Die Vielfalt der Blumensträuße - Geschichte, geeignete Schnittblumen und Tipps zur Pflege
Ein Blumenstrauß sagt oft mehr als Worte. Und über einen Blumengruß freut man sich immer. Ein Blumenstrauß hat meist auch eine Botschaft und die Sprache der Blumen wird international verstanden. Die Vielfalt der Blumensträuße ist riesig. Die unterschiedlichen Varianten zeichnen sich durch bestimmte Formen und Blumenkombinationen aus. Tauchen Sie ein in die Vielfalt der Blumensträuße und holen Sie sich Tipps zur Pflege.
Geschichte und typische Anlässe
Der Blumenstrauß hat eine lange Tradition. Schon in der Antike wurden Blumenkränze geflochten, um beispielsweise Sieger damit zu ehren. Selbst in ägyptischen Gräbern fand man Blumengebinde. Griechen, Römer und auch die Germanen kannten Blumenschmuck.
Bei uns gewann der Blumenstrauß erst etwa ab dem 16. Jahrhundert wieder an Bedeutung. War er zu dieser Zeit hauptsächlich Adligen vorbehalten, so hielt er Mitte des 19. Jahrhunderts auch beim Bürgertum Einzug. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung bekamen auch die Blumen eine größere Bedeutung.
Mit einem Blumenstrauß kann man immer überraschen und eine Freude bereiten. Fast könnte man sagen: Der Blumenstrauß begleitet den Menschen von seiner Geburt bis an sein Lebensende. Der jungen Mutter schenkt man Blumen; bei einem Begräbnis wirft man welche ins Grab.
Aber dazwischen gibt es noch unzählige Gelegenheiten, bei denen der Blumenstrauß eine wichtige Rolle spielt -
- zu Geburtstagen
- zum Jubiläum
- zur Hochzeit
- zum Namenstag
- zum Muttertag, zum Valentinstag
- zum Abschlussball
- zur Konfirmation und Kommunion oder
- als kleines Dankeschön zwischendurch.
Bedeutung: die Sprache der Blumen
Aber der Blumenstrauß hat vor allen Dingen auch schmückende und dekorative Eigenschaften. Mit ihm holt man sich ein Stück Natur in die Wohnung und ein einziger Strauß kann das Gesamtbild schon beeindruckend aufwerten. Je nach Blumensorte kann er außerdem noch einen betörenden Duft verströmen.
Besonders Frauen mögen Blumen und freuen sich über einen Blumengruß. Was wären Verliebte ohne rote Rosen? Oder was sagt ein Sträußchen "Vergissmeinnicht"?
Die Sprache der Blumen ist vielen vertraut und sie wird immer verstanden. Das kann
- ein "Dankeschön"
- "ein Genesungswunsch" oder
- eine "Entschuldigung"
sein. Blumen erfreuen das Herz und schaffen eine Verbindung. Blumen senden nonverbale Signale. Ein Blumenstrauß ist mehr als ein Geschenk; er macht eine Mitteilung.
Die Kunst, Blumen zu arrangieren hat je nach Kultur eine sehr lange Tradition; erwähnenswert ist beispielsweise die japanische Blumenkunst...
Ikebana - die japanische Blumenkunst
Ikebana ist die japanische Blumensteckkunst. Das Wort bedeutet "lebende Blumen". Hierbei werden mit viel Kreativität Blumen arrangiert, die dann ein regelrechtes Kunstwerk darstellen.
Ursprung und Entwicklung
Ikebana hat in Japan eine jahrhundertealte Tradition. In den Anfängen bezeichnete man das Ikebana als Rikka. Damals wurde es nur von der Oberschicht ausgeübt und blieb dem Kaiserhaus, den Priestern und den Samurais vorbehalten.
Ursprünglich waren die Blumenarrangements Opfergaben für buddhistische Altäre in den Tempeln. Erst im 15. Jahrhundert entwickelte sich das Blumenopfer zur Blumenkunst und hielt auch in den bürgerlichen Häusern Einzug.
Während das Rikka noch schwierigen Regeln unterlag, entwickelte sich in dieser Zeit das Shoka. Es bestand aus drei Hauptelementen und symbolisierte die Weltordnung mit dem Naturprinzip Himmel, Mensch und Erde.
Das so genannte Nageire entwickelte sich als Blumenschmuck für die Teezeremonie. Rikka, Shoka und Nageire sind drei Ikebana- Formen, die sich weiter entwickelt haben und bis heute gelehrt werden.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts entstand das Moribana; dabei werden Blumen in einer Schale arrangiert. Etwa zur gleichen Zeit entwickelten Blumenkünstler den Kenzan, ein Blumenigel, der das Blumenstecken enorm vereinfachte. War vorher das Ikebana eine Domäne der Männer, so wurde es 1888 ein Schulfach für Mädchen.
Weltweit gibt es heutzutage mehrere Tausend Ikebana-Schulen mit verschiedenen Stilrichtungen. Die jeweilige Schule ist stets geprägt von der Tradition und der Arbeit des Meisters.
Eine meditative Form des Ikebana ist das so genannte Kado. Die Schönheit der Natur und das ästhetische Empfinden verbindet das Ikebana auf vorzügliche Weise. Diese Kunst lässt den Ausübenden die Natur mit anderen Augen betrachten.
Elemente und Merkmale der japanischen Blumenkunst
Bei Ikebana spielen viele Faktoren eine Rolle. Himmel, Mensch und Erde sind die Hauptelemente; so soll die Natur in den Lebensbereich des Menschen gebracht werden. Das Arrangement muss eine kosmische Ordnung widerspiegeln. Der Künstler des Arrangements spiegelt das persönliche Verhältnis des Gestalters zur Natur, aber auch seine eigenen Gefühle wider.
Es gibt viele verschiedene Ikebana-Stile, die sich nebeneinander entwickelt haben. Der so genannte Moribana ist der beliebteste und der am weitesten verbreitete. Hier wird vorwiegend mit dem Blumenigel gearbeitet; dieser besteht aus einer Bleiplatte in die Messingnadeln eingegossen sind. So können die Blumen gesteckt werden und das Arbeiten wird wesentlich vereinfacht.
Die meisten Menschen, die sich mit Ikebana beschäftigen und es pflegen, bekommen einen anderen und intensiveren Bezug zur Natur. Besonders bei der meditativen Form werden Pflanzen und Blumen intensiver erlebt und wahrgenommen.
Ikebana erfreut sich heutzutage auch in der westlichen Welt großer Beliebtheit. Die vergänglichen Kunstwerke verschönern und bereichern jeden Raum.
Blumen als Geschäft: Die Floristik
Die Floristik-Branche erlebte bei uns einen Boom und Floristin ist ein anerkannter Ausbildungsberuf. Das ist die Kunst, die Blumen nach genauen Vorgaben richtig zu arrangieren.
Die Blumensträuße unterscheiden sich nicht nur durch die gewählten Blumensorten, sondern auch durch die Art, wie sie gebunden werden. Es gibt Sträuße mit nur einer Blumensorte oder bunte oder Ton in Ton gehaltene Blumensträuße mit verschiedenen Arten. So gesehen ist jeder Blumenstrauß ein Unikat.
In den letzten Jahrzehnten kam auch immer mehr in Mode, den Strauß reichhaltig zu verzieren, beispielsweise mit Bändern, Steckern oder auch Glitzer. So entstehen immer wieder neue Kunstwerke, die auch auf den zu Beschenkenden abgestimmt werden können.
Fast jeder Mensch hat eine Lieblingsblume und wenn die sich in dem Strauß findet, ist es eine besondere Freude. Mit einem Blumenstrauß kann man Gefühle zum Ausdruck bringen, aber auch Anerkennung zeigen. Floristinnen und Floristen lernen ausgiebig; dabei gibt es besondere Merkmale und beliebte Blumenkombinationen, welche die verschiedenen Sträuße ausmachen.
Beliebte Schnittblumen im Blumenstrauß
Natürlich lassen sich mit ein bisschen Geschick und dem entsprechenden Auge dafür alle möglichen Pflanzen in einem Blumenstrauß zusammenbinden. Doch es gibt auch einige Schnittblumen, die zu den Klassikern gehören.
Dank des Anbaus in Gewächshäusern kann man eine Vielzahl an Schnittblumen das ganze Jahr über bekommen. Ein Großteil von ihnen stammt von Stauden; zudem gibt es Sommerblüher, Knollen- und Zwiebelgewächse.
Allzeit beliebt sind beispielsweise Tulpen. Es gibt zahlreiche Sorten, die in den unterschiedlichsten Farbtönen daherkommen. Mit der richtigen Pflege halten sie etwa zehn Tage in der Vase.
Natürlich dürfen auch die Rosen auf der Liste der beliebtesten Schnittblumen in einem Blumenstrauß nicht fehlen, auch hier hat man eine Vielzahl an Sorten, die unterschiedliche Größen und Farbformen aufweisen, zur Auswahl. Als Edelrosen wird meist zu Floribunda-Rosen gegriffen.
Lilien sind ebenso ein besonderer Blickfang im Strauß. Oftmals werden weiße Sorten bevorzugt, doch auch Pastelltöne sind beliebt. Manche Lilienarten verströmen einen starken Duft; man sollte diese möglichst nicht auf dem Esstisch platzieren.
Ebenso die Chrysanthemen zählen zu den beliebten Schnittblumenarten. Das Sortenangebot ist sehr groß, sodass man für jeden Stil oder jede gewünschte Farbrichtung die passende Pflanze findet. Sie sind das ganze Jahr über erhältlich.
Gerbera im Strauß versprühen sofort gute Laune. Es gibt mehr als 600 verschiedene Größen, Farben und Formen.
Viele Menschen würden die Hortensie nicht unbedingt als Pflanze bezeichnen, die sich für einen Blumenstrauß gut eignet, doch tatsächlich sorgt sie für einen besonderen Look. Vor allem die mittlerweile immer häufiger erhältlichen bunten Sorten peppen eine Blumenmischung - werden sie maßvoll eingesetzt - im Nu auf.
Blumensträuße sind nichts für die Ewigkeit; doch wer weiß, wie man sie richtig pflegt, kann möglichst lange Freude daran haben...
Tipps zur Pflege von Schnittblumen
Wenn man einen schönen Blumenstrauß geschenkt bekommt oder sich selbst kauft, möchte man natürlich möglichst lange etwas davon haben. Es gibt ein paar Tipps und Tricks, wie Schnittblumen lange Zeit frisch bleiben.
Auf eine saubere Vase achten
Was nützt der schönste Blumenstrauß, wenn er in eine verschmutzte Vase gestellt wird? Denn genau dieser Fehler wird häufig gemacht. In einer verschmutzten Blumenvase befinden sich noch Bakterien, die ein schnelles Verwelken des neuen Blumenstraußes bewirken.
Selbst wenn man sonst mit den Schnittblumen alles richtig macht und regelmäßig das Wasser wechselt, werden die Blumen bald verwelkt sein. Also: Die Vase immer gut säubern, ggfs. sogar in der Spülmaschine.
Die Schnittblumen mit Nährstoffen versorgen und die Stilenden abschneiden
In die saubere Vase füllt man dann Wasser hinein. Anschließend sollte man ein Frischhaltemittel dazugeben, das man beim Floristen in der Regel gratis zum Kauf des Blumenstraußes bekommt.
Das Mittel versorgt die Schnittblumen mit Nährstoffen und verhindert ein schnelles Bakterienwachstum. Der Blumenstrauß bleibt übrigens länger frisch, wenn der Faden oder der Gummi, der um die Blumenstängel gewickelt wurde, nicht entfernt wird.
Bevor man nun die Schnittblumen in die Vase stellen kann, sollte man die Stielenden mit einem Messer schräg abschneiden. Eine gewöhnliche Schere ist dazu nicht gut geeignet, da sie die Blumenstängel beim Schneiden zu sehr eindrückt.
Den richtigen Standort wählen
Die Blumenvase sollte man dann im Zimmer an einen schattigen und wenig zugigen Ort stellen. Sonneneinstrahlung mögen die Schnittblumen nämlich nicht und welken hier schneller. Besonders, wenn es im Zimmer warm ist, muss das Blumenwasser täglich erneuert und nach dem Reinigen der Vase wieder Frischhaltemittel dazugeben werden.
Zu guter Letzt sollte man die Blumenvase nicht in der Nähe von reifem Obst hinstellen und auch nicht in der Nähe rauchen. Sowohl reifes Obst als auch der Rauch einer Zigarette verströmen einen Stoff namens Ethylen. Dieser bewirkt, dass die Blumen schneller welk werden.
Wenn man all dies beachtet, kann man viele Tage Freude an seinem Blumenstrauß haben.
Kombiniert man bestimmte Blumensorten miteinander und bindet diese auf ganz spezielle Weise, erhält man unterschiedliche, besondere Blumenstraußarten. Auf den folgenden Seiten dieses Artikels gehen wir etwas näher auf die verschiedenen Stile ein.