Unterschiedliche Materialien für Gartenmöbel - Merkmale, Haltbarkeit und die richtige Pflege

Was wäre ein Sommer ohne die entsprechend angesagten Gartenmöbel? Die Auswahl an Gartenmöbeln in unterschiedlichen Materialien ist recht groß und dabei werden bestimmte Modelle favorisiert. Gartenmöbel aus Teakholz erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch wie lange sind sie haltbar und wie werden sie richtig gepflegt? Pflegeleichter sind Möbel aus Kunststoff, dafür nicht so langlebig. Werfen Sie einen Blick auf die unterschiedlichen Materialien für Gartenmöbel und informieren Sie sich über deren Vor- und Nachteile.

Von Jens Hirseland

Auch die Materialien von Gartenmöbeln unterliegen bestimmten Modetrends.

Geflecht: Natur- und Polyrattan

Geflecht ist immer angesagt, ob aus Naturfasern oder dem witterungsbeständigen Polyrattan. Rattan ist zeitlos elegant und passt sich vielen Modeströmungen an. Es passt beispielsweise in einen mediterranen Garten genauso gut wie in einen asiatischen.

Oft findet man auch einen Materialmix, etwa Geflecht mit einem Aluminium- oder Edelstahlrahmen. Mit ihnen wird die Terrasse zur Wohlfühloase und so eine Loungegruppe macht schon etwas her.

Mit gemütlichen und stilvollen Gartenmöbeln bekommt die Terrasse einen Wohnzimmercharakter. Da ist man gerne im Freien, um die schöne Atmosphäre zu genießen.

Polyrattanmöbel sind besonders beliebt. Gartenmöbel aus Naturgeflecht müssen vor der Witterung geschützt werden und eignen sich eher für den Innenbereich; auch im Wintergarten kommen sie gut zur Geltung. Möchte man dennoch outdoor nicht auf sie verzichten, sollten sie vor Sonne und Regen geschützt werden.

Möbel aus Korbgeflecht sind edel aber nicht witterungsbeständig
Möbel aus Korbgeflecht sind edel aber nicht witterungsbeständig

Merkmale von Polyrattan

Für den Außenbereich sind Polyrattan-Möbel deutlich besser geeignet. Das Kunststoffgeflecht ist witterungsbeständig; gleichzeitig ähnelt es in Sachen Optik dem Naturgeflecht.

Polyrattan trotzt Nässe und UV-Licht; Umweltverträgliche Weichmacher sowie Polyethylen-Kunststoffe machen das Material elastisch und robust, sodass auch trockene, sonnenreiche Phasen oder starke Temperaturschwankungen kein Problem darstellen. Allerdings sollte bei der Verarbeitung der Möbel auf UV-Stabilisatoren gesetzt worden sein; zudem ist die Beständigkeit gegenüber Chlor und Sonnenschutzmittel im Idealfall getestet - darauf ist beim Kauf zu achten.

Auch das Überwintern der Möbel im Garten ist in der Regel kein Problem. Handelt es sich um hochwertige Ausführungen, können sie Temperaturen von bis zu - 50 Grad Celsius trotzen. Dennoch sind sie in Sachen Lagerung im Innenbereich stets besser aufgehoben - ist dies nicht möglich, eignet sich auch eine Wetterschutzhülle zur Abdeckung.

Für das richtige Urlaubsfeeling mit Loungeatmosphäre werden die Möbel mit Sitzkissen und Auflagen kombiniert. Es gibt solche, die für den Outdoor-Gebrauch gemacht worden sind, doch in der Regel handelt es sich um Materialien, die weder Regen, noch zu viel Sonne gut überstehen - bei Nicht-Verwendung sollten sie also weggeräumt werden.

Möbel aus Polyrattan sind witterungsbeständig und deshalb für draussen sehr gut geeignet und pflegeleicht
Möbel aus Polyrattan sind witterungsbeständig und deshalb für draussen sehr gut geeignet und pflegeleicht

Pflege und Reinigung

Gartenmöbel aus Polyrattan benötigen keine besondere Pflege. Hin und wieder sollten sie gereinigt werden; dies lässt sich mit einem feuchten Tuch und/oder einer Möbelbürste erledigen. Gibt es Flecken, können diese in der Regel mit ein wenig Seifenlauge entfernt werden.

Auch der Gartenschlauch kann zur Reinigung eingesetzt werden. Das Trocknen des Kunststoff-Geflechts erfolgt sehr schnell, besonders an sonnigen Tagen. Auf die Verwendung von Hochdruckreinigern sowie harten Bürsten aus Draht sollte man verzichten; die Stränge werden porös und könnten brechen.

Für die Pflege von Naturrattan kann man auf spezielle Öle und Sprays zurückgreifen: durch das Öl fördert man die Langlebigkeit der Möbel und auch ein Auffrischen der Farbe ist durch das Auftragen möglich. Gereinigt werden die Naturrattan-Möbel lediglich mit einem feuchten Tuch - mitunter reicht auch das Absaugen mit dem Staubsauger-Bürstenaufsatz.

Plastik

Gartenmöbel aus Plastik haben eine treue Fangemeinde oder werden als preisgünstige Einsteigermöbel bevorzugt. Sie sind nicht nur billig, sondern auch pflegeleicht.

Sie sind besonders leicht und können deshalb auch einfach umgestellt werden. Außerdem kann ihnen Wind und Wetter meistens nur wenig anhaben. Sie sind nicht besonders stylisch, dafür aber ausgesprochen praktisch.

Mit den entsprechenden Sitzauflagen kann man sie allerdings aufpeppen. Zum wirklichen Relaxen sind sie weniger geeignet, aber sie sind anspruchslos und robust - leider aber auch nicht besonders langlebig.

Wer dunkle Farben wählt, wird nach einiger Zeit bemerken, dass diese durch die Sonne deutlich verblassen. Helle Möbel wiederum weisen recht schnell Verschmutzungen auf. Wer so möglichst lange etwas von Kunststoff-Gartenmöbeln haben möchte, sollte sie entsprechend pflegen und während der Winterzeit im Keller oder Gartenhaus verstauen.

Plastikmöbel sind anspruchslos und robust, jedoch kein optisches Highlight
Plastikmöbel sind anspruchslos und robust, jedoch kein optisches Highlight

Pflege und Reinigung

Um die Möbel vor leichten Verschmutzungen zu befreien, eignet sich ein feuchtes Tuch - spezielle Reiniger sind nicht notwendig und könnten mitunter auch den Kunststoff angreifen; stattdessen kann man auf Spülmittel oder Allzweckreiniger zurückgreifen. Wer nach dem Abwischen noch mit einem trockenen Tuch hinterherputzt, vermeidet Wasserflecken.

Plastikmöbel sind anfällig für Verfärbungen, die sich mit den erwähnten Reinigern oftmals nicht mehr entfernen lassen. Auf die Verwendung von Scheuermitteln sollte jedoch verzichtet werden, da diese zu kleinen Kratzern auf dem Material sorgen, die zum einen die Farbschicht entfernen und zum anderen für weitere Ablagerungen sorgen können. Stattdessen wählt man für die Entfernung spezielle Kunststoffreiniger.

Als Alternative kommt auch ein bekanntes Hausmittel infrage: Backpulver. Dieses verteilt man mithilfe eines feuchten Tuches auf den Möbeln und lässt es kurz einwirken, bevor es mit Wasser abgewaschen wird. Die Verwendung von Backpulver ist besonders für weiße Möbel gut geeignet.

Um gegen den matten Look anzugehen, welcher sich durch die UV-Strahlung irgendwann bildet, erweist sich Autopolitur als hilfreich. Sie sorgt für neuen Glanz und schont dabei die Oberfläche. Vorbeugend angewendet, versiegelt sie den Kunststoff und macht die Möbel länger haltbar.

Edelstahl und Aluminium

Edelstahl-Gartenmöbel gehören zu den Klassikern, geradlinig, elegant und puristisch sind die meisten Modelle und sie haben ihre Liebhaber. Daneben sind sie leicht zu pflegen und trotzen jeder Witterung.

Auch Aluminium ist ein begehrter Werkstoff für Gartenmöbel. Diese sind besonders leicht und dabei trotzdem robust und widerstandsfähig.

Außerdem sind sie leicht zu pflegen. Das meist geradlinige Design ist Geschmackssache, aber auch dafür gibt es viele Anhänger.

Gartenmöbel aus Edelstahl weisen eine besondere Legierung auf, die sie so robust und pflegeleicht macht. Durch diese spezielle Oberflächenbehandlung können weder Regen noch Schnee den Möbeln etwas anhaben.

Gartenmöbel aus Edelstahl und Aluminium sind robust und widerstandsfähig, dabei sehen sie schöner aus als Plastikmöbel
Gartenmöbel aus Edelstahl und Aluminium sind robust und widerstandsfähig, dabei sehen sie schöner aus als Plastikmöbel

Pflege und Reinigung

Auf Materialien wie Edelstahl und Aluminium sind Fingerabdrücke und Fettrückstände schnell zu sehen; diese lassen sich aber mit einem feuchten Tuch und etwas Spülmittel schnell beseitigen. Zudem empfiehlt sich die Behandlung der Möbel mit einem Edelstahlreiniger.

Dieser sollte ein bis zwei mal im Jahr angewandt werden, um Flugrost zu entfernen bzw. zu vermeiden. Generell jedoch gelten Edelstahl-Möbel als rostfrei. Auf die Verwendung von Stahlbürsten oder aggressiven Reinigern sollte verzichtet werden.

Bei Gartenmöbeln aus Aluminium kann es passieren, dass sich mit der Zeit eine dünne Oxidschicht bildet. Die Folge ist ein gräuliches, stumpfes Aussehen.

Rost muss man hingegen nicht fürchten. Handelt es sich um Aluminiumkomponenten, so sind diese deutlich robuster - sie werden schlichtweg mit etwas Wasser und einem milden Reingier behandelt.

Bei längerem und häufigen Gebrauch können sich irgendwann allgemeine Gebrauchspuren wie oberflächliche Kratzer bilden. Diese lassen sich mit einem speziellen Spray behandeln.

Gusseisen

Gusseiserne Gartenmöbel haben meist einen nostalgischen Touch und passen sehr gut in romantische Gärten. Sie sind besonders schwer und bei der richtigen Pflege auch widerstandsfähig. Oft findet man auch einen Materialmix, beispielsweise mit Holz.

Sind sie entsprechend beschichtet, punkten sie durch absolute Wetterfestigkeit. Des Weiteren sind sie langlebig, leicht zu reinigen und äußerst stabil. Über den Winter können sie draußen stehen bleiben - was allein schon durch das Gewicht von großem Vorteil ist.

Pflege und Reinigung

Verschmutzungen, wie etwa Vogelkot, können mithilfe eines Gartenschlauchs einfach abgespült werden. Auch mit einer leichten Seifenlauge sowie mit einem Schwamm kann man hier arbeiten.

Ansonsten bedarf es bei diesen Möbeln keinerlei Pflege. Auch wenn es durch den Gebrauch zu Kratzern kommt, sitzen diese in der Regel nicht tief. Sollte es dennoch einmal dazu kommen, kann man diese mit speziell dafür ausgelegten Ausbesserungslacken behandeln. Auch gibt es Pflegesprays für Gusseisen, doch wirklich notwendig ist deren Verwendung nicht.

Nach einigen Jahren ist es sinnvoll, die Gartenmöbel neu zu streichen. Dies sorgt für neuen Glanz und Langlebigkeit. Dafür reinigt man sie zunächst, lässt sie trocknen und behandelt sie dann mit Leinöl. Ist diese Schicht ausgehärtet, lackiert man sie - die passenden Lacke bekommt man in Gartencentern oder im Baumarkt.

Holz

Holz ist ein altbewährter Werkstoff für Gartenmöbel. Dabei gibt es viele unterschiedliche Hölzer, die verwendet werden - heimische oder exotische Arten, wie beispielsweise Teakholz.

Jede Holzart hat ihre Vor- und Nachteile. So ist Teakholz beispielsweise sehr widerstandsfähig, verändert aber mit der Zeit seine Farbe und kann grau werden. Auf Tropenhölzer sollte man aus ökologischen Gründen auch eher verzichten.

Handelt es sich nicht gerade um Teakholz, können die Holzmöbel bei Überwinterung im Garten mit der Zeit verwittern. Besser ist es, sie im Keller oder Gartenhaus zu verstauen.

Generell sollten Holzmöbel regelmäßig abgeschliffen sowie mit speziell für die Holzart ausgelegten Ölen und Lacken gepflegt bzw. lackiert werden. Wer lange Freude an seinen Holzmöbeln haben möchte, setzt auf Teakholz.

Gartenmöbel aus Holz sind pflegeintensiv und können mit der Zeit verwittern
Gartenmöbel aus Holz sind pflegeintensiv und können mit der Zeit verwittern

Möbel aus Teakholz

Möbel aus Teakholz eignen sich sowohl als Gartenmöbel als auch für die Inneneinrichtung. So hat Teakholz die Eigenschaft, besonders hochwertig und lange haltbar zu sein.

Merkmale von Teakholz

Zu den wichtigsten Merkmalen von Teakholz gehört vor allem seine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit. Das liegt daran, dass es natürliche Öle und Harze enthält, wodurch es unterschiedlichen Wettereinflüssen wie Feuchtigkeit, Kälte und Hitze standhält.

So entstehen an Möbeln aus Teakholz nur selten Risse. Außerdem verziehen sie sich kaum.

Ein weiterer Pluspunkt ist die edle Optik der Möbel. Allerdings sind Möbel aus Teakholz kostspieliger als Möbel aus anderen Holzarten, da es aus Asien importiert werden muss, wo es auf Plantagen angebaut wird. Die Nachfrage an der beliebten Holzart ist jedoch so groß, dass Jahr für Jahr erhebliche Mengen nach Europa gelangen.

Ein weiteres Merkmal von Teakholz ist seine einzigartige Färbung, die gelblich bis tiefbraun sein kann. Diese unterschiedlichen Färbungen sind auf den Siliziumgehalt des Holzes zurückzuführen.

Des Weiteren bieten Möbel aus Teakholz eine hohe Funktionalität. So lassen sich zum Beispiel Gartenliegen individuell anpassen und Tische in ihrer Höhe verstellen. Da sie sich außerdem zusammenklappen lassen, können sie auch problemlos in kleineren Räumen gelagert werden.

Haltbarkeit

Gartenmöbel aus Teakholz sind nicht nur überaus widerstandsfähig, sondern auch lange haltbar. So können sie durchaus mehrere Jahrzehnte überdauern. Sogar ständigem Salzwasserkontakt hält Teakholz stand, weswegen es auch häufig im Schiffsbau Verwendung findet.

Stehen die Möbel über längere Zeit im Freien, kommt es zur Bildung einer silbergrauen Patina, was jedoch vollkommen normal ist und von einigen Gartenmöbelbesitzern durchaus gewünscht wird. Die Haltbarkeit der Möbel leidet nicht darunter, sodass sie problemlos im Freien überwintern können.

Pflege von Teakholzmöbeln

Damit Gartenmöbel aus Teakholz möglichst lange wie neu aussehen, wird empfohlen, sie regelmäßig zu pflegen. Besonders einfach ist eine Reinigung mit warmen Seifenwasser oder einem speziellen Teakreiniger. Sogar Hochdruckreiniger mit flacher Düse und niedrigem Druck lassen sich problemlos einsetzen, was dem Teakholz nichts ausmacht.

Wer dem silbergrauen Farbton des Teakholzes entgegenwirken möchte, sollte die Gartenmöbel einmal pro Saison gründlich anschleifen und ölen. Am besten dazu geeignet sind Teaköle, die in den meisten Baumärkten angeboten werden.

Handelt es sich um größere Flächen, kann man zum Auftragen des Öls einen Pinsel benutzen. Das Teaköl wirkt nach rund 15 Minuten ein.

Danach nimmt man das überschüssige Öl mit einem Tuch, das frei von Fusseln sein sollte, auf. Je nachdem, in welchem Zustand das Teakholz ist, lässt sich dieses Vorgehen auch mehrmals wiederholen.

Besonders wichtig ist die Reinigung der Holzoberflächen mit Wasser und einer Bürste. Verwendet man einen Hochdruckreiniger, darf der Druck höchstens bei 60 bar liegen. Außerdem sollte ein Mindestabstand von 40 Zentimetern zum Holz eingehalten werden.