Für ein gesundes Pflanzenwachstum - Hinweise und Tipps zum Pikieren, Einpflanzen und Umtopfen

Pikieren, Einpflanzen und Umtopfen zählen zu den gängigen Gartenarbeiten. Pikiert man, so verpflanzt man zu dicht stehende Sämlinge auf größere Abstände - dadurch kann ein gesundes Wachstum der Pflanzen unterstützt werden. Beim Einpflanzen sowie Umtopfen von größeren Pflanzen spielen verschiedene Faktoren eine Rolle; handelt es sich um Freilandpflanzen, ist besonders die Jahreszeit von Bedeutung. Für ein gesundes Pflanzenwachstum - lesen Sie, was beim Pikieren, Einpflanzen sowie Umtopfen beachtet werden sollte.

Von Claudia Rappold

Um eine gesunde Pflanze zu erhalten, muss man zunächst das entsprechende Saatgut in die Erde bringen. Wie man dies am besten macht und worauf dabei geachtet werden muss, haben wir hier für Sie zusammengefasst. In diesem Artikel wiederum widmen wir uns um das gesunde Wachstum der Pflanzen, die sich aus dem Saatgut entwickeln.

Tipps und Hinweise zum Pikieren

Hat man Samenkörner ausgesät und zeigen sich nach dem Keimen kleine Pflänzchen, so muss zu diesem Zeipunkt häufig die Methode des Pikierens angewendet werden. Beim Säen kann der Hobbygärtner nicht genau einschätzen, wie dicht die Samenkörner fallen. Haben sie gekeimt und wachsen in zu dichten Abständen, könnten sie beispielsweise wegen Lichtmangel verkümmern.

Wachsen die Pflänzchen auf zu engem Raum müssen sie vereinzelt werden
Wachsen die Pflänzchen auf zu engem Raum müssen sie vereinzelt werden

Daher müssen sie pikiert werden. Man nennt diese Methode auch Vereinzeln.

Das Pikieren ist eine zeitaufwendige Arbeit, für die man einen so genannten Pikierstab verwendet. Dieser kann aus Holz, Plastik oder Metall sein. Mit dem Pikierstab wird die Erde rund um das kleine Pflänzchen sanft gelockert und dann wird es mit der Wurzel herausgezogen.

Vor dem Pikieren sollten die winzigen Pflanzen bereits mehrere kleine Blätter gebildet haben. Die Sämlinge werden normalerweise in einer Pflanzschale oder einem Minigewächshaus gezogen.

Nach dem Pikieren werden sie üblicherweise in Töpfen weiterkultiviert, bis sie für das Freiland bereit sind. Kränkliche oder verkümmerte Pflänzchen werden dabei aussortiert.

Benötigte Utensilien

Um Sämlinge zu pikieren, werden folgende Utensilien benötigt:

  • ein Pikierstab
  • ein feines Sieb (Maschenweite etwa 0,8 mm)
  • ein Pflanzgefäß, nicht höher als fünf bis acht Zentimeter, mit Bodenlöchern
  • eine Gießkanne mit Brause
  • Substrat in Form von Aussaaterde oder Pikiererde: humos, torffrei, nur schwach gedüngt

Durchführung

Zunächst füllt man das Gefäß bis zu zwei Drittel mit Erde und drückt diese leicht an. Nun wird mit durchgesiebter Erde aufgefüllt und diese leicht angedrückt; die Oberfläche sollte eben sein.

Mit dem Pikierstab bohrt man ein Loch in die Erde. Nun wird ein Sämling vorsichtig mit Zeigefinger und Daumen gehalten, dann hebt man ihn - ebenfalls vorsichtig - unter der Wurzel mit dem Pikierstab heraus und legt ihn quer über das vorbereitete Loch.

Mithilfe des Pikierstabs drückt/zieht man das Wurzelende in die Pikiererde; die Keimblätter sollten auf der Höhe der Erde liegen. Um den Sämling herum wird das Substrat leicht angedrückt und geglättet.

Für den nächsten Sämling wählt man einen Abstand von zwei Zentimeter oder ein neues Pflanzgefäß. Die Sämlinge gießt man mit der Gießkanne kräftig an.

Anschließende Pflege

Die Pflänzchen können nun entsprechend ihres Wärmebedarfs gedeihen. Gemüse und Sommerblumen benötigen 15 bis 18, Zimmerpflanzen 20 und tropische Pflanzen mindestenes 22 Grad Celsius, um sich entwicklen zu können.

Um sie für das Freiland abzuhärten, kann man die Sämlinge mitunter tagsüber auch ins Freie stellen. Da es nachts recht kühl sein kann, müssen sie über Nacht aber wieder hereingeholt werden. Nach einigen Wochen können sie dann an dem vorgesehenen Standort ausgepflanzt werden.

Manche Pflanzen werden auch direkt im Freiland ausgesät, wenn die Außentemperaturen es erlauben. Auch da können sie zu dicht wachsen und müssen dann pikiert werden.

Generelle Hinweise zum Einpflanzen ins Freiland sowie in den Topf

Mit ihrer Farben- und Artenvielfalt dekorieren Pflanzen nicht nur die Wohnung, sondern auch Balkon und Garten. Mit der richtigen Auswahl und Pflege ist das ganze Jahr über für eine ansehnliche Dekoration im und um das Haus gesorgt. Um den Pflanzen ein gesundes Wachstum zu ermöglichen, müssen schon bei der Anpflanzung einige Dinge beachtet werden.

  • Unabhängig von der Art muss darauf geachtet werden, dass die Pflanze so tief ins Beet oder in den neuen Topf gesetzt wird, wie sie in ihrem alten Gefäß stand.
  • Das Pflanzloch sollte gelockert und einmal bewässert werden, damit die Wurzeln sich schnell an die neue Umgebung gewöhnen und ausbreiten können.
  • Der Wurzelballen sollte vorsichtig von der alten Erde befreit werden, bevor er eingesetzt wird.
  • Nach dem Einpflanzen ist es sinnvoll, die Blume noch einmal kräftig zu gießen.
  • Ein Düngen ist in der Regel nicht erforderlich, sofern neue Blumenerde verwendet wurde.

Pflanzen vom Topf ins Freiland setzen

Pflanzen, die im Freiland wachsen sollen, zieht man in vielen Fällen in Kübeln vor. Haben sie eine bestimmte Größe erreicht, kann man sie draußen in die Erde setzen.

Auch, wenn man merkt, dass sich eine Pflanze im Blumentopf nicht wohlfühlt, etwa, weil der Platz fehlt oder die Erde zu nährstoffarm ausfällt, entscheidet man sich manchmal dafür, sie auszusetzen. Verträgt sie kalte Winter nicht, muss sie entsprechend geschützt werden.

Welche Beschaffenheit der Boden haben sollte und ob eher Licht oder Schatten notwendig sind, ist natürlich von der Pflanzenart abhängig und sollte klar sein, bevor man die Pflanze aussetzt. Zierpflanzen, die auf dem Balkon oder im Garten wachsen sollen, können nicht wahllos gepflanzt werden. Da sie ständig der Witterung ausgesetzt und von dieser anhängig sind, kommen oft nur bestimmte Standorte in Frage.

Auch der richtige Zeitpunkt ist entscheidend - die meisten Arten setzt man im Frühjahr aus, doch auch hier gibt es große Unterschiede; während die einen erst im Mai in den Garten dürfen, fühlen sich andere bereits im März draußen wohl. Dies hängt mitunter auch vom Alter der jeweiligen Pflanze ab.

Zwiebelblumen, die im Frühjahr blühen sollen, müssen zum Beispiel bereits im Herbst gepflanzt werden. Die meisten anderen Zierpflanzen für den Garten und Balkon werden im Frühling gepflanzt, wenn die Erde frostfrei und noch relativ feucht ist.

Generell sollte man Pflanzen in einem bestimmten Mindestabstand zueinander einpflanzen. Wichtig ist auch die ausreichende Wasserversorgung.

Pflanzen müssen nicht unbedingt ins Freiland; die meisten können auch in Kübeln und Töpfen gut gedeihen.

Pflanzen ein- und umtopfen

Für einen prächtigen Wuchs ist allerdings ist ein regelmäßiges Umtopfen wichtig.

Der richtige Zeitpunkt

Manche Pflanzen werden auch neu und frisch eingetopft. Dabei spielt der richtige Zeitpunkt eine entscheidende Rolle. Ein idealer Zeitpunkt zum Ein- und Umtopfen ist das Frühjahr, die Pflanze wächst und braucht mehr Platz.

Es gibt verschiedene Anhaltspunkte, die anzeigen, dass sich die Pflanze in dem alten Topf nicht mehr wohl fühlt:

  • Wenn beispielsweise das Verhältnis der Größe von Pflanze zu Topf nicht mehr stimmt
  • Wenn die Wurzeln unten herauswachsen oder an der Erdoberfläche sichtbar sind
  • Wenn die Erde zu schnell austrocknet
  • Wenn der Topf leicht umkippt
  • Wenn die Pflanze den Topf einfach sprengt.

In der Regel sollte einmal im Jahr umgetopft werden.

Beim Eintopfen gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten: es können Ableger einer größeren Pflanze genommen und kultiviert oder Topfblumen aus dem Handel erworben und umgetopft werden.

Wer sich für einen Ableger entscheidet, muss sich zunächst informieren, ab wann dieser in die Erde gepflanzt werden kann. Je nach Art müssen zunächst zahlreiche Wurzeln ausgebildet werden, indem der Ableger in ein Wasserglas oder in ein Gemisch aus Erde und Sand gestellt wird.

Das Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt um Pflanzen umzutopfen
Das Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt um Pflanzen umzutopfen

Der richtige Topf

Entscheidend ist die richtige Auswahl des Kübels oder Topfs. Die Auswahl an Formen, Farben und Materialien ist groß. Zum einen ist es Geschmackssache, zum anderen haben die unterschiedlichen Pflanzgefäße verschiedene Eigenschaften.

Manche sind winterhart, je nach Material nehmen sie Wasser auf oder nicht. Manche Pflanzgefäße müssen auch am Boden aufgebohrt werden, damit das Wasser ablaufen kann und es nicht zur Staunässe kommt.

Das neue Pflanzgefäß sollte mindestens ein bis zwei Nummern größer sein als das alte. Pflanzen fühlen sich am wohlsten, wenn der Topf etwas größer ist als der Wurzelballen.

Für das Einpflanzen ist ein Topf erforderlich, der den Wurzeln genug Spielraum gibt und ein zeitnahes Umtopfen nicht erforderlich macht. Ausreichend Nährstoffe erhält ein Ableger aus frischer Blumenerde.

Durchführung

Wenn man das richtige Pflanzgefäß ausgesucht hat, braucht man auch frische und die richtige Blumenerde. Wenn man umtopft, sollte man die Pflanze einen Tag vorher gießen, damit sie sich leichter aus dem Topf lösen lässt. Dafür greift man die Pflanze am Pflanzenstiel und dreht den Topf um, so sollte sie leicht herausgehen.

Wenn nicht, muss man das Gefäß aufschneiden oder den Topf vorsichtig zerschlagen. Danach wird die Erde von dem Ballen abgeschüttelt und die Wurzeln eventuell beschnitten.

Nun wässert man den Wurzelballen. Im neuen Pflanzgefäß wird am besten eine Drainage gelegt. Das kann man mit einer Tonscherbe, Blähton, speziellem Granulat oder Styroporflocken tun; diese kommen über das Ablaufloch. Nun kommt etwas Erde in den Topf und die Pflanze wird in der Mitte eingesetzt.

Als Nächstes wird Erde so aufgefüllt, dass keine Hohlräume entstehen. Danach wird die Erde leicht angedrückt und dabei ein Gießrand von mindestens einem Zentimeter belassen. Jetzt wird die Pflanze gut angegossen.

Erst wenn die Erde schon älter ist, sollte zusätzlich gedüngt werden. Die Erde sollte feucht, aber nicht zu nass gehalten werden.