Die Pergola - Funktion, Gestaltung und Arten
Mit einer Pergola lässt sich der heimische Garten auf eine sinnvolle Weise so umgestalten, dass daraus ein lauschiges Fleckchen für ruhige und mußevolle Stunden wird. Es handelt sich um eine Art Anbau aus Säulen oder Pfeilern. Der Aufenthalt ist windgeschützt, weitgehend trocken und im wahrsten Sinne des Wortes natürlich, also inmitten der Natur von Blumen und Ranken. Lesen Sie über die Funktion, Gestaltung und Arten einer Pergola.
Der Begriff "Pergola" wird vom lateinischen Wort "Pergula" abgeleitet und heißt "Vorbau" oder "Anbau". Mit der Pergola wird ein zusätzlicher, also neuer Raum zum Aufhalten geschaffen.
Im heimischen Garten kann dies eine Erweiterung der Terrasse, die als solche nicht überdacht ist, sein. Die Terrassenfläche wird entweder durch den aufgespannten Sonnenschirm oder durch eine ausgefahrene Markise vor der Sonne geschützt.
Merkmale und Arten
Die klassische Pergola wird immer an ein schon vorhandenes Gebäude angebaut. Im Gegensatz zur Gartenlaube steht sie nicht frei. Sie wird der bestehenden Architektur angepasst und wirkt bestenfalls wie an das Gebäude angelehnt.
Heutzutage wird eine Pergola vielfach auch in direkter Nähe zum Wohngebäude errichtet. Mit diesem ist sie zwar nicht unmittelbar durch ihre Konstruktion verbunden - sie wirkt optisch jedoch wie angelehnt. Das freistehende Haus bietet vom Wohnzimmer den Austritt auf die Terrasse. Dort wo die endet, ist Platz für die Pergola.
Die Terrasse selbst wird nur teilweise von der Markise bedeckt. Mit der Pergola lässt sich der Aufenthalt im Freien nochmals deutlich erweitern und vor allem abwechslungsreich gestalten. Bis ins Hausinnere sind es nur wenige Schritte.
Ein weiteres Merkmal für die Pergola ist ihr fehlendes Dach. Eine Gartenlaube ist überdacht, während die Pergola nach oben hin halb bis dreiviertel offen ist.
Um die Pergola herum, also an ihrer gesamten Trägerkonstruktion, ranken sich und wachsen
- Wildreben oder
- andere artenreiche Pflanzengattungen wie die Prachtwinde.
Der Aufenthalt in der Pergola ist wie ein Urlaubsaufenthalt im eigenen Garten.
Lamellen- und Kassettenpergola
Abhängig von der Anordnung und Platzierung der Pergola wird in die beiden Arten Lamellen- und Kassettenpergola unterschieden. Sie werden vorwiegend im öffentlichen Bereich und an größeren Gebäuden errichtet.
Die lauschige Pergola im Garten ist vielfach nur wenige Quadratmeter groß. Abgedeckt wird sie nach oben wahlweise mit Holz, mit glasfaserverstärktem Kunststoff oder mit Metall.
Das Pfostenmaterial als Trägerkonstruktion ist aus Holz oder Metall. Die gesamte Statik der Pergola sowie die Fixierung des Fußes sind besonders wichtig, weil sie in ihrer Gesamtheit recht windempfindlich ist.
Tipps zum Bau
Für eine ideenreiche Pergola sind die Größe sowie Art und Nutzung des Gartens mitentscheidend. Bei den Ausgaben handelt es sich um einmalige Kosten.
Die Pergola selbst sollte, abhängig vom Material ihrer Trägerkonstruktion, regelmäßig gepflegt werden. Das kostet Manpower, jedoch kein Geld. Auch der gewünschte Rankenwuchs seitlich und auf dem halboffenen Dach ist eine überschaubare Ausgabe.
Eine Pergola zu bauen ist nicht ganz einfach. Auch der geübte Heimwerker muss sich gut vorbereiten und seine ganze Erfahrung aufwenden.
Wer sich nicht ganz sicher ist, der sollte neben den Material- auch die Handwerkskosten als Einmalausgabe investieren. Denn die Pergola gehört ab jetzt zum Haus und sollte gemeinsam mit ihm alt werden können.
Der Gartenliebhaber kann sich beim Bau der Pergola ganz von seiner Innovation und dem gesamten Ambiente stimulieren lassen. Für eine gemütliche Sitzecke für bis zu einem halben Dutzend Personen wird nur eine kleine Gartenfläche benötigt.
Holzrückwände schützen vor Wind, und die Pergola selbst steht stabil auf vier Holzstützen. Eingerahmt wird diese Fläche von Zierpflanzen sowie Sträuchern. Der Fußboden wird plattiert, und eine gekonnte Beleuchtung sorgt für stimmungsvolle Stunden in der Abenddämmerung.
Zu dem benötigten Material zählen neben Werkzeug sowie den Schrauben, Winkeln und Co. Pfosten, Traghölzer, Querbalken sowie Sparren. Das Holz sollte bereits gesägt sowie imprägniert sein. Zu den geeigneten Holzarten zählen
- die Douglasie
- die Lärche
- die Fichte sowie
- die Robinie.
Die Pergola sollte so hoch sein, dass man sich darunter noch bequem bewegen kann - eine Höhe von 2,20 m ist empfehlenswert. Dabei werden zunächst die Pfosten montiert: diese setzt man in so genannte Pfostenschuhe in Beton, in eine Höhe von etwa 10 bis 15 cm über dem Bodenniveau.
Nun können die Querbalken mithilfe von Winkeln auf den Pfosten angebracht werden. Alternativ befestigt man sie mit Schlossschrauben an der Pfostenseite.
Nun senkt man die Sparren in die Querbalken ein und verschraubt sie von unten. Mehr Stabilität erhält man durch das Anbringen von Querstreben. Und natürlich muss die Pergola nach oben hin nicht offen bleiben - eine Bedachung kann ebenfalls in Erwägung gezogen werden.
Grünfläche
Zu jeder Pergola gehört eine ausreichende Gartenfläche. Sie muss nicht übermäßig groß sein, sondern zusammen mit der Pergola eine optische Einheit bilden. Ist der Garten überschaubar, fügt sich eine kleine Pergola für bis zu vier oder sechs Personen perfekt in das Gesamtbild ein.
In einem Garten ohne Bäume, aber mit Sträuchern und Zierblumen, wird schon mit der Wahl von Holz als Trägerkonstruktion direkt Einfluss darauf genommen, wie sich die Pergola dem Garten hinterm Haus anpasst.
Gestaltung und Nutzung der Pergola
Eine Pergola wirkt dann besonders mediterran, wenn sie beispielsweise mit Weintrauben bedeckt ist. Diese Art hat ihren Ursprung in Italien - sie ist dort in Häusern und Gehöften in den bekannten Weinanbaugebieten häufig zu finden.
Ergänzend dazu zieren Kletterpflanzen die Ständer- und Dachkonstruktion. Rote sowie grüne Trauben sorgen für eine Farbenvielfalt und können zusätzlich noch verzehrt werden.
Die Form der Pergola lässt sich nach eigenen Wünschen gestalten. Sie kann vier-, fünf- oder sechseckig sein; sie kann aber auch eine Trapezform haben. Schon mit einer ganz einfachen Anordnung der Trägerkonstruktion lässt sich eine Pergola interessant gestalten.
Der Gartenliebhaber muss dabei auf eine ausreichende Höhe achten. Die so genannte lichte Höhe, also der Abstand vom Erdboden bis zur Dachkonstruktion ohne Unterbrechung, sollte mindestens die normale Zimmerhöhe haben. Auch beim Stehen darf kein Körperkontakt zu den Ranken und Pflanzen auf dem Dachgerüst der Pergola entstehen.
Mit dem Konstrukt einer Pergola lässt sich buchstäblich viel anfangen. Sie kann sowohl an das Wohnhaus als auch an eine schon vorhandene Gartenlaube angebaut werden. Je enger und dichter die Seitenkonstruktion ist, umso intimer, abgeschlossener und gemütlicher wirkt die Pergola auf ihre Benutzer. Ein hochgezogenes Geländer bietet Sichtschutz und verkürzt den freien Abstand hin zum Dach.