Möglichkeiten des Sicht-, Lärm- und Wetterschutzes auf Balkon und Terrasse

Wer nicht nur Blicke, sondern auch Lärm von seiner Terrasse und seinem Balkon fern halten möchte, kann unterschiedliche Möglichkeiten des Schutzes nutzen. Aus welchen Materialien ein Sicht-, Lärm oder Wetterschutz auf Balkon und Terrasse errichtet wird, entscheiden die örtlichen Gegebenheiten sowie der individuelle Geschmack des Gartenfreundes. Lesen Sie, wie Sie sich auf dem Balkon bzw. der Terrasse vor neugierigen Blicken sowie Lärm und Wetter schützen können.

Von Kathrin Schramm

Möglichkeiten des Sicht- und Lärmschutzes

Die Terrasse soll verschiedene Funktionen erfüllen. Vor allem stellt sie einen Ort der Erholung dar. Außerdem ist sie eine Zone, die in der Regel zwei unterschiedliche Bereiche miteinander verbindet: den Wohn- und den Gartenbereich.

Man wird also möglichst darauf bedacht sein, harmonische Übergänge zwischen den einzelnen Bereichen zu schaffen. Dennoch ist ein entsprechender Sicht- und Lärmschutz wichtig, damit das Entspannen auf der Terrasse gewährleistet ist. Zur Errichtung eines solchen Schutzes gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Gerade in Neubaugebieten, wo die Bebauung oft sehr eng ist und wenig Spielraum sitzt, bleibt die Privatsphäre häufig auf der Strecke. In Reihenhäusern teilt man sich sogar recht häufig die Terrasse mit dem direkten Nachbarn. Zwar existiert eine Grundstücksgrenze, man sitzt aber dennoch hautnah am Puls des Geschehens und bekommt Einblicke, ohne dies zu wollen.

In den meisten Fällen geht es den betroffenen Nachbarn ähnlich, und man kann sich schnell über die optische Art der Abgrenzung einigen. Manchmal fällt es jedoch auch nicht leicht, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Mögliche Verkleidungsmaßnahmen

Wer sich vor fremden Blicken, vor Geräuschen, Wind und Wetter schützen möchte, wird sich dafür entscheiden, die bereits überdachte Terrasse allseitig oder zumindest teilweise zu verkleiden, so dass ein geschlossener Sitzplatz entsteht.

Ein allseitiges Verkleiden bietet sich an, wenn aus der Terrasse ein zusätzlicher Wohnraum in der Art eines Wintergartens entstehen soll. Auf ein teilweises Verkleiden wird man nicht verzichten können, wenn es wind-, sicht- oder lärmgefährdete Bereiche auf der Terrasse gibt.

Transparente oder blickdichte Verkleidungen

Ein guter und Platz sparender Sichtschutz sind nach wie vor mobile Trennwände. Sie bestehen aus Holz und sind meist in Baumärkten zu haben.

Verschiedene Ausführungen von rustikal bis romantisch verspielt stehen zur Auswahl. Trennwände können dann ganz nach Belieben noch farblich akzentuiert werden. In jedem Fall sollten sie aber mit einer Holzlasur behandelt werden, die vor Feuchtigkeit und Austrocknen schützt.

Blickdichte Trennwände aus Holz sind in jedem Baumarkt erhältlich
Blickdichte Trennwände aus Holz sind in jedem Baumarkt erhältlich

Verkleidungen können unter anderem aus durchsichtigen Materialien errichtet werden. So bleibt die Transparenz der Übergangszone erhalten, die für ein stimmiges Gesamtbild sorgt.

Möglich sind auch Verkleidungen aus blickdichten Materialien, die man in unterschiedlicher Höhe errichten kann. Da diese für sich allein genommen eher unfreundlich wirken, empfiehlt sich eine passende Be- oder Umpflanzung. Entsprechende Kletterpflanzen, Stauden oder Kübelpflanzen tragen ebenfalls zum Lärmschutz bei.

Auch mit Markisen und Sonnenschirmen lässt sich Sichtschutz erzielen. Wer sich vor neugierigen Blicken aus den oberen Stockwerken schützen möchte, liegt unter einer Markise genau richtig.

Paravents aus Segeltuchstoff eignen sich für windstille Tage. Sie sind leicht verschiebbar und können individuell immer dann und dort eingesetzt werden, wenn sie benötigt werden. Meist aus 3 Teilen bestehend, verschwinden sie schmal zusammen geklappt auch bei kleinem Stauraum.

Steinmauern

Eine Alternative bieten Gartenmauern aus Stein, die Geräusche optimal "schlucken". Auch hier gilt, dass eine unbepflanzte Gartenmauer robust, aber eher fehl am Platze wirken kann. In Kombination mit den passenden Gewächsen allerdings fügt auch sie sich perfekt in das Gartenbild ein.

Die Kosten für ihren Aufbau sind allerdings so hoch, dass sie sich für Mietobjekte eher nicht lohnen. Wer also eine schnelle und kostengünstige Variante sucht, der sollte unter den oben erwähnten Möglichkeiten wählen.

Steingabione

Deutlich günstiger und nicht ganz so aufwendig ist das Aufstellen von Gabionen; das sind Steinwände bzw. -körbe, in die man Bruchsteine füllen kann. Die Körbe sind in unterschiedlichen Größen und Maschenweiten erhältlich und lassen sich beliebig erweitern, indem die einzelnen Kästen einfach aneinander bzw. übereinander gebaut werden.

Schlanke Gabione, die eine Tiefe von bis zu 30 cm aufweisen, sollten zusätzlich mit einem Pfosten verankert werden, um ein Umkippen zu vermeiden. Dabei wird das Aufstellen eines Pfostens pro Meter empfohlen. Diesen betoniert man mit einem Fundament bis zu 80 cm tief in die Erde; alternativ dübelt man ihn mit einem Pfostenschuh auf einem Fundament auf.

Zusätzlich zu den eingefüllten Steinen können die Gabione auch mit Pflanzen berankt werden. Gabionenzäune lassen sich je nach Hersteller auch nach Maß anfertigen, sodass sie perfekt auf die Terrasse passen.

Pflanzliche Verkleidungen

Wer gänzlich auf die Errichtung von Zäunen, Pergolen oder Mauern verzichten will, wählt einen Lärm- und Sichtschutz aus dichtwüchsigen Pflanzen. Je nach Lage der Terrasse sucht man sonnen- oder schattenliebende Gewächse aus.

Exotisch wirkt die Einfassung der Terrasse mit Bambuspflanzen. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Errichtung eines Lärmschutzes meist auch ein Schutz vor Sonne ist, der Schattenseiten mit sich bringt.

Große Ziersträucher bieten ebenfalls einen guten Sichtschutz. Zudem wirken sie gemütlich und hochwertig und machen Ihre Terrasse zu einer grünen Oase.

Je nach Möglichkeit können viele Ziersträucher auch in großen Kübeln gehalten oder direkt vor der Terrasse eingepflanzt werden. Auch ganze Hecken eignen sich als Sichtschutz, können jedoch auch den Eindruck des Eingesperrtseins vermitteln.

Sichtschutz durch Kletterpflanzen

Kletterpflanzen wachsen vergleichsweise schnell in die Höhe. Die meisten Arten blühen üppig und sind sehr dekorativ und zudem noch anspruchslos in der Pflege. In mitteleuropäischen Breiten ist die Clematis der häufigste Vertreter dieser Gattung, aber auch Knöterich und Blauregen wuchern eifrig.

Jede Kletterpflanze benötigt - wie der Name schon nahe legt - eine geeignete Rankhilfe. Diese kann aus einem Gitterwerk oder auch einer Fläche mit starker Oberflächenstruktur bestehen. Ein reines Maschendrahtgeflecht ist für größere Stücke eher ungeeignet, da es sich im Wind und unter der Pflanzenlast verbiegen kann.

Fertige Sichtschutzwände als Rankhilfe

Nahezu ideal sind vorgefertigte Sichtschutzwände, die sich auch einfach im Boden verankern lassen. Hier hat der Kunde die Wahl zwischen blickdichten Sichtschutzwänden und der gitterartigen Ausführung, bei der die Sprossen lose übereinander angeordnet sind, so dass man dazwischen hindurch sehen kann. Sie sind die idealen Rankhilfen für jede Art von Kletterpflanze.

Bedenken Sie allerdings: die meisten Kletterpflanzen sind Sommerblüher. Im Winter werfen sie ihre Blätter ab.

Zurück bleibt ein unordentliches Ästchenwerk, das zudem keinen optimalen Sichtschutz mehr bietet. Wer also auch auf einen Sichtschutz im Winter Wert legt, der sollte sich eine Alternative zur Kletterpflanze suchen, oder die Kletterpflanze gleich an einer geschlossenen Rankhilfe hochziehen.

Einen sehr hübschen und dekorativen Sichtschutz bieten Kletterpflanzen jedoch immer dann, wenn sie nur optische Abgrenzungen bieten sollen, jedoch nicht zu 100 % blickdicht sein müssen. Sie vermitteln dann einen luftigen und lockeren Eindruck, und geben weder Ihnen noch Ihren Nachbarn das Gefühl, mit dem hochgezogenen Sichtschutz eine Isolation ausdrücken zu wollen.

Fertige Sichtschutzwände als Rankhilfe für die Kletterpflanzen
Fertige Sichtschutzwände als Rankhilfe für die Kletterpflanzen
Immergrüne Kletterpflanzen

Wenn Sie reine Grünblüher wie zum Beispiel Efeu verwenden, so stehen die Chancen hoch, dass die Gattung auch im Winter ihre Blätter behält. Efeu jedoch sollte nicht in unmittelbarer Nähe des Hauses gepflanzt werden. Er zählt im weitesten Sinne zu den Unkraut- und Wildgewächsen, und hat er einmal Fuß gefasst, so wird man ihm so schnell nicht wieder Herr.

Seine resistenten und kräftigen Wurzeln dringen bis ins Mauerwerk vor und können große Schäden verursachen. Er wächst üppig und dick, und es gelingt fast nicht, ihn in der gewünschten Form zu halten.

Gestaltungsideen speziell für den Balkon

Auch der eigene Balkon kann zu einer Wohlfühloase gestaltet werden. Dabei möchte man auch seine Ruhe haben und unliebsame Blicke von Nachbarn oder Passanten vermeiden.

Dafür gibt es Möglichkeiten, dies mit einem Sichtschutz zu verhindern. Denn wer sitzt schon gerne auf dem Präsentierteller?

Verschiedene Matten und Spaliere

Durchsehbare Balkongeländer lassen sich gut verkleiden. Dafür gibt es

  • Bambus-
  • Weiden- oder
  • Kunststoffmatten, aber auch
  • Stoffbahnen,

die vor Blicken schützen. Diese erhält man im Baumarkt, im Gartencenter, in Spezialgeschäften, im Versandhandel oder man kann sie online bestellen. Auch Spaliere können für einen guten Sichtschutz sorgen; sie können mit rankenden Pflanzen begrünt werden. Dafür eignet sich beispielsweise die anspruchslose und schnell rankende Kapuzinerkresse oder eine Zierwinde. Dabei handelt es sich noch um preiswerte Lösungen.

Die beiden Seiten des Balkons können auch durch Kletterpflanzen vor ungewollten Blicken schützen. Dafür eignet sich wilder Wein vorzüglich und er ist in der Pflege anspruchslos und unkompliziert. Weiterhin rankt er sehr schnell.

Netze und Blumenkästen

Manche Menschen spannen auch Netze und begrünen diese mit rankenden Pflanzen. Die Balkonfront kann man mit Blumenkästen bestücken und in diese, neben Blühpflanzen, kleine Koniferen pflanzen; diese bieten ebenfalls einen Sichtschutz.

Wenn die Brüstung entsprechend bepflanzt ist, ist sie schwerer einsehbar. Über die Wuchshöhe der gewünschten Pflanzen lässt man sich am besten im Gartencenter beraten. Wer es preisgünstiger mag, kann auch säen, muss dann aber mit etwas Geduld warten, bis die Pflanzen wachsen.

Pflanzen und Blumen als schöner Sichtschutz auf Balkonen
Pflanzen und Blumen als schöner Sichtschutz auf Balkonen

Balkon-Fächer und Segel

Im Handel findet man so genannte Balkon-Fächer in verschiedenen Farben. Diese bieten einen seitlichen Sichtschutz un kosten so um die 60 Euro.

Sie werden durch Wandmontage befestigt und bestehen aus einem blickdichten Bezugsstoff. Sie bieten auch einen Windschutz und werden bei Gebrauch ausgeklappt.

Wenn man sie nicht braucht, kann man sie einklappen und mit einer Abdeckhaube schützen. In der Regel sind sie leicht zu montieren. Sie können, je nach Bedarf, rechts, links oder auf beiden Balkonseiten montiert werden.

Auch so genannte Segel können, je nachdem wo sie befestigt werden, vor Blicken schützen. Textile Balkonbespannungen setzen farbliche Akzente und halten unerwünschte Blicke und Wind ab.

Manche Hersteller bieten zu ihren Markisen den passenden Stoff auch als Meterware an. Wenn man so eine Markise hat, kann man mit dem entsprechenden Stoff für einen individuellen Sichtschutz sorgen.

Möglichkeiten des Wetterschutzes

Eine Terrasse ist ein Ort der Ruhe und des Rückzugs, wo sich gemütlich unterhalten, gefeiert oder einfach entspannt werden kann. Eine zu starke Sonneneinstrahlung oder gar Regen wirken dabei lediglich störend, weshalb viele Terrassenbesitzer nach einer Abhilfe suchen. Doch welche Möglichkeiten des Regen-, Sonnen und Windschutzes gibt es, wie teuer sind diese, wie schwer fällt deren Montur und fallen weitere Wartungsarbeiten an?

Sonnensegel

Eine Möglichkeit des effektiven Schutzes vor Regen und Sonne stellen Sonnensegel dar. Diese kosten zumeist zwischen 50 und 150 Euro und können mit und ohne Seitengerüste erworben werden.

Die Montur eines Sonnensegels hängt vom genauen Modell ab, welches erworben wurde. Allgemein lässt sich allerdings sagen, dass zunächst einmal die Befestigungspunkte angebracht werden müssen.

Diese müssen entweder in der Hauswand oder an massiven Wänden und Bäumen verankert oder per Stangenkonstruktion aufgebaut werden. Dabei ist darauf zu achten, dass das Sonnensegel ein Gefälle in jene Richtung aufweist, in welche später auch einmal der Regen abfließen soll.

Daraufhin muss das Sonnensegel eingehängt und gespannt werden. Hierbei ist es zentral, dass das Sonnensegel wirklich auf volle Spannung gebracht wird, da es sonst später zur Bildung von Wasserbecken im Segelbereich kommt, welche sogar Schäden an der Aufhängung verursachen können.

Um einen hohen Spannungszustand zu erreichen, ist es sinnvoll, Spannschlösser einzusetzen und deren Gewinde bis zur vollständigen Spannung des Sonnensegels nachzuziehen. Ist das Sonnensegel einmal aufgebaut, fallen kaum weitere Wartungsarbeiten an. So kann dieses Segel während der gesamten Sommermonate im Außenbereich verbleiben und muss eventuell nur gelegentlich von Ästen und Verschmutzungen befreit werden.

Markise

Eine Alternative zum einfachen Sonnensegel stellt die Markise dar, deren Kosten aber zumeist zwischen 100 und 500 Euro schwanken. Zudem ist es wichtig zu wissen, dass Markisen nur direkt an einer massiven Wand aufgebaut werden können, bei welcher es sich im Falle der Terrasse um die Hauswand handelt.

Um die Markise aufzubauen, muss zunächst einmal deren Installationsort an der Hauswand bestimmt werden. Hierbei ist zu beachten, dass mindestens 2,10 Meter Durchgangsraum unter der Konstruktion verbleiben.

Daraufhin werden die Wände angebohrt, die Gewindestangen eingebohrt, Dichtkleber aufgetragen und die Montageplatten aufgesetzt. Nun kann die eigentliche Markise montiert werden.

Langfristig verursachen Markisen ebenso wie Sonnensegel nur einen überschaubaren Aufwand. So muss die Stofffläche regelmäßig gereinigt und vor Saisonbeginn einmalig imprägniert werden. Zudem sollte die Markise bei stärkeren Unwettern eingezogen werden, damit es zu keinerlei Schäden kommt.

Markisen als langfristig optimaler Sonnenschutz mit wenig Wartungsaufwand
Markisen als langfristig optimaler Sonnenschutz mit wenig Wartungsaufwand

Rollos und Jalousien

Wer sich auch vor Regen schützen möchte, muss natürlich auf ein entsprechend wasserabweisendes Material achten. Speziell dafür gibt es Rollos aus Folie sowie Markisentücher, die sich an einer bestehenden Markise oder an einem Balkondach befestigen lassen.

Von Vorteil ist, dass es durch das Folienfenster zu einem hohen Lichteinfall kommt. Bei Bedarf ist es zudem schnell wieder entfernt oder als Jalousie aufgerollt. Zu diesem Zweck stehen mittlerweile auch Modelle mit Elektromotor zur Verfügung.

Dächer bzw. Platten

Eine andere Variante, die sich als Wetter- und in dieser Hinsicht vor allem als Regenschutz anbietet, ist die Überdachung mit Platten aus Plexiglas, Polyester oder auch Holzleim. Gibt es bereits ein Dach, so lässt sich dieses durch solche Platten auch noch erweitern; ein schräges Vordach schützt auch bei windigem Regenwetter.

Windschutz

Auch wenn es draußen warm ist - weht ein Wind, kann es auf einer offenen Terrasse oder einem Balkon schnell ungemütlich werden. Für diesen Fall gibt es unterschiedliche Möglichkeiten des Windschutzes.

Hat man eine schöne Aussicht, die man nicht verbauen möchte, so eignen sich Seitenwände aus Glas oder Vinyl. Möchte man hingegen den Windschutz mit einem Sichtschutz kombinieren, eignen sich ausziehbare Seitenmarkisen sehr gut - diese gibt es in den unterschiedlichsten Farben, sodass man sie der Balkon- und Terrassengestaltung anpassen kann. Zudem sorgen sie - wählt man beispielsweise ein knalliges Gelb oder Orange - für ein sommerliches Flair.

Ist Glas das Material der Wahl, so muss man deswegen nicht auf den Sichtschutz verzichten - es gibt auch Modelle aus Milchglas. Auch eine Holzwand schützt vor Wind. Funktionell, wenn vielleicht nicht ganz so ansehnlich, sind zudem aufrollbare Folienbehänge.