Merkmale von Naturbädern
Sommer, Sonne und heiße Tage - das bedeutet für den Großteil der Bundesbürger: nichts wie ab ins Freibad. Für viele gehören der typische Chlorgeruch und die markanten Plantschgeräusche zum Sommer dazu wie das Zirpen von Grillen und der Duft nach gebratenen Würstchen. Andere wiederum wünschen sich in den Sommermonaten Natur pur, ein gefliestes Becken schreckt solche Badegäste eher ab. In Naturbädern bekommt man das Beste von beidem: gepflegte Anlagen und ein naturbelassenes Gewässer zum Schwimmen und Abkühlen. Informieren Sie sich über die Merkmale eines Naturbades.
Im Grunde genommen kann man natürlich in jedem See oder Fluss baden, es sei denn, die Stadt oder Gemeinde untersagt dies ausdrücklich. Doch selbst wenn man ein schönes Gewässer gefunden hat, in dem man legal baden darf, so fehlen einem doch schnell die ganzen Annehmlichkeiten, die ein Freibad bietet.
So hat man beispielsweise an einem Baggersee selten einen nahegelegenen Kiosk, Toiletten und Umkleiden gibt es auch nicht. Mülleimer fehlen darüber hinaus ebenfalls, so dass die Idylle schnell verschmutzt und vor allem für Kinder gefährlich wird.
Es könnten Glasscherben herumliegen, an denen sich die Kleinen schnell verletzten. Noch viel bedenklicher ist jedoch das Plantschen ohne Badeaufsicht, denn auch ein Schwimmflügel kann einmal seinen Dienst versagen.
Merkmale von Naturbädern
Naturbäder bieten denselben Service wie herkömmliche Freibäder auch. Es gibt Liegeflächen, die regelmäßig gereinigt werden und mit Abfalleimern versehen sind. Außerdem sind die Naturbäder in der Regel bewirtschaftet und es gibt einen Bademeister, der darauf achtet, dass die Gäste nicht sich selbst oder andere in Gefahr bringen.
Geschwommen und gebadet wird jedoch in einem naturbelassenen Gewässer, also in einem See oder Fluss. Auch am Meer existieren solche Anlagen, man nennt sie dann jedoch Strandbad.
Legt eine Gemeinde hingegen künstlich ein Schwimmbecken an, das sich zum Beispiel durch Mikroorganismen selbst reinigt, so darf dies nicht als Naturbad bezeichnet werden. Die offizielle Bezeichnung hierfür lautet Naturpool. Schließlich schätzen die meisten Badegäste ihr Naturbad nicht aufgrund des chemiefreien Wassers, sondern wegen der idyllischen Umgebung, wie sie nur die Natur selbst schaffen kann.
Naturbäder machen jedoch auch viel Arbeit, da die Betreiber Verschmutzungen durch das eher trübe Wasser und die weitläufigen Anlagen nur schwer entdecken und bereinigen können. Badegäste sollten daher noch mehr als in einem herkömmlichen Freibad auf Sauberkeit achten und ihren Müll stets gewissenhaft entsorgen, damit das Naturbad auch in Zukunft fortbestehen kann.
Im Naturbad ist das Wasser deutlich kühler als im klassischen Freibad. Diese Tatsache sorgt auch für Sauberkeit im Wasser - wird es wärmer, tauchen die Einzeller weiter runter, da unter der Wasseroberfläche Sauerstoffmangel herrscht. Auf diese Weise können sich Krankheitserreger verbreiten. Je kühler das Wasser, desto sauberer.
Vorzüge
Im Gegensatz zu klassischen Freibädern gibt es einige Vorzüge, die für ein Naturbad sprechen. Zu diesen zählen:
- beim Umbau lassen sich Kosten sparen
- die Betreibsmittelkosten sind niedriger
- die Kosten für chemische Behandlung und Abwasserentsorgung entfallen
- der Energiebedarf ist niedriger
- die CO2-Emissionen sind niedriger
- die Besucherzahlen sind in der Regel hoch
- die Gäste profitieren von der naturnahen Landschaft
Bei einem Naturfreibad handelt es sich um ein Ökosystem, in dem das Wasser biologisch und somit ohne Chemiezusätze aufbereitet wird. Für die Sauberhaltung des Wasseres kommen Zoo- und Phytoplankton sowie natürliche Filter wie Kies, Sand und Pflanzen zum Einsatz.
Der Phosphorgehalt kann auch durch Unterwasserpflanzen verringert werden. Auf diese Weise wird die Wasserqualität durch verringerten Algenbewuchs und Keimbefall verbessert.
Des Weiteren ist die Schonung von Haut und Atmung ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Vor allem Asthmatiker und Menschen mit Neurodermitis reagieren oft sehr empfindlich auf Chlor.
In einem Naturbad können diese Probleme vermieden werden. Durch das kühlere Wasser kommt zudem der Kreislauf in Schwung.
Naturbäder in Deutschland
Wer sich einmal selbst von den Vorzügen eines Naturbads überzeugen möchte, findet deutschlandweit einige empfehlenswerte Ziele. Zu diesen zählen beispielsweise
- das Naturbad Stadtparksee in Hamburg mit Kleinkindstrand, Liegewiese und Biergarten
- das Naturerlebnisbad Grone in Göttingen mit sonnenbeheiztem Kiesbecken, Kleinkinderbecken, Sprungturm und Kletterfelsen
- das Naturschwimmbad Klosterweiher in St. Georgien mit Kletterfloß, Rutsche und Kinderspielplatz
- das Naturerlebnisbad Bingen mit Sprungfelsen, Liegewiese und Café mit Panoramablick
- das Naturbad Mockritz in Dresden mit Kneippbecken, Rutsche und Kleinkinderstrand