - verarbeitet und abgebaut. Reste bleiben aber immer zurück. Naturbelassene Lebensmittel sind hier deutlich gesünder, aber meist auch teurer.
Seit die Supermärkte jedoch den Trend erkannt haben, bieten diese auch immer mehr "Nature Food" an. Neben den herkömmlichen Eigenmarken kann man in den meisten Supermärkten inzwischen auch schon eigene Biomarken kaufen.
Wer möchte, kann sich in großen Supermärkten mit allen Bio-Lebensmitteln des täglichen Bedarfes eindecken.
"Nature Food" nicht immer kalorienärmer
Aber: Produkte aus dem Bereich Nature Food sind nicht zwangsläufig kalorienarmer oder fettarmer als herkömmliche Lebensmittel. Im Gegenteil: Wurde das Bio-Produkt beispielsweise mit Honig statt Zucker gesüßt, so ist dies für die Zähne sogar ungesünder, weil Honig gut daran haften kann.
Trotzdem ist Nature Food eine gute und nicht zwangsläufig teure Alternative zu den herkömmlich hergestellten - und teils stark belasteten - Lebensmitteln. Wer nicht in reinen Bio-Supermärkten einkaufen kann oder möchte, der kann sich auch in normalen Supermärkten mit biologisch angebautem Obst und Gemüse und diversen weiteren Lebensmitteln eindecken.
Cool Food
Cool Food wurde lange Zeit in die Schublade des ungesunden Essens gesteckt. Heutzutage weiß man jedoch, dass die richtigen Produkte aus der Tiefkühltruhe teilweise sogar mehr Vitamine haben als die frischen.
Merkmale
"Cool Food" - kaltes Essen. So werden Lebensmittel bezeichnet, die aus der Tiefkühltruhe oder den Kühlregalen kommen. Cool Food eignet sich besonders für die Menschen, die keine Zeit oder Lust haben, sich stundenlang an den Herd zu stellen. In den Kühlregalen bekommt man fertig zubereitete knackige Salate und Obstsalate.
In den Tiefkühltruhen der Supermärkte findet man neben unzählig verschiedenen Fertiggerichten auch panierten und unpanierten Fisch sowie Obst und Gemüse. Gerade Obst und Gemüse wird reif geerntet und dann sofort tiefgefroren, so dass darin häufig mehr Vitamine enthalten sind als im frischen Obst, das aufgrund der langen Transportwege teilweise unreif geerntet wird.
Nicht alle Produkte sind gesund
Aber nicht alles, was zum Cool Food zählt, ist auch gesund. Im Gegenteil: Die Fertigprodukte aus der Tiefkühltruhe enthalten häufig viel Fett und Kalorien. Für eine gesunde Ernährung sind diese nicht geeignet. Trotzdem kann man sich auch mit Tiefkühlkost gesund ernähren.
Wählt man beispielsweise statt eines Rahmspinates einen Blattspinat oder statt fertig panierten Fischstäbchen normalen unpanierten Fisch, so kann man bereits viele Kalorien sparen und hat nur unwesentlich mehr Arbeit am Herd.
Gerade fertig zubereitete Salate und Obst oder Obstsalate aus den Kühlregalen der Supermärkte sind eine gesunde Alternative für die Mittagspause, wenn man keine Gelegenheit zum Kochen hat. Diese Produkte sollten aber möglichst frisch - also am gleichen Tag der Zubereitung - verzehrt werden. So können sich keine Keime bilden und Obst und Salat sind noch knackig und vitaminreich.
Lifestyle-Food
Auch das Lifestyle Food wird immer beliebter. So bezeichnet man Lebensmittel, die für bestimmte Lebensphasen oder -situationen hergestellt werden.
Merkmale und Beispiele
Zum "Lifestyle Food" zählen z.B. Produkte, die speziell für Senioren hergestellt werden, aber auch Produkte für:
Für jede Lebensphase gibt es heutzutage eigene Produkte. Da Senioren einen anderen Nährstoffbedarf haben als Kinder, Kinder wiederum andere Lebensmittel benötigen als Sportler oder Schwangere, verkaufen sich die Lifestyle-Produkte sehr gut.
Die Hersteller preisen ihre Produkte auch in der Werbung entsprechend an, so dass die Kunden das Gefühl bekommen, sie würden ihrem Körper oder dem Körper ihrer Kinder etwas vorenthalten, wenn die beworbenen Produkte nicht gekauft werden.
Überdosierung vermeiden
Grundsätzlich ist es richtig, dass z.B. schwangere Frauen einen anderen Nährstoffbedarf haben als kleine Kinder. Trotzdem kommt es im Körper zu einer Überversorgung an Nährstoffen, wenn man die entsprechenden Lifestyle-Produkte in zu hohem Maße konsumiert, da diese eine besondere Dosis der jeweiligen Nährstoffe enthalten.
Werden regelmäßig zu viele (künstliche) Vitamine über diese Produkte eingenommen, so kann dies auch das Krebsrisiko erhöhen. Die Nebenwirkungen eines übermäßigen Konsums kann man somit nicht verharmlosen.
Beim Kauf der Produkte sollte man sich daher angewöhnen, die Zutatenlisten zu lesen. Hier kann man erkennen, ob z.B. künstliche Vitamine beigefügt sind und wenn ja, in welcher Menge. Grundsätzlich sind Lifestyle-Produkte sinnvoll, wenn sie von den Personen verzehrt werden, für die sie gedacht sind, und wenn sie auch nur in einer gewissen Menge konsumiert werden.
Brain Food
Als Brain Food bezeichnet man Lebensmittel, deren Inhaltsstoffe wichtig für die Leistung des menschlichen Gehirns sind. Werden diese regelmäßig verzehrt, kann man sich besser konzentrieren und ist demzufolge leistungsfähiger.
Merkmale
Brain Food - Essen fürs Gehirn. Wissenschaftler haben inzwischen herausgefunden, welche Stoffe unser Gehirn braucht, um besonders leistungsfähig zu sein.
Glucose, also Kohlenhydrate, gibt dem Gehirn Energie. So genannte Neurotransmitter braucht unser Gehirn, damit die einzelnen Zellen so gut wie möglich untereinander kommunizieren können.
Auch Fette, und hier besonders die Omega-3-Fettsäuren, sind wichtig für unser Gehirn. Derartige Fette wirken positiv auf die äußerste Zellschicht der Gehirnzellen.
Beispiele für Brain Food
Omega-3-Fettsäuren sind beispielsweise in Fisch enthalten. Ob man Forelle, Zander oder Lachs bevorzugt, ist dabei unerheblich.
Genauso gesund sind aber auch Nüsse und Kerne. Viele Früchte enthalten ungesättigte Fettsäuren, die ebenfalls zum Brain Food gehören.
Avocados sind diesbezüglich besonders gesund, aber auch
helfen dem menschlichen Gehirn auf die Sprünge. Neben diesen Produkten zählen auch
- Schokolade
- Blattgemüse
- Milchprodukte und
- diverse Lebensmittel, die einen besonders hohen Eisenanteil aufweisen,
zum Brain Food. Denn auch Eisen wirkt sich positiv auf die Merk- und Konzentrationsfähigkeit aus.
Flüssigkeitszufuhr nicht vergessen
Neben all diesen Produkten darf man aber auch nicht vergessen, eine ausreichende Menge an Wasser zu trinken. Das Gehirn besteht nämlich zu großen Teilen aus Wasser. Wird zu wenig getrunken, trocknet der Körper aus und das Gehirn kann keine Leistung mehr bringen.
Durch kleinere Portionen sparen
Gesunde, ausgewogene und vitaminreiche Ernährung ist wichtig. Neben der Tatsache, dass es gesunde und nicht pestizidbelastete Produkte sein sollen, müssen aber auch immer mehr Menschen auf das Geld achten.
Deswegen wird aber nicht auf den Kauf von frischem Obst und Gemüse verzichtet. Stattdessen gibt es zu Hause einfacher kleinere Portionen, so dass das Essen bei guter Qualität doch insgesamt weniger Geld kostet.
Auswärts essen
In den Restaurants geht man immer mehr dazu über, kleinere Portionen für günstigeres Geld anzubieten - einfach weil die Nachfrage danach sehr groß ist. Die Menschen wollen nicht aufs Essengehen verzichten, können aber im Restaurant nicht mehr so viel Geld ausgeben wie vielleicht noch vor ein paar Jahren.
Wer keine kleineren Portionen bestellen möchte, wird sich dann vielleicht eine normale Portion zusammen mit dem Partner oder ein paar Freunden teilen. Auch so kann man Geld sparen, und oft ist die Portion für eine Person sowieso zu viel.
Mobile Imbisswagen
Ein weiterer Trend sind die rollenden Imbisswagen, auch Food Trucks genannt. Da diese keine Ladenmiete bezahlen müssen, können sie ihre Waren günstiger anbieten. Und dies müssen keineswegs immer nur ungesunde Produkte wie Pizza, Pommes oder Currywurst sein. Mittlerweile gibt es auch Imbisswagen mit gesunden Produkten, die preislich erschwinglich sind.
Biologische Landwirtschaft
Außerdem geht die Zukunft immer mehr in Richtung der biologischen Landwirtschaft, weil die Menschen keine pestizidbelasteten Produkte essen möchten und zudem wissen möchten, wo ihre Lebensmittel genau herkommen. Die Zukunft wird also den Biobauern gehören.
Sicher gibt es immer Menschen, die Unverbesserlichen unter uns, die weiterhin essen werden, wie sie schon immer gegessen haben. Der Ernährungstrend geht jedoch ganz klar hin zur gesunden Ernährung. Man macht sich Gedanken, wo die Produkte herkommen, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und wie und wo die Lebensmittel verarbeitet wurden.
Ernährungstrend "Clean Eating" - natürliche Zutaten statt Fertigkost
Als Clean Eating wird ein neuartiger Ernährungstrend bezeichnet, bei dem sogenanntes "reines" Essen konsumiert wird. Gemeint sind damit jedoch keine Unmengen an Rohkost, sondern natürliche Zutaten, die frisch und gesundheitsfördernd zubereitet werden. Sie lassen sich anstelle von künstlichen Fertiglebensmitteln verzehren.
Was bedeutet Clean Eating?
Der Begriff "Clean Eating" stammt aus dem Englischen und bedeutet in der deutschen Übersetzung soviel wie "reines, sauberes Essen". Dabei geht es nicht um die Hygiene der Speisen. Vielmehr soll es sich um natürliches Essen handeln. Dabei hat Clean Eating den Vorteil, dass grundsätzlich alles erlaubt ist - also auch Kohlenhydrate.
Bei den naturbelassenen Speisen, die beim Clean Eating verzehrt werden können, handelt es sich zumeist um natürliche Rohstoffe. Dazu zählen zum Beispiel:
- Fisch
- Fleisch
- Obst
- Gemüse
- Salate
- Vollkornprodukte
Auf synthetische Zusatzstoffe ist hingegen zu verzichten. Dazu zählen:
- Zucker
- Süßstoffe
- Geschmacksverstärker
- Aromastoffe
- Transfette
- Farbstoffe
Auch Junkfood und Fast Food gelten als tabu. Je weniger Zutaten die Speisen enthalten, desto gesünder fällt der Effekt des Clean Eatings aus.
Darüber hinaus müssen die Mahlzeiten regelmäßig eingenommen werden. So sollte man die Speisen fünf bis sechs Mal pro Tag verzehren. Idealerweise bestehen sie aus drei größeren Mahlzeiten sowie drei Snacks.
Entwickelt wurde Clean Eating in den USA, wo der Ernährungstrend zahlreiche Anhänger gefunden hat. Auch in Deutschland verbreitet sich diese spezielle Ernährungsweise durch viele Blogger im Internet rasend schnell.
Zu den schnell wirkenden Diäten zählt Clean Eating allerdings nicht. Stattdessen handelt es sich um ein Konzept mit Langzeitwirkung. Dabei hilft Clean Eating nicht nur dabei, überflüssige Pfunde loszuwerden, sondern soll vielmehr auch ein neues Lebensgefühl vermitteln.
Clean Eating eigentlich nicht so neu
Vorgestellt wurde das Konzept Clean Eating im Jahr 2007 von der kanadischen Ernährungstherapeutin Tosca Reno in dem Buch "Die Eat Clean Diät", womit sie ein hohes Interesse an dieser Ernährungsform in Nordamerika auslöste. Die Idee, die sie in ihrem Buch vorstellte, ist allerdings keineswegs neu. So handelt es sich bei Clean Eating um eine moderne Variante der altbewährten Vollwertkost. Diese empfehlen zahlreiche Ernährungsexperten schon seit langem. Dadurch stellt Clean Eating nur einen neuen Namen für ein altbekanntes Konzept dar, das bereits in den 80er Jahren entstand.
Im Unterschied zu dem damaligen Ernährungskonzept, das auch auf Nachhaltigkeit, ökologische Aspekte und faire Handelsbeziehungen Wert legte, stehen beim Clean Eating die Nahrungsmittel selbst im Vordergrund. Diese können auch ruhig exotisch sein, wie zum Beispiel Quinoa, Acaibeeren oder Chiasamen, was auch den aktuellen Zeitgeist trifft, wodurch sich das Ernährungskonzept leichter verbreitet.
Ernährungswissenschaftler stehen Clean Eating mit Wohlwollen gegenüber und halten die darin empfohlene Ernährungsweise für sinnvoll. Defizite sind durch Clean Eating nicht zu befürchten. Außerdem lässt sich der Bezug zu natürlichen Nahrungsmitteln, der durch die Lebensmittelindustrie mit ihren künstlichen Produkten abhanden gekommen ist, durch das spezielle Konzept wiederherstellen.
Die Regeln beim Clean Eating
Die wichtigste Regel beim Clean Eating stellt das Verwenden von frischen Zutaten dar. So sollte das Essen stets naturbelassen sein. Wer also beispielsweise einen Fruchtjoghurt essen möchte, mischt frische Früchte mit Naturjoghurt.
Dabei sollten möglichst nicht mehr als fünf verschiedene Zutaten verwendet werden, weil die Speise sonst nicht mehr als "clean" gilt. Auch von Zusatzstoffen wie Konservierungsmitteln oder Geschmacksverstärkern ist selbstverständlich abzusehen. Gleiches gilt für große Mengen an Salz, Zucker, weißem Mehl und Frittiertem.
Besonders wichtig ist beim Clean Eating das Frühstück. So erhält der Mensch durch diese Mahlzeit die nötige Energie für den Tag.
Eine weitere bedeutende Regel ist die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit. Als empfehlenswert gelten zwei bis drei Liter Wasser oder Tee am Tag. Kaffee darf dabei jedoch nur in Ausnahmefällen getrunken werden. Softdrinks sind sogar völlig tabu.
Damit es am Tage nicht zu Heißhungerattacken kommt, sollte man pro Tag fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten verzehren.
Welche Lebensmittel beim Clean Eating verwendet werden
Zu den besonders empfehlenswerten Nahrungsmitteln des Clean Eatings zählen frisches Obst und Gemüse. Dabei kann es sich um Salate und Hülsenfrüchte handeln. Als sinnvoll werden zudem Vollkornprodukte, Fisch sowie hochwertige Fette wie Rapsöl oder Walnussöl eingestuft.
Fleisch darf verzehrt werden, ist aber kein Muss. Das Gleiche gilt für Milch und Milchprodukte wie Käse, Quark und Joghurt. Auf diese Weise lassen sich dem Körper wichtige Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe zuführen. Die Lebensmittel werden am besten frisch vom Markt gekauft und sollten aus regionalem Anbau stammen.
Speisealternativen
Wer nicht auf süße Speisen verzichten mag, kann beim Clean Eating auf Zuckeralternativen wie
- Ahornsirup,
- Honig oder
- Agavendicksaft
zurückgreifen. Anstelle von weißem Mehl eignen sich Vollkornmehl und als Ersatz für Weizen lassen sich Getreidearten wie
verwenden. Ebenfalls zu empfehlen sind Urgetreidesorten wie
- Einkorn,
- Emmer oder
- Kammut
sowie Pseudogetreide wie
- Buchweizen,
- Amaranth und
- Quinoa.
Ablauf des Clean Eatings
Damit das Clean Eating vor allem in Punkto Abnehmen erfolgreich verläuft, empfiehlt es sich, auf bestimmte Vorgehensweisen zu achten.
Wie bereits erwähnt, gelten sechs kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt als sinnvoll. Dabei werden zwischen dem Frühstück, dem Mittagessen, dem Abendbrot und vor dem Schlafengehen Zwischenmahlzeiten verzehrt. Allerdings ist das Essen eines Snacks nicht unbedingt notwendig. Wer keinen Hunger verspürt, verzichtet einfach darauf. Die Zwischenmahlzeiten sorgen jedoch dafür, dass man keine lästigen Hungergefühle verspürt.
Zu Beginn des Clean Eatings wird empfohlen, zunächst auf Zucker und weißes Mehl zu verzichten und dann Schritt für Schritt Vollkornprodukte sowie frisches Obst und Gemüse in den Menüplan zu integrieren. Auf diese Weise gewöhnt sich der Organismus besser an die ballaststoffreiche Nahrung und Verdauungsprobleme bleiben normalerweise aus. In der Regel lässt sich diese cleane Ernährungsweise ohne Probleme in das Alltagsleben integrieren.
Verzicht auf chemisch raffiniertes Salz
Da die meisten Menschen mehr Salz verzehren, als es eigentlich nötig ist, werden in den Nieren zu hohe Mengen des Stoffes abgespeichert. Aus diesem Grund wird vom Organismus mehr Wasser eingelagert, damit die ideale Salzkonzentration innerhalb des Körpers erhalten bleibt.
Verstecktes Salz kann in abgepackten Lebensmitteln wie Brot oder Käse enthalten sein. Beim Clean Eating wird jedoch auf Salze verzichtet, die chemisch raffiniert sind, weil sie sich negativ auf den Körper auswirken können. Stattdessen gelten natürliches Meersalz oder Kristallsalze als empfehlenswert.
Lebensmittel beim Clean Eating
Meersalz zum Würzen und Stevia als Zuckeralternative.
Weniger Zucker essen
Ein großes Problem der heutigen Ernährung ist der hohe Gehalt von industriell raffiniertem Zucker. Dieser kommt mittlerweile in fast allen Lebensmitteln vor. In zu hohen Mengen kann der Zucker jedoch gesundheitliche Probleme wie die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Übergewicht hervorrufen. Darüber hinaus verfügt er nur über geringe Nährwerte und enthält eine Vielzahl an Kalorien. Aus diesem Grund sollte beim Clean Eating auf Alternativen wie Stevia gesetzt werden.
Verzicht auf künstliche Süßstoffe
Auf künstliche Süßstoffe, zu denen u.a. Aspartam gehört, ist beim Clean Eating komplett zu verzichten. So ist beispielsweise Aspartam in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke im Körper zu durchqueren, wodurch die Gefahr einer Schädigung der Gehirnzellen besteht. Außerdem sollen Zersetzungsprodukte des Aspartams gesundheitliche Probleme wie Kopfschmerzen, ständige Müdigkeit, Atembeschwerden, allergische Reaktionen oder Muskelkrämpfe verursachen.
Keine Zusatzstoffe
Zu den wichtigsten Kriterien des Clean Eatings gehört das Verbannen von Lebensmitteln, in denen Zusatzstoffe wie Aromastoffe, Konservierungsstoffe oder Farbstoffe stecken. Diese kommen zum Beispiel in Kartoffelchips, Fertiggerichten oder Brotaufstrichen vor. Da der menschliche Körper solche Stoffe nicht verwerten kann, speichert er sie in den Fettzellen ab.
Darüber hinaus wird die Wahrnehmung von Geschmack und Sättigung von Geschmacksverstärkern wie zum Beispiel Glutamat gestört.
Kombination von Eiweiß und Kohlenhydraten
Eiweißquellen wie Sojaprodukte oder Milchprodukte sollten beim Clean Eating stets gemeinsam mit komplexen Kohlenhydraten verzehrt werden. Dabei handelt es sich um Vollkornnudeln oder Vollkornbrot. Auf diese Weise kommt es zur Regulierung des Stoffwechsels, wodurch sich Heißhungerattacken vermeiden lassen.
Möchte der "Clean Eater" vornehmlich sein Gewicht reduzieren, wird empfohlen, in den Abendstunden auf die Kohlenhydrate zu verzichten.
Ungesättigte Fette
Für die Abläufe des Stoffwechsels sowie zur Geschmeidigkeit der Zellwände ist die Zufuhr von ungesättigten Fetten erforderlich. Diese sind u.a. in
- Avocados,
- fettem Fisch,
- Nüssen sowie in
- Walnuss-, Raps- und Leinöl
enthalten.
Gesättigte Fettsäuren, die zum Beispiel in Käse, Sahne oder Leberwurst vorkommen, sollten hingegen reduziert werden. Ferner gilt es, gehärtete Fette vom Speiseplan zu streichen. Diese finden sich u.a. in Chips, Margarine oder Croissants. Durch die gehärteten Fette droht ein Anstieg des Blutdrucks und Cholesterinspiegels.
Viel Wasser und wenig Alkohol
Eine wichtige Rolle beim Clean Eating spielt auch die Flüssigkeitszufuhr von zwei bis drei Litern pro Tag. Auf diese Weise werden die Nährstoffe an die richtigen Körperstellen befördert.
Dabei sollte es sich natürlich um die richtige Flüssigkeit handeln, wie zum Beispiel stilles Wasser. Schlecht ist dagegen Alkohol, weil es für den Körper ein Gift darstellt, das zersetzt werden muss, ehe sich andere Stoffwechselvorgänge durchführen lassen.
Fazit
Deutschen Ernährungswissenschaftlern und Medizinern von der UGB (Verband für unabhängige Ernährungsberatung) sowie der Albert-Ludwig-Universität Freiburg zufolge ist Clean Eating durchaus positiv einzustufen. So sorgt dieser Trend vor allem bei jüngeren Menschen für eine intensivere Auseinandersetzung mit gesunder Ernährung. Negative Auswirkungen sind durch das Ernährungskonzept nicht zu befürchten. Außerdem reduziert es überflüssige Pfunde.
Allerdings gibt es keinerlei wissenschaftliche Nachweise dafür, dass Clean Eating gesundheitliche Beschwerden wie Kopfschmerzen bessert oder ein positiveres Hautbild bewirkt, wie von manchen Anhängern behauptet wird. Aus diesem Grund ist es besser, überzogene Erwartungen zu vermeiden.