Die richtige Bepflanzung für Balkon und Terrasse - Pflanzen- und Pflegetipps für jede Jahreszeit
Damit Balkon- und Terrassenpflanzen über viele Monate hinweg farbenfroh blühen können und auch noch im folgenden Jahr den Balkon sowie die Terrasse zu einem Blickfang machen, muss auf die richtige Pflege geachtet werden. Dabei kommt es einerseits auf die Art der Pflanze und ihre Bedürfnisse an und zum anderen auf die Jahreszeit und die Witterung. Lesen Sie alles Wissenswerte über die richtige Bepflanzung für Balkon und Terrasse und holen Sie sich Pflanzen- und Pflegetipps für jede Jahreszeit.
Generelle Tipps zur Pflege von Balkonpflanzen
Die richtige Pflege beginnt bereits mit der Standortwahl. Es gibt Balkonpflanzen, die nur an sonnigen oder halbschattigen Standorten blühen. Andere dagegen vertragen die direkte Sonne nicht und leben lieber im Schatten.
- Vollsonnige Standorte bevorzugen unter anderem Petunien oder Husarenköpfchen. Auch die unter Balkonbesitzern sehr beliebten Geranien blühen am besten unter Sonneneinstrahlung.
- Das Fleißige Lieschen dagegen liebt den Halbschatten.
- Begonien sind typische Schattenpflanzen.
Beet- oder Kübelpflanzen?
Eine Terrasse bietet mitunter die Möglichkeit der Beetbepflanzung. Sind Beete vorhanden, können die verschiedensten Blumen in die Erde gebracht werden.
Die Auswahl an Beetpflanzen ist groß, allerdings sollte die Wahl abhängig vom Standort der Terrasse gemacht werden. Für sonnige Plätze kommen der Goldmohn, das Mittagsgold oder auch die Geranie in Frage, schattige Standorte werden unter anderem von Alpenveilchen und Johanniskraut bevorzugt.
Neben dem Lichteinfall muss auch die Bodenbeschaffenheit berücksichtigt werden. Einige Pflanzen, wie zum Beispiel die Elfenblume, brauchen einen trockenen und schattigen Boden. Maiglöckchen oder Zwiebelblumen können nur im feuchten Boden gedeihen.
Damit ein Beet aber nicht nur im Sommer schön anzusehen ist, empfiehlt sich eine Kombination von blühenden und immergrünen Pflanzen. Frostbeständige immergrüne Pflanzen bringen im Winter nicht nur Farbe auf das Beet, sondern sorgen im Sommer auch für einen interessanten Farbkontrast. Beliebte immergrüne Pflanzen sind vor allem Bodendecker und Stauden, wie zum Beispiel die Elfenblume oder der Storchschnabel.
Eine Terrasse lässt sich aber auch mit Kübel- und Topfpflanzen schmücken. Diese können zum Überwintern in den Keller gebracht, den Lichtverhältnissen entsprechend umgestellt oder bei Bedarf in den Garten umgepflanzt werden.
Stauden sind hier besonders beliebt. Sie bringen Farben in ungenutzte Ecken der Terrasse oder dienen als Sichtschutz.
Viele Stauden duften zudem intensiv. Zu diesen zählen eine Auswahl an Nelken oder auch der Lerchensporn. Erstere fühlt sich in sonnige Bereichen wohl, der Lerchensporn dagegen bevorzugt schattige Plätze.
Wer eine Terrasse mit Überdachung besitzt, kann tragende Pfeiler und horizontale Balken mit Schling- oder Kletterpflanzen schmücken. Auch hier ist die Auswahl groß.
Immergrün, pflegeleicht und beliebt ist das Efeu. Früchte bringen Weinreben, Brombeeren oder Kürbisgewächse. Sehr farbenfroh blühen Clematis oder Klettertrompeten.
Besonders bei Gemüse- und Obstpflanzen greifen viele Menschen auf das Prinzip des "Container-Gardenings" zurück...
Container-Gardening - Prinzip und Tipps für die Aufzucht in Gefäßen
Den Ausdruck "Container-Gardening" hat vielleicht noch nicht jeder gehört, doch die Meisten praktizieren es bereits. Mit dieser Form des Gärtnerns ist gemeint, dass Blumen, Gemüse und Obst nicht in der Erde, sondern in Pflanzgefäßen herangezogen werden.
Ursprung
Der Ursprung des Container-Gardenings liegt vermutlich in Ländern, in denen die Erde nicht besonders sauber ist. Während man bei uns bedenkenlos alle Pflanzen in die Erde setzen kann, die die Temperaturen vertragen, gibt es Länder, in denen die Erde dermaßen belastet ist, dass man seinem Körper nicht unbedingt etwas Gutes damit tut.
Schließlich nehmen die Obst- und Gemüsepflanzen die Stoffe aus der Erde auf. Isst man hinterher die Früchte, so nimmt man indirekt auch die Giftstoffe aus der Erde zu sich.
Container-Gardening auch bei uns immer beliebter
Obwohl die Erde bei uns kein Grund ist, das Container-Gardening zu betreiben, wird es doch immer beliebter. Auf jedem kleinen Balkon ist schließlich Platz für ein oder zwei Töpfe, in denen man etwas anpflanzen kann. Und selbst viele Geschenke bestehen heutzutage schon z.B. aus einem kleinen Topf, in dem Kresse angesät ist.
Ziel des Container-Gardenings ist, dass jeder Obst, Gemüse und Blumen beim Wachsen zusehen kann, egal, ob er einen großen Garten oder nicht einmal einen Balkon hat. Denn auch auf dem Fensterbrett kann man Gefäße mit Samen aufstellen und diesen beim Wachsen zusehen.
Das richtige Gefäß und die richtigen Pflanzen
Welche Gefäße man verwendet, ist jedem selbst überlassen und hängt aber natürlich auch von der Art der Pflanze ab. So kann man eine Tomatenpflanze problemlos in ein Ampelgefäß pflanzen, während man Kresse auch in einer Dose säen kann.
Damit das Container-Gardening funktionieren kann, sollte man sich informieren, welche Bedingungen die Pflanze benötigt.
- Wachsen die Wurzeln beispielsweise sehr tief, so wird die Pflanze nicht in einer Dose gedeihen.
- Braucht eine Pflanze viel Licht, so genügt ihr die Helligkeit am Küchenfenster vielleicht nicht unbedingt.
- Zudem gibt es auch Pflanzen, die in Töpfen gut und andere wiederum schlecht wachsen.
Bei den meisten Gefäßen ist es auch notwendig, ein Loch in den Boden zu machen, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Staunässe mögen die wenigsten Pflanzen.
Will man verschiedenartige Pflanzen in ein Gefäß setzen, so sollte man darauf achten, dass diese miteinander harmonieren. Nicht nur, dass es z.B. Gemüsepflanzen gibt, die in direkter Nachbarschaft zu anderen Gemüsepflanzen nicht gedeihen können; alle Pflanzen im gleichen Gefäß brauchen auch die gleichen Ansprüche an Wasser und Licht.
Container-Gardening kann also eine schöne Möglichkeit sein, den Garten, die Terrasse, den Balkon oder die Wohnung "aufzupeppen". Wer risikofreudig ist, kann seine Pflanzen in praktisch allen Gefäßen aus verschiedensten Materialien anpflanzen. Diese benötigen jedoch dann mindestens genauso viel Pflege, als würde man sie im Blumen- oder Gemüsebeet einsetzen.
Welche Erde?
Bei der Wahl der Erde sollte man für Balkonpflanzen auf hochwertige Produkte zurückgreifen. Die Pflanzen haben in den Töpfen, Kästen und Kübeln nicht sonderlich viel Platz, sodass man sie mit gutem Substrat versorgen sollte. Markenprodukte können hierbei auch längeren Regenperioden standhalten.
Viele Balkonpflanzen geben sich mit der reinen Blumenerde zufrieden. Stellt man allerdings einen Nährstoffmangel fest, der sich zum Beispiel in der gelblichen und bräunlichen Verfärbung der Blüten zeigen kann, sollte der Blumenerde Dünger beigemischt werden. Hier kann zwischen Langzeit- und Volldünger gewählt werden.
Ersterer bietet den Vorteil, dass der Pflanze über einen langen Zeitraum kontinuierlich Nährstoffe zugeführt werden. Der Volldünger eignet sich vor allem dann, wenn mit der Düngung erst im Sommer begonnen wird oder die Pflanze einen speziellen Nährstoffbedarf hat.
Regelmäßig gießen
Wie jede Pflanze kommen auch Balkonblumen nicht ohne Wasser aus. Je nach Sorte brauchen sie mal mehr und mal weniger Wasser. Wichtig ist allerdings immer ein regelmäßiges Gießen, wobei die Blumenerde eher feucht als nass gehalten werden sollte.
Damit sich kein Stauwasser in den Blumengefäßen bildet, welches Wurzeln und Pflanze verfaulen lässt, sollte jeder Balkonkasten und -topf über eine Entwässerungsmöglichkeit verfügen. Überschüssiges Wasser kann so aus der Erde abgegeben werden.
Die Pflanzen vor Witterung schützen
Ein wichtiger Bestandteil der richtigen Pflege ist der Schutz gegen Witterung. Keine Balkonpflanze ist resistent gegen Sturm, Hagel oder ergiebigen Regen. Bei solchen Wetterlagen sollten Balkonpflanzen an einer überdachten Stelle im Windschatten stehen, auch eine kurzfristige Unterbringung im geschützten Keller kann sinnvoll sein.
Mehrjährige Pflanzen, die nicht frosthart sind, sollten mit Einsetzen des ersten Nachtfrostes in den Keller gebracht werden und dort überwintern. Damit die Pflanzen allerdings auch zur Winterruhe kommen, sollte die Kellertemperatur höchstens bei 10 bis 12 Grad Celsius liegen. Unter diesen Bedingungen können zum Beispiel Geranien oder Fuchsien gut über den Winter kommen.
Aber auch frostbeständige Pflanzen, zu denen unter anderem Oleander oder Lorbeer zählen, können nicht ohne Weiteres eine längere Frostperiode auf dem Balkon überstehen. Damit die Wurzeln durch die Kälte nicht absterben, sollten die Gefäße der winterharten Pflanzen mit Vlies oder Jutesäcken fest umwickelt werden. Der Standort sollte zudem möglichst windgeschützt sein.
Wie die Pflege welcher Pflanzen in den einzelnen Jahreszeiten aussieht, zeigen wir Ihnen im Folgenden.
Balkon- und Terrassenbepflanzung für jede Jahreszeit
Balkon und Terrasse können zu jeder Jahreszeit attraktiv und einladend gestaltet werden. Eine ansprechende Gestaltung verschönert aber nicht nur optisch, sondern erfüllt auch andere Zwecke. So kann eine auf die Jahreszeit abgepasste Bepflanzung nicht nur die saisonale Stimmung widerspiegeln, sondern auch als Sicht- oder Windschutz dienen.
Balkonbepflanzung im Frühling
Mit dem Frühling beginnt die Pflanzsaison. Gärten und Balkone werden mit farbenprächtigen und duftenden Blumen geschmückt. Die allmählich steigenden Temperaturen laden dazu ein, mehr Zeit auf dem Balkon zu verbringen und diesen wieder zu einem gemütlichen Aufenthaltsort zu machen.
Bereits ab Ende März können die ersten Balkonblumen gepflanzt werden. Es muss allerdings beachtet werden, dass die Wahl auf die richtigen Pflanzen fällt. Da im Frühjahr immer noch mit Frost gerechnet werden muss, kommen nur bestimmte Blumen für die erste Balkondekoration im Jahr in Frage.
Bei den ersten Sonnenstrahlen sprießen Tulpen, Narzissen und Co.
Besonders gut für Blumenkästen und andere Gefäße eignen sich im Frühjahr Zwiebelpflanzen. Erfolgt die Bepflanzung bereits im Herbst, können schon in den letzten Winterwochen die ersten blühenden Pflanzen aus der Erde sprießen. Sehr robust gegen Kälte sind unter anderem Winterlinge und Krokusse.
Damit diese Frühblüher allerdings richtig sprießen können und damit ihre volle Farbenpracht entwickeln, muss die winterliche Kälte direkt auf die gepflanzten Zwiebeln einwirken. Nur bei starkem Frost sollten die Pflanzenkästen abgedeckt werden oder im Keller überwintern.
Mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen sprießen die typischen Frühlingsblüher, zu denen Tulpen, Narzissen und Hyazinthen zählen. Auch diese müssen schon vor dem ersten Frost gepflanzt werden. Ebenso ist auf eine gute Entwässerung zu achten, damit die Zwiebeln nicht verfaulen.
Bei guten äußeren Bedingungen und richtiger Pflege reicht für die Bepflanzung einfache Blumenerde. Manchmal ist der Einsatz von Dünger empfehlenswert.
Zwiebellose Varianten
Wer keine Zwiebeln pflanzen möchte, kann mit Beginn der frostfreien Zeit die verschiedensten Balkonpflanzen im Handel kaufen und direkt in die Kübel und Kästen einsetzen. Der individuellen Farbgestaltung sind hier keine Grenzen gesetzt.
Auf den Standort achten
Allerdings kann auch die Auswahl dieser Pflanzen nicht nur nach Farbe und Aussehen erfolgen, da nicht jede Blume an jedem Standort gedeihen kann. Es gibt Balkonpflanzen, die nur auf einem sonnigen oder halbschattigen Balkon gedeihen können. Zu diesen zählen zum Beispiel
- Petunien
- Geranien
- Oleander
- Veilchen oder
- Enzian.
Für schattige Balkone eignen sich vor allem
- Begonien
- Fuchsien
- Primeln und
- Efeu.
Diese typischen Topfpflanzen bringen Farbe in die Blumenkästen, für größere Kübel dagegen eignen sich die verschiedensten Stauden.
Auf die richtige Pflege kommt es an
Nicht nur die richtige Bepflanzung, auch die richtige Pflege trägt dazu bei, dass der Balkon über das ganze Frühjahr und darüber hinaus für ein farbenfrohes Bild sorgt. Balkonpflanzen sind empfindlich gegenüber starkem Regen und Wind und sollten daher vor extremer Witterung geschützt werden.
Schon bei der Bepflanzung sollte auf die Wahl der richtigen Gefäße geachtet werden. Diese sollten nicht zu klein sein und über eine Entwässerungsmöglichkeit verfügen, damit sich keine Staunässe bilden kann.
Da es im Frühjahr generell noch feuchter ist als im Sommer, sollten Frühlingsblüher zudem nicht zu viel gegossen werden. Die Gabe von Langzeitdünger in die Blumenerde sorgt dafür, dass die Blumen über Monate hinweg kontinuierlich mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden.
Balkonbepflanzung im Sommer
Spätestens im Sommer beginnt die Zeit, in der der Balkon fast täglich genutzt wird. Um einen offen einsehbaren Balkon vor neugierigen Blicken zu schützen, kann ein Sichtschutz angebracht werden. Dieser kann aus einfachen Matten aus Bambus oder Kunststoff bestehen, oder aber auch aus Rankgittern, an denen Pflanzen emporwachsen können.
Je nach Balkonlage kommen hier Efeu, Clematis oder auch Weinreben in Frage. Ein solcher Sonnenschutz kann zugleich auch als Windschutz dienen und den Balkon zu einem windstillen Ort machen.
Nicht nur die Menschen, auch viele Pflanzen fühlen sich im Sommer besonders wohl. Sie sind nicht nur von Licht abhängig, sondern bevorzugen je nach Sorte sogar einen Standort mit direkter Sonneneinstrahlung.
Im sonnenreichen Sommer fangen einige Balkonpflanzen erst richtig an zu blühen und zu wachsen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist allerdings die regelmäßige und richtige Bewässerung.
Sommerpflanzen von Mai bis Oktober
Sommerliche Balkonpflanzen blühen und gedeihen ab Mitte Mai bis in den Herbst hinein. Sie vertragen keinen Frost und können bei entsprechender Pflege im Keller überwintern, um im nächsten Sommer erneut auf dem Balkon aufzublühen. Da Sommerpflanzen nach dem Einpflanzen in der Regel noch wachsen, sollte das Gefäß groß sein und die Blumen nicht zu dicht aneinander gepflanzt werden.
Balkonbesitzer haben eine große Auswahl an sommerlichen Pflanzen. Die Blüten unterscheiden sich in Farbe, Form und Größe, es gibt Stand- und Hängepflanzen sowie Duftpflanzen.
Aber nicht jede Pflanze kommt für jeden Balkon in Frage. Die Bepflanzung und Dekoration des Balkons muss in Abhängigkeit von der Intensität der Sonneneinstrahlung erfolgen.
Immer beliebt: Begonien und Fuchsien
Sowohl im Frühjahr wie auch im Sommer ist die Begonie sehr beliebt. Während diese im Frühling die volle Sonne verträgt, sollte sie im Sommer nur an halbschattigen Orten stehen. Die Begonie ist dafür bekannt, dass sie im Sommer ihre volle Blütenpracht entfaltet, schnell wächst, ein breites Spektrum an Farben aufweist und bis auf den hohen Wasserbedarf relativ anspruchslos ist.
Zu den typischen Sommerpflanzen zählen die Fuchsien. Diese verschiedenfarbigen Pflanzen lieben ein feuchtwarmes Klima und gedeihen je nach Art auch in der vollen Sonne. Da die meisten Fuchsien nicht winterhart sind, müssen sie zum Überwintern vom Balkon in den Keller umgesiedelt werden.
Auch die Margerite blüht und wächst ausschließlich im Sommer. Sie eignet sich für den Balkon vor allem als Kübelpflanze und ist sehr pflegeleicht.
Ebenfalls eine beliebte Sommerblume ist das Stiefmütterchen. Auch diese Pflanze erfreut sich der direkten Sonneneinstrahlung auf dem Balkon. Die Sommerblüte setzt schon kurz nach der Aussaat ein.
Zu den Sommerblühern, die nicht nur mit ihrer Farbenpracht, sondern auch mit ihrem Duft bezaubern, gehören unter anderem die Vanilleblume und einige Geranien. Erstere ist auch unter dem Namen Sonnenwende bekannt und gehört zu den Strauchgewächsen.
Sie duftet während ihrer sommerlichen Blüte stark nach Vanille. Geranien dagegen enthalten teilweise ätherische Öle und duften je nach Art nach Menthol, Nadelholz oder auch fruchtig-herb.
Balkonbepflanzung im Herbst
Neigt der Sommer sich zu Ende, verblühen auch viele Balkonpflanzen. Mit dem Beginn des Herbstes ist es jetzt an der Zeit, die sommerliche Balkonbepflanzung gegen eine witterungsbeständigere und kälteunempfindlichere Bepflanzung zu tauschen. Die Sommerblumen können zum Überwintern in den Keller gestellt und die Blumenkästen und Kübel mit neuen Pflanzen dekoriert werden.
Viele Herbstpflanzen sind frosthart, so dass sie auch über den Winter hinweg auf dem Balkon stehen bleiben können. Dennoch sollte man sich vor dem Kauf erkundigen, welche frostharten Pflanzen in Töpfen und Kübeln überwintern können, da einige nur ausgepflanzt den Frost überstehen. Ist die Balkondekoration aber ausschließlich für den Herbst vorgesehen, stehen dem Hobbygärtner viele verschiedene immergrüne und blühende Herbstpflanzen zur Auswahl.
Bronze- bis goldfarbig schimmernde Laubpflanzen spiegeln die Jahreszeit wider. Zum Erntedankfest kann der Balkon mit Gestecken, Kürbissen oder Sonnenblumen geschmückt werden. Immergrüne Gefäß- und Rankpflanzen können auch im Winter auf dem Balkon verbleiben und in der Advents- und Weihnachtszeit mit Lichterketten und anderem Weihnachtsschmuck verziert werden.
Die perfekten Kübelpflanzen
Für Kübel eignen sich besonders Stauden, die mit ihren bunten Blättern Farbe auf den Balkon bringen und sich in ihren verschiedenen Grün-, Rot- und Gelbtönen dem Laub auf den Bäumen anpassen. Herbstastern blühen beispielsweise in den verschiedensten Farben und machen jeden Balkon zu einem Blickfang.
Da sie bis zu einem Meter hoch werden können, eignen sie sich vor allem für größere Kübel, die auf der Erde stehen. Auch bestimmte Arten der Fetthenne und der Heide sind im Herbst als Kübelpflanzen beliebt. Für den Balkon sollten aber Arten ausgewählt werden, die nicht zu hoch wachsen.
Ideal als Herbstblüher, die in kleinere Töpfe und Balkonkästen gepflanzt werden können, sind zum Beispiel die Erika, die zu den Heidegewächsen zählt, oder das Alpenveilchen. Für eine leuchtende und farbige Herbstpracht können zudem Chrysanthemen und der niedrige Strauch der immergrünen Scheinbeere sorgen. Viele Herbstpflanzen können miteinander kombiniert werden und sorgen so für eine herbstlich harmonische Farbenpracht.
Weniger ist mehr
Bei der herbstlichen Balkonbepflanzung ist zudem auf die richtige Pflege zu achten. Die Pflanzen brauchen nicht mehr so viel Wasser wie im Sommer und die Blumentöpfe sollten über eine Entwässerungsmöglichkeit oder eine Drainage verfügen, damit die Wurzeln der Pflanzen nicht verfaulen.
Der Herbst ist zudem die Jahreszeit, in der mit den Vorbereitungen für die Frühlingsblüher begonnen werden muss. Wer sich im Frühjahr an der Farbenpracht von Tulpen, Narzissen oder Hyazinthen erfreuen möchte, sollte jetzt mit dem Pflanzen der Zwiebeln beginnen.
Balkonbepflanzung im Winter
Viele Balkonkästen und Blumenkübel stehen im Winter leer. Dabei gibt es auch in der kalten Jahreszeit die Möglichkeit, einen Balkon farbenfroh zu gestalten. Einige Blumen sind sogar frosthart und müssen auch bei lang anhaltenden Minustemperaturen nicht in die Wohnung geholt werden.
Ob Rankpflanzen, Sträucher oder blühende Blumen - im Winter sollten Balkonpflanzen nicht in zu kleine Gefäße gepflanzt werden, um ein Durchfrosten der Erde und Wurzeln zu verhindern. Da winterharte Pflanzen grundsätzlich nur sehr langsam wachsen, können sie eng aneinander gesetzt werden.
Zudem sollten bei strengem Frost die Blumenkästen mitsamt der Blumen vor der Kälte geschützt werden. Das kann durch das Abdecken der Blumen mit Vlies oder luftdurchlässigen Stoffsäcken geschehen.
Damit Wasser sich nicht im Gefäß stauen kann und möglicherweise gefriert, sollte es durch Drainagen oder Löcher abfließen können. Diese Maßnahmen ermöglichen das Überwintern von immergrünen und sogar blühenden Pflanzen auf dem Balkon.
Robust und winterfest: Zwergnadelgehölze
Sehr robust und besonders gut für Kübel geeignet sind Zwergnadelgehölze. Zu diesen zählen unter anderem
- die Fichte
- die Scheinzypresse oder
- der Wacholderstrauch.
Zwergnadelgehölze haben den Vorteil, dass sie langsam wachsen, pflegeleicht sind und zu den langlebigen, immergrünen Pflanzen gehören. In der Advents- und Weihnachtszeit kommen sie besonders gut zur Geltung, wenn sie mit kleinen Lichterketten geschmückt werden. Weitere grüne Winterpflanzen sind
- das Efeu
- verschiedene Gräser sowie
- das Pfennigkraut.
Ein bisschen Farbe im grauen Winter
Neben diesen grünen Pflanzen gibt es aber auch bunte und blühende Blumen, die frosthart sind und den Balkon im Winter zu einem Blickfang machen. Ein beliebter Strauch ist beispielsweise die Topfmyrte mit ihren auffallend roten Beeren.
Auch die Scheinbeere trägt bunte Beeren und herbstlich goldene Blätter. Zu den bekanntesten Winterblühern zählt die Schneeheide, die in den Wintermonaten in den verschiedensten Farbtönen blüht.
Keine bunten Blüten, aber dafür farbiges Laub tragen einige Arten der Zwergspindel. Dieser oft auf Gräbern gepflanzte immergrüne Bodendecker sorgt besonders in langen Blumenkästen für ein nicht zu tristes dekoratives Bild.
Frühlingsboten
Zum Ende des Winters beginnen die ersten Zwiebelpflanzen zu gedeihen. Winterlinge, Schneeglöckchen und Krokusse signalisieren das Ende des frostigen Winters. Wurden die Zwiebeln bereits im Herbst in die Erde gepflanzt, sprießen sie ab Ende Februar und geben dem Balkon eine erste frühlingshafte Dekoration.
Welche Pflanzen man für seinen Balkon auswählt, sollte man auch von dessen Himmelsrichtung abhängig machen...
Pflanzentipps für jede Himmelsrichtung
Balkonpflanzen haben besondere Ansprüche. Da die Pflanzgefäße meist beengt sind, sollten auf sehr gute Erde, angemessene Bewässerung und regelmäßige Düngung geachtet werden.
Wichtig ist die richtige Auswahl der Pflanzen für den jeweiligen Standort. Gärtner beraten gerne und stellen auch Pflanzenkombinationen für den jeweiligen Balkon zusammen.
Wer mehrjährige Pflanzen in Kübeln oder Pflanzkästen zieht, sollte bedenken, dass diese frostfrei überwintern müssen. Ist kein Winterplatz vorhanden, sind einjährige Pflanzen ideal. Die Kästen und Töpfe können zum Winter ausgeleert, gesäubert und bis zur neuen Saison ineinander gestapelt untergebracht werden.
Nordlage: Schatten liebende Pflanzen
Ein schattiger Balkon oder eine schattige Terrasse, muss kein Manko sein. An warmen Sommertagen ist es dort angenehm kühl und es gibt viele Pflanzen, die einen schattigen Platz bevorzugen.
Viele Pflanzen müssen sogar vor einer zu intensiven Sonnenbestrahlung geschützt werden. Selbst der Halbschatten wird von einigen nicht so gut vertragen. Deshalb ist der Schatten auf dem Balkon kein Defizit, er kann sogar von Vorteil sein. Die Verdunstung ist im Schatten geringer, es muss weniger gegossen werden und manche feuchtigkeitsliebende Pflanze findet hier optimale Bedingungen.
Dabei kommt es darauf an, ob der Balkon den ganzen Tag im Schatten liegt oder ob er zeitweise Sonnenlicht einfängt. Standorte, die nie vom Sonnenlicht durchflutet werden, können nur mit ausgesprochenen Schattengewächsen begrünt werden. Um also einen solchen Nordbalkon zu begrünen, müssen die Besitzer gezielt nach Schattenpflanzen suchen.
- Ideal sind immergrüne Gehölze, wie die Zwergkiefer und Efeu.
- Auch Gräser, Farne und einige Kräuterarten fühlen sich im Schatten wohl.
- Auch die Begonie ist aufrechtwachsend und gedeiht im Schatten. Sie kann in Balkonkästen und in Blumentöpfen gepflanzt werden. Sie blüht sehr üppig in verschiedenen Rot-, Orange- und Gelbtönen sowie in weißen Blüten.
- Die Fuchsie ist ebenfalls eine aufrecht wachsende Pflanze; sie kann im Balkonkasten und im Topf gedeihen. Ihre auffälligen und originellen Blüten sind rosarot. Es gibt auch sehr dekorative Fuchsienstämmchen. Die Hängefuchsie hingegen muss in Blumenampeln gepflanzt werden oder hängend vom Balkonkasten.
Voraussetzung dafür ist ein ausreichend großes Pflanzgefäß mit guter Erde und die regelmäßige Düngung.
Zu den Schattengewächsen gehört unter anderem auch der Buchsbaum; diese immergrüne Kübelpflanze ist recht anspruchslos und kann auch schön in Form geschnitten werden. Runde Buchsbaumkugeln, in dekorativen Pflanzkübeln sehen sehr schmückend aus und haben eine große Wirkung.
Aber nicht nur Grünpflanzen lieben den Schatten; es gibt auch blühende Pflanzen, die sich hier wohlfühlen - beispielsweise die Hortensie. Ihr Blütenstand erfreut mit farbigen Kelchblättern, die auf jedem Schattenbalkon zur Zierde werden.
Man findet sie in unterschiedlichen Farben, blau-weiß, flieder-weiß und manchmal auch mit gelber Füllung. Da es eine große Pflanze wird, eignet sie sich eher als Kübelpflanze. Je nach Art gedeiht sie aber auch in der prallen Sonne sowie im Halbschatten sehr gut.
Das fleißige Lieschen wächst aufrecht und kann in Balkonkästen oder auch in Kübeln gepflanzt werden. Wie sein Name schon vermuten lässt, treibt es eifrig Blüten in verschiedenen Rot- und Rosatönen, weiß oder orange, je nach Gattung. Es ist sehr feuchtigkeitsliebend und braucht viel Wasser, erfreut aber durch seine Blütenpracht.
Des Weiteren zählen auch Laurentie oder Leberbalsam zu den Schattenliebhabern. Anders jedoch als zum Beispiel bei der Fuchsie, sollte der Standort nicht allzu kalt und dunkel ausfallen.
Südlage: Sonnen liebende Pflanzen
Auf dem Südbalkon fühlen sich Pflanzen wohl, die pralle Sonne vertragen. Dazu gehören
- Geranien
- Hortensien
- Porzellanröschen
- Sonnenblumen oder auch
- Erdbeeren.
Auch mediterrane Pflanzen wie Lavendel, Salbei, Rosmarin oder Thymian vertragen sehr viel Sonne. Nutzt man Wasserspeicherkästen, braucht man sich für einige Tage nicht um die Bewässerung der Pflanzen kümmern. Wenn es möglich ist, sollte man große Pflanzengefäße verwenden.
Ost- und Westlage: Halbschatten liebende Pflanzen
Die Pflanzen auf dem Ostbalkon lieben den Halbschatten. Neben immergrünen Zwerghölzern bieten sich Frühblüher und später einjährige Pflanzen an. Zu den Favoriten gehören
- Margeriten
- Lobelien
- Erika
- Kapuzinerkresse oder
- Glockenblumen.
Tagetes hält Blattläuse fern und blüht ausdauernd. Alle Pflanzen sollten regelmäßig gewässert und mäßig gedüngt werden.
Für den Westbalkon eignen sich
- immergrüne Gehölze
- Mittagsblumen
- Geranien oder auch
- Tomaten
besonders gut.
Ein weiterer Faktor, welcher bei der Pflanzenauswahl eine Rolle spielt, ist der Platz; für einen kleinen Balkon beispielsweise eignen sich hängende Pflanzen besonders gut...
Hängende Balkonpflanzen sparen Platz
Wenn man einen sehr kleinen Balkon hat, und trotzdem nicht auf eine blühende Oase verzichten will, bieten Hängepflanzen eine gute Alternative. Denn große Kübel nehmen sehr viel Platz weg.
Ideen für Blumenampeln
Wenn die Balkonkästen bepflanzt sind, kann man die Hängepflanzen auf die Balkonkästenbepflanzung abstimmen. Das gibt dann optisch ein sehr schönes Bild. Für Blumenampeln eignen sich Hängegeranien; diese blühen in Rot- und Rosatönen oder sie haben weiße Blüten.
Sie sind mehrjährig und können somit überwintert werden. Dafür muss man sie aus den Pflanzgefäßen nehmen und in einen Kasten pflanzen, sie zurückschneiden, am besten in den Keller stellen und ab und zu gießen. Dann können sie im nächsten Jahr wieder eingepflanzt werden.
Auch Petunien wachsen hängend und eignen sich für eine Hängeampel, sie sind aber nur einjährig. Bei Petunien findet man rosafarbene, lilafarbene und weiße Blüten. Efeu ist eine Grünpflanze, sie wächst hängend und sieht in Kombination mit Blühpflanzen sehr hübsch aus.
Fuchsien eignen sich ebenfalls für eine Hängeampel und sehen mit ihren ausgefallenen Blüten sehr hübsch aus.
Pflanzgefäße mit Wandmontage
Eine weitere Alternative sind hübsche Pflanzgefäße, die an der Wand montiert werden können. Man findet sie aus Kunststoff oder in dekorierter Form aus Terrakotta, die sofort ein mediterranes Flair verbreiten.
Männertreu ist eine einjährige Pflanze; sie wächst hängend und bezaubert mit ihren schönen blauen Blüten. Sie macht sich in Wandpflanzgefäßen sehr gut.
Diese Pflanzgefäße können aber nicht nur mit hängenden Pflanzen bepflanzt werden; aufrecht wachsende Blumen und Grünpflanzen sehen ebenfalls dekorativ aus. Selbst Zwergkoniferen können sehr schmückend wirken, auch Buchsbaum eignet sich zur Begrünung.
Preisgünstig und lecker: die Kapuzinerkresse
Wer eine preiswertere Lösung sucht, kann ab Mitte Mai Kapuzinerkresse aussäen. Diese wächst hängend und sehr üppig; sie ist recht anspruchslos und erfreut mit roten, rosafarbenen, lachsfarbenen oder gelben Blüten. Außerdem sind Blüten und Blätter essbar und man kann sie wunderbar zum Garnieren von Speisen verwenden.
Im Herbst werfen sie Samenkapseln ab; die kann man sammeln und so hat man schon die Bepflanzung für das kommende Jahr. Auch kleine Zwergrosen sehen in Wandpflanzgefäßen sehr schön aus. Wenn sie winterhart sind, kann man sie mit etwas Glück auch in dem Pflanzgefäß über den Winter bringen.
Kräuter auf dem Balkon
Neben den blühenden Pflanzen eignen sich auch Kräuter sehr gut für die Bepflanzung von kleinen Balkonen. Schon ein oder zwei Pflänzchen davon auf dem Tisch sorgen für mediterranes Flair. Und natürlich lassen sich
- Basilikum
- Oregano
- Petersilie
- Thymian oder
- Rosmarin
gleichzeitig auch zum Kochen verwenden.
Und auch gibt es Pflanzen, die besonders viel Platz benötigen und sich auf großen Balkonen und Terrassen sehr gut machen...
Diese Pflanzen benötigen viel Platz
Natürlich gibt es auch solche Pflanzen, die einen hohen Platzbedarf haben und sich somit nur für große Balkone oder Terrassen eignen. Dies gilt beispielsweise für gewaltige Blütensträucher wie den Oleander, der mitunter zwei Meter hoch werden kann. Auch Hortensien können eine stattliche Größe erreichen, wenn man sie lässt.
Bei viel Platz eignen sich auch kleine Bäumchen sehr gut. Hierzu zählen mitunter der Olivenbaum oder auch die Limette. Hierbei sollte auf einen sonnigen Standort geachtet werden. Auch die Engelstrompete gehört zu den Pflanzen, die viel Raum benötigen.
Einen pflanzenreichen Balkon auch als Hobbygärtner
Mehrjährige und winterharte Pflanzen eignen sich besonders gut für Hobbygärtner, die weder die Zeit, noch die Erfahrung haben, sich intensiv um die Pflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse zu kümmern. Es gilt, auf pflegeleichte Sorten zurück zu greifen.
Zu den pflegeleichten Pflanzen, die sich auch für den bequemen Gärtner gut eignen, zählen
- Rosen
- Lavendel
- Schleierkraut
- Mittagsblumen
- Hortensien sowie
- der Buchsbaum.
Sie überstehen auch frostige Perioden und wachsen über mehrere Jahre immer wieder neu.
- Balkon & Kübelpflanzen: Das neue Standardwerk mit über 200 beliebten Pflanzen im Porträt, Graefe und Unzer Verlag, 2008, ISBN 3774261075
- Balkonpflanzen. Auswählen - Gestalten - Pflegen, BLV Verlagsgesellschaft mbH, 2002, ISBN 3405157560
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