Fachgebiete der Botanik und Wissenswertes zum Botanikstudium
Als Botanik bezeichnet man Pflanzenkunde; sie umfasst den Anbau von Pflanzen sowie deren Pflege. Die Botanik wird in mehrere Fachgebiete unterteilt. Sie ist ein Teilgebiet der Biologie, daher erfolgt ein Botanikstudium zumeist im Rahmen eines Biologiestudiums. Informieren Sie sich über Fachgebiete der Botanik und lesen Sie alles Wissenswerte zum Botanikstudium
Die Fachgebiete der Botanik
Die Botanik beschäftigt sich mit
- Wachstum
- Aufbau
- Stoffwechsel und
- Lebenszyklus
von Pflanzen. Im weiteren Sinne zählen auch die Ökologie, die Inhaltsstoffe sowie der wirtschaftliche Nutzen von Pflanzen zur Botanik. Neben Gefäßpflanzen, Moosen und Algen werden auch heute noch Flechten und Pilze zur Pflanzenkunde gerechnet, auch wenn diese nicht mit den Pflanzen verwandt sind.
Unterteilt wird die Botanik in fünf unterschiedliche Fachgebiete. Dies sind:
Pflanzenmorphologie
Die Pflanzenmorphologie beschäftigt sich mit Form und Struktur der Pflanzen. Sie umfasst vier Teilgebiete. Dazu gehören
- die Anatomie (innerer Aufbau von Pflanzen)
- die Morphologie (äußerer Aufbau von Pflanzen)
- die Cytologie (Feinbau der Zelle) sowie
- die Histologie (Gewebelehre).
Pflanzenphysiologie
Als Pflanzenphysiologie oder Wissenschaft von den Lebensvorgängen der Pflanze bezeichnet man ein Fachgebiet der Botanik, das die allgemeinen Funktionsabläufe von Pflanzen erforscht. Wichtigster Schwerpunkt ist die Photosynthese.
Auch die Pflanzenphysiologie wird in unterschiedliche Gebiete eingeteilt. Dazu gehören
- die Reiz- und Bewegungsphysiologie
- die Stoffwechselphysiologie und
- die Entwicklungsphysiologie.
Pflanzensystematik
Bei der Pflanzensystematik handelt es sich um die Ordnung und Beschreibung der Pflanzenwelt. Man unterscheidet zwischen den Teilgebieten Paläobotanik (Wissenschaft von den fossilen Pflanzen) und Taxonomie.
Geobotanik
Die Geobotanik beschäftigt sich mit der Erforschung von Pflanzen, die Konkurrenzbedingungen ausgesetzt sind. Auch die Abhängigkeit der Pflanzen von ihrem Standort wird untersucht.
Man unterteilt die Geobotanik in die vier Subgebiete
- Vegetationskunde, die auch als Phytocoenologie oder Pflanzensoziologie bezeichnet wird
- historisch-genetische Geobotanik, die die Verbreitung von Pflanzen in der Vergangenheit erforscht
- Chorologie oder Arealkunde, die sich mit der Verbreitung der Pflanzensippen befasst, und
- Pflanzenökologie, die die Beziehungen von Pflanzen zu deren Umwelt untersucht.
Ökophysiologie der Pflanzen
Die Ökophysiologie der Pflanzen ist ein Teilgebiet der Botanik, das sich mit der Entwicklungsgeschichte der Pflanzen befasst. Dabei werden die im Laufe der Zeit erworbenen Anpassungen der Pflanzen an deren jeweilige Lebensraumbedingungen untersucht.
Darüber hinaus gibt es auch verschiedene Forschungsrichtungen der Biologie und anderer Wissenschaften, die sich mit botanischen Fragestellungen beschäftigen. Dazu gehören u.a.
- die Archäobotanik
- die Biochemie
- die Biophysik
- die Forstbotanik
- die Ethnobotanik
- die Heilpflanzenkunde
- die Mikrobiologie
- die Pflanzenzüchtung
- die Phytopathologie sowie
- die Genetik und die Gentechnologie.
Behandelte Themen im Detail
Schaut man sich eine Pflanze detaillierter an, so werden im Rahmen der Botanik folgende Bereiche abgedeckt:
- Im Bereich der Wurzel: Aufbau und Leitbündel
- Im Bereich des Stengels: Aufbau und Dickenwachstum
- Im Bereich des Blatts: Aufbau, Verdunstung, Steuerung
- Die Entwicklung von Wurzel und Spross
- Das Realisieren von genetischen Informationen
- Die Embryoentwicklung
- Die Samenbildung und -keimung
- Die hormonelle Steuerung
- Der Einfluss von Licht
- Die Reizbarkeit bei Pflanzen
- Die Fortpflanzung
Wissenswertes zum Botanikstudium
Botanik als einzelner Studienlehrgang wird in Deutschland nur selten von Universitäten angeboten. Um sich mit Botanik befassen zu können, ist deshalb in der Regel ein Biologiestudium nötig. Da Biologie jedoch zu den beliebtesten naturwissenschaftlichen Fächern zählt, wurden von den Universitäten Zulassungsbeschränkungen erlassen.
Zu den Voraussetzungen, um Biologie und damit auch Botanik studieren zu können, gehört ein Abitur. Sehr günstig ist zudem, wenn man bis zum Abitur in möglichst vielen naturwissenschaftlichen Fächern unterrichtet wurde.
Die Bereiche der Biologie
Bei Biologie handelt es sich um einen naturwissenschaftlichen Studiengang, in dessen Mittelpunkt die Natur steht. Man unterteilt Biologie in vier Bereiche. Dies sind
- Botanik, die sich mit der Pflanzenwelt befasst
- Zoologie, die sich mit der Tierwelt beschäftigt, sowie
- Anthropologie und
- Mikrobiologie.
Darüber hinaus gibt es weitere Teilbereiche wie Physiologie und Molekularbiologie. Ebenfalls von Bedeutung für die Biologie sind Physik und Chemie, denn sie bilden die Grundlagen für biologisches Vorgehen, weswegen sie fester Bestandteil des Lehrplans sind.
Formen und Bestandteile des Studiums
Sofern man über den geeigneten Schulabschluss verfügt, lässt sich ein Biologiestudium an zahlreichen verschiedenen Fachhochschulen und Universitäten in Deutschland aufnehmen. Die meisten Universitäten bieten Biologie als Bachelorstudium an, das zumeist sechs Semester in Anspruch nimmt.
Anschließend ist es möglich ein tiefergehendes Masterstudium, das meist vier Semester umfasst, aufzunehmen. Diplomstudiengänge, die zehn Semester dauern, werden dagegen nur noch selten angeboten.
Während des Studiums erfolgen zahlreiche Seminare und Vorlesungen zu den verschiedenen Gebieten der Biologie, zu denen auch Botanik gehört. Darüber hinaus werden Praktika absolviert und Exkursionen unternommen. Wer sich näher mit Botanik befassen möchte, erhält ein umfangreiches Botanikstudium, zu dem allgemeine und spezielle Botanik sowie Pflanzenphysiologie gehören.
Botanik als Masterstudiengang
Im Masterstudiengang vertieft man die Bereiche der Biologie und somit auch der Botanik. Bestandteile sind mitunter
- die strukturelle Botanik
- die Biochemie
- die Molekularbiologie
- die Evolutionstheorie
- die Pflanzenbiodiversität
- die Pflanzenzellbiologie
- die Geobotanik sowie
- Nutzpflanzenwissenschaften.
Qualifiziert für ein Masterstudium im Bereich der Botanik ist derjenige, der einen Hochschulabschluss (Mindestens Bachelor) in Biologie, Botanik oder einer anderen Naturwissenschaft mit einer Mindeststudiumzeit von sechs Semestern vorweisen kann. Es gibt Masterstudiengänge, bei denen diese vorgeschriebene Regelstudienzeit sieben Semester beträgt; hierbei bieten die Universitäten in den meisten Fällen ein zusätzliches Semster vor Antritt des Masterstudiums an, in dem das Thema Botanik weiterführend gelehrt wird.
Masterstudiengänge werden in den Städten
- Bonn
- Halle
- Hamburg
- Hannover und
- Rostock
angeboten.
Typische Berufsfelder
Zahlreiche studierte Biologen begeben sich nach ihrem Studium an Universitäten oder private Forschungsstellen. Alternativ kommen auch Berufe in der Industrie infrage.
Als typische Berufsfelder für Biologen gelten unter anderem
- die Landwirtschaft
- die Lebensmittelindustrie
- die Umweltbiologie
- das Wasserwesen
- die Biotechnologie und
- der Umweltschutz.
Empfohlen wird der Erwerb von Zusatzqualifikationen, um die Chancen für den Berufseinstieg zu erhöhen.
Absolventen des Masterstudiums erhalten zudem die Möglichkeit, in den Bereichen
- Produktion und Vertrieb
- Marketing
- Qualitätskontrolle
- Technologiemanagement
- Patentwesen oder
- Wissenschaftsjournalismus
zu arbeiten. Als wichtigster Berufszweig der Botanik zählt die Forschung in den Bereichen
- Pharmazie
- Medizin
- Pflanzenzüchtung
- Agrar- und Umweltwissenschaften oder
- Botanische Gärten.
Mehr zum Thema im Internet
-
Blumen und Garten Pflanzenherkunft und Pflanzengeschichte, Fotos, Bilder und Gedichte sowie weiterführende Stichworte zu einzelnen Blumen werden recherchiert und gesammelt.
-
Pflanzenliebe - Die Grüne Bildergalerie Pflanzen außen & innen, Wild- und Heilkräuter, Moose & Flechten im Wald & auf der Wiese, Zier- und Nutzpflanzen im Garten & auf dem Feld, in Zimmerkultur, Tropisches im Botanischen Garten, Buchtipps
Passend zum Thema
- Botanische Gärten - Merkmale, Funktionen und lohnende Ausflugsziele in Deutschland
- Gartenpflanzen - Beliebte Arten sowie Tipps zur Pflege und Überwinterung
- Zierpflanzen - Beliebte Arten, Merkmale sowie Tipps zur Pflege
- Zimmerpflanzen - Beliebte Arten, passender Standort und Tipps zur Pflege
- Kletterpflanzen - Arten, Nutzung und Tipps zum Standort sowie zur Pflege
- Rund um die Gartenarbeit - Bestandteile, Hilfsmittel und Tipps für gesundes Arbeiten
- Garten
- Die richtige Bepflanzung für Balkon und Terrasse - Pflanzen- und Pflegetipps für jede Jahreszeit
- Die Akelei in der Natur und Heilkunde
- Augentrost in der Natur und Heilkunde als Heilpflanze für Augenprobleme
- Basilikum in der Natur, Heilkunde, Küche und Kosmetik
- Bitterklee in der Natur, Heilkunde, Küche und Kosmetik
- Die Brennnessel in der Natur, Heilkunde, Küche und Kosmetik
- Dill in der Natur, Heilkunde und Küche als Gewürz
- Fenchel in der Natur, Heilkunde und Küche
- Gartenbewässerung - Hinweise und Tipps zu unterschiedlichen Bewässerungsmethoden
- Der Vorgarten - Tipps zur Gestaltung mit Pflanz-Ideen und Hinweise zur Pflege
- Sellerie in der Natur, Heilkunde und Küche
- Schnittlauch in der Natur, Heilkunde und Küche
- Rotklee - Wirkung und Anwendungsgebiete
- Rosengärten - Merkmale und lohnenswerte Rosarien in Deutschland
- Unterschiedliche Gartengeräte im Überblick - Anwendungsmöglichkeiten, Verwendung und Pflege
- Naturschutzgebiete - Merkmale und lohnenswerte Ausflugsziele
- Naturheilmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
- Kamille in der Natur und Heilkunde
- Hibiskus in der Natur und Heilkunde
- Heidelbeeren (Blaubeeren) - Nährwerte, Kalorien und gesundheitliche Vorzüge
- Hagebutte in der Natur, Heilkunde und Küche
- Waldmeister in der Natur, Heilkunde und Küche als Gewürz
- Allgemeine Botanik, Utb, 2004, ISBN 3825224872
- Strasburger - Lehrbuch der Botanik, Spektrum Akademischer Verlag, 2008, ISBN 3827414555
- Systematische Botanik, Utb, 2005, ISBN 3825226735
- Wörterbuch der Botanik, Nikol Verlags-GmbH, 2008, ISBN 3937872949
Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.
-
Wie die Pflanzen zu ihren Namen kamen: Eine Kulturgeschichte der Botanik, Berlin Verlag, 2008, ISBN 3827005280
-
Botanik, Spektrum Akademischer Verlag, 2009, ISBN 3827423570
-
Allgemeine und molekulare Botanik, Thieme, Stuttgart, 2008, ISBN 3131476613
-
Kleines Repetitorium der Botanik, Nikol Verlag, 2006, ISBN 3937872248
-
Grundlagen der Botanik, Nikol Verlag, 2007, ISBN 3937872612
-
Botanik in Frage und Antwort: Über 1300 Fragen und Antworten, Schaper, 2001, ISBN 3794401956
-
Botanik: Studium Biologie, Pearson Studium, 2007, ISBN 3827372313
-
Grundriss der Allgemeinen Botanik, Schweizerbart'Sche Verlagsbuchhandlung, 2006, ISBN 3510652185
-
Botanik: Funfte Auflage, Wiley-VCH, 2005, ISBN 3527311793
-
Allgemeine Botanik, Thieme, Stuttgart, 2001, ISBN 3133833111