Mögliche Unterstützungsmaßnahmen für Familien in Not

Ein glückliches Familienleben ist der Lebenstraum vieler Menschen. Doch leider sind die Zeiten nicht immer von Glück und völliger Unbeschwertheit geprägt. Zum Glück gibt es jedoch zahlreiche Anlaufstellen, an die sich Familie in Notsituationen wenden können. Informieren Sie sich über mögliche Unterstützungsmaßnahmen für Familien mit finanziellen oder gesundheitlichen Nöten.

Britta Josten
Von Britta Josten

Wenn das Glück das Haus verlässt

Familien, die in Not geraten sind, sind häufig nicht einmal selbst für ihre prekäre Situation verantwortlich. Nicht selten sorgen

  • eine plötzliche Krankheit
  • ein Unfall oder
  • ein Todesfall

dafür, dass alles aus dem Ruder läuft. Doch nicht nur tragische Ereignisse können Familien in eine Notsituation manövrieren. Auch schöne Ereignisse wie die Geburt eines Kindes können Familien in eine schwierige Lage bringen. So ist es zum Beispiel für junge Paare mit geringem Einkommen oftmals gar nicht so einfach, die plötzliche Änderung der Familiensituation finanziell zu stemmen.

Denn der neue Erdenbürger braucht nicht nur die Liebe seiner Eltern, sondern auch ein geeignetes Umfeld. Daher ist bei Familienzuwachs häufig ein Wohnungswechsel notwendig, der natürlich auch wieder eine finanzielle Belastung darstellt.

Und ganz davon abgesehen müssen die Eltern selbstverständlich auch noch diverse Anschaffungen für ihren Nachwuchs tätigen. Dennoch ist Nachwuchs in der Familie immer ein Glück und ein Segen.

Umgang mit einer Behinderung

Allerdings gibt es auch Familien, die sich nicht über kerngesunden Nachwuchs freuen können. Kinder mit Behinderung werden von ihrer Familie selbstverständlich mit ebenso viel Liebe auf dieser Welt empfangen wie gesunde Kinder, allerdings ist das Leben mit einem behinderten Kind in vielen Belangen deutlich schwieriger.

Abhängig von der Art und vom Grad der Behinderung benötigen die Kinder häufig die ganze Aufmerksamkeit und Zuwendung ihrer Eltern (meist übernimmt jedoch die Mutter alle Aufgaben), und das nicht nur bis die Kinder das Schulalter erreicht haben, sondern häufig ihr ganzes Leben lang.

Für die Familien bedeutet das natürlich eine enorme Belastung. Neben den finanziellen Einbußen, die Familien aufgrund der Pflege des Kindes hinnehmen müssen, ist die Pflege eines behinderten Kindes natürlich auch enorme physische und psychische Belastung.

Darüber hinaus können auch so alltägliche Umstände wie eine Trennung oder eine Scheidung zu einer Notsituation führen. Und so gibt es zahlreiche schicksalhafte Umstände, die das Familienglück trüben können.

Doch Familien und Eltern, die in Not geraten sind, werden nicht allein gelassen.

Niemand wird allein gelassen

Familien in Notsituationen werden in Deutschland nicht sich selbst überlassen. In unserem Land gibt es zahlreiche Institutionen, die Familien in schwierigen Lagen unterstützend zur Seite stehen.

Bei diesen Institutionen handelt es sich vor allem um staatliche Einrichtungen, die Familien vor allem finanziell helfen. Darüber hinaus gibt es natürlich auch auf Länder- und Kommunalebene diverse Einrichtungen, an die sich Familien in Not wenden können.

Bei diesen Einrichtungen kann es sich auch um Stiftungen oder Vereine handeln, die sich nicht nur um das finanzielle Wohlergehen der Familien bemühen. So bieten verschiedene Einrichtungen zum Beispiel auch direkte Hilfen für Familien an. Dabei kann es sich zum Beispiel um Sach- oder Kleiderspenden für bedürftige Familien handeln.

Zudem können Eltern behinderter Kinder auch die Leistungen verschiedener Hilfseinrichtungen in Anspruch nehmen, die dabei helfen, die Schwierigkeiten dieser besonderen Lebenssituation besser zu bewältigen.

Bedingungen

Die Inanspruchnahme der verschiedenen Hilfsleistungen ist natürlich immer an bestimmte Bedingungen geknüpft. So sind verschiedene Hilfsleistungen zum Beispiel in ihrem umfänglichen und zeitlichen Rahmen begrenzt.

Bei manchen Leistungen handelt es sich gar nur um einmalige Maßnahmen zur Linderung der Not. Die meisten staatlichen oder privaten Hilfsangebote sollen jedoch vor allem als Hilfe zur Selbsthilfe verstanden werden.

Vor allem, wenn es um finanzielle Hilfen geht. Die betroffenen Familien werden zwar in ihrer größten Not (zum Beispiel bei plötzlicher Arbeitslosigkeit) finanziell unterstützt, jedoch ist auch die Familie selbst in der Pflicht, sich aus der finanziellen Notlage zu befreien.

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Unterstützungsmaßnahmen für Familien in Not einmal genauer vor.

Armut - Hilfe in Notlagen

Jede Familie und jeder Mensch kann urplötzlich in eine Notsituation geraten. So können die Mitglieder einer Familie zum Beispiel nach einer Scheidung plötzlich vor dem finanziellen Ruin stehen. Besonders schlimm ist diese Situation (nicht nur finanziell) natürlich immer dann, wenn Kinder betroffen sind.

Aber auch tragische Vorfälle (wie Unfälle oder eine schwere Krankheit), nach denen ein Einkommen in der Familie wegfällt, können ein direkter Weg in die Armut sein. Zudem können schlagartig auftretende finanzielle Schwierigkeiten (zum Beispiel auch durch eine Kündigung des Arbeitgebers) noch weitere Schwierigkeiten nach sich ziehen.

So kann zum Beispiel die Suche nach einem neuen Job mit einem Wohnort Umzug in eine kleinere Wohnung erforderlich machen. Doch wodurch auch immer eine solche finanzielle Notsituation entstanden ist, betroffene Familien haben die Möglichkeit, sich hilfesuchend an diverse Einrichtungen zu wenden.

Hilfe in finanziellen Notsituationen

Eine finanzielle Notsituation muss für Familien nicht zwangsläufig in Armut enden. Denn es gibt verschiedene Institutionen, die betroffenen Familien beratend und finanziell zur Seite stehen.

Sozialamt

Zunächst einmal können sich Familien natürlich an ihre zuständigen Sozialämter oder an die Agentur für Arbeit wenden. Dort können Familien im Bedarfsfall zum Beispiel Hilfe zum Lebensunterhalt beantragen.

Staatliche Einrichtungen

Zudem gibt es die Möglichkeit, sich bei drohender Wohnungslosigkeit an diese staatlichen Einrichtungen zu wenden. In einem solchen Fall, bei dem das Einkommen der Familie nicht ausreicht, um die Kosten für die Wohnung aufzubringen, gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, Wohngeld zu beantragen.

Weiterhin gibt es für getrennt lebende Elternteile, die nicht regelmäßig den Unterhalt für ihr Kind bekommen, die Möglichkeit, einen Vorschuss auf den Unterhalt für ihr Kind zu erhalten.

Darüber hinaus bieten die staatlichen Einrichtungen beispielsweise auch finanzielle Unterstützung für die Kinderbetreuung, damit die Eltern wieder einer geregelten Arbeit nachgehen können. Eine solche Unterstützung können Eltern aber auch bei den Kommunen beantragen.

Viele Gemeinden beteiligen sich zum Beispiel an den Beiträgen für Kindergärten oder eine Tagesmutter.

Schuldenberatung

Manche Familien geraten auch durch Überschuldung (zum Beispiel aus Krediten für Haus, Auto oder Ratenkäufe) allmählich ins finanzielle Abseits. Zwar können diese Familien häufig noch ihren Lebensunterhalt selbst stemmen, allerdings wird das rote Minus auf den Kontoauszügen durch nicht bezahlte Kreditraten und Zinsen monatlich größer.

Um dieser Situation zu entkommen, muss der Weg nicht zwangsläufig in der Privatinsolvenz enden. Auch der Verlust des Eigenheims ist dann nicht unbedingt vorprogrammiert. Denn dank kostenloser Schuldnerberatungsstellen kann ein Plan erstellt werden, der den schlimmsten Fall verhindern kann.

Anlaufstellen für Schwangere

Von finanzieller Not sind natürlich nicht nur Familien im eigentlichen Sinne betroffen. Auch schwangere Frauen stehen häufig vor einer unsicheren finanziellen Zukunft. Doch auch die werden vom Staat nicht im Stich gelassen.

  • Unter anderem besteht die Möglichkeit, bei geringem Einkommen finanzielle Unterstützung bei den zuständigen Sozialämtern zu beantragen. So können Schwangere unter anderem finanzielle Unterstützung für die Anschaffung der Erstausstattung für das Baby beantragen.

  • Darüber hinaus können sich Schwangere auch an karitative Einrichtungen wenden, bei denen sie zum Beispiel Sachspenden (zum Beispiel Kleidung oder Mobiliar für das Kind) erhalten können.

Behindertenhilfe

Auch Kinder, die mit einer Behinderung zur Welt kommen, können eine Bereicherung für die Familie sein. Nichtsdestoweniger stellt ein Kind mit einem Handicap die Familie vor zahlreiche Herausforderungen.

Schwierigkeiten in Familien mit behinderten Kindern

Eine Behinderung kann angeboren sein. Eine Behinderung kann aber auch durch einen Unfall oder eine Krankheit eintreten. Doch ganz gleich, wodurch eine Behinderung verursacht wurde, in der Familie gilt es nun damit zu leben. Und das Leben mit einem behinderten Kind kann in vielfacher Hinsicht schwierig sein.

Betreuungsaufwand und finanzielle Probleme

Zunächst einmal kommt es auf die Schwere der Beeinträchtigung an. Denn die entscheidet darüber, wie groß der Pflege- und Betreuungsaufwand ist.

  • Da bei der Betreuung eines behinderten Kindes häufig ein Familienmitglied (meist die Mutter) vollständig auf eine Erwerbstätigkeit verzichten muss, bedeutet dass natürlich zunächst einmal finanzielle Einbußen für die Familie.
  • Darüber hinaus benötigt das Kind häufig dauerhaft medizinische oder orthopädische Hilfsmittel, die nicht selten zu großen Teilen in Eigenleistung gekauft werden müssen.
  • Und auch die behindertengerechte Einrichtung der Wohnung und der Kauf oder der Umbau eines behindertengerechten Fahrzeugs (welches zum Beispiel Platz für einen Rollstuhl bietet) kosten viel Geld.

Psychische und physische Belastung

Überdies darf auch die psychische und körperliche Belastung der pflegenden Familienmitglieder nicht vernachlässigt werden. Die liebevolle Pflege gehandicapter Kinder bedarf oft einer großen Geduld.

Zudem ist die Situation auch für Geschwisterkinder, die nun auf einen Großteil der elterlichen Aufmerksamkeit und Zuwendung verzichten müssen, nicht einfach.

Und auch körperlich stellt die Pflege von behinderten Kindern manchmal eine große Herausforderung dar, gerade wenn die Kinder älter werden und sich aufgrund ihrer Behinderung zum Beispiel nicht selbstständig waschen oder nicht selbstständig auf die Toilette gehen können.

Diese körperliche Dauerbelastung führt bei vielen pflegenden Familienangehörigen auf Dauer ebenfalls zu körperlichen Beschwerden. Glücklicherweise gibt es diverse Institutionen, an die sich die betroffenen Personen hilfesuchend wenden können.

Behindertenhilfe für Familien

Familien mit behinderten Angehörigen können bietet der Staat ein engmaschiges Netz an Hilfsangeboten.

  • Zunächst einmal können die Familien natürlich auf finanzielle Unterstützung durch den Staat bauen. So wird das Kindergeld für Kinder mit Behinderungen, die sich nicht selbst versorgen können, zum Beispiel in einem zeitlich nicht begrenzten Rahmen gezahlt.
  • Darüber hinaus können Eltern auch Beihilfen zum Transport des Kindes zu Betreuungseinrichtungen oder zur Schule beantragen.
  • Gleiches gilt auch für Fördermaßnahmen oder für die Betreuung.

Steuerlich geltend machen

Zudem können die Betreuungskosten für behinderte Kinder über den sonst üblichen Zeitraum steuerlich geltend gemacht werden. Bei Kindern mit Behinderungen, die es ihnen unmöglich machen, sich selbst zu versorgen, können die Eltern die Betreuung (auch haushaltsnahe Betreuung) also auch über das 14. Lebensjahr hinaus bei ihrer Steuererklärung als außergewöhnliche Belastung angeben.

Finanzielle Unterstützung

Abgesehen davon gibt es für Eltern behinderter Kinder noch zahlreiche andere Möglichkeiten für finanzielle Unterstützungen. So gibt es zum Beispiel auch die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung für besondere Therapien oder Rehabilitationsmaßnahmen zu beantragen.

Im Bedarfsfall können sich die Eltern mit ihren Anliegen an Vereine oder karitative Einrichtungen wenden. Vereine, wie zum Beispiel die Behindertenhilfe, bieten betroffenen Familien umfassende Hilfestellungen und Beratungen an.

Die Hilfe und Beratung beschränkt sich dabei nicht nur auf die finanziellen Themen: So gibt es zum Beispiel auch Hilfsangebote für die Geschwisterkinder, die sich innerhalb der Familie nun oft ausgegrenzt fühlen oder für die Eltern, die sich durch die aufwändige Pflege ihres behinderten Kindes überlastet fühlen.

Kleiderkammer bei Existenzminimum

Das Leben am Existenzminimum ist für Familien eine echte Herausforderung. Ein geringes Einkommen bedeutet Einschränkung und Verzicht auf den unterschiedlichsten Ebenen. Auch der Kauf neuer Kleidung ist oft nicht möglich und deshalb können Familien, die am Existenzminimum leben, Hilfe bei den Kleiderkammern erwarten.

Was sind Kleiderkammern?

Kleiderkammern werden in ganz Deutschland vom Deutschen Roten Kreuz betrieben. Inzwischen gibt es deutschlandweit mehr als tausend dieser Kleiderkammern. Und die Tatsache, dass die Kleiderkammern von mehr als zwei Millionen Menschen genutzt werden zeigt, das es einen großen Bedarf gibt.

Bei der Bekleidung, die in den Räumlichkeiten des Deutschen Roten Kreuzes ausgegeben wird, handelt es sich meist um Kleidung, die aus Altkleidercontainern stammt. Es werden dabei selbstverständlich nur Kleidungsstücke ausgegeben, die noch gut tragbar sind. Kaputte, zerschlissene oder verschmutzte Kleidung wird nicht angeboten.

Dennoch sollten Menschen, die ihre Kleider in die Kleiderspende geben, auch solche Kleider abgeben, die nicht mehr tragbar sind. Denn auch diese "Lumpen" können noch weiterverarbeitet werden.

Wer eine Kleiderkammer in seiner Nähe hat, der kann seine Sachen auch persönlich dort abgeben. Gebraucht werden vor allem

Aber auch gut erhaltene Schuhe und Stiefel können in der Kleiderkammer abgegeben werden. Darüber hinaus freuen sich die Kleiderkammern auch über gut erhaltene Haushaltswäsche, wie zum Beispiel Bettwäsche. Auch Decken und Bettzeug finden bei den Kleiderkammern stets dankbare Abnehmer.

Die meisten Textilien in den Kleiderkammern stammen also aus dem Privatbesitz normaler Bürger. Es gibt allerdings auch Unternehmen, die Textilien aus Überproduktion oder mangelhafte Ware an die Kleiderkammern verschenken, damit sie dort an bedürftige Bürger ausgegeben werden können.

Wer bekommt etwas in der Kleiderkammer?

Grundsätzlich können sich alle bedürftigen Bürger an die Kleiderkammern wenden. Familien, denen es finanziell unmöglich ist, ihre Familien zum Beispiel mit neuer Winterbekleidung einzukleiden, gehören zu den Bürgern, die das Angebot der Kleiderkammern am häufigsten nutzen.

Aber auch Bürger, die plötzlich in Not geraten sind, und zum Beispiel durch einen Wohnungsbrand alles verloren haben, können hier Kleidung bekommen.

Die Textilien, die in den Kleiderkammern ausgegeben werden, werden an Menschen in einer Notlage verteilt. Aus diesem Grund werden die Kleidungsstücke meist kostenlos oder gegen eine sehr geringen Betrag ausgeben.