Die Nebenmeere des Indischen Ozeans
Der Indische Ozean bzw. Indik zählt zu den größten Weltmeeren. Seine Lage beläuft sich größtenteils auf die Südhalbkugel. Angrenzende Kontinente sind Afrika, Asien und Australien. Zudem kennt man mehrere Nebenmeere des Indischen Ozeans; zu diesen zählen etwa das Rote Meer, die Australische Bucht sowie der Persische Golf. Informieren Sie sich über die Nebenmeere des Indischen Ozeans.
Fakten zum Indischen Ozean
Mit einer Fläche von 74,9 Millionen Quadratkilometern ist der Indische Ozean, auch Indik genannt, das drittgrößte Weltmeer der Erde. Zu den Kontinenten, die an den Indischen Ozean grenzen, gehören
- Afrika
- Asien und
- Australien.
Des Weiteren grenzt er an den Antarktischen Ozean, den Pazifik sowie den Atlantik.
Der größte Teil des Indiks befindet sich auf der Südhalbkugel unseres Planeten. Auf seinem Meeresboden gibt es zahlreiche
- Tiefseebecken
- Tiefseerinnen
- niedrige Schwellen und
- Meerestiefen.
Außerdem verfügt er über einen umfangreichen Mittelozeanischen Rücken. Zu den Kontinentalplatten, die einen großen Teil des Meeresbodens des Ozeans einnehmen, zählen
- im Westen: die Afrikanische Platte
- im Osten: die Australische Platte sowie
- im Süden: die Antarktische Platte.
Ebenso gibt es die Eurasische Platte, die Indische Platte sowie die Arabische Platte.
Nebenmeere
Die Gliederung des Indischen Ozeans ist stark ausgeprägt. So verfügt er über eine Vielzahl von Neben- und Randmeeren. Dabei handelt es sich um die Andamanensee, das Arabische Meer, das Rote Meer, den Golf von Aden, den Golf von Bengalen, den Golf von Oman, die Straße von Mosambik, den Persischen Golf sowie die Große Australische Bucht, die Straße von Malakka und die Straße von Hormus.
Im Folgenden gehen wir genauer auf die unterschiedlichen Nebenmeere ein.
Andamanensee
Die Andamanensee, auch Andamanisches Meer genannt, gehört zum östlichen Indik. Sie grenzt an die Küsten von
- Indonesien
- Malaysia
- Thailand
- Birma (Myanmar) sowie
- an die Andamanen und
- die Nikobaren.
Geographische Aspekte
Im Westen wird die Andamanensee durch die Inselgruppen der Andamanen und der Nikobaren sowie die Kokosinseln begrenzt. Ihr Verlauf reicht 1200 Kilometer weit von dem Flussdelta des südostasiatischen Irrawady (Ayeyarwady) bis hin zur Straße von Malakka. Insgesamt umfasst die Andamanensee eine Fläche von 797.000 Quadratkilometern.
Die maximale Tiefe des Nebenmeeres erreicht 4.810 Meter, wobei die Durchschnittstiefe bei 870 Metern liegt. Typisch für die Andamanensee sind ihre warmen Wassertemperaturen, die zwischen 27,5 und 30 Grad Celsius schwanken.
Auf dem Meeresgrund der Andamanensee verläuft von Nord nach Süd eine tektonische Bruchzone. Diese befindet sich zwischen der östlichen Sunda-Platte und der westlichen Birma-Platte. In diesem Gebiet sind auch einige Inseln zu finden, die einen vulkanischen Ursprung haben. Auf Barren Island ist der Vulkan sogar noch aktiv.
Arabisches Meer
Westlich von der Andamanensee befindet sich mit dem Arabischen Meer ein weiteres Randmeer des Indischen Ozeans. Es erstreckt sich von Indien bis zur Arabischen Halbinsel.
Geographische Aspekte
Im Südwesten wird das Arabische Meer durch den Golf von Aden mit dem Roten Meer verbunden, während es im Nordwesten an den Golf von Oman grenzt. Am Arabischen Meer liegen mehrere Staaten. Dies sind
Zu den wichtigsten Hafenstädten an der Küste des Arabischen Meeres zählen das pakistanische Karatschi sowie das indische Bombay (Mumbai). Der größte Fluss, der in das Nebenmeer mündet, ist der Indus. Außerdem fließen auch die Tapti und die Narmada am Golf von Khambat in das Arabische Meer.
Die bekanntesten Inselgruppen in dem Randmeer des Indischen Ozeans sind die zu Jemen gehörenden Sokotra-Inseln und die Malediven. Das Arabische Meer, das früher auch Meer von Oman oder Grünes Meer genannt wurde, weist eine Gesamtfläche von 3,86 Millionen Quadratkilometern auf. Seine Maximaltiefe erreicht 4.652 Meter.
Rotes Meer
Bei dem Roten Meer handelt es sich um eine Meerenge zwischen der Arabischen Halbinsel und Nordostafrika. Über den Suezkanal besteht eine Verbindung zum Mittelmeer. Im Süden verbindet der Golf von Aden das Nebenmeer mit dem Indischen Ozean.
Geographische Aspekte
Die Gesamtfläche des Roten Meeres beträgt etwa 270.000 Quadratkilometer und erreicht eine Länge von 2.190 Kilometern. Seine durchschnittliche Breite liegt bei rund 200 Kilometern, während die Durchschnittstiefe 538 Meter erreicht.
Das Rote Meer, das ein Teilmeer des Indischen Ozeans ist, wird seinerseits in
- einen nordwestlichen Teil
- den Golf von Suez, und
- einen nordöstlichen Teil, den Golf von Akaba,
eingeteilt. Ein weiterer Teilbereich ist die im Süden gelegene Meerenge Bab al-Mandab.
Staaten und Inseln
Das Rote Meer grenzt an mehrere Staaten. Dazu gehören
- Ägypten
- der Sudan
- Israel
- Jordanien
- Saudi-Arabien
- Jemen
- Dschibuti und
- Eritrea.
Des Weiteren liegen auch zahlreiche Inseln in dem Nebenmeer. Dies sind
- die Pharaoneninsel
- die Grüne Insel
- Jabal al-Tair
- die Hanish-Inseln
- Farasan
- Zugar
- Tiran
- die St.-Johannes-Insel
- Mukawwa
- Harmil
- Nahaleg
- Shadwan
- Sanafir
- Sajid
- Perim und
- Saso.
Golf von Aden
Bei dem Golf von Aden handelt es sich um eine Meeresbucht, die die Form eines Schlauches hat. Durch dieses Randmeer des Indischen Ozeans werden die Kontinente Asien und Afrika voneinander getrennt. Seinen Namen erhielt das Gewässer von der jemenitischen Hafenstadt Aden.
Geographische Aspekte
Durch den Golf von Aden wird das Rote Meer mit dem Arabischen Meer sowie dem Indischen Ozean verbunden. Geographisch befindet er sich zwischen der Südseite der arabischen Halbinsel und dem Horn von Afrika.
Seinen Anfang nimmt der Golf von Aden am Ende des Roten Meeres an der Meerenge Bab al-Mandab. Zwischen dem jemenitischen Kap Fartak und dem somalischen Kap Guardafui kommt es zum Übergang in den Indischen Ozean.
Über unterirdische Zuflüsse gelangen Teile des Golfwassers in den Assalsee, der zu Dschibuti gehört. Die Länge des Golfes von Aden liegt bei rund 900 Kilometern.
Seine maximale Breite beträgt ungefähr 370 Kilometer. An seiner tiefsten Stelle ist das Nebenmeer 3.480 Meter tief. Zu den drei Staaten, die an den Golf von Aden angrenzen, gehören
- Jemen
- Somalia und
- Dschibuti.
Inseln
Ebenfalls Teil des Golfes sind die Inselgruppe Sokotra sowie die Zeila-Inseln vor der Küste von Somalia. Eingerahmt wird das Gewässer von hohen Bergen wie dem 2.514 Meter hohen Jebel Tamar in Jemen und dem Shimbiris in Nordsomalia, der eine Höhe von 2416 Metern erreicht.
Golf von Bengalen
An der Ostseite des indischen Subkontinentes liegt der Golf von Bengalen. Im Süden kommt es zum Übergang zum Indischen Ozean.
Geographische Aspekte
Geographisch befindet sich der Golf von Bengalen zwischen der Ostseite Indiens und dem Festland von Südostasien, das in früheren Jahren die Bezeichnung Hinterindien trug. Begrenzt wird er an seiner Westseite von Indien sowie der Insel Sri Lanka und an seiner Ostseite von Birma (Myanmar). Im Norden liegen Bangladesch und der indische Bundesstaat Westbengalen, während im Süden die Andamanen und die Nikobaren die Grenze zur Andamanensee markieren.
Insgesamt umfasst der Golf von Bengalen eine Fläche von 2,17 Millionen Quadratkilometern. Seine tiefste Stelle beträgt 4.694 Meter. Das Nebenmeer des Indischen Ozeans grenzt an die vier Staaten
- Indien
- Bangladesch
- Birma und
- Sri Lanka.
Zu den wichtigsten Hafenstädten des Golfes zählen Kalkutta (Kolkata) und Madras (Chennai). Des Weiteren münden auch einige Flüsse in das Randmeer wie
- der Ganges
- der Brahmaputra
- der Krishna sowie
- der Godavari.
Golf von Oman
Ein weiteres Randmeer des Indischen Ozeans bildet der Golf von Oman, der auch Persisches Meer oder Iranisches Meer genannt wird. Er grenzt an den Südosten der arabischen Halbinsel und stellt den nordwestlichen Teil des Arabischen Meeres dar.
Dieses hat über die Straße von Hormus eine Verbindung zum Persischen Golf. Auf der Südseite geht der Golf von Oman in den Indischen Ozean über.
Die Länge des Golfes von Oman beträgt 560 Kilometer. In seiner Tiefenstruktur gibt es deutliche Unterschiede. So ist er im Ostteil rund 200 Meter tief, während im Westteil nur 50 Meter erreicht werden.
Insgesamt grenzen vier Staaten an den Golf von Oman. Dabei handelt es sich um
- das Sultanat Oman, das als Namensgeber des Gewässers dient,
- die Vereinigten Arabischen Emirate sowie
- Iran und
- Pakistan.
Straße von Mosambik
Als Straße von Mosambik oder Mosambik-Kanal bezeichnet man eine Meerenge im Westteil des Indischen Ozeans. Geographisch ist sie zwischen der Insel Madagaskar und dem südostafrikanischen Staat Mosambik zu finden.
Die Länge der Meerenge beträgt ungefähr 1.500 Kilometer. Ihre Breite schwankt zwischen 420 und 1.000 Kilometern.
Im Norden markieren die Komoren-Inseln die Grenze der Straße von Mosambik, während dies im Süden durch die Südspitze von Madagaskar der Fall ist. An ihrer tiefsten Stelle erreicht die Meerenge 3292 Meter.
Inseln
In der Straße von Mosambik befinden sich mehrere Inseln, die im Küstenbereich liegen. Dabei handelt es sich um
- Ilha de Mocambique und Barazuto, die zu Mosambik gehören
- Nosy Mitsio
- Nosy Hara und
- Nosy Be,
die Teil von Madagaskar sind. Ebenfalls der Meerstraße zugerechnet werden die drei kleinen Eilande der Iles eparses.
Persischer Golf
Ein bekanntes Randmeer des Indischen Ozeans ist der Persische Golf. Er liegt zwischen der arabischen Halbinsel und dem Iran.
Bei dem Persischen Golf handelt es sich um ein Binnenmeer, das sich zwischen dem Iranischen Plateau und der Arabischen Halbinsel befindet. Aufgrund ihres Reichtums an Erdöl und Erdgas hat die umliegende Region höchste geopolitische Bedeutung.
Geographische Aspekte
Der Persische Golf umfasst eine Gesamtfläche von 235.000 Quadratkilometern. Seine Länge beträgt rund 1.000 Kilometer, während seine Breite zwischen 200 und 300 Kilometern liegt.
Mit einer maximalen Tiefe von 100 Metern zählt der Persische Golf eher zu den flachen Gewässern. Über die Straße von Hormus besteht eine Verbindung zum Golf von Oman und damit auch zum Indischen Ozean.
Zu den verschiedenen Staaten, an die das Binnenmeer grenzt, gehören
- der Iran
- Irak
- Oman
- Katar
- die Vereinigten Arabischen Emirate
- Bahrein
- Saudi-Arabien und
- Kuwait.
Bedeutende Flüsse, die in den Golf münden, sind der Schatt al-Arab, sowie Euphrat und Tigris. Der Persische Golf weist einen Salzgehalt von vier Prozent auf.
Große Australische Bucht
Bei der Großen Australischen Bucht (Great Australian Bight) handelt es sich um eine umfangreiche Bucht, die sich zwischen Zentral- und Südwestaustralien erstreckt. So liegt sie zwischen dem westaustralischen West Cape Howe und dem tasmanischen South West Cape.
Da an der Großen Australischen Bucht warme und kalte Strömungen aufeinanderprallen, geht es in diesem Gebiet im Winter meist stürmisch zu. An bestimmten Stellen erreicht der Schelf eine Breite von 200 Kilometern.
Charakteristisch für die Große Australische Bucht sind ihre zahlreichen Strände und Klippen, die Höhen bis zu 60 Meter erreichen. Die Küste ist an weiten Teilen unbewohnt, was vor allem für die Region der Nullarbor-Wüste gilt.
Einzelne Siedlungen findet man vor allem ab Esparance und der Eyre-Halbinsel. An deren Südspitze liegt auch Port Lincoln, eine bedeutende Fischerei-Stadt. Weitere Städte an der Großen Australischen Bucht sind
- Ceduna
- Adelaide am Gulf St. Vincent
- Eucla und
- Port Augusta im Spencer Gulf.
Viele Küstenabschnitte sind Teil von Nationalparks. Dazu gehören zum Beispiel
- der Nullarbor-Nationalpark
- der Great Australian Bight Marine Park
- der Eucla Nationalpark und
- der Coffin-Bay-Nationalpark.
Straße von Malakka
Bei der Straße von Malakka handelt es sich um eine Meerenge, mit der die Andamanensee mit der Javasee und dem Südchinesischen Meer verbunden wird. Sie erstreckt sich zwischen Sumatra und der malaiischen Halbinsel.
Für die Seeschifffahrt ist die Meeresstraße überaus wichtig. So laufen etwa 20-25 Prozent des Handels über die Straße von Malakka ab. Tag für Tag wird sie von ca. 2000 Schiffen durchquert.
Die Länge der Straße von Malakka beträgt ca. 800 Kilometer. Ihre Breite schwankt zwischen 2,8 Kilometern an der engsten Stelle und 300 Kilometern an der breitesten Stelle. Zu den bedeutendsten Häfen der Meeresstraße werden Singapur und das malaysische Malakka (Melaka) gezählt.
Straße von Hormus
Bei der Straße von Hormus handelt es sich um eine Meerenge, die im Osten mit dem Indischen Ozean verbunden ist. Man findet sie zwischen der Halbinsel Musandam sowie einer Einbuchtung, die sich an der iranischen Küste befindet.
Die Straße von Hormus gilt als wichtige Straße der Schifffahrt. Hier verläuft der Schiffsverkehr, der bedeutend ist für
- Kuwait
- Katar
- Bahrain
- Irak
- die Vereinigten Arabischen Emirate und
- den Iran.