Sträucher - Arten und Tipps zum Einpflanzen, zur Strauchpflege und zum Strauchschnitt

Sträucher stellen im Garten ein wichtiges Gestaltungselement dar. Es gibt viele verschiedene Arten, so dass man für jeden Anspruch die richtigen Sträucher auswählen kann. Zur Strauchpflege gehört unter anderem der regelmäßige Rückschnitt, besonders, wenn man Sträucher in Form von Hecken pflanzt. Sträucher können als Sichtschutz, Windschutz oder einfach nur als dekorativer Hingucker fungieren. Lesen Sie über die Vielfalt der Sträucherarten und holen Sie sich Tipps zur Pflege und zum Schnitt.

Von Kathrin Schramm

Sträucher stellen im Garten ein wichtiges Gestaltungselement dar. Es gibt viele verschiedene Arten, so dass man für jeden Anspruch die richtigen Sträucher auswählen kann.

Sträucherarten

"Strauch" ist eigentlich kein botanischer Begriff, sondern wird mehr umgangssprachlich gebraucht. Man meint damit ein Busch oder Gebüsch. Sträucher sind mehrjährige Pflanzen; im Unterschied zu Stauden verholzen sie, entwickeln aber nicht wie Bäume einen durchgehenden Hauptstamm, sondern vielmehr mehrere dünne Stämme.

Unterscheidungsmerkmale

Man unterscheidet zwischen immergrünen und sommergrünen Sträuchern.

  • Die immergrünen Sträucher besitzen Blätter oder Nadeln.
  • Die sommergrünen Sträucher werfen im Herbst ihr Laub ab.

Im Gegensatz zur Hecke stehen Sträucher meist als Einzelpflanze; mehrere Sträucher in einer Linie gepflanzt, können aber eine Hecke bilden. Sträucher, die nicht winterhart sind, werden meist in Kübeln gepflanzt.

Weiterhin unterscheidet man noch zwischen

  • Blütensträuchern
  • Duftsträuchern
  • Dornensträuchern
  • Fruchtsträuchern
  • Wildsträuchern und
  • Ziersträuchern.
Blütensträucher sind besonders schön zur Blütezeit
Blütensträucher sind besonders schön zur Blütezeit

Die Blütensträucher können im Frühjahr, im Sommer, im Herbst oder sogar im Winter blühen, je nach Art. Ihre Blüten können unterschiedliche Formen und Farben haben; auch die Blühdauer unterscheidet sich.

Duftsträucher verströmen einen intensiven Duft. Fruchtsträucher tragen Früchte; damit können auch giftige Beeren gemeint sein. Wildsträucher wachsen wild und Ziersträucher erfüllen meist einen dekorativen Zweck.

Eine weitere Unterscheidungsart ist die in heimische und nichtheimische Sträucher. Dann kennt man, je nach Wachstumsart,

  • bodendeckende Sträucher (wachsen eher in die Breite, statt in die Höhe)
  • Zwergsträucher (werden bis zu einem Meter hoch)
  • Kleinsträucher (werden bis zu zwei, bei günstigen Bedingungen bis zu vier Meter hoch)und
  • Großsträucher (werden vier bis 10 Meter hoch).

Die unterschiedlichen Sträucher haben verschiedene Wuchsformen; so können sie sehr dicht oder auch schlank wachsen. Manche Sträucher sind ökologisch sinnvoll und eignen sich als Vogelhecke oder Bienen- und Schmetterlingsweide. Manche Sträucherarten zählen zu den Heilpflanzen; es gibt aber auch giftige Pflanzen.

Bei der Gartenplanung ist es auch wichtig, ob es sich um schnellwachsende oder langsam wachsende Sträucher handelt. Dann gibt es noch Flachwurzler und Tiefwurzler.

Außerdem haben die jeweiligen Sträucher unterschiedliche Ansprüche an den Standort. Da findet man anspruchslose, sehr robuste und auch solche Sträucher, die noch in einem Schattengarten gedeihen. Manche Sträucher bieten auch einen optimalen Sichtschutz.

Zu den weiteren Bestimmungskriterien zählen

  • die Herkunft (z.B. deutsche Sträucher, japanische Sträucher)
  • die Blattform (z.B. Nadeln oder Laubblätter)
  • die Heilwirkung und Giftigkeit
  • die Wuchsform (z.B. schlanke oder dichte Sträucher)

Halbsträucher

Bei Halbsträuchern handelt es sich um mehrjährige Gewächse. Anders als Sträucher, wachsen sie jedoch nur oberirdisch und verholzen sich im nahen Bodenbereich. Während der Vegetationszeit wachsen ihre Äste und Zweige, ohne zu verhärten - Halbsträucher verholzen somit nur teilweise.

Zu den verschiedenen Halbsträuchern zählen beispielsweise

Die austreibenden Pflanzenteile sterben vor der Winterzeit ab. Man sollte sie jedoch nur während der Vegetationszeit abschneiden, anderenfalls kommt es durch die Schnittstellen zu Frostschäden.

Der Rosmarin zählt zu den Halbsträuchern
Der Rosmarin zählt zu den Halbsträuchern

Beliebte Sträucher - Die richtige Auswahl für den eigenen Garten

Bevor der eigenen Garten mit Sträuchern begrünt wird, müssen die richtigen Pflanzen ausgewählt werden. Es stellt sich die Frage, ob die Sträucher Zier- oder Deckzwecken dienen sollen, folglich also in erster Linie mit ihrer Blütenpracht erfreuen oder durch ihren dichten Wuchs Blicke von außen abhalten sollen. Viele Sträucher blühen und decken aber auch zugleich und können daher sowohl zur Zierde in Kübeln oder Beeten wie auch als Heckenpflanzen verwendet werden.

Als Sichtschutz

Soll ein Garten mit Sträuchern eingerahmt und somit vor neugieren Nachbarblicken geschützt werden, empfiehlt sich die Anpflanzung von immergrünen und hochwachsenden Decksträuchern. Besonders beliebt ist hier der Rhododendron, der mit seinen über tausend Arten unter anderem auch in Europa heimisch ist. Während der Blütezeit ist der Rhododendron besonders schön anzusehen; als Sichtschutz überzeugt die immergrüne Pflanze aber auch im Winter.

Ebenfalls immergrün und gut als Hecke zu züchten sind die Kirschlorbeere und der Feuerdorn. Gern als Deckstrauch verwendet wird die Haselnuss. Dieser Winterblüher sollte allerdings nur da gepflanzt werden, wo er keinen direkten Kontakt zu anderen Straucharten hat.

Sträucher können auch in Hecken als Sichtschutz angelegt werden
Sträucher können auch in Hecken als Sichtschutz angelegt werden

Ziersträucher

Auch an Ziersträuchern gibt es eine große Auswahl. Zwergsträucher eignen sich vor allem als Bodendecker oder zur Einfassung von Beeten, da sie gut in Form geschnitten werden können. Ein Beispiel hierfür ist der Buchsbaum. Dieser ist nicht nur robust, sondern verträgt problemlos Formschnitte.

Buchsbäume können in Form geschnitten werden und sind somit sehr dekorativ
Buchsbäume können in Form geschnitten werden und sind somit sehr dekorativ

Andere Zwergsträucher für den Garten sind

  • der Fünf-Finger-Strauch
  • die Bartblume und
  • die Säckelblume

mit ihren blauen Blüten. Etwas größer, aber je nach Wuchs durchaus noch für Kübel geeignet, sind

  • der Gartenhibiskus
  • die Hortensie oder
  • der duftende Fliederstrauch.

Sowohl in Hecken als auch entlang von Gartenzäunen wächst und blüht die pflegeleichte Johannisbeere. Passend zur Osterzeit erfreut der Goldglöckchenstrauch, der einer der sehr frühen Strauchblüher ist.

Für einen Blickfang in einem großen Garten sorgen alleinstehende hochwachsende Sträucher wie die Sternmagnolie oder der Eschenahorn. Sehr farbenfroh präsentiert sich auch der Goldregen mit seinen gelben, zur Erde herabhängenden Blütenzweigen.

Der Vorteil immergrüner Sträucher

Immergrüne Sträucher werden gerne als Gartengestaltungselement eingesetzt. Sie sehen nicht nur schön und dekorativ aus, sie bieten auch viele Vorteile. Im Winter, wenn alle anderen Pflanzen längst verblüht sind oder ihre Blätter abgeworfen haben, bereichern sie den Garten mit einem satten Grün.

Durch ihre dichten Blätter oder Nadeln gewähren sie das ganze Jahr hindurch einen sicheren Sichtschutz. Viele Arten sind schnellwachsend und bieten deshalb schon bei der Anpflanzung Pluspunkte. Aber sie haben noch andere Vorzüge.

Schöne Formen und farbliche Akzente

Liguster und Buchsbaum beispielsweise können wirkungsvoll in Form geschnitten werden. So ergeben sie ein wichtiges Element in der Gartengestaltung. Viele immergrüne Sträucher vertragen auch einen schattigen Standort und können so optimal in die jeweiligen Lichtverhältnisse eingeplant werden.

Es gibt auch bodendeckende und Zwergsträucher sowie Kleinsträucher und Großsträucher. Diese immergrünen Sorten können den Ansprüchen angepasst werden und bei der Gartengestaltung Akzente setzen. So hat man das ganze Jahr über grüne Farbtupfer im Garten.

Im Herbst, Sommer und Frühjahr harmonieren sie mit den Blühpflanzen. Solch ein sattes Grün das ganze Jahr über lockert das Gesamtbild auf und wirkt bereichernd.

Immergrüne Sträucher, wie beispielsweise Koniferen und Zypressen, können als Hecken, beispielsweise zum Sichtschutz, aber auch als Solitärpflanzen gesetzt werden. Man findet auch immergrüne Sträucher, die noch zusätzlich mit einer Blütenpracht erfreuen, wie zum Beispiel der Prager Schneeball oder die Mahonie.

Windschutz und wechselnde Trends

Immergrüne Sträucher sind vielseitig und deshalb kann der Garten mit ihnen ideenreich gestaltet werden. Je nachdem, wie die örtlichen Gegebenheiten sind, kann eine Hecke aus immergrünen Sträuchern auch einen guten Windschutz abgeben. Immergrüne Sträucher sind in der Regel auch winterhart.

Die Gärtnereien, Gartencenter, Baumschulen und der Versandhandel überraschen auch immer wieder mit Raritäten und Neuheiten, um im Garten Glanzpunkte zu setzen. Auch bei den immergrünen Sträuchern wechseln die Trends.

Sträucher richtig einpflanzen

Wenn man auf Nummer sicher gehen will, verlässt man sich auf Pflanzen aus einer Baumschule. Diese stammen meist aus einer kontrollierten Freilandaufzucht, werden von Hand gerodet und garantieren eine sehr gute Qualität.

An erster Stelle steht die Wahl des geeigneten Strauches für den vorhandenen Standort. Manche Sträucher bevorzugen direkte Sonne, andere eher den Halbschatten.

Manche eignen sich als frei stehende Pflanze, andere dagegen fügen sich optimal in eine Hecke ein. Wenn ein Strauch als Sichtschutz fungieren sollte, dann lohnt auch die Rückfrage, ob er im Winter seine Blätter behält.

Immergrüne Sträucher blühen zwar meist seltener und weniger üppig, sind für manche Zwecke aber geeigneter und in der Regel auch sehr viel robuster. Erkundigen Sie sich auch nach der Höhe und Breite, die der ausgewählte Strauch annehmen wird.

Immergrüne Sträucher sollen am besten von August bis September gepflanzt werden. So ist bis zum Winter noch genug Zeit, dass sie richtig wurzeln können. In der ersten Zeit nach dem Setzen müssen die Pflanzen gut gewässert werden.

Als nächstes muss der exakte Standort bestimmt werden. Sträucher pflanzt man oft an Grundstücksgrenzen, zum Beispiel, um einen unansehnlichen Maschendrahtzaun zu verdecken.

Achten Sie dann in jedem Fall darauf, dass der Strauch einen großzügigen Abstand zum Zaun erhält, den er bald füllen wird. Werden Sträucher zu nah an Grundstücksgrenzen und Zäune gepflanzt, so kann das zu unangenehmen Auseinandersetzungen mit den angrenzenden Nachbarn oder mit Passanten führen.

Worauf ist beim Einpflanzen zu achten?

Ist der Standort bestimmt und der Strauch erworben, dann kann mit dem Pflanzen begonnen werden. Vorab ist es sehr wichtig, den Strauchballen gut zu wässern.

Am besten nimmt man dazu einen großen Bottich, in den man den Ballen ohne Ummantelung hineinstellt, und sich für mindestens 2 Stunden vollsaugen lässt. Löst sich dabei Erde ab, so wird diese einfach nach dem Einpflanzen mit ins Pflanzloch gekippt.

Während der Strauch gewässert wird, kann das Pflanzloch ausgehoben werden. Auch wenn dies eine mühsame, schweißtreibende und häufig langwierige Angelegenheit ist, sollten Sie ihr ihre ganze Aufmerksamkeit widmen.

Das Pflanzloch sollte 5 bis 10 cm tiefer sein als der Ballen, und einen solchen Durchmesser haben, dass der Ballen gut hinein passt. Übt man zu starken Druck aus, können wichtige Wurzelpartien beschädigt werden.

Jetzt wird der Strauch vorsichtig eingesetzt und in die richtige Position gebracht. Anschließend wird das Pflanzloch mit lockerer Erde wieder aufgefüllt und nochmals ausführlich gewässert.

Es empfiehlt sich, das Wässern in den nächsten Tagen zu wiederholen. Sinkt die Erde dabei ab, muss Erde nachgefüllt werden, bis das Loch plan aufgefüllt ist.

Strauchpflege und Strauchschnitt

Ziersträucher im Garten benötigen keine Pflege? Ein Strauch bestimmt sein Wachstum selbst? Da kann man doch nichts falsch machen?

Viele Gartenneulinge sind diesen Irrtümern schon aufgesessen. Hier einige wesentliche Tipps, damit Sie mehr Freude an Ihren Sträuchern haben.

Die Strauchpflege beginnt schon bei der Wahl des Standorts. Nur wenn der Strauch den idealen Standort hat und sich optimal ausbreiten kann, wird er auch zu einer Augenweide heranreifen. Doch egal, ob Sträucher den perfekten oder den nicht ganz so perfekten Platz gefunden haben - sie benötigen einiges an Pflege.

Im Sommer sollte man in den sehr heißen Perioden auch Sträucher regelmäßig wässern. Dies ist besonders bei Neupflanzungen wichtig, die ein bis zwei Jahre zum richtigen Anwachsen benötigen.

Je nach Sorte kann auch eine Düngung sinnvoll sein, allerdings sollte immer nur bei gemäßigten Temperaturen und möglichst in Regenperioden gedüngt werden. Bei manchen Sträuchern, wie zum Beispiel Rhododendren oder Flieder, wird empfohlen, nach der Blüte die alten Blütenstände vorsichtig zu entfernen, damit sich die neuen Blütenstände für das kommende Jahr besser entfalten können. Dies sollte man jedoch von Sorte zu Sorte individuell entscheiden.

Auch Sträucher haben im Winter ihre Ruhephase. Deshalb ist der späte Herbst für einen Strauchschnitt der optimale Zeitpunkt.

Wer ihn verpasst, der kann auch noch zum Jahresanfang schneiden, bevor die Sträucher wieder beginnen auszutreiben. Wer einen Strauch zurück schneidet, der sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass der Strauch möglicherweise in der nächsten Saison nicht blühen wird.

Der Strauschnitt sollte optimal im Herbst gemacht werden
Der Strauschnitt sollte optimal im Herbst gemacht werden

Tipps für eine schöne Form

Achtung: Jeder Strauch beginnt genau an seiner Schnittkante wieder auszutreiben. Wenn Sie also Ihren Strauch auf die gewünschte Form stutzen, so wird es passieren, dass sich an seinen Rändern ein wildes Wachstum bildet, das nicht unbedingt sehr ansehnlich ist.

Bei überhängenden Sträuchern, deren Astwerk sich von der Wurzel her ausbreitet, gibt es deshalb einen ganz besonderen Trick. Überhängende Sträucher wachsen prinzipiell nur bis zu einer bestimmten Größe.

Schneidet man von den Basistrieben jedes Jahr ein Drittel kurz über dem Boden aus, so hat der Strauch immer genügend Möglichkeiten, neue und gesunde Triebe wachsen zu lassen. Die Form bleibt buschig, der Blütenstand reichlich.