Fische im Gartenteich - ein kleiner Ratgeber zur Artenvielfalt, Ernährungsweise und Haltung
Beim Koi handelt es sich um eine Zuchtform des Karpfens. Er zählt zu den beliebtesten Fischarten für Gartenteiche. Besonders bei dieser Fischart, aber auch bei den anderen geeigneten Teichfischen, kommt es auf die artgerechte Haltung an. Möchten Sie Fische in Ihrem Gartenteich halten? Wir haben einen kleinen Ratgeber zur Artenvielfalt, Ernährungsweise und Haltung für Sie zusammengestellt.
Gartenteich oder Biotop? Häufig sind es die Fische, die über diese Frage entscheiden.
In einem Teich schwimmen Fische, das Biotop kommt eher ohne sie aus. Doch welche Fische sind für den Gartenteich auch wirklich geeignet?
Grundsätzliche Aspekte zur Fischhaltung im Gartenteich
Beginnen Sie diese Überlegung schon beim Anlegen des Teiches. Fische benötigen viel Sauerstoff, der im Wasser enthalten sein muss. Der Gartenteich muss also immer eine Größe haben, die das entsprechende Fischaufkommen auch erlaubt und den Anspruch der Fische bedienen kann.
Lassen Sie sich darüber im Zoofachgeschäft von einem Fachmann beraten. Besonders die Größe der Oberfläche des Teichs ist für die Sauerstoffaufnahme des Wassers entscheidend.
Wählen Sie für Ihren Gartenteich robuste und langlebige Fische, die dort auch überwintern können. Nicht umsonst ist der Goldfisch ein typischer Bewohner von Gartenteichen.
Er ist vergleichsweise anspruchslos in der Haltung und kann auch in einem zugefrorenen Teich überleben. Für den Außenbereich werden spezielle robustere Arten gezüchtet, achten Sie beim Kauf darauf.
Fische im Gartenteich werden häufig Opfer von Jägern, meistens Katzen. Sinkt die Wasserqualität im Teich einmal trotz guter Überwachung und Pflege ab, so kann es auch zu einem Fischsterben kommen. Dies kann auch häufig in den sehr warmen Sommermonaten der Fall sein, wenn Teiche viel Feuchtigkeit verdunsten, der Wasserspiegel sinkt, und sich das Wasser zudem übermäßig erwärmt.
Aus rein wirtschaftlichen Überlegungen heraus sollte man Fische für den Gartenteich also nicht als dauerhafte Investition betrachten. Das heißt im Klartext: geben Sie nicht zuviel Geld für Ihre Fische aus. Entscheiden Sie sich im Zweifelsfall lieber für eine günstigere Sorte, und kaufen Sie teurere Fische erst dann, wenn Sie erste Erfahrungen mit ihrem Teich gemacht haben.
Wählen Sie am besten mehrere Fische einer einzigen Sorte. Unterschiedliche Fischarten vertragen sich nicht immer, so dass ihre Haltung in einem begrenzten Gewässer zu Problemen führen kann. Oftmals fressen sie sich sogar gegenseitig an oder auf.
Goldfische sind in der Regel verträglich, so lange sie unter sich bleiben. Und noch einen weiteren Vorteil bietet der Goldfisch: Durch seine kräftig orangerote Färbung ist er gut zu erkennen.
Auch im häufig etwas trüberen Wasser des Gartenteichs leuchtet er gut sichtbar. Schließlich möchten Sie ja nicht nur wissen, dass in Ihrem Teich Fische schwimmen, sondern diese auch sehen.
Besonders wichtig: die richtige Überwinterung
Ein Gartenteich benötigt das ganze Jahr über ausreichend Pflege. Tummeln sich darin auch Fische, die dort überwintern sollen, ist noch mehr Aufmerksamkeit angesagt. Beachtet man einige Regeln, bleiben die Teichbewohner gesund und können den Winter gut überstehen.
Die richtige Vorbereitung
Die größte Bedrohung für die Fische im Gartenteich sind eisige Temperaturen. Daher ist es wichtig, dass man bereits im Herbst damit beginnt, den Teich auf den Winter vorzubereiten.
Dazu gehört das Entfernen von Ästen und Laub aus dem Wasser, denn absterbende Pflanzen, die verfaulen, können giftige Gase freisetzen, wodurch die überwinternden Fische geschädigt werden. Bestimmte wintergrüne Unterwasserpflanzen können jedoch im Gartenteich bleiben, denn sie reichern das Wasser mit Sauerstoff an. Dazu gehören zum Beispiel
- Laichkräuter
- Unterwasser-Hahnenfuß
- Wasserpest sowie
- Armleuchtergewächse.
Mindesttiefe des Teiches und Fütterung der Fische
Grundsätzlich wichtig für die erfolgreiche Überwinterung der Fische ist, dass der Gartenteich wenigstens an einer Stelle eine Tiefe von 80 - 100 Zentimetern erreicht. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Teich nicht bis auf den Grund durchfriert, denn dies würde das Ende der Fische bedeuten.
Darüber hinaus sollten die Teichbewohner bereits im Herbst zusätzlich gefüttert werden. Auf diese Weise kann ihr Körper Reserven für den Winter anlegen. Während der Winterzeit gehen die Fische gewissermaßen in ein Winterschlaf-Stadium über, wobei ihre Verdauung und ihre Bewegungen verlangsamt werden.
Bei Temperaturen unter 12 Grad Celsius kann man das Füttern der Fische auf zwei bis dreimal die Woche zurückfahren. Bei Temperaturen von deutlich weniger als 10 Grad Celsius kann man bei den meisten Fischarten die Fütterung sogar völlig einstellen.
Die Belüftung des Teiches
Ein weiterer wichtiger Punkt für das Überleben der Fische ist die ausreichende Belüftung des Teiches. Daher sollte stets eine kleine Fläche eisfrei bleiben, um den ständigen Austausch von Sauerstoff sicherzustellen. Kommt es zur Bildung einer Eisschicht, ist heißes Wasser hilfreich, das man über einen eingefrorenen Holzklotz oder Gummiball gießt, den man dann herausnimmt.
Durch das entstandene Loch schöpft man solange Wasser aus dem Gartenteich, bis der Wasserspiegel einen Stand von 3-4 Zentimetern erreicht. Danach wird das Loch mit luftdurchlässigem Material wieder abgedeckt. Zu diesem Zweck verwendet man Teichbelüfterpumpen oder Eisfreihalter aus Styropor. Um die Fische nicht zu schädigen, sollte man das Eis nicht aufhacken.
Geeignete Fischarten für die Haltung im Gartenteich
Es gibt eine Vielzahl an Fischen, denen man im Gartenteich eine artgereche Haltung bieten kann - und ebenso viele, die für so eine Haltung ungeeignet sind. Der bereits erwähnte Goldfisch zählt zu den am besten geeignetsten Teichfischen. Er ist anspruchslos und somit problemlos zu halten.
Beim Kauf sollte man beachten, dass der Goldfisch gerne in einer Gruppe von vier bis sieben Fischen lebt - in einem ausgewogenen Ökosystem ist er Selbsternährer, frisst ansonsten jedoch auch Trockenfutter. Er eignet sich besonders für Gartenteichbesitzer mit weniger Zeit.
Ebenfalls zu empfehlen ist der Bitterling. Auch er bevorzugt das Leben in einem kleinen Schwarm. Futtermäßig ist er anspruchslos und nutzt sowohl das pflanzliche Angebot im Teich, als auch das Trockenfutter. Der Leich der Bitterlinge wird wird in Muscheln abgelegt - plant man eine Zucht, sollte man entsprechend auch Muscheln in den Teich setzen.
Des Weiteren ist die Haltung der Goldorfe. Allerdings leidet sie stark, wenn die Wasserqualität nicht ausreichend ist. Sie braucht mittlere Wasserwerte; das Wasser sollte regelmäßig in Teilen ausgewechselt werden.
Als Lebensraum zieht der Fisch Fließgewässer sowie sauerstoffreiche Seen vor. Kann man den Teich entsprechend gestalten, wird sich die Goldorfe aber auch im Teich wohlfühlen.
Sich ständig bewegendes Wasser ist auch für die Elritze sehr wichtig. Sie lebt am liebsten in einer Gruppe von fünf bis 10 Fischen und frisst Trockenfutter sowie kleine Insekten.
Zu den Fischarten, die nicht für die Teichhaltung geeignet sind, zählen hingegen:
- der Graskarpfen
- der Stör
- der Flussbarsch
- Stichlinge
Zu den beliebtesten Fischen, die man im Gartenteich halten kann, zählen Koi; diese benötigen jedoch auch eine besondere Pflege - im Folgenden gehen wir daher gesondert auf diese Fischart und deren richtige Haltung ein...
Rund um die Gartenteichhaltung von Koi
Koi ist die Kurzform der japanischen Bezeichnung Nishikigoi, was deutsch übersetzt "Brokatkarpfen" bedeutet. Gemeint ist damit eine Zuchtart des silber-grauen Karpfens.
Obwohl der Koi aus Asien stammt, ist er in Europa mittlerweile ein überaus beliebter Fisch und ziert hierzulande zahlreiche Gartenteiche. Mit einer Lebenserwartung von mehr als 60 Jahren können Koi sehr alt werden. Die Länge ihres Körpers liegt bei etwa einem Meter, während ihr Gewicht rund 24 Kilogramm erreicht.
Die Ernährung der Koi besteht aus:
- Insekten
- Würmern
- Pflanzen
Werden die Koi gut gefüttert, können sie ihr ganzes Leben lang wachsen.
Da es sich bei den Koi um wechselarme Tiere handelt, sind sie in der Lage, in den Wintermonaten unter einer Eisdecke beinahe ohne Nahrung zu überleben, wenn sie ihren Stoffwechselumsatz reduzieren. Am wohlsten fühlt sich der Koi allerdings bei Wassertemperaturen von 20 Grad Celsius.
Ursprung des Koi
Seinen Ursprung hat der Koi in warmen asiatischen Gebieten wie:
- Japan
- China
- Mittelasien
- Kleinasien
- dem Schwarzen Meer
Über die Donau konnte die Fischart bis nach Europa vordringen.
Im alten China begann man bereits um 500 v. Chr. mit der Kreuzung und Züchtung der Koi. Von dort aus fanden die Fische den Weg nach Japan. Dort begann man um 1800 mit der professionellen Zucht der Koi als Speisefische.
Der japanische Adel hielt sich ab 1870 die Fische auch als Statussymbole. Im Laufe der Jahre entstanden durch die Züchtung immer mehr Farbvariationen der Koi. Durch diese bunten Farben wurden sie schließlich auf der ganzen Welt beliebt.
Zu den Eigenschaften der anmutigen Fische gehören vor allem ihre Verspieltheit und ihre Neugier. Außerdem gelten die Koi als zutraulich und wissen die Gesellschaft ihrer Artgenossen sehr zu schätzen.
Wer sich Koi für seinen Gartenteich anschafft und an ihnen viel Freude haben möchte, sollte allerdings einige Dinge beachten. Dazu gehören vor allem die Gestaltung des Teiches, der Kauf der Fische und ihr Einsetzen in den Gartenteich. Eine wichtige Rolle spielen zudem die Ernährung des Koi sowie sein Überwintern im Gartenteich.
Auf diese Aspekte gehen wir im Folgenden ein.
Die Artenvielfalt der Koi
Die Koi unterscheiden sich nicht nur in ihrer Färbung, sondern auch in ihrem Schuppenkleid. Dabei gilt es, zwischen den Varianten zu differenzieren:
- Vollbeschuppung
- Teilbeschuppung
- Ginrin-Beschuppung
Während die Vollbeschuppung der ursprünglichen Form des Koi am nächsten kommt, werden die teilbeschuppten Exemplare mit deutschen Spiegelkarpfen gekreuzt. Diese tragen auch die Bezeichnung Doitsu, was "Deutscher" bedeutet.
Auf der Seitenlinie und Rückenlinie sind einzelne Spiegelschuppen vorhanden. Diese heben sich von der schuppenfreien Haut klar ab.
In Europa erfreut sich die Ginrin-Variante großer Beliebtheit. Die metallisch glitzernden Schuppen dieser Exemplare erweisen sich besonders im Sonnenlicht als sehr auffällig.
Die Koi-Art verfügt über 120 unterschiedliche Farbvarianten. Die Grundfarben werden von Rot, Schwarz und Weiß gebildet.
Vor der Anschaffung eines Koi ist es ratsam, sich mit den einzelnen Unterarten zu befassen. Zu den wichtigsten gehören:
Taisho Sanke
Als Taisho Sanke wird ein dreifarbiger Koi bezeichnet, der über eine weiße Grundfarbe verfügt. Außerdem hat er schwarze und rote Muster. Auf den Brust- und Schwanzflossen befinden sich einige schwarze Streifen.
Kohaku
Als beliebtester Koi in Japan gilt der Kohaku. Bei dem Kohaku handelt es sich um einen weißen Koi, der mit einer roten Zeichnung ausgestattet ist.
Dabei sollte die weiße Färbung vom Rot wie eine Decke überlagert werden. Die Schuppen lassen sich dadurch kaum noch erkennen. Außerdem müssen sich die roten Flecken ausgewogen über den Fischkörper verteilen.
Bekko
Bekkos verfügen über drei Grundfarben. Dies sind Gelb, Rot und Weiß. Außerdem weisen die Bekkos an ihrem Körper über der Seitenlinie schwarze Flecken auf. Diese sollten jedoch nicht am Kopf vorkommen.
Showa Sanshoku
Der Showa Sanshoku ist mit drei Grundfarben ausgestattet. Dabei wird das Schwarz von Rot und Weiß überzeichnet. In der Kopfzeichnung vereinigen sich alle drei Farben.
Asagi/Shusui
Der Asagi ist Graublau und weist an seinem Bauch eine rote Färbung auf. Auch an den Ansätzen der Flossen sowie zwischen Augen und Wangen gibt es eine rote Färbung. Die Rückenbeschuppung des Asagi wirkt wie ein Netzmuster.
Eine Variante des Asagi stellt der Doitsu Asagi dar, der wie ein deutscher Spiegelkarpfen beschuppt ist. So hat er über seinem Rücken große Schuppen, die bis über die Seitenlinie reichen können. Der Rest seines Körpers ist hingegen unbeschuppt. Seine Färbung gleicht der des Asagi.
Utsuri
Als Utsuri werden zweifarbige Koi bezeichnet. Ihre Grundfarbe ist Schwarz. Außerdem weisen sie ein gelbes, rotes oder weißes Muster auf. Ein weiteres Merkmal der Utsuri ist ihre zweifarbige Kopfzeichnung.
Koromo
Eine weitere Koi-Art stellt der Koromo dar, der wie der Kohaku über ein weiß-rotes Grundmuster verfügt. Seine Schuppen sind entweder blau abgesetzt oder schwarz an den Rändern.
Kawarimono
Als Kawarimono bezeichnet man sämtliche Koi, die nicht-metallic sind. Dabei handelt es sich um Kreuzungen aus unterschiedlichen Zuchtarten. Besonders bekannt sind
- der gelbe Kigoi
- der braune Chagoi
- der fünffarbige Goshiki sowie
- der grüne Midorigoi.
Hikarimoyomono
Unter dem Begriff Hikarimoyomono werden Metallic-Koi zusammengefasst, die nicht den Utsuri entstammen. Sie weisen mehrere Farben auf. Als bekannteste Spezies gelten
- der Kikusui
- der Harikawe
- der Yamatonishiki sowie
- der Kujaku.
Ogon
Die Ogon zählen zu den einfarbigen Koi. Ihr Glanz erinnert an den Glanz von Metall.
Die meisten Vertreter der Ogon weisen eine weiße oder goldgelbe Färbung auf. Die Matsuba-Ogon verfügen über schwarze Schuppen.
Hikari-Utsurimono
Der Hikari-Utsurimono stellt eine Kreuzung aus Utsuri und Ogon dar. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Art zählt der Kin-Ki-Utsuri, der metallisch glänzt. Außerdem ist er mit einer goldgelben und weißen Zeichnung ausgestattet.
Tancho
Die Tancho-Koi, die auch Rotkäppchen genannt werden, erfreuen sich großer Beliebtheit. Zu ihren Markenzeichen gehört ein roter runder Fleck am Kopf, der Ähnlichkeiten mit der japanischen Nationalflagge aufweist.
Kinginrin
Unter Kinginrin versteht man sämtliche Koi, die über Glitzerschuppen verfügen. Im Sonnenlicht erinnert das Schimmern der glitzernden Schuppen an Perlmutt.
Gestaltung des Koi-Teichs
Eine wichtige Rolle für den Koi-Teich spielt natürlich dessen Gestaltung. Anlegen lässt sich der Teich grundsätzlich zu jeder Jahreszeit.
Als bester Zeitraum gilt jedoch das Frühjahr. So kann der Teich noch den ganzen Sommer über bewundert werden.
Standort des Koi-Teichs
Von großer Bedeutung ist der Platz des Koi-Gartenteichs. So sollte sich dieser an zwei Dritteln des Tages in der Sonne befinden und das restliche Drittel im Schatten. Auf diese Weise verhindert man, dass sich das Teichwasser an heißen Tagen im Sommer zu stark aufheizt.
Auf Laubbäume als Schattenspender sollte lieber verzichtet werden, da deren herabfallendes Laub im Herbst viel unnötige Arbeit verursacht. Empfehlenswert sind dagegen:
- Bambusarten
- Koniferen
- Chinagras
Größe des Gartenteichs
Da Koi sehr gerne schwimmen, muss ihr Teich recht groß sein und über eine ausreichende Tiefe verfügen. Außerdem heizt sich das Wasser im Sommer dann weniger auf. Im Winter wird das komplette Zufrieren des Teichs verhindert.
Es empfiehlt sich, pro Koi ein Wasservolumen von mindestens 1.000 Litern einzukalkulieren. Ist ein Koi zunächst noch recht klein, wächst er bei guter Pflege sehr schnell heran.
Da sich die Koi in Gruppen am wohlsten führen, sind für ihren Teich wenigstens 10 bis 20 Artgenossen nötig. Die empfohlene Wassertiefe liegt bei 180 bis 200 Zentimetern. Die Wände des Teichs gilt es, senkrecht anzulegen, wodurch man eine Teichfläche von rund 11 Quadratmetern erreicht.
Baugenehmigung
Sollen noch mehr Koi in den Teich kommen, ist ein größeres Volumen erforderlich, wozu allerdings meist eine Baugenehmigung erteilt werden muss. Die nötigen Mindestabstände zu benachbarten Grundstücken oder öffentlichen Straßen erfährt man beim örtlichen Bauamt.
Pflanzen
Damit die Koi über ausreichend Schwimmraum verfügen können, ist es ratsam, den Gartenteich nicht allzu sehr zu bepflanzen. Allerdings sind ausreichend Pflanzen auch sehr wichtig für die Fische, weil sie ihnen im Sommer Schatten spenden und vor einem Sonnenbrand schützen.
Überwinterung
Um die Wintermonate unbeschadet überstehen zu können, sollte die Tiefe des Gartenteichs bei wenigstens 1,50 Meter liegen. Die Koi gehen dann auf dem Grund des Teichs nieder.
Teichtechnik
Einen wichtigen Part beim Anlegen eines Koi-Teichs nimmt die Teichtechnik ein. Neben dem Fischfutter werden auch Ausscheidungsprodukte der Koi in den Gartenteich abgegeben. Da diese die Qualität des Wassers negativ beeinflussen, braucht man einen effektiven Filter zur biologischen und mechanischen Reinigung des Teiches.
Es wird empfohlen, einen effizienten Vorfilter in den Teich einzubauen, da dieser das Wasser noch vor der biologischen Filterung von grobem Schmutz befreit. Auf eine wirksame Filterung kann nicht verzichtet werden, da sich sonst giftige Substanzen im Teichwasser anlagern und das Wohlbefinden der Fische negativ beeinträchtigen.
Da Koi sehr empfindlich sind, ist es wichtig, dass sie nicht unter Stress leiden. Aus diesem Grund ist die Installation von gut funktionierenden Teichpumpen erforderlich. Diese sorgen für die Aufrechterhaltung der Sauerstoffkonzentration innerhalb des Gartenteichs, wodurch die Fische ausreichend Sauerstoff für ihre Atmung erhalten.
In den Wintermonaten sollte der Koi-Teich eisfrei bleiben. Zahlreiche Gartenteichbesitzer bauen daher eine Heizung in ihn ein, wodurch die Temperatur stabil bei 5 Grad Celsius liegt.
Materialien für den Gartenteich
Als bestes Material für das Anlegen eines Koi-Teichs gilt Beton. Zusätzlich sollte der Betonteich mit glasfaserverstärktem Polyester (GFK) beschichtet werden. Bei einem Folienteich besteht das Risiko, dass es ständig zur Bildung von Falten kommt.
In diesen Falten können wiederum Schmutz und Faulschlamm entstehen. Betonwände haben dagegen den Vorteil, dass sie mithilfe eines Hochdruckreinigers im Rahmen einer Trockenlegung problemlos von Algen befreit werden können.
Was muss beim Kauf des Koi beachtet werden?
Koi-Karpfen lassen sich auf unterschiedliche Weise erwerben. Empfohlen wird jedoch der Gang zu einem Fachhändler.
Dort kann sich der Käufer über die Qualität des Wassers sowie die hygienischen Bedingungen der Anlagen informieren. Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen und Vergleiche anzustellen, ist es besser, mehrere Händler aufzusuchen.
Auf gesunde Koi achten
Wichtig ist außerdem, darauf zu achten, dass die Koi gesund sind. So können Exemplare, die kein Futter annehmen oder sich am Beckenboden aufhalten, vielleicht krank sein. Außerdem sollte der Fisch wenigstens 15 Zentimeter groß sein. Kleinere Tiere gelten als zu anfällig für den Umzug in ein anderes Umfeld.
Ektoparasiten
Gesunde Koi lassen sich an ihren glänzenden Farben erkennen. Befindet sich jedoch ein weißer Schleier auf der Körperoberfläche, kann dies ein Hinweis auf einen Befall mit Ektoparasiten sein. Diese breiten sich bei einem Transport immer weiter aus.
Stinkendes Wasser
Auch das Wasser, in dem die Koi gehalten werden, spielt eine wichtige Rolle. So sollte es möglichst klar sein und nicht schlecht riechen. Der Geruch von Ammoniak weist zum Beispiel auf eine fehlerhafte Filteranlage des Händlers hin. Darüber hinaus ist es besser, wenn nicht zu viele Koi in dem Wasserbecken herumschwimmen, da dies als ein Indiz für Stress gilt.
Temperatur
Ebenfalls von Wichtigkeit ist die Wassertemperatur innerhalb des Koi-Beckens. Diese darf nicht mehr als 3 Grad Celsius von dem späteren Koi-Teich abweichen.
Verkäufer befragen
Möchte man sichergehen, dass der Händler auch wirklich etwas von den Koi versteht, wird empfohlen, ihn auf die Variationen oder mögliche Erkrankungen der Fische anzusprechen. Ist der Anbieter nicht in der Lage, sich zu diesem Thema zu äußern, muss der Kunde davon ausgehen, dass er sich mit den Koi nicht gut genug auskennt. Im Falle von Komplikationen sollte der Fachhändler auch vor Ort helfen können.
Männchen und Weibchen kaufen
Beim Koi-Kauf sollten stets Weibchen und Männchen gemeinsam erworben werden. Die Männchen werden von den Weibchen im Frühling zum Ablaichen gebraucht, da es sonst zu Laichverhärtungen kommen kann, die wiederum Entzündungen hervorrufen.
Zu Beginn einer Koi-Zucht reicht es erst einmal aus, drei bis fünf Exemplare zu erwerben. Später können dann weitere Koi hinzukommen.
Kosten
Zu bedenken ist zudem, dass für Koi recht tief in die Tasche gegriffen werden muss, was auf ihre aufwendige Zucht und ihr hohes Lebensalter zurückgeführt wird. So kosten junge Exemplare, die man aus Japan importiert, bis zu 400 Euro.
Koi, die in Deutschland gezüchtet werden, sind jedoch preiswerter als aus Japan eingeführte Exemplare. Weitere wichtige Faktoren sind die Größe des Fisches und ob es sich bei ihm um eine rare Spezies handelt.
Transport des Koi nach Hause
Wurden die Koi eingekauft, müssen sie noch in den heimischen Gartenteich transportiert werden. Dazu verwendet man am besten eine Kiste aus Styropor, die wasserdicht ist.
Bei ihrer Größe ist natürlich auf den Umfang des Fisches zu achten. In diese Kiste bettet man die Transporttüte, in die der Koi beim Kauf gelegt wird.
Wichtig ist dabei, die Restluft aus der Tüte zu lassen. Danach wird die Tüte mit reinem Sauerstoff gefüllt. Kauft man mehrere Exemplare, können auch mehrere Tüten erforderlich sein, um Verletzungen unter den Fischen zu vermeiden.
Einsetzen des Koi in den Teich
Nach dem Kauf des Koi erfolgt dessen Einsetzen in den Gartenteich. Dieser muss jedoch zunächst gründlich kontrolliert werden.
Quarantänebecken
Vor dem Einsetzen in den Gartenteich empfiehlt es sich, die Koi erst einmal in einem Quarantänebecken zu lagern. Auf diese Weise wird das Eindringen von möglichen schädlichen Keimen in den neuen Lebensraum unterbunden. Das Transportwasser darf man jedoch nicht mit dem Wasser des Quarantänebeckens vermischen.
Einsetzen in den Gartenteich
Nach der Fertigstellung des Gartenteichs müssen die Koi noch etwas warten, bis sie in ihren neuen Lebensraum dürfen. So handelt es sich beim Gartenteich um ein künstliches Ökosystem, welches es erst einmal einzufahren gilt.
Für die biologische Filterung ist es zudem erforderlich, dass sich Bakterien im Filter des Teichs ansiedeln. Darüber hinaus ist eine Kontrolle des Wassersystems erforderlich. So sollte die Temperatur des Wassers mehr als 15 Grad Celsius betragen.
Funktioniert der Gartenteich einwandfrei, kann mit dem Einsetzen der Koi begonnen werden. Als beste Jahreszeit für die Prozedur gilt der Frühlingsmonat April.
Doch nicht nur die Fische kommen in den Gartenteich, sondern auch Fischfutter und Ausscheidungsprodukte. Aus diesem Grund muss der Halter regelmäßig die Nitrit-Werte sowie die pH-Werte überprüfen.
Weil das Wasser im Teich anders ist, als im Zuchtteich, gewöhnt man die Koi erst allmählich an die neuen Bedingungen. Zu diesem Zweck werden sie zunächst in ein Hälterungs- bzw. Quarantänebecken gelegt. Dann tauscht man das Wasser langsam aus.
Zwei bis drei Stunden später lassen sich die Koi in den Gartenteich einsetzen. Das Hälterungsbecken eignet sich auch zur Lagerung der Koi in den Wintermonaten, falls diese nicht im Gartenteich bleiben können.
Koi Ernährung und Unterschiede im Jahresverlauf
Hat man einige Koi erworben, gilt es, diese auch entsprechend mit Nahrung zu versorgen. Zu bedenken sind dabei Unterschiede im Jahresverlauf.
Allesfresser
Bei Koi-Karpfen handelt es sich um Allesfresser. So ernähren sie sich sowohl pflanzlich als auch tierisch. Vor allem Pflanzen, Würmer und Insekten stehen auf ihrem Speiseplan. Ihre Nahrung schlingen die Koi herunter.
Da die Koi jedoch nicht wissen, wann sie mit dem Fressen aufhören müssen, ist es besser, ihnen am Tag mehrere kleine Portionen zukommen zu lassen und nicht nur eine große Portion pro Tag.
Unterschiede im Jahresverlauf
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Kaltblütigkeit der Koi. Ihre Körpertemperatur fällt daher gleich hoch wie die Temperatur im Wasser aus. Durch chemische Prozesse lassen sich die Temperaturen innerhalb des Darms um 3 Grad Celsius steigern.
Trotzdem kommt es durch die äußeren Temperaturen zur Beeinflussung der Verdauung. Das heißt, dass sich der Verdauungsprozess der Koi mit den Jahreszeiten verändert.
Mit dem Fallen der Außentemperaturen läuft die Verdauung der Fische langsamer ab. Daher ist es wichtig, sich bei der Ernährung der Koi auf die jeweils herrschenden Jahresbedingungen einzustellen.
Winterruhe
Während der Winterruhe sind die Koi nur wenig aktiv, sodass sie auch nur wenig Futter oder sogar überhaupt keins benötigen. Deshalb reicht es aus, sie im Winter alle zwei bis drei Tage zu füttern. Da die Koi im Winter nicht an der Oberfläche des Gartenteichs auftauchen, kommt zu dieser Jahreszeit Sinkfutter zur Anwendung.
Frühling
Steigen jedoch die Temperaturen wieder, nimmt auch die Aktivität der Fische wieder zu. Allerdings sind die Koi durch den Winter noch geschwächt und haben eine träge Verdauung. Aus diesem Grund sollten sie in den Monaten April und Mai nur kleine Futtermengen, die sich leicht verdauen lassen, erhalten.
Sommer
Ab Temperaturen von mehr als 15 Grad Celsius bekommen die Koi wieder Ganzjahresfutter. Bis der Juli beginnt, füttert man sie zwei oder dreimal am Tag.
Im Sommer steigt die Anzahl der Fütterung auf drei- bis fünfmal täglich. Dabei benötigen die Fische in erster Linie Proteine.
Herbst
In den Herbstmonaten sinkt die Anzahl der Fütterungen wieder auf zwei- oder dreimal am Tag. Zu den Hauptbestandteilen des Futters sollten dann Vitamine und Fette gehören. Auf diese Weise baut sich der Koi sein Winterdepot auf.
Grundsätzlich nicht zu empfehlen ist Futter, welches sich nur schwer verdauen lässt. Gewöhnt man sich daran, die Koi stets zur gleichen Zeit und an der gleichen Stelle zu füttern, werden die Fische allmählich zutraulich.
Bestandteile der Koi-Ernährung
In der freien Natur fressen die Koi Pflanzen, in denen Bakterien vorkommen, die eine unterstützende Wirkung auf die Verdauung der Fische haben. Außerdem handelt es sich bei den Pflanzenbestandteilen um wichtige Ballaststoffe. Im Gartenteich nehmen die Fische auch Algen und Laubblätter, die von Bäumen herabfallen, zu sich.
Auf dem Grund des Teiches suchen sie nach Insekten, Krebstierchen und Würmern. Ebenfalls auf dem Speiseplan stehen die Larven der Mücken.
Da es in einem Gartenteich allerdings weniger zu finden gibt, als in der freien Natur, benötigen die Koi Futter von den Menschen. Dieses sollte aus speziellem Koi-Futter bestehen. Zu viel Nahrung dürfen die Koi allerdings nicht erhalten, da Futter, welches nicht gefressen wird, das Teichwasser verunreinigt.
Als wichtigste Grundlage der Koi-Ernährung gelten
- Rohfasern
- Fette und
- Proteine,
wobei auf Ausgeglichenheit zu achten ist. Die Proteine brauchen die Koi für ihren gesamten Körper, um wachsen und Muskeln aufbauen zu können. Um seinen Energiebedarf zu decken, benötigt der Koi außerdem ungesättigte und gesättigte Fettsäuren. Empfohlen wird ein Fett-Protein-Verhältnis von 3:1. Auf diese Weise lassen sich die Ausscheidungsprodukte aus dem Körper verringern, was sich wiederum positiv auf die Wasserqualität auswirkt.
Eine besonders wichtige Rolle bei der Verdauung spielen Rohfasern, da sie Anteil an der Regulation des Darms haben. Bei einem zu hohen Futteranteil durchquert die Nahrung den Darm zu schnell, was der Verdauung des Koi schadet. Im richtigen Verhältnis läuft die Verdauung jedoch auch in der passenden Geschwindigkeit ab.
Weitere wichtige Nahrungsbestandteile sind:
Um diese dem Fisch zuzuführen, ist es möglich, ihn einmal pro Woche mit geriebener Leber oder Bierhefe zu füttern. Auch Salat und Obst nehmen die Koi gerne an. So sollte der Menüplan möglichst abwechslungsreich sein.
Was ist bei der Überwinterung zu beachten?
In den Wintermonaten verbleibt der Koi im Gartenteich. In dieser Zeit läuft der Stoffwechsel des Fisches immer langsamer ab, sodass er schließlich träge wird.
Außerdem lässt er sich auf dem Teichgrund nieder. Fallen die Temperaturen sehr tief, kommt es zum Einhalten der Winterruhe und der Einstellung der Nahrungsaufnahme.
Verhindern des Zufrierens
Im Winter ist es wichtig, dass der Gartenteich nicht komplett zufriert. So erfolgen innerhalb des kleinen Gewässers auch weiterhin Stoffwechselvorgänge.
Bei einem Zufrieren des Teiches können sich Stoffwechselendprodukte in ihm anlagern. Außerdem haben Faulgase dadurch die Gelegenheit, zu entweichen.
Um die Koi nicht aus ihrer winterlichen Ruhe aufzuschrecken, empfiehlt es sich, Lärm und größere Unruhe am Gartenteich zu vermeiden, da dies zu großem Stress bei den Fischen führt.
Zum Verhindern des Zufrierens des Gartenteiches empfiehlt sich der Einsatz einer Umwälzpumpe. Von dieser wird wärmeres Wasser aus der tieferen Gartenteichregion an die Teichoberfläche befördert. Durch den Zufuhr von Sauerstoff sowie das Abführen von verbrauchtem Wasser, lässt sich der Austausch von Gas bewirken.
Wasserfilterung
Eine bedeutende Rolle beim Überwintern spielt zudem die Wasserfilterung, die das Beseitigen von Verunreinigungen bewirkt. Um den Koi mehr Sauerstoff zu verschaffen, wird empfohlen, jodloses Speisesalz in den Gartenteich zu geben.
Auf diese Weise lässt sich der osmotische Druck erhöhen, sodass die Fische mehr Sauerstoff erhalten. Darüber hinaus ist Salz auch wirksam gegen Parasitenbefall.
Junge Koi auslagern
Bei jüngeren Koi, die kleiner als 10 Zentimeter sind, ist es ratsam, diese im Winter in ein beheiztes Überwinterungsbecken umzusiedeln. So werden durch die kalten Temperaturen das Wachstum und der Stoffwechsel der jungen Fische gehemmt.