Oktoberfest - Tradition, Angebote und passendes Styling
Jedes Jahr zwischen September und Oktober laufen die Uhren in München etwas anders. Grund ist eine Riesengaudi, die dort, auf der Theresienwiese, stattfindet. Die Rede ist natürlich vom weltbekannten Münchner Oktoberfest - auch Wiesn genannt - bei dem eine ganze Stadt und Region zum Bierzelt und Partyraum wird. Ein großer Teil der Gäste reist sogar von anderen Kontinenten an, nur um einmal an diesem Spektakel teilnehmen zu können. Lesen Sie über die Tradition des Oktoberfestes und die dortigen Angebote.
Die Tradition des Oktoberfestes
Die "Wiesn" hat ihren Namen vom jährlichen Austragungsort, der Theresienwiese. Dies verwandelt sich stets Ende September in einen Tummeplatz für Jung und Alt. Über mangelnde Resonanz können sich die Betreiber des Oktoberfestes selten beschweren, durchschnittlich 6 Millionen Menschen statten der Wiesn jedes Jahr einen Besuch ab.
München selbst gleicht in dieser Zeit aufgrund des Touristenansturms aus dem In- und Ausland einem Ameisenhaufen. Dennoch lieben die Münchner nichts mehr als ihr Oktoberfest und sind stolz darauf, jedes Jahr vielen Menschen eine Freude machen zu können.
Denn an den langen Sitzbänken in den Bierzelten mit einer Maß in der Hand kommt so manches zünftige Lied über die Lippen und die pure Lebensfreude regiert. Jeder sollte einmal im Leben miterleben, wie mit dem Oktoberfest eine ganze Stadt zu einem lebendigen und freudigen Biergarten wird.
Ohne seine langjährige Tradition wäre das Münchner Oktoberfest nur ein Volksfest wie jedes andere auch. Oktoberfeste gab es in Bayern früher nämlich zuhauf. Die Brauereibetreiber mussten ihre Vorräte loswerden, um Platz zu schaffen für das neu gebraute Märzenbier.
Auch heute noch spielt dieses spezielle Festbier eine ganz besondere Rolle auf dem Münchner Oktoberfest. Das Märzen hat eine höhere Stammwürze als gewöhnliche Biere und damit auch mehr Alkohol. Nicht von ungefähr klagen die Behörden jedes Jahr über Hunderte von Alkoholleichen, die es mit dem Märzen ein wenig zu gut gemeint haben.
Seinen Anfang nahm alles am 17. Oktober 1810 beim ersten Oktoberfest zu Ehren der Hochzeit des bayrischen Königspaares. Obwohl das Oktoberfest heute meist schon Mitte September beginnt, ist man dem Datum der ersten Ausrichtung treu geblieben. Damals wie heute findet der Großteil des Festes auf der Theresienwieseim Herzen von München statt.
Ein Muss für die Prominenz
Die Wiesn ist jedoch auch wegen ihrer ganz besonderen Eigenheiten eine wahre Rarität. So gibt es auf dem Gelände spezielle Festzelte, in die man nur hineingelassen wird, wenn man einen bestimmten Promistatus innehat. Umgekehrt schickt es sich für jeden in Deutschland lebenden Prominenten, sich mindestens einmal auf der Wiesn sehen zu lassen.
Normale Oktoberfestbesucher haben nicht nur das Problem, dass sie nicht überall hineingelassen werden, sie müssen auch früh da sein und mit möglichst vielen Leuten anreisen, um überhaupt einen Tisch in einem der Bierzelte zu bekommen. Die Devise lautet nämlich: wer aufsteht, verliert. Einmal aus dem Festzelt heraus, kommt man so schnell nicht wieder hinein.
Angebote und Höhepunkte
Das Oktoberfest ist nicht nur eines der ältesten Volksfeste, sondern vor allem mit Abstand das größte. Mit über 100.000 Sitzplätzen in den 35 Bierzelten bietet das Oktoberfest für alle feierwütigen Besucher einen gemütlichen Platz. Das Hofbräuzelt ist mit über 10.000 Plätzen das größte Bierzelt auf der "Wiesn".
Im Schnitt besuchen das Oktoberfest etwa 7 Millionen Menschen und trinken dort ebenso viele Maß Bier. Über 100 Ochsen und 500.000 Brathähnchen lassen sich die Besucher jedes Jahr schmecken.
Neben Bierzelten und kulinarischen Leckereien inklusive Bier sind auf dem 35 Hektar großen Areal etliche Fahrgeschäfte wie Achterbahnen zu finden und es findet vor Eröffnung der berühmte Festumzug statt; Blasmusik gilt als typische Begleitung.
Speisen und Getränke
Bier wird auf dem Oktoberfest in Massen - und in Maßen - getrunken. Dabei darf traditionsgemäß nur Münchner Bier ausgeschenkt werden; zu diesem Zweck schenken die sechs Brauereien der Stadt ihr Festbier aus. Natürlich lässt sich auf der Festwiese auch ordentlich schlemmen; es gibt sowohl kleine Snacks als auch herzhafte, große Gerichte. Typisch sind in diesem Zusammenhang beispielsweise:
- Vesperplatten mit Obatzter
- Brathähnchen
- Leberkäs
- Schweinshaxen
- Krustenbraten
- Wurstsalat
- Bretzen
- Weißwurst
und vieles mehr.
Einzug der Brauereien und Wiesnwirte
Zum feierlichen Auftakt des Oktoberfests gibt es einen Einzug, angeführt von einer in gelb-schwarzer Mönchskutte gekleideten Frau (Münchner Kindl). Es folgt der amtierende Münchner Oberbürgermeister in einer Kutsche, und schließlich eine Vielzahl an Festwagen und Pferdegespannen der Brauerei sowie andere Wirtenkutschen bzw. die der weiteren Schausteller. Die Musikkapellen begleiten den Zug.
Fassanstich
Die Eröffnung selbst ist der altbewährte Anstich des ersten Bierfasses durch den amtierenden Münchner Oberbürgermeister. Traditionell ertönt dabei der Ruf "O’zapft is! Auf eine friedliche Wiesn."
Danach gibt man 12 Böllerschüsse, um den anderen Wirten ein Zeichen zu geben, dass sie mit dem Ausschank beginnen dürfen. Der bayerische Ministerpräsident bekommt die erste Maß.
Schützen- und Trachtenzug
Neben dem Einzug zu Beginn gibt es noch einen Schützen- und Trachtenzug, der seit 1950 in jedem Jahr veranstaltet wird. Dabei ziehen am ersten Wiesn-Sonntag stolze 8.000 in Trachten gekleidete Teilnehmer entlang eines sieben Kilometer langen Weges zur Theresienwiese.
Angeführt wird auch dieser Zug vom Münchner Kindl; diesem folgen
- Ministerpräsident und dessen Gattin
- Schützen- und Trachtenvereine
- Musikkapellen
- Spielmannszüge
- Fahnenschwinger
- Kutschen mit farbenprächtigen Pferdegespannen
Attraktionen
Man findet etwa 200 Schausteller, darunter ca. 80 Fahrgeschäfte, auf dem Oktoberfest. Dabei gibt es eine bunte Mischung aus nostalgischen Attraktionen sowie neuen Fahrbetrieben. Beliebt sind darunter:
- Willenborgs Riesenrad: 48 Meter hoch, seit 1979 eine der bekanntesten Attraktionen auf dem Oktoberfest
- Krinoline: traditionelles Rundkarussell, seit den 20er Jahren auf dem Oktoberfest vertreten, bis 1938 mit Muskelkraft betrieben
- Toboggan: eine Turmrutschbahn, in jetziger Form seit 1933 auf dem Oktoberfest vertreten
- Hexenschaukel: auch Illusionsschaukel - historisches Fahrgeschäft, 1894 zum ersten Mal aufgestellt
- Teufelsrad: eine Holzscheibe mit steigender Drehzahl, auf der man es möglichst lange aushalten muss, zum ersten Mal im Jahr 1910 aufgebaut
- Pitts Todeswand: zylindrische, acht Meter hohe Steilwand, an der Motorradfahrer diverse Tricks vorführen, seit 1932 mit Motorrädern aus dieser Zeit vertreten
- Schichtl: Präsentation von Kuriositäten und Zaubereien, seit 1869 auf dem Oktoberfest zu sehen
- moderne Fahrgeschäfte: zu diesen zählen diverse Lauf-, Rund- und Hochfahrgeschäfte sowie die weltweit größte mobile Achterbahn, der Olympia Looping
Kleiderordnung und Styling
Wer sich auf die "Wiesn" wagt, der sollte sich schon an die Traditionen halten und mit Dirndl und Tracht auflaufen. Damit taucht man dann endgültig in das unvergleichliche Gefühl des Oktoberfestes ein.
Für die Herren bedeutet das Lederhosen mit Hemd, für die Damen das berühmte Dirndl. Auch hierbei gibt es einiges zu beachten. Die Bindart der Schleife gibt nämlich Auskunft darüber, ob die Dame Single oder aber in festen Händen ist:
- links: diese Dame ist Single - Flirten erlaubt, meist sogar deutlich erwünscht
- rechts: diese Dame ist vergeben
- mittig: möglicherweise unschlüssig; die Tradition besagt aber: diese Dame ist noch Jungfrau
- hinten: wenn es sich nicht um die Bedienung handelt, ist diese Frau verwitwet
Die Herren der Schöpfung greifen bei ihrem Trachtenoutfit häufig auch auf so genannte Loferl oder Wadenstrümpfe zurück. Nicht immer ist klar, wie diese getragen werden sollen.
Loferl können unterschiedlich lang sein; heutzutage kommen die Varianten etwas kürzer, etwa 10 bis 15 Zentimeter lang, daher. Fakt ist, dass sie unter dem Knie getragen werden, und zwar über dem Teil der Wade, der am kräftigsten ist.
Dabei sollte sowohl auf ein Umkrempeln sowie auf ein Aufrollen verzichtet werden. Wichtig ist zudem, dass man die Loferl an beiden Waden gleich hoch trägt.
Für die Damen zählen natürlich auch eine Wiesnfrisur sowie das passende Make-up dazu..
Passend zur Tracht - schöne Wiesnfrisuren selbst gemacht
Das Dirndl gehört natürlich zum Wiesn-Dresscode. Die Tracht kommt aber erst so richtig zur Geltung, wenn die Accessoires und das Haarstyling perfekt darauf abgestimmt sind.
Wer die Wiesn das erste Mal besucht, fragt sich da schon, welche Frisur wohl die richtige ist. Mit einer Flechtfrisur kann gar nichts schiefgehen, sie ist ganz einfach selbst gemacht und hält, wenn sie gut fixiert ist, den ganzen Wiesntag. Für eine Flechtfrisur muss das Haar nicht zwingend superlang sein, denn auch mit kurzem Haar lässt sich eine Flechtfrisur zaubern.
Die schönsten Wiesnzöpfe
Die geflochtenen Zöpfe sind so vielfältig wie ihre Trägerinnen selbst. Da gibt es
- den einfach geflochtenen Zopf,
- den französischen Zopf oder
- den Fischgrätzopf sowie
weitere Variationen, die einfach nur am Hinterkopf, im Nacken oder an der Seite geflochten werden und als Zopf nach unten hängen.
Damit der Look etwas lockerer ausschaut, sollte der Haaransatz kräftig toupiert und die fertigen Zöpfe leicht gelockert werden. Für Frauen mit langem, dickem Haar ist diese Wiesnfrisur besonders gut geeignet.
Um diesen eher schlichten Zopf aufzupeppen, werden kleine
- Blumen,
- Perlen oder
- Strasssteinchen
im Zopf befestigt. Eine weitere schöne Variante ist das Einflechten von zur Tracht farblich passenden Samtbändern.
Beim Flechten ist alles erlaubt
Heute sind die Wiesnfrisuren gar nicht mehr bieder, sondern cool und stylisch. Sie werden nicht mehr so akkurat und gleichmäßig geflochten, sondern lässig und verspielt.
Ein großer Vorteil für Frauen, die sich eine Trachtenfrisur selbst machen möchten und dabei keine Unterstützung haben. Denn es macht gar nichts, wenn sich ein paar kleine Härchen aus dem Flechtwerk lösen, das macht den Look erst frech und perfekt.
Eine feste Regel beim Flechten für die Wiesnfrisur gibt es nicht. Es gibt Frauen, die flechten eine Strähne ganz normal, eine zweite Strähne in Fischgrät oder einen französischen Zopf und stecken alles in einen tiefen Dutt im Nacken - also eine Mischung aus mehreren Frisuren auf einem Kopf.
Hochgesteckte Wiesnfrisuren
Die Mehrzahl aller Trachtenträgerinnen trägt ihr Haar hochgesteckt. Das könnte daran liegen, dass Dirndl in der Regel weit ausgeschnitten sind und mit hochgestecktem Haar der Hals noch besser zur Geltung kommt.
Der Bauernzopf
Als eher traditionell kann der Bauernzopf bezeichnet werden, der einmal um den ganzen Kopf herum gelegt und dann festgesteckt wird, ähnlich einer Krone. Für diese Variante muss das Haar allerdings sehr lang sein.
Ein Bauernzopf kann aber auch um den ganzen Kopf herum geflochten werden. Wobei man am Hinterkopf beginnt und immer eine kleine Haarsträhne aufnimmt, über die Seite, die Stirn und wieder auf der anderen Seite hinunter, bis in den Nacken.
Der Bauernzopf unterscheidet sich vom französischen Zopf darin, dass die äußere Haarsträhne immer unter die mittlere Strähne nach innen gelegt wird, währen der Französische oben drauf kommt. Der Bauernzopf wirkt so, als würde er oben auf dem Haar aufliegen.
Selbstverständlich sieht ein französisch geflochtener Zopf zur Tracht ebenfalls hinreißend aus. Es muss nicht immer rund herum geflochten werden, auch diagonale Flechtkunst passt zum Dirndl.
Der Dutt
Der Dutt ist momentan sehr gefragt, auch als Wiesnfrisur. Wer nicht gerade besonders langes oder extrem dickes Haar hat, sollte ein Duttkissen einarbeiten, damit der Knoten auch schön dick wird.
Zur Verschönerung kann eine feine Haarsträhne von der Stirn bis in den Nacken geflochten werden und dann im Dutt enden. Auch ein locker um den Dutt gelegter Zopf macht den Dutt zur Trachtfrisur.
Bei all dem nur nicht zu sorgfältig arbeiten, denn das lässt die Frisur steif und bieder erscheinen.
So hält das Make-up auch im heißen Festzelt
Das Oktoberfest gerät zur echten Herausforderung für jedes Styling. Kein Wunder, denn in den vollen Festzelten, bei lauter Musik und jede Menge Bier kommt man ganz schnell ins Schwitzen. Zu Hause noch hübsch "aufgebrezelt", verliert das Styling in kürzester Zeit seine Wirkung.
Doch was nützt das schönste Dirndl und die ausgefallenste Frisur, wenn das Make-up nicht mitmacht? Wer ausgiebig feiern möchte, ohne ständig das Make-up auffrischen zu müssen, benötigt spezielle Produkte, die im heißen Festzelt nicht verlaufen.
Foundation
Auf die richtige Grundierung kommt es an; sie ist die Basis und das Wichtigste beim Schminken. Die Foundation sollte nicht nur oberflächlich aufgetragen, sondern leicht in die Haut eingeklopft werden. Mit dieser Methode hält das Make-up deutlich länger.
Geübte Hände können auch einen speziellen Pinsel verwenden. Ein Abdeckstift oder ein Concealer verdeckt gekonnt alle Unreinheiten, Pickel, Rötungen und Augenränder.
Augen
Nun kommen die Augen an die Reihe, denn schöne Augen sind das A und O beim Styling. Die Augenbrauen sollten gezupft und in Form gebürstet sein, danach mit einem Augenbrauenstift nachziehen.
Bevor der Lidschatten aufgetragen wird, sollte ein Eyeshadow Base auf das gesamte Augenlid aufgetragen werden. Die Base sorgt für eine lange Haltbarkeit und eine satte Farbgebung des Lidschattens.
Ein dunkler Farbton, passend zum Outfit, wird nun auf das bewegliche Lid gegeben. Für eine lange Haltbarkeit sorgt das Tupfen mit einem Pinsel, also nicht streichen. Hübsche Akzente werden mit einem hellen Lidschatten gesetzt, danach die harten Übergänge leicht verwischen.
Die Wimpern dürfen kräftig getuscht werden, wasserfeste Mascara ist auf dem Oktoberfest besonders empfehlenswert. Im Anschluss wird das innere Auge mit einem Kajalstift betont, kleine Augen können mit einem weißen Kajalstift optisch vergrößert werden.
Ein toller Augenaufschlag wird mit einem flüssigen Eyliner erzielt, mit dem man einen dünnen Lidstrich am oberen Wimpernrand zieht. Fertig ist das Augen-Make-up.
Lippen
Nun müssen nur noch die Lippen betont werden. Wer sich für ein sehr kräftiges Augen-Make-up entschieden hat, sollte sich etwas zurückhaltend mit der Farbe halten. Ein Nude- oder Roséton reicht völlig aus.
Bei einem schlichten Augen-Make-up sollte ein voller Kussmund im Vordergrund stehen. Damit die Farbe lange hält, müssen die Lippen vorher etwas abgepudert sein.