Die Bedeutung der Ammensprache für die kindliche Entwicklung

Auf der ganzen Welt wird mit kleinen Kindern auf eine besondere Art und Weise gesprochen. In der Fachsprache bezeichnet man diese Sprechweise als "Ammensprache". Intuitiv wird dabei das eigene Sprechverhalten verändert, wenn man ein kleines Kind anspricht, häufig in Form der Babysprache. Lesen Sie, welche Bedeutung der Ammensprache für die kindliche Entwicklung zuteil wird.

Britta Josten
Von Britta Josten

Sobald man ein kleines Kind anspricht, verändert man dabei intuitiv sein Sprechverhalten. Die Stimmlage wird höher und passt sich in etwa der Stimmlage des Kindes an. Für gewöhnlich spricht man mit kleinen Kindern auch anders, als man dies mit Erwachsenen tut. Man passt sein Sprechverhalten dem Alter des Kindes an und spricht so, dass es das Gesprochene verstehen kann.

Merkmale

Diese so genannte Ammensprache gibt es weltweit. Überall wird mit kleinen Kindern anders gesprochen als mit Erwachsenen und dies ganz intuitiv.

Aber nicht nur die Stimmhöhe und das Gesprochene an sich verändern sich, jeder Mensch spricht mit kleinen Kindern auch deutlich langsamer als mit Erwachsenen. Die Worte werden deutlich ausgesprochen, man sieht das Kind dabei an und verändert auch seinen Gesichtsausdruck.

Auch die Betonung der einzelnen, besonders der wichtigen Worte, unterscheidet sich zu Gesprächen mit Erwachsenen. Zudem spricht man in kurzen Sätzen, so dass das kleine Kind gut versteht, was man von ihm möchte.

Beispiele

Gerade für Babys ist diese Ammensprache wichtig in ihrer Entwicklung. Klassisches Beispiel ist hier das

  • "Ja, wo ist sie denn? Daaaaaaa!".

Aber die Babysprache erleichtert es uns auch, mit kleinen Kindern zu kommunizieren, ohne uns dabei anstrengen zu müssen. Die Ammensprache funktioniert intuitiv ohne großes Nachdenken.

Erstaunlicherweise sprechen auch Kinder mit jüngeren Kindern diese Ammensprache. Ihre Tonlage wird höher, wenn sie beispielsweise mit jüngeren Geschwistern sprechen und sie formulieren ganz einfache Sätze wie zum Beispiel:

  • "Kannst Du mir mal den Baustein da holen?".

Setzt sich ein Erwachsener hinzu, so wird er das Kind wahrscheinlich fragen:

  • "Sollen wir einen Turm bauen?".

Würde man nicht mit einem kleinen Kind sondern mit einem Erwachsenen sprechen, so würde die Frage vielleicht folgendermaßen formuliert werden:

  • "Wollen wir die Bausteine, die dort drüben in der Kiste sind, zu einem Turm stapeln?".

Des Weiteren wird man zu einem kleinen Kind auch eher folgenden Satz sagen

  • "Willst Du mit der Luisa spielen?"

anstatt

  • "Willst Du mit ihr spielen?".

Im Gespräch mit kleinen Kindern ersetzt man also ein Pronomen durch den Namen.