Schädlingsbekämpfung und -vorbeugung - Möglichkeiten und Tipps zur Anwendung
Unter dem Oberbegriff Ungeziefer werden tierische Schädlinge subsumiert. Sie sind in der menschlichen Umgebung unerwünscht und werden aus verschiedenen Gründen mit den so genannten Ungeziefer-Vernichtungsmitteln bekämpft. Es gibt einige Möglichkeiten zur Schädlingsbekämpfung und -vorbeugung, wie zum Beispiel Biozide, Insektizide oder Akarizide, um nur ein paar zu nennen. Informieren Sie sichi über Möglichkeiten, Schädlinge zu bekämpfen und diesen vorzubeugen.
Ganz allgemein als Ungeziefer bezeichnete kleine oder kleinste Tiere erwecken in einer sauberen und hygienischen Atmosphäre automatisch einen unerfreulichen, unsauberen sowie ungepflegten Eindruck. Sie gehören nicht in diese Umgebung, auch wenn sie weder gefährlich, noch krankheitserregend sein sollten.
Im hiesigen Kulturkreis ist die Existenz von Ungeziefer, beispielsweise von Ameisen in den Wohnräumen, nicht vorstellbar. Das gilt sowohl für die Küche und die dort gelagerten Speisevorräte, als auch für die Polstermöbel im Wohnzimmer oder für Bett und Matratzen in den Schlafräumen. Ungeachtet dessen sind immer wieder Ameisen zu finden.
Möglichkeiten der Schädlingsbekämpfung
So häufig wie sie sowohl auf dem Lande als auch im Gemäuer von Hochhäusern in Großstädten existieren, so wirksam können sie als Schädlinge auch vertrieben oder getötet werden.
Die dafür verwendete chemische Substanz ist das Biozid. Dieses lässt sich, je nach Schädling, in vier Gruppen einteilen:
- Insektizide werden gegen Insekten eingesetzt
- Akarizide werden gegen Milben und andere Spinnentiere eingesetzt
- Rodentizide werden gegen Nagetiere eingesetzt
- Larvizide werden gegen die Larven von Milben und Insekten eingesetzt
Insektizide
Wenn natürliche Mittel gegen Ungeziefer nicht die gewünschte Wirkung erzielen, muss auf chemische Mittel zurückgegriffen werden. Diese Insektizide enthalten Inhaltsstoffe, die für Ungeziefer tödlich sind.
Bei falschem Einsatz können die Schadstoffe aber auch gesundheitliche Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt haben. Um das möglichst zu vermeiden, müssen einige Dinge beachtet werden.
Generell sollten Insektizide nur dann verwendet werden, wenn die altbewährten Hausmittel nicht mehr anschlagen, es sich um einen ausgeprägten Insektenbefall handelt oder die ungebetenen Tiere eine potentielle Gefahr für den Menschen darstellen. Vor der Anwendung sollten die Gebrauchs- und Warnhinweise sorgfältig gelesen werden.
Am wirkungsvollsten und zugleich am wenigsten belastend für Mensch und Umwelt sind Insektizide dann, wenn sie genau nach den Vorgaben des Herstellers verwendet werden. Auf Insektizide, die mit keinem staatlichen Prüfzeichen versehen sind, sollte ganz verzichtet werden.
Arten
Es gibt verschiedene Arten von Insektiziden, wobei die Insektensprays am gebräuchlichsten sind. Durch Berührung oder Aufnahme über die Atemwege werden Fliegen, Mücken, Motten oder auch Wespen getötet.
Je nach Art des Insektes kommen dabei verschiedene Giftstoffe zum Einsatz. Sprays sorgen für eine zielgerichtete, aber auch sehr großzügige Verteilung der giftigen Stoffe. Daher sollte vor allem bei Anwendung im Haus für eine ausreichende Belüftung der Räume gesorgt werden. Ein weiteres Problem besteht darin, dass ein zu häufiger Einsatz eines Schädlingsbekämpfungsmittel dazu führen kann, dass die Tiere resistent gegen den Wirkstoff werden.
Ganze Nester von Wespen oder auch Bienenstöcke sollten nicht selbst mit Insektiziden bekämpft werden. Wespen können aggressiv reagieren und dadurch eine Gefahr für den Menschen darstellen und Bienen stehen unter Naturschutz und dürfen nur fachmännisch entfernt und versetzt werden.
Neben Insektensprays werden vor allem gegen kriechende Insekten auch Köder in Pulver- oder Gelform verwendet. Diese Köder eignen sich zum Beispiel gegen Kakerlaken, die im Dunkeln aktiv sind und sich daher tagsüber kaum zeigen.
Bei diesem Insektizid muss darauf geachtet werden, dass es nicht versehentlich von Haustieren gefressen oder in die Hände von Kindern geraten kann. Abfälle und Reste sollten daher gut entsorgt werden.
Akarizide
Bei Akariziden handelt es sich um Mittel zur Bekämpfung von Zecken und Milben. In vielen Fällen haben sie auch insektizide Wirkungen; besonders bei beißenden Insekten können sie somit auch zum Einsatz kommen.
Das hauptsächliche Einsatzgebiet findet sich im
- Garten-,
- Obst- und
- Weinbau.
Im Veterinärbereich werden die Mittel zur Zeckenbekämpfung eingesetzt, so etwa in Tablettenform oder als Halsband sowie Spot-on. Zu den unterschiedlichen Wirkstoffen der Akarizide zählen mitunter
- Amitraz
- Chlordimeform
- Dicofol
- Fenazaflor
- Permethrin und
- Thiochinox
Rodentizide
Rodentizide setzt man zur Bekämpfung von Nagetieren ein. Angewandt werden die Mittel mitunter als Fraßköder oder in Form von Begasungen. Zu den unterschiedlichen Wirkstoffen zählen
- Vitamin-K-Antagonisten
- 1,3-Indandione und
- Phosphinbildner.
Larvizide
Als Larvizid wird ein Gift bezeichnet, dass zur Bekämpfung von Milben- und Insektenlarven zur Anwendung kommt. Sowohl eine biologische, als auch chemische Herstellung ist möglich.
Zu den bekannten Wirkstoffen zählen
- Cyromazin
- Methopren sowie
- CULINEX
Natürliche Möglichkeiten zur Schädlingsbekämpfung
Ungeziefer in Haus, Keller oder im Garten können schnell zur Plage werden, wenn sie nicht wirkungsvoll bekämpft werden. Nicht immer müssen chemische Mittel eingesetzt werden, um Ameisen, Motten, Kakerlaken oder Mücken zu vertreiben. Vorbeugende Maßnahmen und altbewährte Hausmittel können große Wirkungen erzielen.
Ungeziefer brauchen je nach Art einen warmen, feuchten und nahrhaften Lebensraum, den sie in unseren Wohnräumen und Gärten finden. Um den Schädlingen keine Überlebenschance zu bieten, sollte vorbeugend gehandelt werden. Hier beginnt bereits die natürliche Art der Ungezieferbekämpfung.
Ameisen
Weit verbreitete und nahezu in jedem Garten anzutreffende Ungeziefer sind Ameisen. Die kleinen ungefährlichen, aber lästigen Tiere lieben süße Lebensmittelreste. Daher sollten Brotkrümel und andere Reste immer sorgfältig von der Terrasse oder dem Balkon entfernt werden.
Mit Zucker oder Honig können Ameisen von der Terrasse an eine andere Stelle im Garten gelockt werden. Ein Kreidestrich auf dem Steinboden stellt für Ameisen ein Hindernis dar, das sie nicht überschreiten. Auch so kann man für eine ameisenfreie Region sorgen.
Soll möglichst der ganze Garten von Ameisen frei gehalten werden, hilft der Anbau von Lavendel an verschiedenen Stellen. Treten Ameisen in großen Mengen auf, können sie mit kochendem Wasser übergossen und so getötet werden. Das gilt auch für ganze Ameisennester.
Motten
Motten sind vor allem im Haus lästig. Sie nisten sich in Kleidern ein und zerfressen diese. Das kann verhindert werden, indem der Kleiderschrank regelmäßig mit Möbelpolitur oder Wachs bearbeitet wird.
Auch Lavendel hält Kleidermotten fern. Sind bereits Kleidungsstücke befallen, können diese für ein paar Tage ins Gefrierfach gelegt werden. So werden Motten und Larven wirkungsvoll vernichtet.
Silberfisch
Ein weiteres Ungeziefer, das besonders in feuchten und schlecht belüfteten Badezimmern anzutreffen ist, ist der Silberfisch. Dieser kann nur an dunklen, feuchten Stellen überleben.
Um ihn fernzuhalten, ist ein regelmäßiges Lüften obligatorisch. Auch Zitronen- und Lavendelöl kann als Hausmittel eingesetzt werden.
Weitere Lockstoffe sind Salmiak und geriebene Kartoffeln. Letztere locken die Silberfische an und töten sie über Nacht.
Kakerlaken
Selten, aber dafür schwer auszurotten sind Kakerlaken. Man findet sie vor allem an warmen und trockenen Orten im Keller. Oft hilft eine Mischung aus Borax und Zucker, um die Kakerlaken anzulocken.
Diese Mischung wird von den Kakerlaken mit Genuss verzehrt. Innerhalb kurzer Zeit sterben sie.
Mücken
Im Sommer gehören Mücken zu den lästigsten Ungeziefern. Sie lieben Wärme und Feuchtigkeit und werden vom Licht angezogen. Fliegengitter vor Fenstern sind ein guter Schutz, um die unliebsamen Insekten nicht in die Wohnung zu lassen. Auf der Terrasse oder dem Balkon helfen spezielle Öle und Kerzen, die mit ihrem Geruch die Tiere vertreiben.
Nacktschnecken
Am häufigsten, aus Sicht der Gärtner, zeigen sich die Nacktschnecken als größte Plage. Kaum regnet es, kriechen sie freudig herbei und fressen und fressen. Der Fachhandel hält für diese Schädlinge wirksame Produkte bereit, allerdings beinhalten diese den großen Nachteil, dass dadurch auch wertvolle natürliche Gartenhelfer, wie etwa Regenwürmer, dabei vernichtet werden.
Ökologisch sinnvoller ist es den Nacktschnecken mit natürlichen Mitteln entgegenzutreten. Bierfallen aus einem Pappbecher, der bis zur Hälfte mit Bier gefüllt und anschließend in den Boden eingegraben wird, sind sehr hilfreich, wobei dann auch die Schnecken aus Nachbarsgarten nicht lange auf sich warten lassen werden.
Hier helfen dann unter Umständen so genannte Schneckenzäune, die aus nach hinten gebogenen Blechen bestehen, die von den Schnecken nicht überwunden werden können. Auch Pflanzungen aus Kapuzinerkresse und Senf halten die Schädlinge ab, weil sie von dem Geruch vertrieben werden. Diese Pflanzen gibt es auch als Präparate zum Besprühen der anderen Gewächse, was ebenfalls diesen Effekt auslöst.
Blattläuse
Blattläuse hingegen können mit einer Jauche aus Brennnesseln vertrieben werden. Hierfür sollte man frische Brennnesseln ernten, mit kochendem Wasser übergießen und diesen Sud für 12 bis 24 Stunden ruhen lassen.
Nach dieser Zeit, in der man die Jauche immer wieder einmal umrühren sollte, heißt es, den Sud durch ein Sieb geben und diesen aufzusprühen. Da dieser starke Geruch nicht jedermanns Sache ist, kann man sich auch ganz natürlicher Helfer bedienen.
Marienkäfer und Schlupfwespen lieben Blattläuse und gerade die Wespe greift sich auch die Weiße Fliege. Auch die
- Florfliege
- Blattlausfliege
- Gallmücken oder
- Raubwanzen
ernähren sich von Blattläusen und zählen somit zu den Nützlingen im Garten. Man muss diese Nützlinge nun nicht fangen und versuchen diese an die Blattläuse zu bringen, denn der Fachhandel verkauft inzwischen Larven dieser Tiere und erleichtert damit das Einbringen in das eigene Gartenparadies.
Einen besonderen Stellenwert in der natürlichen Bekämpfung von Schädlingen nehmen Biopestizide ein...
Biologische Pestizide - Kräuter zur Schädlingsbekämpfung
Ohne Schädlingsbekämpfung sinken die Ernten, die meisten herkömmlichen Pestizide schaden aber der Umwelt. Eine Alternative könnte aus dem Gewürzregal kommen: viele Kräuterpflanzen bekämpfen Insekten auf natürliche Weise. Wir erklären, welches die wichtigsten biologischen Pestizide sind und wie sie wirken.
Killergewürze gegen Insekten
Natürlicher Pflanzenschutz hat in der biologischen Landwirtschaft seit langem einen hohen Stellenwert. Auch in der Forschung gewinnt er wieder an Bedeutung. Wissenschaftler der University of Britsh Columbia machten 2007 den Anfang: sie testeten den Effekt von "Killergewürzen" auf unerwünschte Insekten.
Im Fokus standen die pestiziden Eigenschaften von
- Nelke
- Rosmarin
- Pfefferminze und
- Thymian.
Entsprechende gewürzbasierte Pestizide kommen mittlerweile auf vielen Erdbeer- und Tomatenfeldern in den USA zum Einsatz. Nachfolgende Untersuchungen beschäftigen sich mit dem insektiziden Potential von Lavendel und Basilikum. Hinzu kommen Öle von Bergamotte sowie exotische Pflanzen wie das Patchoulikraut oder der australische Teebaum.
Wie wirken biologische Pestizide?
Die neu entwickelten Biopestizide bestehen aus bis zu vier Kräutern - je nach gewünschtem Schutz. Zunächst werden die Wirkstoffe mithilfe von Wasser aus den Kräutern gelöst und dann als Gewürzmischung auf die Felder gesprüht, etwa zum Schutz vor Blattläusen und Milben.
Eine Schlüsselrolle in der biologischen Schädlingsbekämpfung nehmen die so genannten Ocotpamine ein: diese Neurotransmitter steuern die Bewegungen und die Herzfrequenz von Insekten. Werden die Rezeptorzellen für Ocotpamin im Nervensystem blockiert, bricht das Nervensystem zusammen. Nach einer kurzen Phase der Hyperaktivität stirbt der Schädling.
Vor- und Nachteile von Biopestiziden
Herkömmliche Pestizide wirken meist sehr effektiv gegen Schädlinge. Sie reichern sich aber im Boden, in der Luft oder im Trinkwasser an. Darüber hinaus tragen sie durch ihre Toxizität zum Massensterben von Bienen bei.
Auch andere Nutzinsekten, Fische und Vögel sind dem Gift ausgesetzt und können vernichtet werden. Biologische Pestizide sind in aller Regel umweltverträglicher.
Einen weiteren Vorteil sehen Forscher darin, dass Insekten seltener Resistenzen entwickeln. Auch die Mitarbeiter in landwirtschaftlichen Betrieben gehen beim Umgang mit natürlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln weniger Risiken ein.
In der praktischen Anwendung fordern die Biopestizide allerdings mehr Aufmerksamkeit: da die ätherischen Pflanzenöle schneller verfallen, müssen sie häufiger auf die Felder aufgebracht werden als herkömmliche Mittel. Teilweise verlieren die Essenzen bereits nach einigen Stunden im Sonnenlicht ihre Wirkung.
Wenn die Mittel in Wasser gelöst sind, kann schon ein Regenschauer sie unwirksam machen. Zudem sind hohe Konzentrationen erforderlich, um die Schädlinge in Schach zu halten.
Aktuelle Studien haben deshalb zum Ziel, die Biopestizide kräftiger und länger haltbar zu machen. Darüber hinaus testen die Forscher neue Gewürzmischungen, auch aus dem asiatischen Raum.
Neben dem insektiziden Effekt streben die Wissenschaftler gewürzbasierte Mittel gegen Mikroben an. So könnte der häufige Befall von Salat, Obst und Gemüse durch Escherichia Coli oder Salmonellen mit von Kräuteressenzen bekämpft werden.
Eine mögliche Wunderwaffe gegen Parasiten könnte etwa Knoblauch sein, der in der Hausmedizin bereits seit Jahrhunderten zu Bekämpfung von Viren und Bakterien eingesetzt wird. In Laborversuchen konnten selbst antibiotikaresistente Superbakterien dem "Vampirgewürz" nicht widerstehen.
Im Folgenden gehen wir auf die Bekämpfung einiger besonders häufig auftretenden Schädlinge ein...
Bekämpfung von Ameisen
Zur Bekämpfung von Ameisen lassen sich im Supermarkt oder der Drogerie mittlerweile ganze Regale finden, die gefüllt mit diversen Mitteln sind. Meist handelt es sich dabei um Chemikalien, die zwar preiswert hergestellt werden können und für den Menschen im Regelfall keine Gefahr hervorrufen.
Dennoch ist auf den Einsatz zu verzichten. Einerseits, weil aggressive Produkte, die überdies geeignet sind, den tierischen Organismus zum Tode zu führen, in der Nähe der eigenen Speisen nichts verloren haben. Andererseits, weil oft nicht geklärt ist, wie die Ameisen genau darauf reagieren, ob sie Spuren der giftigen Dosis in der Wohnung verbreiten oder auf natürlichem Wege sogar Abwehrkräfte dagegen entwickeln können.
Die Speisen sichern
Wie aber gelingt der Schutz vor den Insekten?
Eine besonders schonende Variante besteht darin, diesen kein Leid zuzufügen, sondern sie einfach aus der Wohnung zu vertreiben. Das klappt, indem alle neuralgischen und bevorzugt aufgesuchten Punkte mit ätherischen Ölen, Kräutern und Gräsern dekoriert werden.
- Zitronenkraut
- Kerbel
- Lavendelblüten oder
- Wacholderblätter
verbreiten einen aromatischen Duft - den die Insekten jedoch nicht mögen. Eine weitere Option besteht darin, den Schrank mit den Speisen mit einem Kreidestrich zu umziehen. Auch das wird die kleinen Tiere zur Flucht anregen.
In keinem Falle aber übertreten sie die weiße Linie, da sie die Kreide als gefährlich ansehen. Oft lassen sich mit diesen Methoden die unliebsamen Gäste zumindest aus bestimmten Bereichen des Hauses fernhalten.
Wenn der Befall zu schlimm wird
Dennoch sollte in extremen Fällen auch über gesteigerte Mittel nachgedacht werden. Sie sind vor allem im Backpulver und im Hirschhornsalz zu sehen. Beide Lebensmittel setzen im Körper des Tieres giftige Ammoniakspuren frei, die nach der Aufnahme tödlich wirken.
Ratsam ist es jedoch, hierfür einen Lockstoff zu verwenden, da Ameisen grundsätzlich süße und würzige Waren besonders mögen. So könnte das Backpulver in einer kleinen Schale mit etwas Zimt oder Zitrone angerührt werden.
Das ködert die Insekten zunächst und verführt sie zum Verzehr der Dosis, die sie sodann nicht überleben. Auch nach diesem Schritt gilt es aber, alle möglichen Zugänge zu verschließen und eine neue Plage gar nicht erst entstehen zu lassen.
Anwendung von Fresslack
Insektizide sind die Basis für den umgangssprachlichen Fresslack. Er wird zur Bekämpfung von Ameisen in Haus und Wohnung verwendet. Die lackartige und zähflüssige Substanz wird entweder auf die Bodenfläche aufgestrichen oder in sehr kleine und flache Gefäße eingefüllt.
Inhaltsstoffe
Zu den unentbehrlichen Inhalten des Fresslackes gehören Gelantine und Zucker, ergänzt um chemische Zusätze unterschiedlicher Art. Die werden von allen Herstellern nach eigenen Kriterien sowie Erfahrungen ausgewählt.
Zu ihnen gehören beispielsweise Phenothrin, Tetramethrin oder Cypermethrin. Als Locksubstanzen werden ätherische Öle verwendet.
Vorteile
Der Vorteil des Fresslackes gegenüber Schädlingsspray liegt in der schnellen und direkten Weitergabe von einer Ameise auf die andere. Die Verteilung innerhalb des Ameisenvolkes kann mit einem Schneeballsystem verglichen werden.
Wenn die Ameisenköniginnen mit dem Fresslack buchstäblich infiziert sind, dann kommt die Ameisenbrut zum Erliegen. Die Ameisen selbst verenden, und das Ameisenvolk stirbt aus - es ist dann in dem Sinne vernichtet.
Insofern hat der Fresslack sowohl einen kurz- als auch langfristigen Erfolg. Entscheidend ist, dass er so ausgestrichen oder platziert wird, dass die Ameisen nicht an ihm vorbeikommen.
Der Fresslack als solcher ist die Grundlage zur Schädlingsbekämpfung. Eine Vielzahl von Herstellern benutzt die unterschiedlichsten chemischen Wirkstoffe und natürlichen Substanzen.
Nicht jede Ameisenart spricht auf jede Substanz an, lässt sich also von jedem Fresslack anlocken. Möglicherweise ist etwas Geduld vonnöten, und der durchschlagende Erfolg stellt sich erst bei der zweiten oder dritten Sorte ein. Entscheidend ist die Locksubstanz - denn ohne sie besteht kaum eine Chance, die Ameisen auf die ausgelegte Fährte locken zu können.
Bekämpfung von Schnecken
Vor allem in einem Sommer mit viel Regen vermehren sich Schnecken rasant. Man findet sie an fast allen Pflanzen und bevorzugt an jungen Trieben.
Es gibt verschiedene Arten von Schnecken; am häufigsten findet man die Nacktschnecken. Dem Hobbygärtner können sie die Freude an seinen Pflanzen wirklich verleiden. Auch die Schnecken haben natürliche Feinde, dazu zählen beispielsweise der Igel, Vögel, Kröten und die Spitzmaus.
Schneckenzäune
Eine andere Möglichkeit, um die Pflanzen zu schützen, sind die so genannten Schneckenzäune. Diese können aus Metall oder Kunststoff sein. Sie umgeben die Pflanzen und bilden durch einen Überhang, beziehungsweise abgewinkeltes Stück - für die Schnecken ein unüberwindbares Hindernis.
Überhängende Pflanzenteile müssen aber abgeschnitten werden, damit sie den Schnecken keine Brücke bilden. Bei dieser Methode werden die Schnecken nicht getötet, sondern sie werden lediglich abgewehrt.
Bierfallen
Eine weitere oder ergänzende Möglichkeit sind so genannte Bierfallen. Das ist eine mechanische Methode, um die Schnecken zu bekämpfen.
Dafür werden Becher eingegraben und halb mit Bier gefüllt. Der Biergeruch zieht die Schnecken an, sie fallen hinein und ertrinken. Diese Fallen müssen gewartet werden und sie sollten abgedeckt sein, damit sie durch Regen nicht verwässern.
Sonstige Möglichkeiten
Als Alternative kann man die Schnecken auch einfach absammeln, was aber sehr mühselig sein kann. Schneckenkorn ist ein chemisches Ungeziefervernichtungsmittel. Es unterscheidet aber nicht zwischen Nackt- und Gehäuseschnecken oder der unter Naturschutz stehenden Weinbergschnecke.
Vorbeugung
Um Schnecken vorzubeugen, sollten die Pflanzen morgens gegossen und die Erde sollte gut geharkt werden. Im Boden haben die Schnecken ihre Nistplätze mit den Eiern; durch das Harken werden diese zerstört. Die Schnecken überwintern im Boden, deshalb sollte auch im frühen Winter noch einmal geharkt werden, dann sterben sie, wenn der Boden friert.
Bekämpfung des Apfelwicklers
Beim Apfelwickler handelt es sich um einen Schmetterling, dessen Raupen als Schädlinge angesehen werden. Diese fressen sich spiralförmig durch die Frucht zum Kerngehäuse durch. Neben den Äpfeln, die dem Schädling seinen Namen gaben, werden auch andere Obstsorten befallen; zu diesen zählen mitunter
Schädlinge wie der Apfelwickler müssen nachhaltig bekämpft werden. Zum einen der Gesundheit, zum anderen des wirtschaftlichen Ertrages wegen. Dazu bieten sich mehrere Möglichkeiten an, unter denen der Hobbygärtner in seinem eigenen Garten, oder in der Kleingartenanlage auswählen kann.
Bäume schütteln und putzen
Je mehr Larven schon während der Winter- und Frühlingsmonate entdeckt werden, umso geringer ist der spätere Ungezieferbefall. Die Bäume sollten regelmäßig geschüttelt, und die Baumrinden abgebürstet werden. Sie sind ein beliebter Aufenthaltsort für die zukünftigen Apfelwickler.
Bei diesem Vorgang muss der Erdboden unter den Bäumen mit einer Folie ausgelegt werden, um die verpuppten Larven aufzufangen, und um ein weiteres Verbreiten zu verhindern.
Fanggürtel aus Wellpappe
Hilfreich ist ein sogenannter Fanggürtel aus Wellpappe. Die Stämme von Obstbäumen werden ab Juli/August mit etwa zwanzig bis dreißig Zentmetern breiten Wellpappenstreifen umwickelt.
Die Larven suchen ihren Kokon in der Baumrinde, gelangen jedoch auf die Wellpappe. Sie kommen nicht weiter und können zusammen mit der Wellpappe als dem Fanggürtel entsorgt werden. Dadurch wird die Entwicklung des Apfelwicklers im kommenden Jahr spürbar unterbunden.
Pheromone
Pheromone sind Duftstoffe, die von den weiblichen Faltern ausgesendet werden. Diese Duftstoffe sind im Handel erhältlich und werden flächendeckend in der Obstwiese verbreitet.
Der Apfelwickler soll damit so verwirrt werden, dass er vor lauter Pheromonen die weiblichen Falter nicht findet. Ohne Paarung ist auch keine Fortpflanzung möglich. Die Pheromone können entweder um die Obstbäume herum versprüht, oder aber in Ampullen an den Bäumen aufgehängt werden.
Lockstofffalle
Eine Steigerung dieser Verwirrungsmethode ist eine Lockstofffalle, in die der männliche Apfelwickler im wahrsten sinne des Wortes hineintappt. Hier wird eine Schachtel aus Pappe oder Wellpappe mit Pheromonen besprüht und mit Klebstoff bestrichen.
Der durch den Duftstoff angelockte Apfelwickler nähert sich und klebt fest, vergleichbar mit dem klebrigen Fliegenfänger aus vergangenen Jahrzehnten. Auch hierdurch wird das Ziel erreicht, die Zahl der befruchteten weiblichen Falter, und somit den Nachwuchs von Apfelwicklern, zu reduzieren.
Biologische Schädlingsbekämpfung durch Fressfeinde
Jedes Tier hat natürliche Feinde. Zu denen des Apfelwicklers gehören der Ohrwurm, auch als Ohrenkneifer bekannt, oder die Schlupfwespen. Sie werden zur biologischen Schädlingsbekämpfung gezüchtet und sind im Fachhandel am Ort erhältlich.
Zu den natürlichen Feinden gehören auch Nematoden, eher als Fadenwürmer bekannt. Bei einem gezielten Einsatz haben Apfelwickler und Larven kaum eine Überlebenschance. Ab Anfang Oktober werden die Nematoden durch Streichen oder Sprühen auf den feuchten Obstbaum aufgetragen.
Die Außentemperatur sollte etwa fünf bis sechs Grad Celsius betragen. Die Nematoden spüren die Larven auf und vernichten sie.
Raupenleimringe, die um den Baumstamm gewickelt werden, sind für die verpuppten Larven ein unüberwindbares Hindernis auf ihrem Weg von der Baumrinde hin zu den Blättern und Früchten.
Raupenleimringe sind als Meterware in Gartencentern oder Baumärkten erhältlich. Sie müssen eng und stark überlappend angebracht werden, um ein Hindurchkriechen der Larven zu verhindern. Zum besseren Einfangen der Larven sind die Ringe mit Kuntharz behandelt.
Auf chemische Spritzmittel verzichten
Sicherlich gibt es noch das eine oder andere erprobte Mittel von erfahrenen Hobbygärtnern, um den Apfelwickler zu bekämpfen. Sie wissen, dass im privaten Bereich keine industriellen chemischen Spritzmittel benutzt werden dürfen. Umgekehrt sind Art und Vielfalt an biologischen Möglichkeiten so groß, dass auf den Einsatz von Chemikalien im privaten Bereich verzichtet werden kann.
Für die Population des Apfelwicklers gilt der Grundsatz: Je wirksamer vorgebeugt wird, umso nachhaltiger werden Vermehrung und Verbreitung unterbunden.
Schädlingen vorbeugen
Ungeziefer im Garten und auf dem Balkon kann schnell zur Plage werden. Am besten sorgt man vorbeugend dafür, dass es erst gar nicht auftaucht.
Vor allen Dingen kranke und schwache Pflanzen werden bevorzugt von Ungeziefer befallen. Deshalb muss man dafür sorgen, dass die Pflanzen ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden.
Bodenpflege und Licht
Die richtige Düngung stärkt das Pflanzenwachstum und sorgt für ein gutes Gedeihen. Die Pflanzen sollten auch nicht dicht gepflanzt werden, damit kein Lichtmangel entsteht. Eine gute Bodenpflege und der richtige Standort sind ebenfalls ausschlaggebend.
Schädlinge bevorzugen Monokulturen, wo sie sich stark vermehren können. Pflanzt man Mischkulturen an, kann man dem vorbeugen.
Bewahrung des biologischen Gleichgewichts
Viele Schädlinge haben natürliche Feinde, beispielsweise den Marienkäfer. Deshalb sollte man auf chemische Keulen verzichten; nur so werden die nützlichen Insekten geschützt. Damit fördert man die natürlichen Feinde, die dem Ungeziefer zu Leibe rücken.
Verschiedene Insekten und auch Vögel helfen dabei, die Schädlinge zu regulieren. Deshalb ist eine Artenvielfalt im Garten so wichtig. Bei einem gesunden biologischen Gleichgewicht halten sich die Schädlinge in Grenzen.
Nützlinge
Generell kann man sich die Nützlinge auch durch eine geschickte Auswahl der Pflanzen in den Garten oder auf den Balkon locken. Blühende Wildformen von Sträuchern und Blütenpflanzen, wie etwa
- der Liebstöckel
- Astern oder auch
- Petersilie
verführen die Nützlinge zum Landen, denn durch den Geruch werden sie fast schon widerstandslos. Der Vorteil: Man hat nicht nur eine bunte Insektenvielfalt in seiner Nähe, sondern vor allem auch Ruhe vor den Schädlingen, die einem den Garten durchaus verleiden lassen können. Dank der natürlichen Helfer jedoch, kann man auch diesen Sommer alles in voller Pracht genießen.
Natürliche Vorbeugung
Der Bio-Gärtner kennt noch eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie man gegen das Ungeziefer vorgehen kann. So kann man beispielsweise eine Lauge mit Brennnesseln herstellen. Dafür gibt man einfach Brennnesseln in die Regentonne, lässt es ein paar Tage ziehen und gießt und spritzt damit die betroffenen Pflanzen. Das wirkt hauptsächlich bei Blattläusen sehr gut.
Auch eine Schmierseifenlauge soll helfen, muss aber mehrmals gespritzt werden. Selbst einige Kräuter helfen gegen Ungeziefer.
So soll man Lavendel im Rosenbeet pflanzen, das hilft gegen Ameisen und Blattläuse. Auch Kapuzinerkresse und Bohnenkraut haben eine abwehrende Wirkung und sollen an Bohnen oder Obstbäumen Läuse vertreiben.
Sind Pflanzen jedoch schon stark befallen und haben sich die Schädlinge sehr vermehrt, kann man noch biologische Pflanzenschutzmittel verwenden, welches aber die natürlichen Feinde der Schädlinge nicht angreift. Dafür lässt man sich am besten im Fachhandel ausführlich beraten.
Vorbeugung von Vorratsschädlingen
Es krabbelt und fleucht in deutschen Schränken, dass es eine wahre Pracht ist. Gerade in der Sommerzeit vermehren sich die Vorratsschädlinge wie
- Korn-
- Mehl-
- Dörrobst- oder auch
- Getreidemotten und
- Brotkäfer
besonders stark. Oftmals bemerkt man diese Lebensmittelschädlinge lange Zeit nicht, was besonders dann zutrifft, wenn man bestimmte Lebensmittel nur sehr selten benutzt. Während die Insekten in vielen Lebensmitteln ihre Larven absetzen, zeigen sich diese anschließend als sehr gefräßig und halten sich an Gewürzen, Nüssen, Backwaren oder Getreide regelrecht schadlos.
Präventionsarbeit
Um einem Befall in der heimischen Küche zu entgehen, empfiehlt es sich, einige präventive Maßnahmen zum Einsatz zu bringen, was nicht nur der Gesundheit, sondern auch dem Geldbeutel zuträglicher ist, da man befallene Lebensmittel wegwerfen muss.
So sollte eine Grundsatzregel lauten, bei bestimmten Lebensmitteln keine zu großen Vorräte anzulegen. Geöffnete und unbenutzte Packungen werden schnell mit den Schädlingen und deren Larven belegt und müssen durch die Verunreinigungen entsorgt werden.
Vorratsdosen aus Plastik, Metall, Glas oder einem anderen Material bieten einen viel besseren Schutz vor den Vorratsschädlingen als es die handelsüblichen Papier- oder Kartonverpackungen tun können. Gekaufte Lebensmittel gleich umzufüllen und gut zu verschließen grenzt den Befall ebenso ein wie ein kühles und trockenes Lagern der Nahrungsmittel.
Insektenpapier oder -strips helfen beim Einfangen der Plagegeister. Diese sollte man dann auslegen, wenn die Schränke zunächst ausgesaugt und feucht ausgewischt wurden und sich die einzelnen Fächer wieder als sauber und trocken erweisen.
Fliegengitter an den Fenstern halten die Motten und Käfer recht gut ab und sollten möglichst nur äußerst selten entfernt werden. Pheromone, also Lockstoffe, können ebenfalls zum Einsatz gebracht werden, da diese die Männchen anlocken und den Weibchen somit die Chance zur Fortpflanzung nehmen.
Mögliche Verstecke, wie etwa Spalten, sollten vermieden bzw. beseitigt werden. Ist die Mülltonne voll, sollte die Mülltüte sofort verschlossen und rausgebracht werden.
Generell ist auf eine gute Durchlüftung zu sorgen, um Schimmelbildung zu vermeiden - dieser dient verschiedenen Schädlingen als Nahrungsquelle. Gleiches gilt für Nahrungsreste (Mehlstaub, Brotkrumen etc.) - diese gilt es, sofort zu entfernen.
Auch Wegwerfen hilft
Zu guter Letzt heißt es befallene Lebensmittel gleich außerhalb der Wohnung in der Mülltonne zu entsorgen. Lieber einmal mehr etwas weggeworfen als in der Folge übersehene Larven zum nächsten fröhlichen Fressen in den Schränken zu behalten.
Je nach Ausmaß des Schädlingsbefalls benötigt man viel Geduld, um wieder Herr seiner eigenen Küche zu werden. Deshalb lohnt es sich, für Hygiene in der Küche und in den Schränken zu sorgen und in regelmäßigen Abständen alle offenen und haltbaren Lebensmittel auf einen Befall mit den Vorratsschädlingen zu kontrollieren.