Gartenschauen - Merkmale, Themenbereiche und beliebte Ausflugsziele

Gartenschauen werden in der Regel regelmäßig veranstaltet; sie sollen den Besuchern einen Einblick in die Pflanzen- und Gartenwelt ermöglichen. Oftmals gibt es jedes Mal andere Veranstaltungsorte, während bestimmte Schaugärten, die sich einem ganz bestimmten Thema widmen, häufig auch feststehende Anlagen sind, die man das ganze Jahr über besuchen kann. Lesen Sie über die Merkmale einer Gartenschau und finden Sie beliebte Ausflugsziele dieser Art.

Britta Josten
Von Britta Josten

Gartenschauen - generelle Merkmale

Gartenschauen zählen zu den beliebtesten Ausflugszielen naturverbundener Menschen. Es handelt sich um öffentlich zugängliche Anlagen, die sich mit dem weitläufigen Thema des Gartenbaus und der Gartenkunst im Allgemeinen, aber auch auf bestimmte Bereiche beschränkt, beschäftigen.

Eine wichtige Rolle spielt dementsprechend die Pflanzenwelt; doch auch

zählen zu den möglichen Bestandteilen. Zu den bekannten Gartenschauen zählt die Bundesgartenschau, die Landesgartenschau sowie die Internationale Gartenschau. Des Weiteren gib es verschiedene Gartenanlagen zu spezifischen Themen.

Themenspezifische Ausflugsziele

Neben den Gartenschauen, die sich meist allgemein mit dem Thema Gartenbau und Botanik beschäftigen, gibt es auch themenspezifische Ausflugsziele, die sich in jeweils eine bestimmte Richtung bewegen.

  • Botanische Gärten präsentieren ihren Zuschauern eine große Auswahl an Pflanzen, bezogen auf die unterschiedliche Landesflora

  • Nach chinesischer Philosophie werden chinesische Gärten gestaltet. Hierbei nehmen Pflanzen nicht die zentrale Rolle ein; vielmehr geht es um die Harmonie verschiedener Elemente.

  • Geologische Gärten befassen sich mit geologischen Entdeckungen und Erdveränderungen. Auch wird hier ein Einblick in die Pflanzen- und Tierwelt der Erdzeitalter geboten.

  • In japanischen Gärten wiederum trifft man auf die japanische Philosophie - auch hier spielt die Harmonie mit der Umgebung eine wichtige Rolle.

  • In Rosengärten dreht sich alles um die Rose. Das Rosarium sammelt und züchtet dabei Arten aus aller Welt.

  • Auch Labyrinthe lassen sich zu solchen Schaugärten zählen. Es handelt sich um Irrgärten, die die Orientierung der Besucher auf die Probe stellen.

Im Folgenden gehen wir auf ein paar berühmte Arten von Gartenschauen ein.

BUGA - die Bundesgartenschau

Die wenigsten Städter können den Luxus eines eigenen Gartens genießen und müssen sich stattdessen mit einem kleinen Balkon oder gar einem fehlenden Freisitz zufriedengeben. Eine ausgezeichnete Möglichkeit, doch noch an die frische Luft zu kommen, bietet die Bundesgartenschau. Wer nicht gerade am Veranstaltungsort wohnt, muss zwar unter Umständen weit fahren, dieser Weg lohnt sich jedoch auf jeden Fall.

Die Bundesgartenschau findet alle zwei Jahre in wechselnden deutschen Städten statt. Alle zehn Jahre fungiert sie darüber hinaus auch als Internationale Gartenschau und wird dann dementsprechend auch ausgefallener und größer gestaltet.

Angebote

Der Besucher betritt die Schau wie einen richtigen Garten; meist führen Kieswege zwischen den verschiedenen Beeten und Kunstwerken hindurch. Auf einer Bundesgartenschau kann man nicht nur hübsche Blumen bewundert, auch in Sachen Landschaftsarchitektur wird hier einiges geboten.

Es wird versucht, den künstlich erschaffenen Garten so interaktiv wie möglich zu gestalten. So werden beispielsweise lebendige Labyrinthe aus Sträuchern angelegt oder der Weg ist teilweise von Kletterpflanzen überrankt. So wird dem Besucher die Möglichkeit gegeben, die verschiedenen Gewächse mit allen Sinnen zu erforschen.

Irrgarten aus Sträuchern als besonderes Highlight
Irrgarten aus Sträuchern als besonderes Highlight

Kunstwerke

Eine Bundesgartenschau besteht jedoch nicht nur aus Bäumen, Sträuchern und anderen Pflanzen. Um dem Gelände das richtige Ambiente zu verleihen, werden auch Kunstwerke ausgestellt beziehungsweise extra für die Schau erschaffen.

Landschaftliche Neuerungen

Häufig werden Bundesgartenschauen auf einem Gelände errichtet, das bisher vollkommen brach lag oder anderweitig genutzt wurde. Mit großem finanziellen und zeitlichen Aufwand werden solche Gebiete dann in ein blühendes Paradies verwandelt.

Häufig beschränken sich die Neuerungen auch nicht auf das Gelände der Bundesgartenschau. In der Regel erfährt auch das Gebiet darum herum ganz besondere Zuwendung. So werden zum Beispiel schon weit vor den Toren der Bundesgartenschau neue Beete angelegt oder Kunstwerke errichtet, um den Besucher auf das Kommende einzustimmen.

Kostenloses Vergnügen

Eine Bundesgartenschau kostet daher jede Menge Geld, weshalb viele Kommunen sich vor der Ausrichtung scheuen. Einen Kostenausgleich durch Eintrittsgelder gibt es nämlich nur solange die Schau auch läuft. Danach ist das Gelände für alle Interessenten frei zugänglich.

Zwar werden einige Dinge dann auch wieder abgebaut; eine völliger Abriss wäre jedoch viel zu kostspielig und außerdem völlig unethisch. Wer die Bundesgartenschau in der eigenen Stadt verpasst hat, kann sich also später immer noch an der blühenden Pracht des Ausstellungsgeländes erfreuen.

Die Landesgartenschau - Ausstellungen zum Gartenbau

Mittlerweile hat jeder Bundesbürger die Möglichkeit, eine Landesgartenschau in seiner Nähe zu besuchen. Noch vor einigen Jahrzehnten war dies nicht der Fall; damals galt die Landesgartenschau noch als völlige Neuheit und war längst nicht in allen Bundesländern vertreten.

Erst seit Ende des 20. Jahrhunderts gibt es die Gartenschauen im ganzen Land. Auch in Österreich wird ein ähnliches Projekt betrieben.

Aufbesserung der Wohnqualität

Landesgartenschauen dienen in erster Linie der Aufbesserung der Wohnqualität. Die teilnehmenden Städte sollen schöner und damit attraktiver für Neubürger werden.

Aus diesem Grund finden die Gartenschauen nicht in den besonders wohlhabenden und gut ausgestalteten Gebieten einer Gemeinde statt. Vielmehr entscheiden sich die Veranstalter für ein Viertel, das wenig beliebt und unter Umständen auch sozial schwach ist. Durch die Umgestaltung der Grünflächen sollen solche Gegenden ansehnlicher werden und in ihrem Status angehoben werden.

Werbung

Für die Stadt an sich bedeutet eine Landesgartenschau darüber hinaus auch einen gewissen Grad an Werbung. Es wird versucht, mehr Touristen und Besucher in die Stadt zu locken, um damit die Wirtschaft anzukurbeln.

Im günstigsten Fall hält dieser Trend auch nach der Ausstellung weiter an. Dann ist das Projekt Landesgartenschau offiziell geglückt.

Finanzielle Belastung

Allerdings ist das Ausrichten einer Gartenschau diesen Ausmaßes auch eine enorme finanzielle Belastung für die jeweilige Kommune. Besonders Städte mit einer vergleichsweise leeren Gemeindekasse scheuen sich daher oft, das Risiko einer Ausrichtung einzugehen.

Teilweise sind es auch die Bürger selbst, die gegen die Gartenschauen protestieren. In ihren Augen sollte der Verwaltungsapparat das sowieso schon knappe Kapital nicht für eine Gartenschau verschleudern, sondern besser dringend benötigte Anschaffungen wie zum Beispiel eine Sanierung der Straßen tätigen.

Vorteile für die Gemeinde

Fakt ist, dass eine Landesgartenschau nach wie vor ein Besuchermagnet ist, vor allem für Anwohner aus der näheren Umgebung. Allein durch den zusätzlichen Publikumsverkehr erholt sich die wirtschaftliche Lage der Stadt etwas.

Auch wenn Teile der Ausstellung nach einem halben Jahr wieder abgebaut werden, so bleiben doch die meisten Grünflächen und zum Beispiel Spielplätze und Erlebnispfade bestehen. So wird die Wohnlichkeit vernachlässigter Stadtteile enorm verbessert und es wird ein gutes Stück Lebensraum für die Bürger geschaffen. Vor allem Familien mit Kindern profitieren von den zusätzlichen Grünflächen und Unterhaltungsmöglichkeiten, die durch die Landesgartenschau entstehen.

Ein schönes Beispiel für individuelle, kleine Gartenschauen stellt das "Grünprojekt in Baden-Württemberg" dar...

Das Grünprojekt in Baden-Württemberg

Das Ausrichten einer Landesgartenschau stellt für eine Gemeinde eine enorme finanzielle Belastung dar. Bezahlt werden muss nicht nur das Material für die zahlreichen Pflanzen und Ausstellungsstücke; auch Arbeit und Vorbereitung des Geländes müssen entlohnt werden.

Somit ist es nur den größeren Kommunen möglich, eine Landesgartenschau auszurichten. Damit auch kleinere Ortschaften die Möglichkeit dazu haben, ihr Gemeindegebiet optisch aufzubessern, hat das Bundesland Baden-Württemberg im Jahr 1996 das Projekt "Natur in Stadt und Land" ins Leben gerufen.

Vorteile

Im Rahmen von "Natur in Stadt und Land" können Gemeinden kleine Gartenschauen ausrichten, die so gestaltet werden können, dass sie optimal zum Flair des jeweiliges Ortes passen.

Der Vorteil hierbei ist vor allem, dass nicht unbedingt ein neues Gelände für die Schau erschlossen werden muss. Es können auch bereits vorhandene Grünflächen saniert und mit eingebunden werden. So spart die Kommune Geld und muss nicht das Stadtbild völlig für das Grünprojekt verändern.

Außerdem können Aspekte des individuellen Stadtmarketings berücksichtigt werden. Gemeinden, die beispielsweise besonders stolz auf ihren Badesee sind, können diesen im Rahmen eines Grünprojekts weiter ausbauen beziehungsweise besucherfreundlicher gestalten.

Zielgruppe: Familie

Die württembergischen Grünprojekte zielen meist vor allem auf Familien mit Kindern. So werden zum Beispiel bei vielen Gartenschauen Abenteuerspielplätze installiert, die auch nach Abschluss des Events bestehen bleiben.

Mitmachtage laden darüber hinaus zum Entdecken und Erkunden ein. Da die Grünprojekte in sehr kleinem Rahmen umgesetzt werden, haben vor allem ortsansässige Vereine und Organisationen die Möglichkeit, sich vorzustellen und aktiv mitzuwirken.

Der besondere Charakter der kleinen Gartenschauen besteht darin, dass sie sich nicht nur um Landschaftsarchitektur und Gartenbau drehen, sondern in erster Linie die Gemeinde vorstellen. So sind meist zum Beispiel Polizei und Feuerwehr vertreten, die Einblick in ihren Arbeitsalltag geben und mit ihren Gerätschaften zum Beispiel Kletterwände sichern oder eine Fahrt mit dem Dienstwagen möglich machen.

Umgestaltung der Gemeinde

Da die Gartenschauen vor allem dazu gedacht sind, das Bild des Ortes zu verbessern, wird nur wenig der Bauten und Ausstellungsflächen wieder abmontiert. Vielmehr wird das Gelände so umgestaltet, dass es auch mit einem geringen Betreuungsaufwand fortbestehen kann. So bleiben Beete, Spielplätze und neue Sitzgelegenheiten erhalten, während hingegen eine Kletterwand zum Beispiel natürlich schon aus Sicherheitsgründen wieder abgebaut werden muss.

IGS - die Internationale Gartenschau

Es muss nicht immer ein Ausflug in den Freizeitpark sein, um der ganzen Familie einen unvergesslichen Tag zu bereiten. Alle zehn Jahre findet in Deutschland die Internationale Gartenschau statt, ein Event, dass alle anderen Gartenschauen in Größe und Ausgestaltung bei Weitem übertrifft. Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte seine Chance unbedingt nutzen und der IGS einen Besuch abstatten.

Wie der Name schon sagt, findet die Internationale Gartenschau nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern der Welt statt. Bewohner von Grenzgebieten sollten sich daher auch darüber erkundigen, ob die IGA vielleicht bald im Nachbarland stattfindet, so spart man sich unter Umständen lange Anfahrtszeiten.

Angebote

Auf der Internationalen Gartenschau gibt es

  • Blumen
  • Pflanzen und
  • Sträucher

in Hülle und Fülle. Selbstverständlich trifft man hier nicht nur auf heimische Exemplare, sondern auch auf Exoten, die man so vielleicht noch nie gesehen hat. Außerdem zeigen namhaften Landschaftsarchitekten aus aller Welt, was sie können.

Besondere Ausstellungsstücke

Den Besuch einer IGA kann man nicht mit einem gemütlichen Bummel durch den Park vergleichen. Überall gibt es etwas zu sehen; neben den zahlreichen Beeten und Pflanzenausstellungen kann der Gast auch verschiedene Kunstwerke und Bauwerke bestaunen.

Manchmal werden im Rahmen der Internationalen Gartenschau auch Gartenmöbel vorgestellt. Die meisten davon sind jedoch nicht reif für die Massenproduktion, sondern eben richtige kleine Kunstwerke.

Ausflugsmöglichkeit für die ganze Familie

Paare und erwachsene Reisegruppen werden vor allem die künstlerische Ausgestaltung der Gartenschau zu schätzen wissen. Das gesamte Gelände wird in ein Kunstwerk aus lebenden Pflanzen verwandelt, so dass man ab und an einfach stehen bleiben und den Anblick genießen muss.

Aber auch Familien mit Kindern werden auf einer Internationalen Gartenschau keine Langeweile haben. Solange die Ausstellung läuft, gibt es auch Attraktionen und zahlreiche Mitmachstationen, an denen besonders Kinder die Möglichkeit dazu haben, mehr über die Pflanzenwelt und den Gartenbau zu lernen. Natürlich können hier auch Erwachsene miträtseln.

Mittlerweile haben sich zudem viele Kommunen dazu entschlossen, als Veranstaltungsort noch mehr für die Kinder zu tun und bieten spezielle Spielwochenenden an, währenden denen das Gelände in ein Gartenparadies für die Kleinen verwandelt wird. Mitmachen ist hier ausdrücklich erlaubt, so dass der Nachwuchs zum Beispiel auch lernen kann, wie so eine Blume unterhalb der Erde aussieht.