Verwandtschaft 2. Grades: Beziehung zu Geschwistern, Großeltern und Enkeln

Während unserer Kindheit beeinflussen uns nicht nur unsere Eltern entscheidend. Stattdessen stehen die meisten Menschen auch in engem Kontakt zu ihren Verwandtschaften 2. Grades. Namentlich handelt es sich hierbei um die Geschwister, Großeltern und Enkel. Im Falle einer Schwester oder eines Bruders muss es zur Geburt des Elternteils und zur Geburt des Bruders beziehungsweise der Schwester gekommen sein. Bei den Großeltern und Enkeln müssen wiederum ein Kind und dessen Kind geboren werden, weshalb in beiden Fällen von Verwandtschaften 2. Grades gesprochen wird. Lesen Sie alles Wissenswerte zur Verwandtschaft zweiten Grades.

Von Claudia Rappold

Geschwister

Bei Geschwistern handelt es sich klassischerweise um gemeinsame Kinder eines Elternpaares. In diesem Zusammenhang ist es aber wichtig zu wissen, dass die genetische Ähnlichkeit der Geschwister in der Regel schwächer ausfällt als jene zu einem Elternteil.

Eine Ausnahme bilden hier lediglich eineiige Zwillinge. Diese haben tatsächlich das absolut identische Erbgut, weshalb sie auch für die Forschung interessant sind.

Differenzierungen

Des Weiteren ist es wichtig zu wissen, dass im deutschen Sprachraum zwischen vollen, halben und Stiefgeschwistern differenziert wird.

  • Im Falle voller Geschwister teilen die Geschwister auch dasselbe Erbgut, stammen also vom gleichen Elternpaar ab.
  • Halbgeschwister teilen hingegen nur einen Teil des Erbguts, da sie entweder eine andere Mutter oder einen anderen Vater haben.
  • Stiefgeschwister haben wiederum unterschiedliche Eltern, weshalb es bei Stiefgeschwistern auch legitim ist, dass diese Heiraten oder Liebesbeziehungen eingehen.

Gebrüder

Daneben gibt es noch den Ausdruck Gebrüder, womit die Gesamtheit aller Söhne einer Familie gemeint ist. Diese Bezeichnung wird dabei häufig für Söhne eingesetzt, welche sich in der Wissenschaft oder in kulturellen Belangen verdient gemacht haben.

Großeltern

Bei den Großeltern, also den Eltern der Eltern, handelt es sich wiederum um eine Verwandtschaftsbeziehung über zwei Generationen.

  • Weibliche Großeltern heißen dabei Großmutter, wobei auch die Abkürzungen und Kosenamen Oma, Omi, Omama, Grosi und Ahnl in unterschiedlichen Regionen Deutschlands üblich sind.
  • Männliche Großeltern werden hingegen offiziell als Großvater bezeichnet, wobei sich aber auch die Bezeichnungen Opa, Opapa und Opi etabliert haben.

In Deutschland ist es üblich, dass die Großeltern eine enge Bindung zu den Kindern pflegen. Zudem werden sie häufig als Paten eingesetzt und sind dementsprechend für die Enkelkinder verantwortlich, sobald den Eltern etwas zustoßen sollte.

Wissenschaftliche Forschungen zu Großmüttern

Die Wissenschaft stand zudem lange vor einem Rätsel, warum es aus evolutorischer Sicht eigentlich Großmütter gibt. Schließlich können sich diese nicht mehr vermehren und belasten zudem das Sozialgefüge durch ihre Bedürfnisse.

Eine Ahnenforschung über die Sterberaten von Kindern aus dem 19. Jahrhundert konnte aber nachweisen, dass Kinder eine höhere Überlebenschance haben, sobald es noch eine Großmutter gibt. Die Großeltern scheinen demnach auch historisch gesehen ihren Kindern beim Aufzug der Enkelkinder zur Seite zu stehen und haben somit aus rein evolutionsbiologischer Sicht eine Daseinsberechtigung.

Enkelkinder

Bei den Enkelkindern kann es sich wiederum um einen Enkelsohn oder eine Enkeltochter handeln. Heutzutage hat sich dabei auch der geschlechtsneutrale Begriff Enkel etabliert, welcher im Singular und Plural gebraucht werden kann. Der Begriff Enkel stammt dabei vom althochdeutschen "eninchili" ab, was so viel wie "kleine Ahn" bedeutet.