Regentonne Marke Eigenbau und Hinweise und Tipps zum Bau einer Regenwassersammelanlage

Regentonnen fangen kostbares Wasser auf, das problemlos zum Bewässern von Garten und Balkon genutzt werden kann. Allein aus diesem Grund lohnt sich die Anschaffung. Regentonnen lassen sich aber auch selbst bauen, und auch die Regenwassersammelanlage Marke Eigenbau ist mit Beachtung einiger Tipps umsetzbar. Lesen Sie, wie Sie mit ein wenig handwerklichem Geschick selbst eine Regentonne bzw. eine Regenwassersammelanlage bauen können.

Von Kai Zielke

Im Handel sind wasserdichte Fässer und Tonnen aus Kunststoff oder Holz erhältlich. Alternativ zu Fertiggefäßen aus dem Handel kommen aber zum Beispiel auch alte Weinfässer als Regentonne in Frage. Diese können mit etwas handwerklichem Geschick und den nötigen Materialien in Eigenarbeit umfunktioniert werden.

Alte Weinfässer umbauen

Ein altes, nicht mehr genutztes Weinfass eignet sich am besten für den Bau einer Regentonne. Schon rein optisch macht es einiges her und kann das Gartenbild deutlich aufpeppen. Beim Umbau in eine Regentonne sollte man einige Punkte beachten.

Dichte überprüfen

Ein Weinfass besteht aus solidem, witterungsbeständigem Holz und ist in der Regel auch nach vielen Jahren noch wasserdicht. Dennoch sollte zunächst geprüft werden, ob die einzelnen Holzdauben wirklich kein Wasser durchlassen. Diese klaffen bei alten trockenen Fässern zwar oft sichtlich auseinander, quellen aber wieder auf, wenn Wasser eingefüllt wird.

Wird dennoch irgendwo eine undichte Stelle entdeckt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese abzudichten. Wirksam ist unter anderem die Abdichtung der Stelle mit Hanf und die anschließende Beschichtung mit wasserdichtem Bitumen oder Teer. Dieser sollte immer von innen aufgetragen werden.

Loch bohren

Ist das Fass auf Dichtigkeit geprüft, kann an der Seite in Loch gebohrt werden, durch das das Wasser anschließend austreten kann. Soll keine Pumpe zum Einsatz kommen, muss das Loch sich im unteren Bereich der Regentonne befinden.

Andernfalls kann es auch weiter oben gebohrt werden. Das Loch sollte der Größe des Abflussrohres oder Wasserschlauches entsprechen.

Deckel

Der abnehmbare Deckel des Weinfasses kann auch weiterhin als Deckel dienen. Auch hier muss ein Loch hineingebohrt werden, in das das Regenrohr eingeführt werden kann. Ein abnehmbarer Deckel hat zudem den Vorteil, dass das Fass von innen gesäubert und repariert werden kann.

Eine Regentonne aus Holz selber zimmern

Wer kein Weinfass zur Verfügung hat, kann sich aus Holzlatten und Teichfolie eine Regentonne zimmern. Die Holzlatten müssen dazu vertikal eng aneinander gefügt werden.

Damit die einzelnen Latten nicht nach innen fallen, müssen sie oben und unten aneinandergeschraubt werden. Für zusätzliche Stabilität können anschließend noch Matallringe angebracht werden, die die ganze Tonne umschließen und mit jedem zweiten Brett verschraubt werden.

Eine Vliesschicht im Tonneninneren schützt später die Teichfolie. Auch der Boden der Tonne sollte mit Vlies beschichtet werden. Anschließend kann die Folie eingelegt und am oberen Außenrand mit einem Metallring, speziellem Klebemittel oder auf eine anderweitig folienschonende Weise an der Tonne befestigt werden.

Die Regentonne kann man auch aus Holz selbst zimmern
Die Regentonne kann man auch aus Holz selbst zimmern

Besonders bei einem größeren Garten bietet sich eine Regenwassersammelanlage aus mehreren Gefäßen an - auch diese lässt sich, wenn auch mit etwas mehr Aufwand verbunden, selbst bauen.

Der Bau einer Regenwassersammelanlage

Wer mit einer Regentonne nicht weit kommt, weil die zu bewässernde Fläche deutlich größer ausfällt als in einem Durchschnittsgarten, wird sicherlich über den Kauf mehrerer Regentonnen nachdenken. Eine Regenwassersammelanlage lässt sich aber ebenso selbst bauen.

Man benötigt mehrere Fässer mit einem Mindestvolumen von 200 Liter. Dies können mitunter auch Mülltonnen sein. Manchmal bekommt man ausgemusterte Tonnen, in denen Lebensmittel gelagert wurden, bei diversen Händlern - Nachfragen lohnt sich.

Wichtig ist, dass die Tonnen in der Nähe des Fallrohrs auf einem stabilen Untergrund stehen. Mitunter kann es auch notwendig sein, die Fläche mit Sperrholzplatten aufzufüllen, um einen ebenen Grund zu erhalten. Hat man mehrere Fallrohre am Haus, sollte stets das Rohr gewählt werden, welches sich am nächsten zum Garten befindet.

Damit das Wasser um die Fässer herum besser abfließen kann und das Hausfundament zudem trocken bleibt, sollte man eine Kieselschicht auf der Fläche auslegen. Es wird empfohlen, ein etwa 15 Zentimeter tiefes Rechteck mit einer zwei Zentimeter Kieselschicht aufzufüllen.

Auf diese Schicht legt man nun Betonsteine, um eine etwas erhöhte Plattform für die Fässer zu erhalten. Diese sollten einen stabilen Stand und genügend Platz haben; ein Überkippen muss verhindert werden.

Als Nächstes wird ein 19mm Loch (Standardgröße für Wasserhähne) in das Fass gebohrt; hier wird der Wasserhahn eingesetzt. Das Loch muss also so hoch gesetzt werden, damit ein Eimer oder eine Gießkanne noch darunterpassen.

Etwas weiter oberhalb bohrt man ein zweites Loch und setzt dort ein Überlaufventil ein; gleichzeitig fundiert es als Anschluss für einen Gartenschlauch. Um eine zweite Tonne mit dieser zu verbinden, benötigt man ein weiteres Loch; dieses bohrt man etwa 10 Zentimeter von dem unteren Loch entfernt, jedoch auf etwa der selben Höhe.

Mit einem Loch im unteren Bereich der zweiten Tonne kann man diese beiden Fässer nun mittels Schlauchadapter und Schlauch miteinander verbinden - bei mehreren Fässern geht man weiter auf diese Weise vor.

An das Fallrohr sollte nun ein so genanntes Doppelknie, ein Stück Fallrohr in S-Form, gesetzt werden; man montiert es bestenfalls mit ein paar Blechschrauben. Dieses Doppelknie verläuft bis runter zur Tonne und sollte ein paar Zentimeter hineinragen. Im Deckel der Tonne sollte ein entsprechend passendes Loch ausgebohrt werden.

An das Ende des Rohrs setzt man am besten ein Sieb, um das Eindringen von Laub zu verhindern. Dieses muss regelmäßig gesäubert werden.

Das Regenwasser zu sammeln kann sich fianziell auf jeden Fall lohnen
Das Regenwasser zu sammeln kann sich fianziell auf jeden Fall lohnen