Tipps für einen tierfreundlichen Garten
Leider hat der Mensch bist heute nicht gelernt, dass er die Natur nachhaltig schädigt und seine eigene Lebensqualität reduziert, wenn er wilde Flächen zubetoniert oder anderweitig zerstört. Künstlich angelegte Grünflächen und Parks reichen bei Weitem nicht aus, um die natürliche Vielfalt zu ersetzen. Dabei leiden nicht nur Pflanzen und Klima, sondern auch viele Tiere. Mit einigen Tipps lässt sich ein tierfreundlicher Garten gestalten, um etwa Schmetterlingen, Igeln und Co. einen Lebensraum zu bieten. Holen Sie sich Tipps für einen tierfreundlichen Garten.
Tipps für einen Schmetterlingsgarten
Mit Wehmut denken viele Menschen an die Zeiten zurück, in denen man noch über duftende Blumenwiesen spazieren und Hunderte bunter Schmetterlinge beobachten konnte. Solch eine ländliche Idylle sieht man heute nur noch in Heimatfilmen, was nicht nur schade, sondern auch überaus bedenklich ist.
Wiesen werden heute nur noch zur Futtergewinnung benutzt, bevor sie wieder mit Feldfrüchten angepflanzt werden. Durch Unkrautvernichter sterben vor allem die Pflanzen, die ein brachliegendes Feld in einem blühende Augenweide verwandelten. Gleichzeitig wird Schmetterlingen und Faltern der Lebensraum entzogen, wodurch sich ihre Anzahl minimiert.
Geeignete Pflanzen und Kräuter für einen Schmetterlingsgarten
Wer über einen eigenen Garten verfügt, sollte deshalb einmal darüber nachdenken, wie viel Charme akkurate Hecken und ein englischer Rasen haben. Wäre es nicht viel schöner, wenn auf der Wiese Gänseblümchen wachsen und ein leuchtend gelber Zitronenfalter auf dem Verandatisch sitzen würde?
Um einen Garten schmetterlingsfreundlich zu gestalten, muss in erster Linie dafür gesorgt werden, dass genug Nektarpflanzen vorhanden sind, von denen sich die Tiere ernähren können. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt man, indem man einen Kräutergarten anlegt. Dieser duftet im Sommer ganz herrlich, bringt Abwechslung und Frische in die Küche und sorgt obendrein dafür, dass sich die Schmetterlinge pudelwohl fühlen.
Andere gern gesehene Pflanzen sind zum Beispiel
- Margariten
- Klee und
- Brombeersträucher.
Zur Abgrenzung zum Nachbargarten kann man zum Beispiel eine Schlehenhecke pflanzen. Damit die Schmetterlingsraupen genügend Schatten bekommen, eignen sich Apfelbäume oder auch andere Laubbäume.
Erst nach dem Sommer den Rasen mähen und auf Chemikalien verzichten
Wer eine gepflegte Rasenfläche für die Kinder zum Spielen oder zum Grillen behalten möchte, der kann auch einfach nur ein kleines Eck des Gartens der Natur überlassen. Wichtig ist nur, dass man hier erst nach Ablauf der Sommermonate mäht und möglichst im gesamten Garten keine schädlichen Chemikalien versprüht. Wer der Natur ein Stück seines Grundstücks überlässt, darf sich bald über viele bunte Besucher freuen, die im Gegensatz zu Wespen und Co. hübsche und angenehme Besucher an der sommerlichen Kaffeetafel darstellen.
Einen bienenfreundlichen Garten gestalten
Mit einem bienenfreundlichen Garten kann man nicht nur die Tiere selbst schützen, sondern auch seinem Garten etwas Gutes tun. Bienen bestäuben Blüten, was dazu beiträgt, dass sich viele Tierarten von den Pflanzenfrüchten ernähren können. Zudem können sie dazu beitragen, dass die ökologische Pflanzenvielfalt erhalten bleibt.
Des Weiteren sind Bienen
- unverzichtbar für die Landwirtschaft
- wesentlich an der Steigerung der Ernteerträge beteiligt und
- wertvolle Honiglieferanten.
Zu den Bienenarten, die man in den heimischen Gärten antreffen kann, zählen
- Honigbienen
- Wildbienen und
- Hummeln.
Um einen bienenfreundlichen Garten zu gestalten, kann der Gartenbesitzer einige Tipps beherzigen. So sollte er schon von Frühjahrsanfang an bis in den Herbst für ausreichend Blüten sorgen. Je mehr Bienen dabei angelockt werden, desto höher kann auch die Fruchternte reichhaltiger ausfallen.
Ebenso zu empfehlen sind:
- wilde Wiesen bzw. auch ungemähte Rasenflächen
- das Ansäen von Wildblumen
- ungepflegte Ecken und Winkel mit Büschen, Laub, Totholz und offenem Boden, um Bienen einen Unterschlupf bieten zu können
- das Aufstellen von Bienenhotels
- das Anbieten von Trinkgelegenheiten, wie z.B. durch das Aufstellen von Vogeltränken
- das Abgrenzen von Beeten durch mehrjährige Blühpflanzen
Generell empfiehlt es sich, Nisthilfen selbst zu machen, statt fertige Exemplare zu kaufen. Hierbei ist unbedingt auf Weichholz zu verzichten.
Folgende Punkte, die den Bienen hingegen schaden können, sollten vermieden werden:
- Pestizide
- nektararme Hybriden
- torfhaltige Pflanzenerde
- gefüllte Blüten, da sie keinen Nektar bieten
- ein kurz gehaltener Rasen
- Hecken, wie etwa Thuja
Igelfreundliche Gärten
Wer Igeln einen schönen Garten bieten möchte, sollte auf folgende Faktoren achten: sie brauchen einen Durchgang zu anderen Gärten. Die Tiere sind auf Nahrungssuche in großen Gebieten unterwegs; Drahtzäune beispielsweise können sie dabei behindern. Besser geeignet sind Hecken oder Lattenzäune.
Außerdem sollte auf Unkrautvernichter und Pestizide verzichtet werden. Wer diese anwendet, tötet Insekten und somit die Nahrungsquellen von Igeln. Des Weiteren sollten natürliche Dünger verwendet werden, um Igeln nicht zu schaden. Empfehlenswert sind in diesem Zusammenhang
- Gesteinsmehl
- Rindenmulch und
- Komposterde.
Um den Tieren ausreichend Nahrung zur Verfügung zu stellen, sollte man nur einen Teil des Rasens mähen. Zudem empfiehlt es sich, nur einheimische Gehölze und Stauden anzupflanzen.
Des Weiteren ist es wichtig, für Unterschlüpfe zu sorgen. Hierfür eignen sich
- Holräume unter Baumwurzeln, Treppen, Holz- oder Steinstapeln, Schuppen und Gartenhäuschen
- Laubhaufen
- Komposthaufen
- Gebüsche und Hecken
Wichtig sind zudem Wasserstellen und die Zufütterung in nahrungsarmen Zeiträumen - hierfür sind etwa Katzenfutter, ungewürztes Rührei oder Igeltrockenfutter.
Vögeln im Garten ein Zuhause bieten
Schließlich kann man auch Vögeln im Garten ein Zuhause bieten, oder sie zumindest möglichst gut schützen. Zu diesem Zweck kann man Nisthilfen aufstellen, um den Tieren bei fehlenden Natuhöhlen zu helfen.
Auch Vogelhäuser, um die Vögel etwa in futterarmen Zeiten zu unterstützen, bieten sich an. Bei der richtigen Platzierung gilt es, einige Punkte zu beachten. Lesen Sie hier alles Wissenswerte rund um die Unterstützung der Vögel im eigenen Garten.