Die Wahl der richtigen Teichpflanzen - Arten, Nutzen und Pflege beliebter Pflanzen für den Teich

Ein schöner Gartenteich mit Pflanzen und Fischen ist eine besondere Zierde für jeden Garten. Es gibt eine große Anzahl an Teichpflanzen, die unterschiedliche Anforderungen mitbringen, wenn es um den Standort gibt - von der Gartenzone bis zur Tiefwasserzone. Welche Teichpflanzen sind besonders beliebt? Und haben sie möglicherweise auch einen praktischen Nutzen? Informieren Sie sich hier.

Von Claudia Rappold

Einen Gartenteich anzulegen ist für Hobbygärtner eine interessante Beschäftigung. So richtig schön wird ein Teich jedoch erst durch seine Pflanzen.

Bei der Auswahl an passenden Teichpflanzen sollten einige Faktoren berücksichtigt werden...

Die Einteilung in Pflanzenzonen

Dabei wird ein Teich normalerweise in verschiedene Pflanzzonen unterteilt.

  • So gibt es die Gartenzone, die man auch Teichrand nennt.
  • Die Feuchtzone wird durch den äußeren Bereich der Teichanlage gebildet.
  • Durch den schwankenden Wasserstand kennzeichnet sich die Sumpfzone.
  • In der Flachwasserzone wurzelt die Pflanze im Wasser; der Pflanzenkörper ragt heraus.
  • In der Tiefwasserzone wurzeln die Pflanzen tief im Wasser und leben unter oder auf der Wasseroberfläche.

Dann gibt es noch Schwimmpflanzen und Unterwasserpflanzen. Schwimmblattpflanzen beschatten den Teich und schützen ihn so im Sommer vor einer zu starken Erwärmung.

Unterwasserpflanzen sind wertvolle Sauerstoffspender. Auch ein entsprechender Filter leistet gute Dienste um das Wasser zu klären.

Unterschiedliche Bepflanzung in verschiedenen Teichzonen
Unterschiedliche Bepflanzung in verschiedenen Teichzonen

Die richtigen Gartenteichpflanzen für jede Pflanzenzone

Die Auswahl einer Gartenteichpflanze sollte man jedoch vor allen Dingen in Abhängigkeit von der jeweiligen Pflanzenzone treffen. So weist zum Beispiel der Randbereich eine maximale Tiefe von 30 Zentimeter auf, sodass er sich schnell erwärmt. Geeignete Pflanzen für die Randzone sind etwa

  • Sumpfdotterblumen
  • Pfennigkraut
  • Rosenprimeln
  • Gauklerblume und
  • Sumpf-Calla.

In der Flachwasserzone fühlen sich

  • Pfeilkraut
  • Kalmus
  • Wasserfeder
  • Nadelsimse
  • Wasserhyazinthe und
  • Hechtkraut

wohl. Zu den passenden Pflanzen für die Tiefwasserzone zählen

  • Seerose
  • Wasserschlauch
  • Gelbe Teichrose
  • Hornblatt und
  • Wasserpest.
Mit der richtigen Bepflanzung wird jeder Teich zum Hingucker des Gartens
Mit der richtigen Bepflanzung wird jeder Teich zum Hingucker des Gartens

Blütenfolge und Anordnung

Ein weiterer Punkt, der beim Einpflanzen eine Rolle spielt, ist die Blütenfolge. Möchte man möglichst das ganze Jahr über Freude am blühenden Gartenteich haben, so pflanzt man bestenfalls zunächst in der Teichmitte und arbeitet sich dann Schritt für Schritt zum Rand vor, statt stets nur die Pflanzen, welche gerade blühen, zu kaufen.

Was die Anordnung angeht, sollten hohe Pflanzen den Hintergrund bilden; man kann sie auch einzeln als Hingucker einpflanzen. Mittelhohe Pflanzen folgen in der Mitte und niedrige Pflänzchen - darunter die beliebten Seerosen - bilden den Vordergrund. Von den Gewächsen, die flächig wachsen, sollte man kleine Grüppchen pflanzen.

Tipps zum Boden und zum Einpflanzen

Natürlich brauchen auch die Wasserpflanzen einen nährstoffreichen Boden. Hierfür gibt es beispielsweise spezielle Teicherde. Allerdings ist unter Wasser eine Ausschwemmung wahrscheinlich, was zu einem erhöhten Algenrisiko sowie zu einer Unterversorgung der Wurzeln mit Nährstoffen führt.

Experten zufolge sollte das Substrat im Gartenteich aus bindigem Boden bestehen. Idealerweise wird es mit einer Schicht aus Lehm abgedeckt.

Was das Einpflanzen geht, kann man sich für das direkte Einsetzen in das Substrat entscheiden, was bei einer Teichfläche zwischen 15 und 20 Quadratmetern zu empfehlen ist. Hier bekommen die Pflanzen eine bessere Ausbreitungs- und Entwicklungsmöglichkeit.

Körbe und Taschen wiederum haben den Vorteil, dass die Pflanzen an dem vorgesehenen Platz bleiben. Besonders bei starkwüchsigen Arten sind diese zudem zu empfehlen, da sie somit die Nachbarspflanzen nicht verdrängen können.

Handelt es sich um einen größeren Teich, können solche Pflanzen - dazu zählen mitunter Rohrkolben und Schilf - auch in einen Kübel, den man anschließend in den Teichbereich stellt, gepflanzt werden. In kleinen Gewässern sollte generell auf starkwüchsige Pflanzen verzichtet werden.

In grossen Teichen können auch starkwüchsige Pflanzen wie Schilf eingesetzt werden
In grossen Teichen können auch starkwüchsige Pflanzen wie Schilf eingesetzt werden

Die beliebtesten Pflanzen für einen Gartenteich

Einige Exemplare unter den Teichpflanzen sind besonders beliebt.

Seerose

Die Nummer 1 auf der Beliebtheitsskala bei Gartenteichpflanzen ist die Seerose, die man auch als Teichrose bezeichnet. Es gibt sie in zahlreichen unterschiedlichen Arten und Farben.

Zu den besonderen Eigenschaften der Pflanze zählen ihre wohlgeformten Schwimmblätter sowie ihre prachtvollen Blüten. Am besten entwickeln sich die Schwimmblätter in großen Gartenteichen.

Die Seerose, die man zur Gattung der Schwimmblattpflanzen zählt, gilt als älteste uns bekannte Wasserzierpflanze. So verehrten die alten Ägypter schon vor etwa sechstausend Jahren die Blaue Seerose als Lotusblüte. Seerosen sind im Handel in verschiedenen Größen erhältlich, sodass sie sich sowohl für kleine als auch für große Gartenteiche eignen.

Unterschiedliche Arten

Wer Seerosen in seinem Gartenteich anpflanzen möchte, sollte beachten, dass sie über verschiedene Arten verfügen, deren Wuchsverhalten recht unterschiedlich ausfällt:

  • So schlagen größere Sorten wie Darwin oder Gladstoniana bevorzugt in einer Wassertiefe von einem Meter Wurzeln. Ausgewachsen können sie mehr als zwei Quadratmeter der Wasserfläche bedecken.

  • Dagegen benötigen kleinere Seerosen-Arten wie Perry's Baby Red oder Froebelli nur 30 Zentimeter Wassertiefe. Außerdem werden von ihnen lediglich 0,5 Quadratmeter des Teichs eingenommen.

  • Mini-Arten wie Pygmaea Rubra und Pygmaea Helvola lassen sich sogar in einem Mini-Gartenteich unterbringen.

Die Victoria Amazonica ist eine Riesenseerose
Die Victoria Amazonica ist eine Riesenseerose

Was es vorab zu beachten gilt

Als beste Pflanzzeit für die Seerose gelten die Monate Mai, Juni und Juli. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und September. Wichtig ist jedoch, im Vorfeld abzuklären, welche Seerosenart den Teich bevölkern soll.

Wassertiefe

Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Wassertiefe des Gartenteichs. Beträgt diese bis zu 80 Zentimeter, können spezielle Seerosenkörbe, bei denen es sich um Gitterkörbe handelt und die ein Fassungsvermögen zwischen 5 und 20 Liter aufweisen, angepflanzt werden. Ist der Gartenteich jedoch tiefer als 80 Zentimeter, verwendet man Körbe mit einem Fassungsvermögen zwischen 20 und 30 Litern.

Seerosenwachstum

Zu beachten ist zudem das Seerosenwachstum. So wird empfohlen, einen Gartenteich mit einer Maximaltiefe von 80 Zentimetern nur mit Seerosen zu bestücken, die langsam wachsen. Dagegen eignen sich schnell wachsende Seerosen besser für größere Gartenteiche.

Anpflanzen der Seerosen

Um die Seerosen anzupflanzen, werden diese in einen Gitterkorb gelegt, den man zuvor mit drei Lagen Zeitungspapier ausfüllt. Das Papier kann dabei ruhig über den Korbrand ragen, da dies beim Einsetzen der Pflanzen hilft. Außerdem verhindert das Papier das direkte Ausspülen des Substrats.

Nach dem Einfüllen des Papiers trägt man 2 bis 3 Zentimeter Sand auf den Korbboden auf, über den dann wiederum lehmhaltige Erde oder spezielle Teichpflanzenerde kommt. Wurden die Körbe entsprechend präpariert, pflanzt man je eine Seerose pro Korb an. Dabei ist es wichtig, die Pflanze so tief einzusetzen, dass es zum Abschluss des Ballens mit dem Korb in die obere Richtung kommt.

Ist zu wenig Erde vorhanden, kann diese noch aufgefüllt werden. Bei einem Überschuss an Erde lässt sich diese wieder entfernen. Das überschüssige Zeitungspapier über dem Korbrand faltet man zusammen und beschwert es mit Steinen.

In der Anfangszeit des Anpflanzens müssen die Seerosen am flachen Wasser am Uferrand des Gartenteichs zunächst stehenbleiben, um sich an das Wasser gewöhnen zu können.

Als positives Zeichen gilt die Ausprägung der ersten Blätter, was auf den Tiefgang hinweist. Nun können die Seerosen den Platz einnehmen, den man für sie vorgesehen hat. Dabei sollten die neuen Blätter nach oben ragen.

Seerosen pflegen

Wurden die Seerosen richtig angepflanzt, machen sie in der Folgezeit nur wenig Arbeit. Um ihnen Nachschub an Nährstoffen zukommen zu lassen, ist eine Versorgung mit Langzeitdünger, die im Frühling erfolgt, ausreichend. Zu diesem Zweck sollten Düngekegel benutzt werden, die man unmittelbar in den Wurzelballen der Seerose drückt. Vergilbte Blätter gilt es regelmäßig zu entfernen.

Da die Seerosen winterhart sind, ist es kein Problem, sie das ganze Jahr über im Gartenteich zu lassen, sofern die Wurzeln der Pflanze nicht mehrere Wochen im Eis einfrieren, was jedoch hierzulande nur selten vorkommt. Lagert man kleine Seerosen in einem Mini-Teich, ist es dagegen besser, diese während der Winterzeit in einem großen Eimer innerhalb eines frostfreien aber kühlen Raums unterzubringen.

Wasser-Hahnenfuß

Nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei den Fischen sehr beliebt, ist der Wasser-Hahnenfuß. So verwenden die Wasserbewohner die blütenreiche Unterwasserpflanze bevorzugt als Platz zum Laichen.

Das liegt daran, dass die Fische ihre Brut dort ausgezeichnet verstecken können. Der Wasser-Hahnenfuß ist aber auch wichtig für die Sauerstoffproduktion im Gartenteich.

Sumpf-Schwertlilie

Eine weitere beliebte Pflanze für Gartenteiche ist die Sumpf-Schwertlilie, die zu den Verwandten der blauen Schwertlilie zählt. Die Sumpf-Schwertlilie fühlt sich vor allem in den sumpfartigen Randzonen eines Gartenteichs wohl. Charakteristisch für die Wasserpflanze, die bis zu einen Meter hoch werden kann, sind die weißen oder gelben Blüten.

Als passender Standort gilt ein Platz im Uferbereich des Teiches, der sonnig ist oder halb im Schatten liegt. Da die Sumpf-Schwertlilie ausladende Wurzelstöcke fabriziert, ist es ratsam, auf genügend Pflanzabstand zu achten.

Die Wasserlilie als beliebte Teichpflanze
Die Wasserlilie als beliebte Teichpflanze

Nicht nur dekorativ - einige Pflanzen haben auch einen ganz bestimmten Nutzen im Gartenteich...

Klares Teichwasser - die passenden Pflanzen gegen Algen

Wenn man schon einen Teich hat, möchte man auch seine Freude daran haben, und zwar ungetrübt. Deshalb ist klares Wasser so erstrebenswert; man kann die Fische und die Pflanzen besser genießen.

Ursachen für trübes Teichwasser

Trübes Wasser wird vor allen Dingen durch Algen und durch Schlamm verursacht. Deshalb ist es wichtig, einer Algenbildung vorzubeugen und den Schlamm regelmäßig abzusaugen.

Auch eine regelmäßige Kontrolle des Teichwassers ist notwendig. Bilden sich Algen, ist dies ein Zeichen von einem Nährstoffüberhang und die Wasserqualität kann kippen.

Die absterbenden Algen verbrauchen Sauerstoff bei ihrem Zersetzungsprozess, dieser fehlt dann den Pflanzen und den Fischen sowie anderen Tieren.

Deshalb muss man rechtzeitig gegen die Algen vorgehen, sie abschöpfen oder auch entsprechende Mittel einsetzen. Pflanzenreste, Fischkot und auch Fischfutter bieten den Algen Nährstoffe.

Klares Wasser durch Bepflanzung

Aber auch die Bepflanzung spielt eine entscheidende Rolle. Die richtigen Pflanzen verhindern ein Algenwachstum und beeinflussen die Wasserqualität.

Sie verbrauchen die Nährstoffe und so können die Algen nicht überleben. Oft ist im Frühjahr der Teich trüb; mit dem Einsetzen des Pflanzenwachstums klärt das Wasser wieder auf.

Besonders geeignete Pflanzen

Für ein ausgeglichenes biologisches Gleichgewicht sollte etwa ein Drittel der Wasseroberfläche bepflanzt sein. Es gibt einige Pflanzen, die das Wasser besonders gut reinigen, wie zum Beispiel

  • die Krebsschere
  • Wasseraloe
  • der Sumpf-Wasserstern
  • das Brasilianische Tausendblatt
  • das Hornblatt
  • das Nadelkraut oder
  • das Krause Laichkraut.

Man sollte sich im Fachhandel ausführlich beraten lassen, welche Pflanzen man am besten zur Wasserreinigung einsetzt und wie man sie kombinieren kann. Gerade eine Pflanzenvielfalt sorgt für optimale Bedingungen.