Die längsten Flüsse Deutschlands - Ursprung, Verlauf und Bedeutung als Lebensraum
Deutschland ist reich an Flüssen. Zu den längsten Flüssen Deutschlands gehören die Donau, der Rhein, die Elbe und die Oder. Dabei verlaufen sie gänzlich oder nur teils durch das Land. Die Flüsse bieten zahlreichen Tieren und Pflanzen einen wichtigen Lebensraum, und auch für den Menschen tragen sie eine große Bedeutung. Informieren Sie sich über die längsten Flüsse Deutschlands.
Fluss - eine Definition
Bei einem Fluss handelt es sich um ein natürliches Gewässer, das linienartig durch Landoberflächen fließt. Flüsse, die ein Weltmeer oder einen anderen Endpunkt erreichen, werden als Hauptflüsse bezeichnet, während kleinere, einmündende Flüsse als Nebenflüsse gelten.
Für den Naturhaushalt ihrer Region sind zahlreiche große Flüsse überaus wichtig. Aber auch für das Verkehrswesen, die Wasserversorgung und die kulturgeschichtliche Entwicklung spielen sie oftmals eine bedeutende Rolle.
Auch ein Fließgewässer, das eine mittlere Größe aufweist, kann mitunter schon als Fluss bezeichnet werden. Klar unterschieden werden kleinere Bäche sowie größere Ströme.
Die Quelle eines Flusses ist in der Regel die Stelle mit dem obersten Wasseraustritt. Welche Eigenschaften ein Fluss aufweist, hängt von verschiedenen Faktoren ab; zu diesen zählen beispielsweise
- klimatische Faktoren, z.B. Frostdauer und Niederschlagsmenge
- Durchlässigkeit
- Festigkeit und
- Oberflächenformen.
Unterscheidung
Flüsse können nach diversen Kriterien unterschieden werden, so zum Beispiel nach ihrer Wasserführung. In diesem Zusammenhang unterscheidet man Dauer-Flüsse oder auch perennierende Flüsse: dies weisen eine ständige Wasserführung auf.
Saionale, periodische oder intermittierende Flüsse weisen das Jahr über eine begrenzte Waserführung auf. Wenn nur gelegentlich Wasser vorhanden ist, ist auch von episodischen Flüssen die Rede.
Nach ihrem Fließweg lassen sie sich ebenfalls unterscheiden. Es gibt
- exorheische Flüsse, die ins Meer münden
- endorheische Flüsse, die im Rand eines Trockenbereiches beginnen, beim Durchfließen an Wasser verlieren oder in einen Endsee münden, aus welchem das gesamte Wasser verdunstet; es kommt zur Bildung von Salzkrusten
- diarheische Flüsse, die in humiden Regionen beginnen und enden, jedoch viel Wasser beim Durchfließen trockener Regionen verlieren
- arheische Flüsse, die in trockenen Gebieten beginnen und enden
Die längsten Flüsse Deutschlands
Deutschland wird von zahlreichen Flüssen durchzogen. Zu den längsten Fließgewässern gehören vor allem
- die Donau
- der Rhein
- die Elbe und
- die Oder.
Weitere große Flüsse sind
- die Weser
- die Mosel
- der Main
- der Inn sowie
- die Saale und
- die Spree.
Diese Gewässer durchfließen Deutschland entweder gänzlich oder nur zum Teil. So können sie zum Beispiel in einem anderen Nachbarstaat entspringen und von dort aus nach Deutschland fließen.
Dort münden sie dann meist in einen anderen Fluss, ein Meer oder einen See. Ebenso ist es möglich, dass ein Fluss seinen Ursprung in Deutschland hat und in ein anderes Land fließt.
Bedeutung als Lebensraum
Da die meisten Flüsse Süßwasser führen, sind sie als Lebensraum für eine von Süßwasser abhängige Flora und Fauna von höchster Bedeutung. So werden Flüsse von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten besiedelt.
Besonders wichtige Kriterien für die Lebensraumeigenschaften sind
- der Nährstoffgehalt
- die Wassertemperatur
- die Fließgeschwindigkeit sowie
- der Sauerstoffgehalt der Flüsse.
Doch auch für den Menschen sind die Fließgewässer unverzichtbar. So nutzt er sie häufig, um Trinkwasser zu gewinnen, Strom zu erzeugen oder als Transportweg.
Im Folgenden geben wir einen Überblick über Deutschlands längste Flüsse.
Die Donau
Mit einer Gesamtlänge von 2.857 Kilometern ist die Donau der zweitlängste Fluss Europas. Lediglich die Wolga ist noch länger. 647 Kilometer der Donau durchfließen Deutschland.
Geographische Aspekte
Von der Donau werden drei große Beckenlandschaften durchquert. Dies sind
- das nördliche Alpenvorland und das Wiener Becken
- die pannonische Tiefebene sowie
- das Rumänische Tiefland.
Die Gebirge werden von der Donau in Engtälern durchschnitten. Zu den bekanntesten Abschnitten der Engtäler zählen der Donaudurchbruch bei Beuron zwischen Fridingen und Sigmaringen im Oberlauf der Donau, die Wachau und das Eiserne Tor in den Karpaten. Den Endpunkt der Donau bildet das Schwarze Meer an der rumänischen Küste.
Zu den Staaten, die von der Donau durchzogen werden oder zu deren Einzugsgebiet zählen, gehören neben Deutschland auch
Ursprung der Donau
Das Donau-Einzugsgebiet hat einen Umfang von rund 817.000 Quadratkilometern. Dieses Gebiet ist ein wenig asymmetrisch, da sich 56 Prozent der Fläche auf der linken bzw. nördlichen Seite befinden und die restlichen 44 Prozent auf der rechten Seite liegen.
Allerdings werden von den Nebenflüssen der rechten Seite ca. zwei Drittel des Wasservolumens der Donau beigesteuert. Zurückzuführen ist dieser Umstand auf den größeren Flächenanteil der höheren Gebirge. Diese fangen zudem einen großen Teil der von Wind herangewehten Feuchtigkeit ab.
Quellflüsse und Verlauf
Die Quellflüsse der Donau werden von Brigach und Breg gebildet, die im baden-württembergischen Donaueschingen zur Donau zusammenfließen. Sinnbildlich gilt auch der Quelltopf des Donaubachs als Donauquelle, der sich in der Nähe der Stelle befindet, an der sich Brigach und Breg miteinander vereinigen.
Ab dieser Stelle beträgt die Länge der Donau rund 2810 Kilometer. Zwischen Immendingen und Sigmaringen durchbricht die Donau die Schwäbische Alb und versickert dann teilweise vollkommen im Gestein.
Unterhalb von Passau durchdringt sie in der niederösterreichischen Wachau den südlichen Teil des böhmischen Massivs und bahnt sich ihren Weg durch den Wienerwald und das Wiener Becken. An Rande der Kleinen Karpaten kommt es zum Einzug der Donau in die Oberungarische Tiefebene.
Oberhalb der ungarischen Hauptstadt Budapest durchzieht der Fluss das Ungarische Mittelgebirge und das Alföld, wobei er sich in mehrere Arme aufspaltet. Der weitere Verlauf führt die Donau durch das Eiserne Tor in das Banater Bergland und weiter in die rumänische Walachei.
Auf einer langen Strecke markiert der Fluss auch die rumänisch-bulgarische Grenze. Schlussendlich mündet die Donau in einem von Schilf bedeckten Delta in das Schwarze Meer.
Nebenflüsse und Städte
Die Donau weist zahlreiche Nebenflüsse auf, von denen die meisten größeren Fließgewässer ihren Ursprung in den östlichen Alpen und den Karpaten haben. Weitere Nebenflüsse entspringen der Balkanhalbinsel sowie den slowakischen Gebirgen.
Längster Nebenfluss der Donau ist die Theiß, während die Save den wasserreichsten Nebenfluss des Stroms bildet. Weitere große Nebenflüsse sind
- Pruth
- Drau
- Olt und
- Sereth.
Als bedeutende Nebenflüsse im deutschen Donaugebiet gelten
- Iller
- Lech
- Isar und
- Inn
auf der rechten Seite sowie
- Wörnitz
- Altmühl
- Naab und
- Regen
auf der linken Seite.
In Deutschland fließt die Donau von der Bregquelle etwa 618 Kilometer bis zur österreichischen Grenze, womit sie die viertlängste Flussstrecke Deutschlands ist. Wichtigste deutsche Städte an der Donau sind
- Tuttlingen
- Ulm
- Ingolstadt
- Regensburg
- Straubing und
- Passau.
Auch bedeutende Sehenswürdigkeiten wie Schloss Sigmaringen, der Ulmer Münster, die Steinerne Brücke in Regensburg, das Walhalla-Denkmal und der Dom St. Stephan befinden sich an der Donau.
Die Donau zu früheren Zeiten
Die Donau hat vor allem für Österreich eine große Bedeutung. Zu Zeiten der berühmten und geliebten Kaiserin Sissi, Elisabeth von Bayern, waren Österreich und Ungarn noch unter einem Königshaus als Reich vereint.
Man sprach und spricht daher auch von der Donaumonarchie. Zudem ist die Donau der einzige Fluss in Österreich, der für die Schifffahrt genutzt werden kann.
Bevor der mächtige Strom in Rumänien ins Schwarze Meer fließt, passiert er nicht nur eine Menge verschiedener Länder, sondern auch zahlreiche unterschiedliche Kulturen und kleinere Volksgruppen. In Angesicht der Globalisation mag diese Verbindung vernachlässigbar sein, zu früheren Zeiten fungierte die Donau jedoch als eine Art heißer Draht zwischen allen, die in unmittelbarer Nähe zum Fluss lebten. Wer nahe der Donau wohnte, wusste Neuigkeiten schon früh zu berichten und profitierte vom lebhaften Handelsstrom.
Auf der Donau wurden zahlreiche Güter verschifft, darunter auch höchst wertvolle Fracht. Die Händler mussten auf ihrem Weg gen Süden zahlreiche gefährliche Schluchten und Täler passieren, ständig in Angst vor Überfällen.
Um die Donau und ihre Benutzer abzusichern, wurden entlang der Wasserstraße zahlreiche Burgen errichtet. Sie hielten nicht nur Räuber und andere Verbrecher ab, sondern gewährten auch den Reisenden Zuflucht, wenn ein Unglück nicht abgewendet werden konnte.
Auch heute ist die Donau nicht ungefährlich, zahlreiche Stromschnellen fordern viel Geschick von den Schiffern. Vor Räubern braucht man jedoch keine Angst mehr zu haben, wenn man auf einem der zahlreichen Radwege am Fluss entlang radelt und die blühende Landschaft genießt, die auf dem fruchtbaren Boden um die Donau herum entstanden ist.
Der Rhein
Der Rhein ist der längste und zugleich wasserreichste Fluss von Deutschland. Durch ihn werden die Alpen mit der Nordsee verbunden.
Von seinen Ursprüngen im Alpengebirge bis zu den fast schon mediterran anmutenden Weinhängen des Mittelrheins bietet sein Ufer pure Abwechslung. Und ganz nebenbei durchläuft der Rhein auch noch verschiedene Klimazonen - die sich wiederum an der umgebenden Vegetation widerspiegeln.
Eine weitere Besonderheit und bei vielen Menschen nahezu unbekannt sind die so genannten Rheininseln: Kleine bis größere Flecken Land inmitten des Flusswassers. Neben unbewohnten, winzigen Inselchen finden sich hier auch mit prächtigen Herrenhäusern oder dem Kloster Rheinau bebaute Exemplare.
Geographische Aspekte
Der Rhein zählt zu den größten Strömen Europas. So erreicht er eine Gesamtlänge von 1.238,8 Kilometern, wovon rund 865 Kilometer deutsches Territorium durchfließen. Darüber hinaus zählt er zu den weltweit verkehrsreichsten Wasserstraßen.
Er verläuft von der Schweiz bis in die niederländische Nordsee. Unterteilt wird der Rhein in mehrere Abschnitte. Dabei handelt es sich um
- den Alpenrhein
- den Hochrhein
- den Oberrhein
- den Mittelrhein
- den Niederrhein und
- das Rhein-Maas-Delta.
Sechs Staaten werden vom Rhein gestreift. Neben Deutschland sind dies
- die Schweiz
- Frankreich
- die Niederlande
- Liechtenstein und
- Österreich.
Ursprung und Verlauf
Die Quelle des Rheins bzw. des Vorderrheins bildet der Tomasee am schweizerischen Oberalppass, der im Gotthardgebiet liegt. Bei Reichenau kommt es zur Vereinigung zwischen Vorderrhein und Hinterrhein zum Alpenrhein.
In einem zweiarmigen Delta mündet der Alpenrhein in den Bodensee. So fließt er in der Nähe von Konstanz in den Untersee. Bei Stein am Rhein verlässt er dieses Gewässer wieder.
Die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland wird vom Hochrhein zwischen Basel und dem Rheinfall von Schaffhausen gebildet. Beim Rheinfall von Schaffhausen handelt es sich um den wasserreichsten Wasserfall von Europa. Im Norden von Basel durchquert der Oberrhein die Oberrheinische Tiefebene.
In der Nähe von Bingen setzt der Mittelrhein ein, von dem das Rheinische Schiefergebirge durchzogen wird, während der Niederrhein ab Bonn beginnt, der durch die Niederrheinische Bucht verläuft. In den Niederlanden teilt sich der Rhein schließlich in mehrere Arme auf.
Gemeinsam mit der Maas bildet er dort das Rhein-Maas-Delta. Vom Niederrhein trennt sich der Krumme Rhein.
Dieser mündet nordwestlich von Leiden als Alter Rhein in die Nordsee. Dagegen fließt der Niederrhein weiter bis Rotterdam und endet in der Nähe von Hoek schließlich in der Nordsee.
Nebenflüsse und Städte
Zum Rhein gehört eine Vielzahl von Nebenflüssen. Dies sind auf der rechten Seite u.a.
- die Ruhr
- die Lippe
- die Wupper
- die Sieg
- der Main
- die Lahn
- der Neckar
- die Kinzig und
- die Landquart sowie
- die Ahr
- die Mosel
- die Aare und
- die Thur
auf der linken Seite. An den Rheinufern gibt es 20 Städte mit über 100.000 Einwohnern. Zu den bedeutendsten zählen
- Düsseldorf
- Köln
- Bonn
- Mainz
- Duisburg
- Leverkusen
- Wiesbaden
- Mannheim
- Ludwigshafen
- Karlsruhe
- das schweizerische Basel
- das französische Straßburg sowie
- das niederländische Rotterdam.
Landwirtschaftlich besonders reizvoll ist die Region des Mittelrhein, welche durch Burgen und Schlösser, durch sonnige Weinberge und den weltberühmten Loreley-Felsen besticht.
Eine Kulturlandschaft der ganz anderen Art bildet der Niederrhein, welcher die Industriebauwerke und Metropolen Nordrhein-Westfalens an seinen Ufern zeigt. Sehenswerte Städte wie Basel und Straßburg am Oberrhein, der idyllische Bodensee und die einzigartige Umgebung des Alpenrheins sind weitere Facetten, die zu einer Entdeckungstour laden.
Die Elbe
Bei der Elbe handelt es sich um den zweitlängsten und zweitverkehrsreichsten deutschen Fluss nach dem Rhein. Ihren Ursprung hat sie jedoch in der Tschechischen Republik.
Geographische Aspekte
Die Elbe erreicht eine Gesamtlänge von 1.165 Kilometern. Rund 727 Kilometer davon durchfließen Deutschland.
Die Fläche des Einzugsbereichs der Elbe umfasst insgesamt 144.000 Quadratkilometer. Rechnet man die Moldau als Quellfluss dazu, ergibt sich sogar eine Gesamtlänge von 1245 Kilometern.
Der Verlauf der Elbe beginnt im tschechischen Böhmen mit einem weiten Bogen. Schließlich durchquert sie Deutschland und passiert dabei größere Städte wie Dresden in Sachsen, Magdeburg in Sachsen-Anhalt sowie die Hansestadt Hamburg.
Schließlich mündet der Fluss, der zu den Strömen gezählt wird, bei Cuxhaven in die Nordsee. Unterteilt wird die Elbe in
- Oberelbe
- Mittelelbe
- Unterelbe und
- Außenelbe.
Ursprung der Elbe
Ihren Ursprung hat die Elbe im tschechischen Riesengebirge, rund 7,5 Kilometer entfernt von Spindlermühle. In der Nähe des Quellgebietes liegt auch der Elbfall. Vom Riesengebirge aus fließt die Elbe ins Nordböhmische Becken, wobei sie einen großen Bogen schlägt.
Nach der Aufnahme der Nebenflüsse Moldau und Eger kommt es zur Durchquerung des böhmischen Mittelgebirges. Das Elbsandsteingebirge wird zwischen Decin und Pirna durchflossen.
Von dort aus geht es weiter ins sächsische Meißen und die Dresdner Elbtalweitung. Bei Riesa erreicht die Elbe schließlich das Norddeutsche Tiefland.
Nebenflüsse
Mit einer Länge von 430 Kilometern ist die Moldau der längste Nebenfluss der Elbe. Zur Vereinigung der beiden Flüsse kommt es nördlich von Prag bei Melnik.
Zweitgrößter Nebenfluss ist die Saale, die eine Länge von 413 Kilometern erreicht. Weitere bekannte Gewässer, die sich im Einzugsgebiet der Elbe befinden, sind
- die Spree
- die Havel sowie
- die Elde mit der Müritz.
Städte an der Elbe
Neben den drei großen Städten Hamburg, Magdeburg und Dresden liegen noch zahlreiche weitere Städte an der Elbe. Dazu zählen u.a. Pardubitz, Königgrätz und Tetschen in der Tschechischen Republik sowie Cuxhaven, Brunsbüttel, Stade, Wittenberg, Torgau, Riesa, Meißen und Pirna in Deutschland.
Oder
Die Oder ist der fünftgrößte Fluss von Deutschland. Sie bildet die Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Polen.
Geographische Aspekte
Die Oder erreicht eine Länge von 866 Kilometern. Der deutsche Anteil an der Oder liegt bei 187 Kilometern.
Der Fluss, der in Tschechien seinen Ursprung hat, durchfließt das westliche Polen sowie die deutsch-polnische Grenze und endet schließlich im Stettiner Haff.
Das Einzugsgebiet der Oder umfasst rund 119.000 Quadratkilometer. Im Osten wird die Oder vom Einzugsgebiet der Weichsel begrenzt, im Süden vom Gebiet der Donau und im Westen und Südwesten von der Elbe.
Ursprung und Verlauf
Der Ursprung der Oder liegt in der Tschechischen Republik im mährischen Odergebirge. Seinen Anfang nimmt der Fluss bei einem Truppenübungsplatz, an dessen Ende sie die historische Grenze zwischen Mähren und Schlesien markiert.
Weiter fließt die Oder durch
- Oberschlesien und Niederschlesien
- das Oderbruch sowie
- den Baltischen Landrücken.
Oberhalb von Gartz kommt es zur Aufteilung in zwei Hauptarme, die als Ost-Oder und West-Oder bezeichnet werden. Am Dammschen See treffen sich beide Arme wieder. Danach strömt die Oder als Papenwasser durch die polnische Stadt Pölitz in Westpommern und mündet im Stettiner Haff in die Ostsee.
Nebenflüsse und Städte
Zu den zahlreichen Nebenflüssen der Oder zählen zum Beispiel
- die Lausitzer Neiße
- die Welse
- die Zinna
- die Ohle und
- die Glatzer Neiße
auf der linken Seite, sowie
- die Warthe
- die Raude
- die Weide und
- die Luha
auf der linken Seite. Bekannte Städte an der Oder sind Frankfurt/Oder, Eisenhüttenstadt, Gartz und Schwedt in Deutschland, Stettin, Küstrin, Breslau, Ohlau und Oppeln in Polen sowie Ostrava in Tschechien.
Die Weser
Ein weiterer großer deutscher Fluss ist die Weser. Ebenso wie die Elbe mündet sie in die Nordsee.
Geographische Aspekte
Die Weser erreicht eine Länge von insgesamt 744 Kilometern, womit sie der längste Fluss ist, der nur durch Deutschland fließt. Das Einzugsgebiet des Stroms umfasst etwa 46.300 Quadratkilometer.
In ihrer ganzen Länge bildet die Weser eine Bundeswasserstraße. Zu den Bundesländern, die von der Weser berührt werden, gehören
- Bremen
- Niedersachsen
- Hessen und
- Nordrhein-Westfalen.
Darüber hinaus haben Sachsen-Anhalt und Thüringen Anteil an ihrem Einzugsgebiet.
Ursprung und Verlauf
Den Namen Weser trägt der deutsche Fluss ab Hannoversch Münden in Südniedersachen. Dort kommt es zu Vereinigung der beiden Quellflüsse Werra und Fulda zur Weser. Während die Werra eine Länge von 292 Kilometern erreicht, ist die Fulda 218 Kilometer lang.
Von Hann. Münden aus durchquert die Weser als Oberweser das Weserbergland bis zur Porta Westfalica im Nordosten von Nordrhein-Westfalen. Von dort aus fließt der Strom dann als Mittelweser nach Norden in die Norddeutsche Tiefebene.
Unterhalb von Verden kommt es zu einer Richtungsänderung von Norden nach Nordwesten zum Bremen-Magdeburger Urstromtal. Dieses wird von den Flüssen Aller und Leine durchquert.
In der Nähe von Bremen beginnt schließlich die Unterweser, zu deren Merkmalen die Einflüsse der Gezeitenströme der Nordsee gehören. Bei Elsfleth kommt es zur Aufspaltung der Weser in verschiedene Arme. Die Unterweser durchquert die Hansestadt Bremen und Niedersachen, bis sie dann in Bremerhaven an der Geestemündung in die Außenweser übergeht.
Als Außenweser bezeichnet man das Weserästuar, das den Mündungsbereich der Weser bildet. Dort mündet der Fluss schließlich in die Nordsee.
Nebenflüsse und Sehenswürdigkeiten
Zur Weser gehören zahlreiche Nebenflüsse. Auf ihrer rechten Seite liegen u.a.
- Aller
- Drepte
- Geeste
- Lune
- Hamel
- Aue
- Schede
- Ilse
- Lenne und
- Gehle.
Zu den linken Nebenflüssen zählen zum Beispiel
- Diemel
- Exter
- Werre
- Ösper
- Hunte
- Humme
- Bever
- Grube und
- Nethe.
Interessante Sehenswürdigkeiten an der Weser sind das Welfenschloss, das Schloss Wehrden, die Bramburg, Schloss Bevern, die Burg Schlüsselburg, die Tillyschanze, die Weserliedanlage und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica.
Eine wichtige Rolle für den Tourismus spielt das Weserbergland, zu dem die Städte Hameln, Hann, Münden, Bad Karlshafen, Höxter und Solling gehören. Bedeutende Städte an der Unterweser sind die Hansestadt Bremen und Bremerhaven.
Die Mosel
Größter deutscher Nebenfluss des Rheins ist die Mosel. Sie durchquert jedoch nicht nur die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland, sondern auch Frankreich und Luxemburg. Zu den typischen Merkmalen der Mosel zählen die vielen, vom Weinbau geprägten, Tallandschaften.
Geographische Aspekte
Die Länge der Mosel beträgt insgesamt 545 Kilometer. Der deutsche Anteil an dem Fluss liegt bei 242 Kilometern.
Das Einzugsgebiet umfasst insgesamt 28.286 Quadratkilometer. Nach dem Rhein ist die Mosel der zweitwichtigste Schifffahrtsweg von Deutschland.
Außerdem zählt sie zu den verkehrsreichsten europäischen Wasserstraßen. Von der Mosel wird auch die Grenze zwischen dem Saarland und Luxemburg markiert. Außerdem trennt sie die Eifel und den Hunsrück voneinander.
Ursprung und Verlauf
Der Ursprung der Mosel befindet sich in den ostfranzösischen Vogesen, in der Nähe des 731 Meter hohen Col de Bussang. Ihre Mündung liegt 544 Kilometer weiter entfernt am Deutschen Eck. Dort geht sie bei Koblenz in den Rhein über.
Die Mosel unterteilt man in mehrere Abschnitte.
- So bezeichnet man den Bereich vom Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg bis zur Saareinmündung bei Konz als Obermosel.
- Als Mittelmosel gilt der Abschnitt zwischen Trier und Pünderich.
- Untermosel oder Terrassenmosel wird dagegen der Bereich zwischen Pünderich und der Rheineinmündung bei Koblenz genannt.
Besonders charakteristisch für die Abschnitte Mittelmosel und Untermosel sind neben den Talmäandern, die sich tief in die Hochflächen des Rheinischen Schiefergebirges einschneiden, auch die malerischen Weinbergterrassen.
Nebenflüsse und Städte
Als wichtigste Nebenflüsse der Mosel gelten
- die Saar
- die Sauer und
- die Meurthe.
Dabei bildet die Saar den wasserreichsten Nebenfluss. Weitere Zuflüsse sind
- Kyll
- Seille
- Madon
- Orne
- Salm und
- Elzbach.
Zu den bekanntesten Städten entlang der Mosel gehören Koblenz, Trier, Winningen, Zell und Konz in Deutschland, Metz, Thionville, Toul und Remiremont in Frankreich sowie Schengen, Wasserbillig und Remich in Luxemburg.
Der Main
Zu den rechten Nebenflüssen des Rheins gehört der Main, der sogar der längste rechtsseitige Zufluss des Stroms ist. Ein großer Teil des Mains gilt als Bundeswasserstraße.
Geographische Aspekte
Die Länge des Mains hängt davon ab, mit welchem Quellfluss man ihn zusammenlegt. So erreicht er gemeinsam mit dem Roten Main 527 Kilometer Fließlänge, während er mit dem Weißen Main nur 518 Kilometer lang ist.
Zusammen mit sämtlichen Nebenflüssen umfasst das Einzugsgebiet des Mains insgesamt 27.292 Quadratkilometer. Zum Einzugsgebiet gehören
- das nördliche Südhessen
- der Nordostteil von Baden sowie
- der Großteil von Franken.
Über den Main-Donau-Kanal besteht auch eine Verbindung mit der Donau. Die drei Bundesländer, die vom Main durchflossen werden, sind Hessen, Baden-Württemberg und Bayern.
Ursprung und Verlauf
Als Quellflüsse des Mains gelten der Weiße Main und der Rote Main. Der Weiße Main weist eine Länge von 41 Kilometern auf und hat seinen Ursprung im Fichtelgebirge, in der Nähe von Fichtelberg.
Die Quelle des Flusses ist am Osthang des Ochsenkopfs auf einer Höhe von 887 Metern über dem Meeresspiegel zu finden. Vom Weißen Main durchflossen werden u.a. die Gemeinden Bischofsgrün, Berneck und Kulmbach.
Der zweite Quellfluss, der Rote Main, ist 73 Kilometer lang und entspringt in der Fränkischen Alb in der Nähe von Bayreuth. Seine Quelle befindet sich im Lindenhardter Forst.
Am Stadtrand von Kulmbach kommt es zur Vereinigung von Weißem Main und Rotem Main. Diese Stelle markiert auch den Beginn des Mains. Dieser fließt von Osten in Richtung Westen durch Oberfranken, Unterfranken und Südhessen, wobei er weite Bögen schlägt.
Zu den Städten, die von ihm durchquert werden, gehören u.a.
- Bayreuth
- Kulmbach
- Schweinfurt
- Würzburg
- Aschaffenburg und
- Frankfurt am Main.
Gegenüber von Mainz kommt es an der Mainspitze zur Mündung in den Rhein. Der Main zählt zu den wenigen europäischen Flüssen, die aus östlicher Richtung nach Westen fließen.
Nebenflüsse
Sowohl auf seiner rechten als auch auf seiner linken Seite hat der Main einige Nebenflüsse. Rechts sind dies u.a.
- Nidda
- Kinzig
- Fränkische Saale
- Itz und
- Rodach.
Auf der linken Seite befinden sich Tauber und Rednitz.
Der Inn
Größter rechter Nebenfluss der oberen Donau ist der Inn. Er zählt zu den größten Alpenflüssen.
Geographische Aspekte
Die Gesamtlänge des Inns beträgt rund 517 Kilometer. Der deutsche Anteil an dem Fluss liegt bei 218 Kilometern.
Das Einzugsgebiet des Inns umfasst ca. 26.000 Quadratkilometer. Darüber hinaus ist er der viertwasserreichste Fluss von Deutschland nach Rhein, Donau und Elbe.
Ursprung und Verlauf
Seinen Ursprung hat der Inn im Schweizer Engadin am Lunghinsee in der Nähe des Malojapasses auf einer Höhe von 2484 Metern. Von dort aus durchquert der Fluss durch mehrere Schluchten Oberengadin und Unterengadin.
Nach dem Überqueren der schweizerisch-österreichischen Grenze fließt er durch Nordtirol und das Alpenvorland, bis er Südostbayern erreicht. Schließlich kommt es in Passau zur Mündung in die Donau.
Nebenflüsse und Städte
Der Inn hat zahlreiche Nebenflüsse. So befinden sich auf seiner linken Seite u.a.
- Rott
- Isen
- Mangfall und
- Rosanna.
Rechte Nebenflüsse sind
- Pram
- Mattig
- Salzach
- Alz
- Ziller
- Sill
- der Kaiserbach
- die Ötztaler Ache und
- Spöl.
Darüber hinaus befinden sich am Inn auch einige bekannte Städte. Dazu gehören Passau, Neuötting, Wasserburg am Inn und Rosenheim in Deutschland, Innsbruck, Braunau, Kufstein, Wörgl und Ried im Oberinntal in Österreich sowie St. Moritz, Scoul und Samedan in der Schweiz.
Saale
Die Saale, auch als Sächsische Saale bekannt, ist der zweitlängste und zweitwasserreichste Nebenfluss der Elbe. Ihren Ursprung hat sie in Oberfranken.
Geographische Aspekte
Die Länge der Saale liegt bei 413 Kilometern. Ihr Einzugsgebiet hat einen Umfang von 24.000 Quadratkilometern. Der ganz auf Deutschland begrenzte Fluss durchquert drei Bundesländer. Dies sind Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern.
Um die Saale von der Fränkischen Saale zu unterscheiden, nennt man sie in Bayern auch Sächsische Saale. Das Bundesland Sachsen wird von ihr allerdings nicht berührt. Stattdessen durchquert der Fluss in Thüringen und Oberfranken die frühere preußische Provinz Sachsen.
Ursprung und Verlauf
Der Ursprung der Saale liegt im Nordosten von Bayern, genauer gesagt im Fichtelgebirge, zwischen den Gemeinden Zell und Weißenstadt. So befindet sich die Saalequelle an einem alten Bergwerksstollen, der auf einer Höhe von 707 Metern am Nordwesthang des Waldsteins liegt.
Der Oberlauf der Saale verläuft zwischen Zell und Hof. An der Einmündung von Tannbach und Selbitz markiert der Fluss die Grenze zwischen den Bundesländern Bayern und Thüringen. Von dort aus durchfließt die Saale das Thüringer Schiefergebirge, wo sie mehrmals angestaut ist.
Bei Kaulsdorf-Weischwitz beginnt die Mittlere Saale, die an den Städten Saalfeld/Saale und Jena vorbeizieht. In der Nähe von Naumburg wird die Unstrut von der Saale aufgenommen.
Nachdem der Fluss den Naturpark Saale-Unstrut-Triasland verlassen hat, setzt der Unterlauf der Saale ein. Diese durchquert u.a. die Städte Weißenfels, Merseburg und Halle (Saale). In der Nähe von Barby in Sachsen-Anhalt kommt es schließlich zur Einmündung der Saale in die Elbe.
Nebenflüsse und Stauseen
Zu den zahlreichen Nebenflüssen der Saale gehören vor allem
- Unstrut
- Bode
- Salza und
- Ilm
auf der linken Seite sowie
- die Weiße Elster
- die Roda und
- die Orla
auf der rechten Seite. Darüber hinaus befinden sich am Oberlauf der Saale mehrere Stauseen wie die Hohenwartetalsperre, die Bleilochtalsperre, die Talsperre Walsburg, die Talsperre Burgkhammer und die Talsperre Eichicht.
Interessante Sehenswürdigkeiten entlang der Saale sind das Weinbaugebiet Saale-Unstrut, die Kunitzburg zu Jena, die Burg Saaleck, die Müritzburg, Schloss Bernburg, die Saalebrücke und die Dornburger Schlösser.
Spree
Die Spree gilt als linker Nebenfluss der Havel, obwohl sie länger als diese ist. Darüber hinaus führt sie an ihrer Mündung zweimal so viel Wasser wie die Havel. In einigen Abschnitten wird der Fluss auch Große Spree genannt.
Geographische Aspekte
Die Länge der Spree wird mit ca. 398 Kilometern angegeben. 182 Kilometer davon sind für Schiffe befahrbar. Das Einzugsgebiet der Spree hat einen Umfang von 10.100 km². Zu den Bundesländern, die von dem ostdeutschen Fluss durchquert werden, gehören Brandenburg, Sachsen und Berlin.
Ursprung und Verlauf
Der Ursprung der Spree befindet sich im Oberlausitzer Bergland unweit der Grenze zur Tschechischen Republik und wird von drei Quellen gebildet. Dabei handelt es sich um den 583 Meter hohen Kottmar, der zur Gemeinde Kottmar gehört, und die Stadt Ebersbach-Neugersdorf bzw. deren Stadtteile Neugersdorf und Ebersbach-Spreedorf.
Von der Oberlausitz aus bahnt sich die Spree ihren Weg durch die Niederlausitz zwischen Cottbus und Lübben. Danach teilt sie sich in viele Arme auf und durchfließt dabei die Spreewald-Landschaft.
Als Fürstenwalder Spree verläuft sie vom Berliner Urstromtal mit dem Oder-Spree-Kanal bis zur Schleuse Große Tränke. Dabei bildet sie ein Teilstück der Spree-Oder-Wasserstraße. Anschließend fließt sie als Müggelspree zum Müggelsee hin.
Die deutsche Hauptstadt Berlin wird auf einer Länge von 44 Kilometern von der Spree durchquert. In Berlin-Köpenick kommt es zum Zusammenmünden von Spree und Dahme. Als Treptower Spree ist der Fluss dann wieder Bestandteil der Spree-Oder-Wasserstraße. Ab dem Landwehrkanal wird die Spree Berliner Spree genannt.
Im Zentrum der Hauptstadt befindet sich die Spreeinsel inmitten zweier Spreearme. Im weiteren Verlauf fließt die Spree den Großen Tiergarten und Charlottenburg entlang, bis sie letztlich im Bezirk Spandau in die Havel mündet.
Nebenflüsse und Seitengewässer
Die Spree wird von zahlreichen Nebenflüssen und Seitengewässern umgeben. Dazu gehören vor allem
- die Dahme
- der Oder-Spree-Kanal
- das Große Fließ
- die Kleine Spree
- der Westhafenkanal
- der Landwehrkanal sowie
- der Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal.
Die interessantesten Sehenswürdigkeiten entlang der Spree sind vor allem in Berlin zu finden. Dazu gehören zum Beispiel die Museumsinsel, der Spreestrand im Regierungsviertel, die Oberbaumbrücke, der Berliner Dom, der Berliner Osthafen und der Reichstag.