Nationalparks in Deutschland

Besondere Landschaften werden in Nationalparks und durch die UNESCO geschützt. In Deutschland wurden bis zum Jahr 2016 insgesamt 16 Nationalparks eingerichtet. Die Nationalparks in Deutschland bieten zahlreichen, teils gefährdeten Pflanzen- und Tierarten ein Zuhause. Für den Menschen bieten sie zudem besondere Erholungsmöglichkeiten. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Nationalparks in Deutschland.

Von Kerstin Ehring

Nationalparks - Generelle Merkmale

Deutschland hat viele einzigartige Landschaften, die für nachfolgende Generationen geschützt werden. Das Bundesnaturschutzgesetz regelt den "gebietsbezogenen Naturschutz" durch die Festlegung der Voraussetzungen zur Einrichtung von Naturschutzgebieten, wie

Während in Naturparks und -reservaten die Landschaften nur geschützt aber auch weiterhin genutzt werden, sind Nationalparks einzigartige Naturräume, die sich ohne jedes menschliche Eingreifen entwickeln sollen. Durch diese Art der Renaturierung entsteht eine "Wildnis", in der sich Tiere und Pflanzen heimisch fühlen. Es besteht die große Hoffnung, dass Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind, wieder einen adäquaten Lebensraum finden.

Nationalparks stellen somit natürliche Gebiete auf dem Land oder Wasser dar. Sie sollen

  • für den Erhalt und die Unversehrtheit der dortigen Ökosysteme sorgen
  • Ausbeutung verhindern
  • eine kulturell und ökologisch vertretbare Basis für Forschung, Erholung, Schulung und Co. darstellen

Zu den verschiedenen Maßnahmen, welche in Nationalparks eine Rolle spielen, zählen

  • der Erhalt von Kulturlandschaften
  • die Bestandregulierung von Wild
  • die Wiederansiedlung von Arten, die lokal bereits ausgerottet waren
  • die Eliminierung von nicht heimischen, angeschleppten Arten
  • die Veränderung von Gwässern zur Vermeidung einer Verlandung
Bergsee mit Wald unter blauem Himmel
Bergsee mit Wald unter blauem Himmel

Nationalparks in Deutschland

Der erste deutsche Nationalpark wurde im Jahr 1970 in Bayern gegründet. Seitdem sind deutschlandweit weitere 15 Nationalparks entstanden (Stand 2016).

Die Gesamtfläche der deutschen Nationalparks umfasst 1.047.859 ha Landfläche, allerdings nur 214.588 ha, wenn man die Meeresfläche (Nordsee und Ostsee) abzieht. Im internationalen Vergleich ist diese Fläche eher gering.

Viele schützenswerte Regionen und Landschaften können bisher nicht in Nationalparks umgewandelt werden, da die strengen Auflagen nicht erfüllt werden. Häufig widersprechen diese streng geschützten Naturräume auch den wirtschaftlichen Interessen von staatlichen und privaten Unternehmen oder Bürgerinitiativen, die Nachteile befürchten.

Die deutschen Nationalparks ziehen jedes Jahr Millionen Besucher aus der ganzen Welt an. Die Einzigartigkeit des Wattenmeeres, uralter Buchenwälder oder der Alpen ist ein Schatz, der für nachfolgende Generationen bewahrt werden muss.

Ein Waldweg im Herbst, warme Lichtstrahlen scheinen durch die Bäume
Ein Waldweg im Herbst, warme Lichtstrahlen scheinen durch die Bäume

Im Folgenden geben wir einen Überblick über Deutschlands Nationalparks.

Nationalpark Bayerischer Wald

Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde im Jahr 1970 als erster Nationalpark in Deutschland gegründet. Er hat eine Fläche von ca. 272,5 km² und liegt im südöstlichen Bereich Bayers an der Grenze zu Tschechien. Der höchste Berg im Nationalpark ist der Rachel (1453m).

Geologie

Der bergige Nationalpark hat eine interessante Geologie. Das Gebiet gehört zur so genannten "Böhmischen Masse", die als Teil des variszischen Gebirges vor rund 416 Millionen Jahren gebildet wurde und später zum Mittelgebirge schrumpfte.

Die Böden bestehen vorwiegend aus

  • Braunerden
  • Roherden und
  • Podsol.

Neben Granit finden sich in den Gesteinsformationen auch Kristalle und Gneis.

Lebensraum

Baum im Wald, Blick vom Boden bis zur Baumkrone, durch die die strahlende Sonne dringt
Baum im Wald, Blick vom Boden bis zur Baumkrone, durch die die strahlende Sonne dringt

Die Landschaften im Nationalpark Bayerischer Wald sind sehr abwechslungsreich. Der Waldbestand ist nach Höhen gestaffelt.

Während in Tal- und Hanglagen Mischwälder oder Bergmischwälder vorherrschen, sind in Höhenlagen bis 1250m Nadelbäume vertreten. Mehr als 80% des Baumbestandes sind Kiefern.

In allen Höhenlagen wachsen verschiedene Sträucher, seltene Bergpflanzen und Wildbeeren. Zu den Besonderheiten des Areals gehören "Schachten und Filze". Diese ehemaligen Waldweiden bestehen aus kleinen Baumgruppen und Niedermooren. Bemerkenswert sind auch Schluchtenwälder und Hochmoore, in denen zahlreiche

  • Sumpfkrautarten
  • Heide
  • Flechten und
  • Moose

wachsen.

Der Nationalpark Bayerischer Wald gehört zu den größten Waldgebieten Europas und ist Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten.

Nahaufnahme Biber im Gras
Nahaufnahme Biber im Gras

teilen sich mit Rot- und Kleinwild das Areal. Viele Vogelarten, wie

gehören zu den geschätzten Vogelarten in dieser Region.

Erholung

Der Bayerische Wald ist ein ideales Gebiet für Naturfreunde. Informationen zu den sieben Wald- und Erlebnispfaden erhalten die Besucher in den Nationalparkzentren in Lusen und Falkenau.

Interessant sind auch Ausstellungen und Schulungen im "Waldgeschichtlichen Museum" des Nationalparks. Wanderer finden in der Region viele anspruchsvolle und abwechslungsreiche Routen. In den Wintermonaten werden zahlreiche Loipen und Winterwanderwege vorbereitet.

Nationalpark Berchtesgaden

Der Nationalpark Berchtesgaden wurde 1978 gegründet. Der bisher einzige hochalpine Nationalpark in Deutschland hat eine Fläche von 208 km². Er liegt im Berchtesgadener Land und gehört zum Biosphären Reservat Berchtesgaden. Höchster Berg ist der Watzmann.

Geologie

Das Alter der Gesteinsformationen im Nationalpark Berchtesgadener Land wird auf mehr als 70 Millionen Jahre geschätzt. Ein geologischer Lehrpfad im Wimbachtal stellt die Entwicklung der Region auf mehreren Informationstafeln dar.

Es gibt sehr große Vorkommen von Trias Gestein und nur wenig entwickelte Böden, die durch intensive Holz- und Weidewirtschaft zusätzlich ausgelaugt sind. Die Hochflächen und Berggipfel bestehen aus Dachsteinkalk und Ramsaudolomit.

Lebensraum

Der Nationalpark Berchtesgadener Land ist ein hochalpines Gebiet und von

  • vielen Gipfeln
  • Bergseen sowie
  • tiefen Schluchten

geprägt. In den Tallagen befinden sich meist offene Flächen, die bewirtschaftet werden und vereinzelte Mischwälder mit größerem Bestand an Bergahorn. Jenseits der Baumgrenze dominieren

Typische Tierarten in den Höhenlagen sind

Nahaufnahme eines braunen Steinadlers im Sonnenlicht
Nahaufnahme eines braunen Steinadlers im Sonnenlicht

Zusätzlich leben im Nationalpark

  • größere Populationen von Rotwild
  • mehr als 100 Vogelarten
  • Reptilien und
  • Fischotter.

Der Königssee ist besonders fischreich.

Erholung

Das Nationalparkhaus befindet sich in Berchtesgaden. Über den gesamten Nationalpark verteilen sich mehrere Informationsstellen für die Besucher.

Mehr als 230 km Wanderstrecken und Bergsteige laden während der offenen Saison zum Wandern und Klettern ein. Einige Strecken sind für Mountainbiker freigegeben.

Im Nationalpark werden verschiedene geführte Bergtouren angeboten. Das Baden ist in den Seen im Nationalpark erlaubt.

Auf dem Königssee werden verschiedene Wassersportarten betrieben. In Wintermonaten sind mehrere kleinere Skigebiete in der Region geöffnet.

Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer

Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer erstreckt sich vor der Nordseeküste Schleswig-Holsteins von der dänischen Grenze bis zur Elbmündung. Mit 4410 km² Fläche ist er der größte Nationalpark Mitteleuropas. Dieser Nationalpark wurde 1985 gegründet und gehört seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Geologie

Das deutsche Wattenmeer ist die größte Wattlandschaft der Erde und durch die verschiedenen Areale einzigartig. Das Watt entstand während der Eiszeiten und ist bis heute ständigen Veränderungen durch Sedimentablagerungen der Flüsse und Aufschwemmungen unterworfen.

Zweimal pro Tag wird Sand, Ton und Schluff in das Wattenmeer gespült. Dabei ist die Gezeitendynamik im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer weniger deutlich ausgeprägt als im südlichen Bereich, dem Niedersächsischen Wattenmeer.

Die typischen Geestlandschaften sind Grund- und Endmoränen, die während mehrerer Eiszeiten eingeebnet und durch feste Sedimente angehoben wurden. Sie sind heute deutlich höher und trockener als das Marschland.

Lebensraum

Der sensible Naturraum des Schleswig-Holsteinischen Wattenmeeres ist streng geschützt und nur an wenigen Stellen und unter strengen Auflagen für den Tourismus sowie die Fischerei geöffnet. Die abwechslungsreiche Landschaft wird von den Gezeiten bestimmt und verändert sich ständig. Vorherrschend sind

  • Tief- und Flachwasserbereiche, mit größeren Sandbänken sowie
  • Misch- und Schlickwatt
  • Geestkerne
  • Marschland und
  • Salzwiesen.

Im Watt leben mehr als 3.000 Tierarten, rund 250 davon leben ausschließlich auf den Salzwiesen. Zusätzlich dient das Wattenmeer als Rast- und Brutplatz für Vögel.

Eine Kernzone, die so genannte "Nullnutzungszone", schützt die Tier- und Pflanzenwelt nachhaltig. Sie ist nahezu vollständig gesperrt und darf nicht vom Menschen genutzt oder betreten werden. Hier finden sich die größten Brutplätze für Seevögel und große Seehundbänke.

Erholung

Das Wattenmeer liegt zwischen der schleswig-holsteinischen Küste und den nordfriesischen Inseln. Das Areal ist hier bis zu 40 km breit. Da die Inseln und Strände der Festlandsküste nicht zum Nationalpark zählen, sind dort touristische Aktivitäten (Wassersport, Baden, Reiten und andere Aktivitäten) erlaubt.

Die nordfriesischen Inseln werden ganzjährig von Touristen besucht.

Das Wattenmeer ist bei Ebbe in bestimmten Zonen für Besucher begehbar. Es finden geführte Wattwanderungen oder Touren zu den Halligen statt. Zu den besonderen Höhepunkten gehören Beobachtungen von Tieren, wie

  • Seehunden
  • Schweinswalen und
  • Seevögeln in den Salzwiesen.
Fliegende Möwe mit ausgebreiteten Flügeln unter blauem Himmel
Fliegende Möwe mit ausgebreiteten Flügeln unter blauem Himmel

Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ist ein 3458 km² großes Gebiet vor der niedersächsischen Nordseeküste, zwischen der niederländischen Seegrenze und Cuxhaven. Er wurde 1986 gegründet und gehört seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Geologie

Das Wattenmeer ist geologisch sehr jung und durch die Gezeiten sowie die Sedimentanschwemmungen aus den Flüssen dauerhaften Veränderungen unterworfen. Die Inseln und Sandbänke im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer wurden durch

aufgespült.

Im Gegensatz zu den kompakten Geestinseln im nördlichen Watt bestehen sie aus sandigen Dünenkernen. Durch die Gezeiten verändert sich die Größe und Oberfläche der Inseln ständig.

Durch Wind und Meer wird am westlichen Ende Land abgetragen und am Ostende als neuer Strand aufgespült. So "wandert" die ostfriesische Inselkette langsam nach Osten.

Lebensraum

Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ist maritimes Areal aus

  • Watten mit Prielen
  • Flussmündungen
  • Seemarschen
  • Salzwiesen und
  • Sandbänken.

Innerhalb der Schutzzone liegen auch die ostfriesischen Inseln mit einzigartigen Dünen, deren Sandmassen durch Strandhafer befestigt werden.

Zu den besonderen Landschaften im Nationalparkgebiet gehören das Steilufer bei Dangast und das Außendeichmoor bei Sehstedt.

Die großen Salzwiesen sind Brutgebiete für Seeschwalben und Säbelschnäbler. Im Sommer blühen Stranddisteln und Strandflieder auf den Wiesen. Im gesamten Wattenmeer rasten und brüten jedes Jahr Millionen Vögel.

Das Wattenmeer ist ein idealer Lebensraum für Kleintiere, die den Vögeln und Fischen als Nahrung diesen. Zu den besonderen Tierarten gehören

Im Wattenmeer leben auch

  • Seehunde
  • Robben und
  • Schweinswale.

Erholung

Vor allem die ostfriesischen Inseln werden ganzjährig besucht. Sie liegen in einer offenen Schutzzone und werden touristisch genutzt. Auch die dem Watt zugewandten Strände sind für Badegäste geöffnet.

Bei Ebbe kann das Watt auf markierten Wegen durchwandert werden und die Inseln sind zu Fuß erreichbar. Wanderungen durch die Salzwiesen sind erlaubt, solange die Besucher auf den markierten Pfaden bleiben und die Tiere nicht stören. Angeboten werden auch Schiffsfahrten zu den Robbenbänken.

Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer

Der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer wurde am 9.4.1990 gegründet und im Jahr 2011 in das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer aufgenommen. Er liegt in der Nordsee nordwestlich von Cuxhaven vor der Elbemündung und hat eine Fläche von 137,5 km².

Geologie

Das Wattenmeer ist eine geologisch sehr junge Landschaft, die seit rund 8.000 Jahren im ständigen Wandel ist. Nachdem während der Eiszeiten vor 10.000 Jahren die Grundlagen für dieses Ökosystem entstanden, sorgen die Gezeiten und Sedimentaufschwemmungen aus den Flüssen für einen ständigen Wandel und die Bildung von Mischwatt, Salzwiesen und Sandbänken.

Eine Besonderheit im Hamburgischen Wattenmeer ist die Düneninsel Scharnhörn. Die zweite Düneninsel im Nationalpark - Niegehörn - wurde künstlich aufgespült.

Lebensraum

Das Hamburgische Wattenmeer besteht in großen Teilen aus Wasserflächen mit Sand- und Mischwatt mit flacheren Prielen sowie Sandplaten. Zum Areal dieses Nationalparks gehören auch die Inseln Neuwerk, Scharnhörn und Niegehörn, an deren Rändern sich Salzwiesen ausbreiten.

Auf den beiden Düneninseln befinden sich große Vogelschutzgebiete. Da aus der Elbe eine große Menge an Sedimenten in das Wattenmeer gespült wird, finden Fische und Vögel viel Nahrung, wie z.B. Wattschnecken.

Deshalb brüten hier

  • Watvögel
  • Möwen
  • Eiderenten und
  • andere Seevogelarten.

Zwischen Juli und September rasten im Hamburgischen Wattenmeer mehr als 170.000 Brandgänse zur jährlichen Mauser. Auf den Salzwiesen im Watt kommen zahlreiche endemische Tier- und Pflanzenarten vor.

Fliegende Möwe unter blauem Himmel
Fliegende Möwe unter blauem Himmel

Erholung

Das Hamburgische Wattenmeer ist streng geschützt und darf nur auf markierten Pfaden betreten werden. Rund 120.000 Urlauber besuchen die Düneninseln und Neuwerk jedes Jahr.

Die autofreien Düneninseln und Neuwerk sind bei Ebbe fußläufig oder mit dem Pferdwagen erreichbar. Im Nationalpark werden auch Schiffsfahrten zu den Seehundbänken oder geführte Vogelbeobachtungen in den Salzwiesen auf Scharnhörn angeboten.

Nationalpark Jasmund

Der Nationalpark Jasmund wurde 1990 gegründet. Der kleinste deutsche Nationalpark hat eine Fläche von 30 km². Er liegt im Nordosten der Insel Rügen auf der Halbinsel Jasmund.

Geologie

Geologisch gesehen ist das Gebiet des Nationalparks Jasmund sehr alt und zeigt einen Querschnitt durch 70 Jahrmillionen. In mehreren Schichten haben sich Sand, Geröll und Lehm abgelagert.

Während der letzten Eiszeit bildete sich aus Fossilien eine Kreideschicht, die durch Erdbewegungen angehoben wurde. Die Steilufer entstanden durch Niederschläge und Meeresbrandung.

Bis heute verändern sich die Landschaften ständig. Durch die gewaltigen Naturkräfte werden die Kliffe instabil, was zu größeren Abbrüchen der Kreideküste führt.

Königsstuhl Rügen mit Meer
Königsstuhl Rügen mit Meer

Lebensraum

Das Areal des Nationalparks Jasmund umfasst die bewaldete Stubnitz-Höhe mit der Kreideküste und einen 500m breiten Meeresstreifen vor dieser Küste sowie Wiesen und Moore. Mehrere Bäche durchqueren das Areal und fließen als kleine Wasserfälle die Steilküsten hinab in die Ostsee.

Auf der Halbinsel Jasmund steht der größte Buchenwald an der deutschen Ostseeküste. Seit 2011 gehört er zum UNESCO-Weltnaturerbe. Außer Buchen wachsen im Nationalpark auch

  • Erlen
  • Wildäpfel und
  • Elsbeeren.

Entlang der Küste hat sich eine einzigartige Salzvegetation gebildet. Zu den zahlreichen geschützten Tier- und Pflanzenarten gehören

  • Kreideeulen
  • Mehlschwalben
  • Eisvögel und
  • Orchideen.

Erholung

Die Insel Rügen und der Nationalpark Jasmund werden jedes Jahr von Touristen aus aller Welt besucht. Besonders bemerkenswert sind die Kreidekliffe der Stubbenkammer. Am Königsstuhl befindet sich ein Nationalparkzentrum, das im Jahr 2004 eröffnet wurde.

Rund 43 km Wanderwege und viele Reitwege führen durch das Gebiet des Nationalparks. Neben Strand- und Waldwanderungen sind auch geführte Rangertouren durch den uralten Buchenwald sehr beliebt.

Ein besonders schöner Blick auf die atemberaubende Kreideküste eröffnet sich den Besuchern des Nationalparks während einer Schiffstour. Die Ausflugsschiffe starten meist ab Saßnitz.

Nationalpark Müritz

Der Müritz-Nationalpark wurde 1990 gegründet und ist der flächenmäßig größte Nationalpark in den neuen Bundesländern. Das Areal in Südmecklenburg besteht aus zwei Teilen mit einer Gesamtfläche von 322 km².

Geologie

Die Mecklenburgische Seenplatte und die Feldberger Seenlandschaft entstanden während der letzten Eiszeit vor rund 20.000 Jahren, als sich Gletscher über die Grundmoränen schoben und so die Endmoränen anhoben. Durch Ablagerungen von Sand entstanden die Sander, die heute typisch für das Gebiet um die Seenplatte sind.

Im "Serrahn" herrschen hügelige Endmoränen vor. Nach dem Abtauen von so genannten Toteisblöcken in Rinnen und Becken bildeten sich die zahlreichen Seen und Moore.

Lebensraum

Die Flächen des Nationalparks Müritz sind zu über 70% von Wäldern bedeckt. Mit der Feldberger Seenlandschaft und Teilen der Mecklenburger Seenplatte befinden sich mehr als 100 größere Seen und viele kleine Gewässer im Areal. Deren Randgebiete sind von Mooren und Wiesen gesäumt.

Während der westliche Teil des Nationalparks an der Mecklenburger Seenplatte viele Seen rund um die Müritz einschließt, befinden sich im östlichen Bereich vorwiegend Waldabschnitte und Hügellandschaften, wie die Serrahner Berge. Das Teilgebiet "Serrahn" wurde im Jahr 2011 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen.

Im Müritz-Nationalpark leben viele Tierarten, die streng geschützt sind. Dazu gehören

  • Fledermäuse
  • See- und Fischadler
  • Rohrdommeln
  • Schwarzstörche und
  • zahlreiche Schmetterlingsarten.

Jedes Jahr brüten Tausende Enten und Kraniche in den Nationalparkwiesen und Zugvögel rasten auf den Seen. Die abwechslungsreiche Flora besteht u.a. aus

  • Wildblumen
  • Wachholder
  • Moosen
  • Flechten und
  • verschiedenen Gefäßpflanzen.

Erholung

Der Müritz-Nationalpark ist ein beliebtes Ziel für Naturfreunde und aktive Wanderer oder Radfahrer. Ein "Nationalpark-Ticket" gilt für Fahrten mit dem Nationalparkbus und Schiffen auf den großen Seen.

Im Areal befinden sich auch Campingplätze und Verleihstationen für Kanus und Fahrräder. Das Wasserwandern ist auf ausgeschilderten Routen erlaubt. Relativ neu sind die GPS-Erlebnistouren per Rad oder zu Fuß, für die in den Informationszentren "PS Guides" angeboten werden.

Viele Besucher kommen zu geführten Vogelbeobachtungen in den Nationalpark. Es wurden mehrere barrierefreie Beobachtungsstände gebaut, die sowohl für Rollstühle als auch Kinderwagen befahrbar sind.

Auf Barrierefreiheit wird im Müritz-Nationalpark großen Wert gelegt. Ein interessantes Angebot ist der "SpurenWeg", ein Blinden-Erlebnispfad zwischen Kratzeburg und Dammberg.

Nationalpark Sächsische Schweiz

Der 93,5 km² große Nationalpark Sächsische Schweiz liegt am rechten Elbufer im Bundesland Sachsen. Er wurde 1990 gegründet und schließt das Elbsandsteingebirge ein. Der Nationalpark gehört zur grenzübergreifenden Nationalparkregion Sächsische Schweiz, die auch den tschechischen Naturpark Böhmische Schweiz umfasst.

Geologie

Besonders prägnant sind die bizarren und schroffen Sandsteinfelsen, die sich im gesamten Gebiet der Sächsischen Schweiz verteilen. Während der Kreidezeit entstand eine gewaltige Sandsteinplatte aus Ablagerungen von

  • Mineralien
  • Tonerden und
  • Fossilien,

die farbige Strukturen bildeten. In den folgenden Zeitaltern verschob sich die Erdkruste durch Vulkanismus und die Sandsteinplatte zerbrach. Der wechselnde Verlauf der Elbe und Erosionen formten die Sandsteine zu den quaderförmigen Massiven, die heute einzigartig in Deutschland sind.

Lebensraum

Der Nationalpark Sächsische Schweiz teilt sich in zwei große Regionen. Der westliche Bereich umfasst die Bastei und den Lilienstein sowie das Polenztal. Im östlichen Bereich liegen die Schrammsteine, der Große Winterberg und die Hintere Sächsische Schweiz mit der Kirnitzsch.

Vor allem in den östlichen Bereichen und einer geschützten Kernzone im westlichen Areal stehen größere Buchen- und Eichenwälder, die sich in den kommenden Jahrzehnten ohne menschliches Eingreifen renaturieren werden.

Im Kirnitzschtal finden sich kleine Auenwiesen, die mit

  • Heide
  • Farnen und
  • Sumpfpflanzen

bewachsen sind. Besonders markant sind die Riffkiefernwälder an freistehenden Felsen.

Im Nationalpark leben besonders viele geschützte Vogelarten, u.a.

  • Eisvögel
  • Eulen und
  • Spechte.

Auch Wanderfalken und mehrere Fledermausarten sind in den Felsen heimisch. Die klaren Flüsse in der Sächsischen Schweiz sind mit Lachsen und Forellen besetzt.

Erholung

Der Nationalpark ist ein beliebtes Ziel für aktive Urlauber. Bereits im 19. Jahrhundert wurden die ersten Wanderwege angelegt und ständig erweitert.

Heute umfasst das Wegenetz rund 400 km Wanderwege und 50 km Radwege. In der Kernzone des Nationalparks besteht unbedingte Wegepflicht, um die Natur nicht zu stören.

Der bekannteste Aussichtspunkt ist die Bastei mit historischer Brücke und dem atemberaubenden Blick auf das Elbtal. Sehr schön sind Fahrten mit der Kirnitzschtalbahn von Bad Schandau zum Lichtenhainer Wasserfall oder Elbfahrten von Bad Schandau nach Dresden.

Das Elbsandsteingebirge ist ein Hotspot für Kletterer. An 755 Klettergipfeln sind insgesamt 12.600 Kletterwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden markiert. Jäger und Angler können im Nationalpark Sächsische Schweiz an organisierten Gesellschaftsjagden teilnehmen oder in den Flüssen Fliegenfischen.

Nationalpark Unteres Odertal

Der Nationalpark Unteres Odertal wurde bereits 1995 gegründet und gehört seitdem zu einem deutsch-polnischen Landschaftsschutzprojekt. Der einzige Nationalpark Brandenburgs hat eine Fläche von 105 km² und umschließt den Unterlauf des Grenzflusses Oder.

Geologie

Der Grund der Oder entstand vor rund 15.000 Jahren als Flussniederung. Durch Stillstände während der Eiszeit bildeten sich mehrere Schichten von Gletscher Geschiebe, aus denen später Endmoränen entstanden, die heute diese Flusslandschaft prägen.

Lebensraum

Im Nationalpark Unteres Odertal wird eine einzigartige Auenlandschaft geschützt. Entlang der Ufer erstrecken sich Polder, große Überschwemmungsgebiete, die vor allem im Winter den Wasserstand regulieren. Entlang des Flusslaufes wurden Sommer- und Winterdeiche zum Schutz der Ortschaften gebaut.

Typisch für diese Landschaft sind auch Trockenwiesen und Hangwälder, in denen u.a. die seltenen Flaumeichen und andere geschützte Pflanzenarten wachsen. Im Nationalpark Unteres Odertal leben mehr als 160 Vogelarten, darunter mehrere Adlerarten und Weißstörche. Die Polder sind Winterrastplätze für Zugvögel und Wasservögel.

Erholung

Der Nationalpark Unteres Odertal ist ein beliebtes Ausflugsziel für Tagesgäste aus Berlin und Radwanderer. Wanderungen und Radtouren sind auf knapp 120 km Deichwegen möglich, 54 km davon sind Teil des Oder-Neiße-Radwegs.

Über den Nationalpark informiert das Nationalparkzentrum in Crieven. Zusätzlich wurden drei Lehrpfade und mehrere Aussichtsplattformen gebaut.

Einen besonders schönen Landschaftsblick finden Besucher an der Burgruine Stolpe. Der Nationalpark kann auch auf Kanu- oder Schiffstouren vom Wasser aus erlebt werden.

Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft wurde 1990 gegründet. Mit einer Fläche von 786 km² ist das Areal nordöstlich der Hansestadt Rostock der drittgrößte Nationalpark Deutschlands.

Geologie

Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist geologisch gesehen noch sehr jung. Das Areal entstand nach der letzten Eiszeit, vor rund 12.000 Jahren.

Die Darß-Zingster-Boddenkette bildete sich vor rund 1.500 Jahren durch Abschnürungen der einstigen Hauptinsel. Sie liegt schützend vor dem Boddengewässer und der Festlandsküste Vorpommern.

Bis heute sind die Küsten der Landmassen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ständigen Veränderungen unterworfen. Durch Erosion, Wasser und Wind finden Abtragungen von Strandbereichen statt, die teilweise größere Abbrüche der Steilküsten zur Folge haben.

Lebensraum

Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist eine großflächige Lagunenlandschaft mit

  • Sandhaken
  • Nehrungen und
  • Kliffs.

Eine Besonderheit in den Brack- und Flachwasserzonen, z.B. südlich von Gellen oder Darßer Ort, ist das so genannte Windwatt, in dem der Wasserstand durch Windbewegungen verändert wird.

Innerhalb der Parkgrenzen liegen Teile der Insel Hiddensee sowie der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Dort befinden sich große Waldflächen mit Buchen- und Kiefernbeständen und Moore.

Im Nationalpark sind sehr viele Tier- und Pflanzenarten beheimatet oder saisonal anwesend. Neben

  • Adlern
  • Rotwild
  • Robben
  • Fischottern und
  • zahlreichen Küstenvögeln

sind in der Winterzeit auch Gänse, Kraniche und andere Zugvögel in den Boddengewässern anzutreffen.

Erholung

Rund drei Millionen Menschen besuchen jedes Jahr den Nationalpark, um die faszinierenden Landschaften kennenzulernen und die artenreiche Tierwelt zu beobachten. Durch den Nationalpark führen verschiedene markierte Wanderwege. An unwegsamen Stellen wurden teilweise Bohlenstege gebaut, um den Besuchern das gefahrlose Wandern zu ermöglichen.

Die Beobachtung von Kranichen, Seeadlern oder auch Hirschen ist von mehreren Beobachtungsplattformen möglich. Einer der schönsten Aussichtspunkte ist der 72 m hohe Dornbusch auf Hiddensee.

Wenn die Vögel zur Winterrast auf den Bodden kommen, werden auch spezielle Vogelwanderungen mit Ornithologen angeboten. Beliebt sind zudem Kutter- und Angeltouren.

Nationalpark Hainich

Der einzige Nationalpark in Thüringen wurde Ende 1997 gegründet. Das 75 km² große Areal liegt im zwischen den Städten Eisenach, Mühlhausen und Langensalza. Besonders bemerkenswert ist der große Bestand an Buchenwäldern.

Geologie

Der Untergrund des Nationalparks Hainich ist wahrscheinlich bereits vor 260 Millionen Jahren entstanden. Die einst flache Senke füllte sich im Laufe der Jahrmillionen mit Ablagerungen von Ton, Gips, Buntsandstein sowie Ablagerungen und Geröll.

Heute bestehen die Hügel und Hochebenen vor allem aus

  • Buntsandstein
  • Keuper und
  • Muschelkalk.

Immer wieder finden Wanderer und Geologen versteinerte Tiere aus der Urzeit.

Lebensraum

Im Zentrum des Nationalparks Hainich steht der gleichnamige Buchenwald, der seit 2011 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Neben uralten Rotbuchen wachsen dort auch

  • Ahorne
  • Linden
  • Eschen und
  • Elsbeeren.

Dieser beeindruckende Laubwald gehört zu den größten zusammenhängenden Waldarealen Deutschlands und beherbergt eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt. Vor allem im Frühling öffnen sich Millionen Frühblüher, wie

In den Wäldern sind 15 Fledermausarten, mehrere Spechtarten sowie Wildkatzen heimisch.

Der Nationalpark Hainich soll sich in ein mitteleuropäisches Urwaldgebiet wandeln. In den nächsten Jahrzehnten werden immer größere Teile des Laubwaldes vorwiegend nutzungsfrei bleiben und weiteren Tier- und Pflanzenarten als Heimat dienen.

Erholung

Durch den Hainich führen 18 markierte Themen- und Rundwanderwege. Highlight ist der Baumkronenpfad, der sich über eine Länge von 530 m hoch über den Baumwipfeln erhebt. Informationen zu germanischen Heiligtümern finden Wanderer auf de, germanischen Kultpfad an der Hünenburg.

Im Jahr 2006 wurde auf dem Harsberg das "Urwald-Life-Camp" für Schulklassen eröffnet. Im Nationalpark Hainich finden besonders viele "Mitmach-Programme" für Kinder und Schüler statt. Beliebt sind Wanderungen mit den Parkrangern und Besuche im Wildkatzendorf Hütscheroda.

Nationalpark Eifel

Der Nationalpark Eifel wurde am 1.1.2004 gegründet. Er hat eine Fläche von knapp 110 km² und liegt im Zentrum des Naturparks Hohes Venn-Eifel, direkt an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Belgien.

Geologie

Der Nationalpark Eifel hat eine interessante Geologie. Das Mittelgebirge Eifel war Teil des vorzeitlichen variszischen Gebirges und nach dessen Entfaltung starken Erosionen ausgesetzt.

In den bergigen Regionen überwiegen große Schichten von Tonschiefer und Sandstein. Nur am östlichen Rand, im Gebiet von Heidkopf, Rossberg und Altenberg, gibt es ein größeres Vorkommen von Buntsandstein.

Die Böden sind meist nährstoffarm und trocken in geschützten Tallagen und bei Mooren eher feucht und reichhaltiger, an den Flussläufen sind Ablagerungen der letzten Eiszeit in Form von Sand, Steinen oder Kies vorhanden.

Lebensraum

Der Nationalpark Eifel hat abwechslungsreiche Landschaften mit

  • Hügeln
  • Bächen und Seen
  • Grünland
  • Mooren und
  • Wäldern.

In der Nordeifel steht der Kermeter ein sehr alter Hainsimsen Buchenwald. Im Parkareal sind auch Misch- oder Nadelwälder verbreitet.

Zu den Markenzeichen der Region gehört der goldfarbene Besenginster. In der Eifel sind mehr als 900 gefährdete Tier- und Pflanzenarten heimisch. Zu den besonders gefährdeten Arten gehören Luchse und Schwarzstörche.

In den Altholz- und Feuchtgebieten leben mehr als 1300 Käferarten und eine Vielzahl von Insekten. In den folgenden 30 Jahren sollen bis zu 75% der Nationalparkfläche wieder vollständig der Natur überlassen werden.

Erholung

Der Nationalpark Eifel ist ein besonders interessantes Gebiet für Wanderer. Im Areal befinden sich 240 km ausgeschilderte Wanderwege, rund die Hälfte ist auch für Radfahrer nutzbar.

Für Reiter stehen 65 km Wege offen. In schneereichen Wintern werden im Park ca. 5 km Langlaufloipen oder Schneeschuhwege gespurt.

Eine Besonderheit ist der "Wildnis-Trail", der in vier Tagesetappen durch alle Landschaften des Nationalparks Eifel führt. Die Parkranger bieten ganzjährig kostenfreie Führungen auf barrierefreien Rundwander- und Themenwegen an.

Zusätzlich stehen

auf dem Programm. Alle Aktivitäten starten bei den Rangertreffs im Nationalpark.

Nationalpark Kellerwald-Edersee

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee liegt im nördlichen Kellerwald Gebirge in Hessen. Das Areal liegt südlich des Edersees. Es hat eine Größe von 57,24 km² und beeindruckt vor allem durch uralte Waldlandschaften.

Geologie

Der Kellerwald ist Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Im nördlichen Bereich sind Tonschiefer und Grauwacke vorherrschend, der bergige Abschnitt wird vorwiegend von Quarzit bestimmt und im südlichen Bereich begründeten verschiedene Erzvorkommen die Bergbautradition in Hessen. Die steileren Hänge sind oft mit Steinen übersät.

Die Böden sind eher sauer und nährstoffarm. Zwischen Bad Wildungen und Bad Zwesten befinden sich mehrere Mineralquellen, die durch Vulkanismus entstanden sind.

Lebensraum

Im Nationalpark Kellerwald-Edersee stehen die letzten zusammenhängenden Rotbuchenwälder Mitteleuropas. Seit 2011 schützt die UNESCO diese Wälder als Weltnaturerbe.

Die abwechslungsreiche Landschaft wird sich größtenteils selbst überlassen und so finden sich urwaldartige Abschnitte mit Altholzgebieten oder bizarren Eichentrockenwäldern sowie Waldwiesentälern.

In dieser einzigartigen Landschaft haben sich sehr viele Tierarten angesiedelt. Zu den geschützten Tier- und Pflanzenarten im Nationalpark gehören

  • Wasserfledermäuse
  • Schwarzmilane
  • Schwarzstörche
  • Kopfhornschröter und
  • die seltene Pfingstnelke.

Die Wälder bieten ideale Lebensbedingungen für Vögel, Reptilien und Insekten.

Erholung

Die Kulturlandschaft des Nationalparks Kellerwald-Edersee können Besucher am besten auf geführten Wanderungen erleben. Zu den international bekannten Wanderwegen im Nationalpark gehören der 156 km lange Kellerwaldsteig und der Urwaldsteig.

Zusätzlich sind mehrere Lehrpfade und Radwanderwege im Areal markiert. Besonders interessant sind der "Sternenguckerpfad" und der "Baumkronenweg".

Wassersportler und Sportangler finden am Edersee sehr gute Bedingungen. Der Affoldener See ist ein solides Salmonidengewässer, in dem mit Fischereierlaubnisscheinen geangelt werden darf.

Nationalpark Harz

Der Nationalpark Harz entstand im Jahr 2006 aus dem Zusammenschluss von zwei regionalen Parks in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Das 247 km² große Areal des Nationalparks erstreckt sich von Herzberg und Bad Lauterberg bis nach Wernigerode und Ilsenburg. Es schließt den Brocken (1141 m) und seine Umgebung ein.

Geologie

Der Nationalpark Harz ist eine faszinierende Landschaft, aus

  • Bergen
  • Klippen und
  • Hochebenen.

Der Brocken besteht vorwiegend aus Granitgestein, an das sich Karstlandschaften anschließen. Rund um das Harzer Grundgebirge haben sich Sohlen mit Salzstöcken und Eisenerzen gebildet, die seit mehr als 3.000 Jahren abgebaut werden.

Zu den geologischen Besonderheiten im Nationalpark Harz gehören die "Steinmeere", gewaltige Blockhalden, deren Alter auf mehr als 10.000 Jahre geschätzt wird. Sie entstanden durch Frostsprengungen.

Lebensraum

Der Nationalpark Harz ist wald- und wasserreich. Dichte Misch- und Nadelwälder, vorwiegend aus

gehören zu den größten Waldflächen in Deutschland. Ab und an öffnen sich Flächen mit großen Mooren.

Innerhalb der Vegetationszonen finden sich typische Pflanzenarten, wie

  • Flechten
  • Beerensträucher
  • Heide oder
  • die seltene Brockenanemone.

Im Harz leben viele geschützte Tierarten, u.a. Luchse und Auerhähne, Reh- und Rotwild. Auch Mufflon und Waschbär sind hier häufig anzutreffen.

Die Wälder sind ideale Lebensräume für Insekten, Vögel, Reptilien und Kleinstlebewesen. Sorgen bereitet der Borkenkäfer, der mittlerweile sehr große Schäden im Forst anrichtet.

Erholung

Der Nationalpark Harz ist nicht nur für Wanderer, Reiter, Radfahrer und Wintersportler interessant.

  • Gut markierte Waldwanderwege
  • Tiergehege
  • Lehrpfade
  • der "Brockengarten" und
  • so genannte "Mythenpfade"

sorgen für abwechslungsreiche Ausflüge.

Im Winter werden rund 140 km Loipen gespurt und in Sonnenberg ist ein kleines Skigebiet geöffnet. Den Besuchern wird eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten geboten. Die meisten Touristen kommen auf den Brocken, genießen den fantastischen Blick vom Gipfel und besuchen das Museum "Brockenhaus".

Im gesamten Gebiet des Nationalparks sind sechs weitere Nationalparkhäuser geöffnet, die sich verschiedenen Themenbereichen rund um Natur und Kultur im Harz widmen. Sehenswert sind auch Bergbaumuseen und Schaubergwerke.

Nationalpark Schwarzwald

Der Nationalpark Schwarzwald ist der erste Nationalpark, der sich in Baden-Württemberg befindet. Gegründet wurde er am 1. Januar 2014.

Er liegt im Natupark Schwarzwald Mitte/Nord. Die Fläche beläuft sich auf 100,62 Quadratkilometer.

Lebensraum

Größtenteils findet man im Nationalpark Schwarzwald Bergmischwälder. In diesen findet man

  • Weißtannen
  • Buchen und
  • Fichten.

Hinzu kommen Moose, Bärlappen und Farne; ebenso finden sich Heidekraut, Rasenbinse und Pfeifengras. Vor allem Insekten zählen zu den Bewohnern dieser Gebiete. Zu diesen und weiteren Tierarten gehören beispielsweise

  • Alpine Gebirgsschrecke
  • diverse Nachtfalterarten
  • Zitronenzeisig
  • Wendehals
  • Kreuzotter
  • Wanderfalken
  • Schwarzspechte
  • Buntspechte
  • Tannenhäher
  • diverse Eulenarten sowie
  • das Auerhuhn.

Unter den Säugetieren sind u.a. Wildschweine, Rehe, Rothirsche und Dachse zu erwähnen.

Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Am 1. März 2015 wurde der Nationalpark Hunsrück-Hochwald gegründet. Er befindet sich im Mittelgebirge des Hunsrück und liegt in den Ländern Rheinland-Pfalz sowie Saarland.

Seine Fläche beträgt 10.120 ha. Mit inbegriffen sind der Idarwald sowie der Schwarzwälder Hochwald. 986 ha der gesamten Fläche befinden sich im Saarland in Nonnweiler und Nohfelden.

Das Gebiet des Nationalparks verläuft über

  • Hermeskeil
  • Thalfang am Erbeskopf
  • Birkenfeld und Herrstein
  • Morbach
  • Nonnweiler und
  • Nohfelden.

Zu den Enklaven zählen Hujetsägemühle, Thranenweier, Muhl und Börfink. Der Nationalpark zielt auf die Förderung der Entwicklung im ganzen Nationalparkgebiet ab. Zu den Zielen zählen

  • die Weiterentwicklung regionaler Wertschöpfungsketten
  • die Unterstützung einer nachhaltigen Stadt- und Dorfinnenraumentwicklung und
  • die Stärkung regionaler Zusammenarbeit.

Lebensraum

Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald finden sich

  • Buchenwälder
  • Erlen-Auenwäldern
  • Eichenwälder sowie
  • Blockschuttwälder.

Zu den schutzwürdigen Pflanzen und Tieren gehören

  • Schlucht- und Moorwälder
  • Hainsimsen-Buchenwälder und
  • Vögel wie Raufußkauz, Grau- und Schwarzspecht und Wespenbussard.

Des Weiteren gibt es

  • Flachmoore
  • komplexe Biotope
  • Felswände
  • Schluchten.

Unter den Tieren sind neben den bereits erwähnten auch

  • Rotwild
  • Bechsteinfledermaus
  • Wildkatze und
  • Haselhuhn

vertreten.