Tipps für den richtigen Umgang und das Zusammenleben mit Kindern

Der beste Erzieher, sagt man, ist der, der seine eigene Kindheit nicht vergessen hat. Je besser man sich in Kinder einfühlen kann, desto einfacher kann man mit ihnen umgehen. Das Wichtigste im richtigen Umgang mit Kindern ist, dass man sie wahrnehmen kann, spüren kann wo sie stehen, um sie dann dort abzuholen. Auf diese Weise wird das Zusammenleben sehr viel einfacher. Holen Sie sich Tipps für den richtigen Umgang sowie das Zusammenleben mit Kindern.

Maria Perez
Von Maria Perez

Bereit für ein Kind? Ab wann Kinderkriegen sinnvoll ist

Die Entscheidung, ein Kind in die Welt zu setzen, verändert das ganze Leben. Viele Paare streben eine traditionelle Lebensplanung an:

Der berufliche und finanzielle Rahmen soll abgesichert und die Partnerschaft gefestigt sein. In vielen Beziehungen wollen die Paare ihr gemeinsames Leben auch erst einmal genießen, um dann ein Kind zu bekommen.

Emotionale Reife

Sicherlich sind die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen eine wichtige Voraussetzung und erleichtern den Start für eine junge Familie. Viel wichtiger noch ist aber die emotionale Reife der Eltern, denn Kinder bedeuten vor allen Dingen Verantwortung.

Diese Verantwortung kann erst einmal viele schlaflose Nächte bedeuten und auch zurückstecken zu müssen. Wenn da so ein kleines Menschlein kommt, wird das ganze Leben radikal verändert.

Vor der Entscheidung, ein Kind zu bekommen, sollte man das Verhältnis zu Kindern überprüfen und ob man der bevorstehenden Herausforderung gewachsen ist. Kinder zu haben bedeutet, dass das eigene Leben in den Hintergrund rückt und das gemeinsame Leben sich hauptsächlich der Entwicklung des Kindes anpasst.

Kinder verändern auch die Partnerschaft, oft müssen geliebte Gewohnheiten aufgegeben werden.

Wichtige Kriterien

  • Für viele Menschen sind die Lebensplanung und der damit verbundene Kinderwunsch auch eine Altersfrage.
  • Neben dem Wunsch einer stabilen Partnerschaft sind Kriterien wie ein abgesicherter beruflicher und finanzieller Rahmen wichtig.
  • Aber das sind nur die äußeren Bedingungen: viel ausschlaggebender sind die innere Haltung und auch die geistige Reife.

Karriere und Kind?

Wer noch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist, kann schlecht auf ein Kind eingehen. Kinder brauchen

  • Zeit
  • Geduld
  • Aufmerksamkeit
  • Zuwendung sowie
  • ruhige und ausgeglichene Bezugspersonen.

Kinder stehen immer im Vordergrund und fordern ihr Recht ein. Gerade Frauen, die Familie und Beruf unter einen Hut bringen wollen, müssen sich fragen, ob sie dieser Doppelbelastung auch wirklich gewachsen sind.

Schattenseiten bewusst machen

Kinder sind nicht nur süß und niedlich, sie können auch anstrengend und nervenaufreibend sein. Viele junge Paare idealisieren die Vorstellung, mit Kindern zu leben. Kinder zu haben ist schön, aber es gibt auch Schattenseiten und deren muss man sich bewusst sein.

Wenn man bereit für Kinder ist, braucht man auch eine gehörige Portion an Organisationstalent und die Bereitschaft, sich voll und ganz einzusetzen.

Mit Kindern richtig umgehen

Authentizität

Kindern gegenüber muss man authentisch sein, da man sonst seine Glaubwürdigkeit verliert. Sie haben ein feines Gespür für Menschen und decken Schwächen schnell auf. Letztendlich sind Kinder immer nur der Spiegel ihres Umfeldes und so wie man sich ihnen gegenüber verhält, reflektieren Kinder.

Die meisten pädagogischen Empfehlungen gehen dahin, dass man unerwünschtes Verhalten ignoriert und erwünschtes Verhalten bestätigt und lobt.

Aufmerksamkeit

Kinder werden schon von kleinauf konditioniert, sie suchen immer die Aufmerksamkeit, egal mit welchen Mitteln. Jedes Kind reagiert auf die Aktion des Erwachsenen und umgekehrt. Wird ein Kind wahrgenommen, ist der Erwachsene präsent und erkennt die Bedürfnisse des Kindes, dann muss sich das Kind keine anderen Taktiken überlegen, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Respekt

Einem Kind sollte man mit genauso viel Achtung und Respekt begegnen wie auch einem Erwachsenen gegenüber. Jedes Kind ist eine kleine Persönlichkeit und hat ein Anrecht auf Zuneigung, Liebe und Verständnis. Das ist der Boden, auf dem eine gesunde Entwicklung stattfinden kann.

Fordern und Fördern

Jemand, der versucht, sich dem Kind gegenüber richtig zu verhalten, wird auch wissen wollen, was

  • in dem Kind vorgeht
  • es beschäftigt und
  • seine Bedürfnisse sind.

Kinder müssen unterstützt, gefördert und auch gefordert werden, um ihr Potential entfalten zu können. Sie wollen lernen, die Welt entdecken und Erfahrungen sammeln, dafür muss man ihnen die entsprechenden Angebote bieten. Kinder wollen auch ernst genommen werden und man muss ihnen zuhören können. Schon in der Wahl der Sprache kann man bei Kindern einiges bewirken - "nur mit den Augen schauen" klingt viel besser als "nicht anfassen".

Vorbilder

Kinder brauchen keine Sanktionen, sie brauchen Vorbilder und Menschen, die auf sie eingehen. Kinder brauchen Menschen, die Sicherheit ausstrahlen und ihnen die Welt und die Dinge in der Welt erklären können. Wer ganz aufmerksam bei dem Kind ist, der verhält sich richtig.

Geschenke machen

Geschenke zu machen ist eine der wundervollsten Momente im Leben des Beschenkten und desjenigen, der das Geschenk vergibt. Bei Kindern macht es besonders viel Spaß, Geschenke zu machen, es kann aber leider auch schnell zu einem ernstzunehmenden Problem führen.

Geschenke sollten klug gewählt sein

Gerade wenn es sich bei den zu beschenkenden Kindern nicht um die eigenen handelt, kann es schnell passieren, dass man den Überblick verliert und vor allem schnell unterschätzt, dass die Vorbildrolle Probleme hervorruft. Vor allem bei Kindern zwischen sieben bis dreizehn Jahren ist es wichtig,

  • dass man den Überblick darüber behält, was die Eltern über die Art und die Anzahl von Geschenken denken
  • ob die Kinder vom Elternhaus her erklärt bekommen, dass es eine Besonderheit ist, Geschenke zu bekommen
  • dass man Geschenke und grundsätzlich Spielzeug und alles, was sich Kinder wünschen, in der Wertigkeit einzuordnen verstehen lernt.

Das richtige Maß finden

Wenn Sie Kindern Geschenke machen, egal ob es Ihre eigenen sind, die Kinder von einem befreundeten Pärchen, Kinder aus der Nachbarschaft oder von Ihren Geschwistern: Es ist wichtig, dass Kinder nicht in das Gefühl geraten, dass es selbstverständlich ist, einerseits Geschenke zu bekommen und andererseits den Wert von Geschenken verstehen lernen.

Nicht selten kommt bei Kindern schnell das Gefühl der Maßlosigkeit auf, wenn sie oft und vor allem mit wertvollen Geschenken bedacht werden. Der Schenkende wird ab dem x. Geschenk als reicher Onkel oder reiche Tante verstanden und die Wünsche an Eltern und auch im Beisein des Schenkenden werden immer häufiger und größer.

Dann liegt es an den Eltern, Bestleistung zu bringen und den Kindern auf ihre Art begreiflich zu machen, dass bestimmte Wünsche nicht einfach so zwischendurch zu erfüllen sind und dass die Kinder nicht davon ausgehen können, dass es immer so großzügige Geschenke geben wird.

Sie als Schenkender selbst können die Problematik klein halten oder, falls diese schon zu weit fortgeschritten ist, dahingehend entzerren, indem Sie größere Geschenke mit den Eltern absprechen und sich grundsätzlich Gedanken machen, bevor Sie etwas schenken.

Verantwortungsbewusst schenken

Werden Sie sich zudem der Verantwortungsfunktion gegenüber den Kindern bewusst und hören Sie vor allem eines Tages nicht einfach auf mit dem Schenken, wenn das sonst Ihre Leidenschaft den Kindern gegenüber war. Wenn Sie weniger schenken wollen, dann reduzieren Sie diesen Wesenszug den Kindern gegenüber mit der Zeit und hören Sie nicht einfach sofort damit auf.

Es ist wichtig, dass die Kinder nicht das Gefühl bekommen, dass Sie sie nicht mehr mögen und deswegen die Geschenke kleiner ausfallen oder gar nicht mehr gemacht werden. Geschenke an Kinder sind eine wundervolle Art, seine Liebe und Freude zu zeigen und zu teilen.

Es bleibt aber daran bei immer wiederkehrenden Geschenksituationen das Gefühl dafür zu entwickeln und beizubehalten, wie die Kinder das Ganze wahrnehmen und ob Ihnen das recht ist beziehungsweise ob die Eltern der Kinder dadurch in Probleme geraten, weil die Kinder die Grenzen und Wertigkeiten für sich nicht abstecken können.

Fazit

Seien und bleiben Sie mit den Kindern im Gespräch und sehen Sie Ihre einzige Handlung nicht in der Übergabe der Geschenke, sondern beschäftigen Sie sich auch darüber hinaus mit den Kindern.

So können auch Sie erklärend einlenken, wenn das Kind das nächste Mal einen zu großen Wunsch äußert und mithelfen zu regulieren, so dass das Kind Sie und seine Eltern besser verstehen kann und nicht das Gefühl bekommt, dass man ihm das Geschenk nicht machen will.

Wie sich Kinder in die Familie einbringen können

Eine Familie ist eine sich immer wieder wandelnde soziale Gemeinschaft. Je nach Alter der Kinder sind die Strukturen anders und die Rollen unterschiedlich verteilt. Die Kinder sind Teil der Gemeinschaft und deshalb ist es wichtig, dass sie sich von klein auf in die Familie einbringen.

Kleine Aufgaben verteilen

Dieses müssen sie lernen und dabei muss man sie unterstützen. Auch schon kleineren Kindern kann man Pflichten übertragen, mit denen sie allerdings nicht überfordert sein dürfen - zum Beispiel

  • den Tisch zu decken
  • zu kehren oder
  • andere kleine Verrichtungen auszuführen.

Kinder lernen vor allen Dingen durch Nachahmung und sie wollen eingebunden werden in das Tun der Erwachsenen. "Hilf mir es selbst zu tun", ist das Motto für kleinere Kinder. Man braucht zwar Geduld und Einfühlungsvermögen, weil am Anfang manches nicht so richtig klappt, aber diese Zeit muss man den Kleinen geben, um zu lernen wie man es richtig macht.

Erfolgserlebnisse

Für Kinder ist alles ein Spiel und auch mitzuhelfen macht ihnen großen Spaß. Sie erleben Erfolgserlebnisse und man muss sie auch ausreichend loben. Das stärkt das Selbstvertrauen und auch die Schaffensfreude.

Ein Kind ist genauso eine Persönlichkeit innerhalb der Familie wie die erwachsenen Mitglieder. In der Lebensgemeinschaft Familie muss das Kind seinen Platz finden und man muss ihm helfen, die richtigen Möglichkeiten zu finden, wie es sich einbringen kann.

Familienzusammenleben

Damit sich das Kind einbringen kann, muss es auch mit einbezogen und als gleichwertiges Familienmitglied behandelt werden. Die Entwicklung des Kindes prägt das Leben innerhalb einer Familie. Die Bindungen und Beziehungen werden sich immer wieder unterscheiden und verändern.

Innerhalb eines Familienlebens entwickeln sich

  • Eigenheiten
  • Regeln und auch
  • Rituale.

In die wächst ein Kind hinein und lernt durch die anderen Familienmitglieder, wie es sich in die Gemeinsamkeit der Familie einbringen kann. Erlebt ein Kind Ausgrenzung oder gar Ablehnung, wird es sich zurückziehen und emotional verkümmern. Es kann auch verhaltensauffällig werden und durch unangemessenes Verhalten auf sich aufmerksam machen wollen.

Wenn kein Verständnis und Einfühlungsvermögen entgegengebracht wird, kann das Kind nicht seinen Platz in der Familiengemeinschaft finden. Ein Kind hat das Recht bedingungslos geliebt zu werden. Wenn es Nähe, Aufmerksamkeit und Präsenz der Eltern erfährt, wird es auch etwas zurückgeben.

Doch nicht immer haben Kinder das Glück, eine unbeschwerte Kindheit genießen zu können...

"Weltkindertag" am 20. September und kritische Gedanken zur Realität

Der "Weltkindertag" soll die Aufmerksamkeit auf die Kinder dieser Welt lenken und wird seit nunmehr 20 Jahren auch in Deutschland jedes Jahr am 20. September mit vielen Kinderaktionen durchgeführt.

sind an diesem besonderen Tag im Fokus der Politiker, der Kommunen und zahlreicher engagierter Menschen. Ein Tag, der Aufmerksamkeit verursachen soll für die schwächsten Glieder in der Gesellschaft und doch nicht über die täglich vorhandenen Realitäten hinwegtäuschen kann.

Kinderrechte werden immer häufiger missachtet

16 grundlegende Kinderrechte sind gesetzlich verankert und sollen somit die Kinder gegenüber den Erwachsenen gleichstellen und für ihren Schutz und ihr Wohlbefinden sorgen. Papier ist geduldig, denn auch heute noch erhalten Millionen Kinder nicht einen Hauch dieser Rechte.

Nicht nur weltweit, sondern direkt vor der eigenen Tür in Deutschland lässt sich täglich mit ansehen, wie die Rechte der Kinder mit Füßen getreten werden und das in einem Land das dafür plädiert, mehr Nachwuchs zu bekommen.

Der "Weltkindertag" ist sicherlich eine lobenswerte Sache, denn zahlreiche Kinderschutzorganisationen kämpfen Tag für Tag für die Umsetzung der Kinderrechte und laufen doch immer wieder gegen ignorante Mauern. Doch stellt sich die Frage, wie all die Organisationen ihr Ziel erreichen sollen, wenn schon im Kleinen und vor allem auch in den einzelnen Kommunen nicht wirklich was im Sinne der Kinder unternommen wird?

Lebensräume für eine unbeschwerte Kindheit werden immer seltener

Kinder sollen geboren werden und glücklich, sowie gesund an Leib und Seele aufwachsen. Lobenswert, jedoch sieht die Realität leider ganz anders aus. Wie sollen Kinder unbeschwert groß werden können, wenn ihnen der Lebensraum genommen wird? Spielplätze fallen neuen Plätzen, Straßen und kommunalen Bauten zum Opfer oder zeigen sich in einem solch desolaten Zustand, dass dort jeder Tag zu einem gesundheitlichen Risiko wird.

Plätze für Jugendliche, wie etwa Skaterbahnen, werden ebenso entfernt wie auch die Bolzplätze zum Fußball spielen und Austoben. Oft bleibt den Kindern und Jugendlichen nur die Alternative der Fußgängerzonen und öffentlichen Plätze. Nicht zum Fröhlichsein, sondern um den Alltag mit Alcopops zu ertränken.

Jeder regt sich auf, aber konkret etwas unternehmen wollen nur die wenigsten Bürger und Politiker im Land.

Kinderarmut in Deutschland

Gut zwei Millionen Kinder leben in Deutschland unter der Armutsgrenze, wobei diese Zahl sicherlich nicht der Realität entspricht.

  • Kleidung
  • warmes Essen oder gar
  • die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben

ist auch in Deutschland vielen Kindern verwehrt und in zahlreichen Fällen könnte man meinen, dass es sich hier um Kinder aus einem Entwicklungsland handelt.

Politiker sind gefragt

Nur eine Finanzfrage? Was für die viele Familien tatsächlich so ist, könnte mit einer kommunalen Politik im Sinne der Kinderrechte gewiss verbessert werden. Jährlich entlarvt der Bund der Steuerzahler zigfach die Ausgaben der Regierung und einzelner Kommunen, die unsinniger nicht sein könnten und gerade auch hinsichtlich der Verbesserung der Lage für Kinder weitaus sinnvoller eingesetzt werden könnten.

Denn wie lauten manche Aussagen so schön: "Kinder sind unsere Zukunft" und "Du bist Deutschland". Doch damit unsere Kinder die Zukunft sein können, benötigen sie nicht nur ein stabiles und liebevolles Elternhaus sondern auch:

  • Lehrer, die nicht nur das Klassenziel erreichen wollen
  • Plätze zum Kindsein können
  • eine Hilfestellung für überforderte Eltern
  • eine Politik, die nicht nur schöne Worte spricht, sondern für die Kinder aktiv wird

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