Vorzüge, Nutzungsmöglichkeiten, Finanzen - Der Weg zum eigenen Schrebergarten
Schrebergärten sind vor allem bei jungen Familien im Trend. Für die Erwachsenen bieten sie eine gemütliche Ruhezone; die Kleinen können sich wiederum austoben. Der Weg zum eigenen Schrebergarten ist oft unkompliziert. Jedoch sollte man sich über die anstehende Arbeit sowie die laufenden Kosten im Klaren sein. Wer fündig werden möchte, sollte auch den passenden Zeitpunkt beachten. Informieren Sie sich über die Vorzüge und Nutzungsmöglichkeiten eines Schrebergartens und behalten Sie dabei die Kosten im Blick.
Das grüne Paradies in der Kleingartenanlage wurde noch in den 1990er Jahren als spießbürgerlich belächelt. In den vergangenen Jahren hat sich die Meinung wieder geändert und vor allem in den städtischen Zentren bemühen sich stressgeplagte Menschen und Familien mit kleinen Kindern wieder mehr um einen Schrebergarten.
Vorzüge eines Kleingartens
Die Vorzüge eines Kleingartens sind vielfältig. Die grüne Oase ist Ruhezone für Erwachsene und sicheres Spielparadies für die Kinder. Obst und Gemüse aus eigener Aufzucht erweitern den Speiseplan der Familie fast das ganze Jahr hindurch und über den Gartenzaun hinweg entstehen oft neue Freundschaften.
Ob Familien oder Singles mit geringem Einkommen: Der eigene Kleingarten kann sogar die Urlaubsreise ersetzen. Viele Menschen leben in der Sommersaison in ihren Gartenhäusern und genießen das beschauliche Leben in der Natur.
In großen Gartenanlagen wird das Vereinsleben oft durch Grill- oder Kinderfeste und gemeinsame Arbeitseinsätze gefestigt. Jedes Vereinsmitglied engagiert sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für die Gartengemeinschaft und trägt so zur guten Atmosphäre in der Anlage bei.
Zudem hält so ein Schrebergarten fit und gesund, denn tatsächlich lassen sich durch Gartenarbeit einige Kalorien verbrennen. Und letztlich zählt natürlich auch der Aufenthalt an der frischen Luft zu den gesundheitlichen Vorzügen.
Über diese Aspekte sollte man sich bewusst sein
Ein eigener Schrebergarten biete also eine Menge Vorzüge. Dabei gibt es jedoch sicherlich einige Aspekte, über die man sich zunächst möglicherweise keine Gedanken macht, die man jedoch in sein Vorhaben mit einbeziehen sollte, damit es später nicht zu Ärgernissen oder Enttäuschungen kommt.
In vielen Fällen der Schrebergartenverpachtung tritt man damit in einen Kleingartenverein mit entsprechendem Vereinsleben und seinen Pflichten und Regeln ein. Natürlich gilt es, diese auch wahrzunehmen, um in der Gemeinde willkommen und akzeptiert zu werden.
Vorab sollte man einmal in das Regelwerk blicken - es gibt einige Punkte, die man möglicherweise plant, für die man aber in keinem Kleingartenverein eine Genehmigung bekommt. Hierzu zählen mitunter verschiedene Bebauungen und wilde Poolpartys.
Des Weiteren sollte man sich darüber im Klaren sein, dass ein Garten nicht nur Freizeit, sondern vor allen Dingen auch Arbeit bedeutet - und zwar nicht nur einmalig, sondern regelmäßig. Tätigkeiten wie Unkrautjäten und langwieriges Wässern sollten also mit eingeplant werden. Solche Arbeiten kosten entsprechend Zeit - ein weiterer zu berücksichtigender Faktor.
Zudem muss man - besonders als Anfänger - damit rechnen, dass nicht immer alles glattläuft. Ob das Bepflanzen gelingt und man das eigene Obst und Gemüse ernten kann, hängt von mehreren Faktoren ab; Hierzu zählen
- die investierte Arbeit
- die Kenntnisse und Erfahrungen des Gärtners
- das Wetter
- möglicher Schädlingsbefall oder auch
- die Bodenbeschaffenheit.
Es gibt sicherlich bessere und schlechtere Gartenjahre. Wer sich dessen bewusst ist, kann ebenso Enttäuschungen vermeiden.
Sehr wichtig ist, dass die Entscheidung, einen Schrebergarten zu pachten, gut durchdacht wurde, denn die Übernahme für nur eine Gartensaison lohnt aufgrund der Kosten und nötigen Arbeit wohl kaum. Man sollte sich daher wirklich sicher sein, dass man für die kommenden Jahre Zeit, Lust und das nötige Kleingeld hat.
Der ideale Zeitpunkt
Wer sich nach einem Schrebergarten umschauen möchte, hat im Herbst die größten Chancen, fündig zu werden. Zu dieser Zeit ist die Gartensaison vorbei und wer seinen Garten verpachten möchte, wird dies am ehesten jetzt tun, etwa, weil Zeit oder Interesse fehlen oder auch aus altersbedingten Gründen.
Gleichzeitig ist die Nachfrage recht gering, da die wenigsten Menschen auf die Idee kommen, sich einen Kleingarten zuzulegen, wenn gerade die kühlere Jahreszeit bevorsteht. Stattdessen sucht man eher zu Beginn des Frühjahrs - ist mit der Suche dann aber nicht mehr allein. Sofort nach Ende der Gartensaison hat man also am ehesten die Chance, einen Schrebergarten zu einem bezahlbaren Preis zu finden.
Wem dies gelingt, kann nun schon wichtige Vorarbeit leisten, um den Garten auf die kommende Saison vorzubereiten - ein weiterer Vorteil des Pachtzeitraums im Herbst. Man kann sich in Ruhe überlegen, welche Pflanzen an welche Stelle gesetzt werden; Anfänger können die Zeit nutzen, um sich in verschiedene Gartenratgeber einzulesen.
Natürlich kann man auch im Frühjahr oder Sommer zuschlagen - hier sollte man aber unter Umständen damit rechnen, dass man mit einer Menge Arbeit konfrontiert wird, möchte man den Garten sofort nutzen. Doch ebenso ist es möglich, dass man zu diesem Zeitpunkt einen für sich optimal vorbereiteten Garten vorfindet - dann kann man entspannt in die Gartensaison starten.
Wie und wo man Informationen findet
Wer sich für einen Schrebergarten interessiert, bekommt in der jeweiligen Stadt- oder Gemeindeverwaltung ausführliche Informationen zu örtlichen Gartenvereinen und deren Ansprechpartner. Oft werden freie Gärten auch direkt den Ämtern gemeldet und Interessenten erhalten sofort Adressen und Termine für eine Besichtigung der Anlagen.
Es ist ebenfalls möglich, sich direkt in den Vereinsanlagen umzusehen und nach freien Gärten zu fragen. Der Vorteil besteht darin, dass man bereits vor Ort einen ersten Eindruck von der Parzelle gewinnen kann.
Gefällt der Schrebergarten in Ausstattung und Größe, dann muss zusammen mit der Anfrage zur Pacht der Parzelle auch ein Antrag auf Mitgliedschaft im entsprechenden Verein gestellt werden. Eventuell sollte im Vorfeld eine Einsicht in die Vereinssatzung erfolgen.
Dort können Interessenten die Rahmenbedingungen zur Gartennutzung und für das Vereinsleben sowie die Höhe der Gebühren nachlesen. Sind in der favorisierten Gartenanlage gerade keine Parzellen frei, kann man sich auf einer Warteliste eintragen lassen.
Finanzielle Aspekte
Vor der Übernahme des Schrebergartens muss die Abstandszahlung geklärt werden. Der neue Pächter erhält eine Aufstellung der Werte im Garten - u.a.
- wertvolle Gehölze
- Treibhäuser
- Gartenhaus
- Teiche oder
- Steinterrassen
- und einigt sich mit dem Vorpächter auf einen angemessenen Geldwert, der zur Übernahme des Gartens entrichtet wird. Wie hoch die Kosten ausfallen, ist abhängig von verschiedenen Punkten, wie etwa dem Gartenzustand, der Lage sowie der Region und letztlich spielt auch die Nachfrage eine Rolle - je mehr Interessenten, desto teurer der Garten.
Danach können die neuen Besitzer ihren Schrebergarten bewirtschaften und genießen. An den Gartenverein werden jährlich Mitgliedsbeiträge und Pachten für die Gartengrundstücke sowie Wasser und Strom laut Verbrauch entrichtet. Je nach Wert der Gartenausstattung kann es sich lohnen, Zusatzversicherungen abzuschließen. Neben Pacht- und Beitragszahlungen an den Verein zählen auch
- Winterdienst
- Straßenreinigung und
- Zahlungen für nicht geleistete Gemeinschaftsarbeit
zu den laufenden Kosten. Ebenso muss man Ausgaben für die Gartenbewirtschaftung hinzurechnen. Hierzu zählen Gartengeräte, neues Saatgut sowie neue Pflanzen und sonstige Einrichtungs- und Gestaltungselemente. Die Höhe der Kosten hängt natürlich davon ab, wie aufwendig der Garten gestaltet werden soll.