Bedeutung des Muttertags, pädagogischer Effekt und geschichtliche Infos

Es ist die Tätigkeit, die weder einen Lohn erhält noch einen Anspruch auf Urlaub inne hat und 365 Tage im Jahr rundum die Uhr Schwerstarbeit abverlangt. Jede Menge Pflichten und ein hohes Maß an Anforderungen werden auch heute an die Mütter gestellt. Am Muttertag möchte man die Frauen für diese Leistung belohnen. Informieren Sie sich über die Geschichte, die Bedeutung sowie den pädagogischen Effekt des Muttertags.

Von Viola Reinhardt

Idealbild der Mutter

Eine richtige Mama liebt bedingungslos, hat immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Kinder. Sie unterstützt und fördert die Sprösslinge und sorgt für ein gemütliches Heim. Mütter sind bekannt dafür, dass sie über sich selbst hinauswachsen können und sich oft im ständigen Einsatz für die Familie selbst aufopfern.

Das Idealbild der Mutter entspricht einer Frau, die immer, ohne wenn und aber, für die Kinder da ist. Sie hält zu den Kindern, egal um was es auch geht. Mütter umsorgen und immer mehr Mütter versorgen auch die Kinder.

Mütter

  • sind verständnisvoll
  • geben Zuwendung und Aufmerksamkeit und
  • lieben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

In vielen Liedern und Gedichten wird die sprichwörtliche Mutterliebe gepriesen. Diese ganz besondere Liebe muss man irgendwann auch mal würdigen.

Viel zu oft vergessen wir, unseren Müttern zu danken und nehmen vieles als selbstverständlich hin. Aber Mütter freuen sich über Anerkennung und wenn sie merken, dass ihr Einsatz nicht unbemerkt bleibt und honoriert wird.

Geschichtliche Infos zum Muttertag

An Muttertag werden die Mütter für gewöhnlich richtig verwöhnt.

  • Sie bekommen das Frühstück im Bett serviert oder
  • können sich an den fertig gedeckten Tisch setzen.
  • Man unternimmt einen schönen Familienausflug oder
  • verabredet sich mit der ganzen Familie in einem Restaurant, damit die Mutter an diesem Tag keine Arbeit zu Hause hat.

Ursprung und Entwicklung

Ursprünglich stammt der Muttertag aus den USA. Im Jahr 1907 gedachte hier eine Amerikanerin am zweiten Sonntag im Mai ihrer zwei Jahre zuvor verstorbenen Mutter. Im kommenden Jahr wurde erstmals ein Gedenktag für alle - vor allem auch die noch lebendenden! - Mütter veranstaltet.

Die Gründerin des Muttertages, Anna Marie Jarvis, wandte sich danach an die Öffentlichkeit, an Politiker und die Kirche, und wollte einen offiziellen Muttertag erreichen. Bereits im nächsten Jahr beteiligten sich viele Staaten der USA an diesem Muttertag.

  • Wenige Jahre später konnten auch die Mütter in England ihren ersten Muttertag feiern.
  • Länder wie die Schweiz, Norwegen und Finnland folgten kurz danach.

Situation in Deutschland

In Deutschland gibt es den Muttertag seit dem Jahr 1923, in Österreich wurde der Muttertag ein Jahr später eingeführt. Anfangs wurde der Muttertag bei uns hauptsächlich von den Floristen gefördert und als "Tag der Blumenwünsche" bezeichnet.

Wann und warum man Muttertag feiert

In den meisten Ländern der Erde wird der Muttertag am zweiten Sonntag im Mai gefeiert, es gibt jedoch auch viele Länder, in denen der Muttertag im Februar, März oder Dezember liegt.

Letztlich ist es eigentlich auch nicht wichtig, wann Muttertag gefeiert wird. Viel entscheidender ist, dass wenigstens einmal im Jahr darüber nachgedacht wird, was die Mütter eigentlich alles leisten und wie wenige Arbeiten davon honoriert werden.

Vielleicht sollte man dann - wenn einem dies bewusst geworden ist - der eigenen Mama auch unabhängig vom Muttertag einmal ein paar Blümchen oder eine andere Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Bedeutung des Muttertags

Mütter

  • sind immer da
  • haben für alles und jeden Verständnis
  • kümmern und sorgen sich auch weit nach dem 18. Geburtstag ihres Nachwuchses um diesen und
  • üben sich im Verzichten ebenso als auch in der Perfektionierung als "Familienmanagerin".

Reicht ein Ehrentag?

Einmal im Jahr wird ihrer gedacht und gedankt. Blümchen werden gekauft oder gesammelt, Bilder gemalt und Herztorten geschenkt. Schön. Nett. Erfreulich. Aber was ist mit den restlichen 364 Tagen des Jahres? Sollte nicht jeder Tag ein bisschen "Muttertag" sein?

Viele Frauen können sich über diesen jährlichen Ehrentag nicht wirklich freuen, denn was bringt es einer Mutter, wenn sie einmal im Jahr einen gedeckten Tisch vorfindet, sich dagegen die restliche Zeit des Jahres als Putzfrau fühlt, die allen hinterherräumt und oft auch kein Dankeschön zu hören bekommt?

Reine Konsumfalle?

Manchmal scheint es tatsächlich so zu sein, dass sich der Muttertag zu einem reinen Konsumtag entwickelt hat, der zwar vielen Geschäften, verspottet zu werden.

Anerkennung für das ständige Dasein ist etwas, dass Mütter täglich brauchen. Es ist nicht selbstverständlich, wenn eine Frau sich angesichts der Ehe und des Mutterwerdens gänzlich in ihren Bedürfnissen zurücknimmt, um ihren Lieben ein gesundes und bequemes Leben zu ermöglichen.

Der Mutter täglich Dankbarkeit vermitteln

Dabei kann es für Kinder und auch Partner (viele kaufen nicht nur der eigenen Mutter Pralinen und Blumen, sondern auch der eigenen Partnerin) so einfach sein, die Mutter fühlen zu lassen, wie wichtig sie für die Familie ist.

Und es muss nicht immer ein Konsumgut sein, das diese Anerkennung und Liebe zum Ausdruck bringt.

  • Täglich ein Lächeln und ein ehrliches Danke
  • zwei, drei Blümchen auf dem Nachhauseweg am Wegesrand gepflückt
  • unaufgefordert den Tisch decken
  • Kochen
  • Spülen oder
  • die Wäsche machen oder auch
  • spontan der Mutter für einen Tag "frei geben"

- diese Handlungen zeigen einer Frau, dass man sie tatsächlich liebt und ihr Tun für wichtig und wertvoll erachtet. Sie zu achten und zu schätzen, ist hier das Zauberwort.

Pädagogischer Effekt des Muttertags

Auch für Kinder ist es pädagogisch sinnvoll, wenn sie lernen, sich bei der Mama zu bedanken und dass Muttertag ein besonderer Tag ist, an der die Mama gefeiert wird. Schon

  • beim Basteln
  • beim Vorbereiten und
  • beim Gestalten dieses Tages

lernen Kinder, etwas zurückzugeben. Sie erfahren, dass dies was sie von der Mama tagtäglich mit einer Selbstverständlichkeit erhalten, eine Würdigung wert ist. Dabei brauchen kleine Kinder Unterstützung und Hilfe von einem Erwachsenen oder älteren Geschwister, um der Mama eine Freude zu bereiten.

Förderung der Mutter-Kind-Beziehung

Ganz abgesehen von allen triftigen Gründen soll man die Feste feiern, wie sie fallen. Ein gemeinsam begangenes Fest stärkt den Familienzusammenhalt.

Beim Muttertag wird ganz besonders die Mutter-Kind-Beziehung gefördert, aber auch Väter dürfen dafür danken, dass ihre Frau eine gute Mutter ist und ihr Schaffen honorieren. Muttertag ist ein Fest zu Ehren der Mutter und festigt damit ihre Stellung und das Ansehen in der Familie.

Junge Mutter umarmt Tochter von hinten, diese legt Arme nach hinten um Hals von Mutter, beide lachen
Junge Mutter umarmt Tochter von hinten, diese legt Arme nach hinten um Hals von Mutter, beide lachen

Fazit

Auch eine Mutter braucht regelmäßig anerkennende Worte, um motiviert zu sein, zumal sie selbst in der Werbung und in der Gesellschaft inzwischen zur Familienmanagerin mutiert ist - nur leider nicht mit einer jährlichen Gratifikation, einer Luxuskarosse und Aufstiegchancen.

Im Gegenteil, denn hat eine Mutter irgendwann ihren Part beendet, dann zeigt sich oft der Weg der Einsamkeit und der Armut, denn Mutter hat ausgedient, ist unbequem geworden und man hat keine Zeit für sie. In diesem Sinne allen Müttern einen schönen Muttertag - 365 Tage im Jahr.