Veranden - Merkmale, Gestaltung und Tipps zum Veranda-Bau

Eine Veranda ermöglicht ein wind- und regengeschütztes Verweilen im Freien und erhöht den Mehrwert eines Hauses deutlich. Individuellen Wünschen kann am besten nachgegangen werden, wenn der Bau der Veranda selbst in die Hand genommen wird. Zuvor sollte man sich jedoch beim örtlichen Bauamt erkundigen, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist. Lesen Sie hier, welche Arten von Veranden es gibt, und was man beim Veranda-Bau beachten sollte.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Veranda: Definition und Merkmale

Bei einer Veranda handelt es sich um einen überdachten und halb offenen Anbau, welcher oftmals aus Holz gebaut wird. Auch eine überachte Terrasse lässt sich zu den Veranden zählen.

Eine Veranda bietet Schutz vor Sonne, Regen und Wind. Sie eignet sich als Ort der Ruhe und Entspannung und erhöht wie auch Balkone und Terrassen den Mehrwert eines Hauses.

Vor allem in den USA zählen Veranden zu den gängigen Anbauten der dortigen Wohnhäuser, wobei sie dort in der Regel zur Straßenseite hin gebaut werden. Es ist natürlich auch möglich, sie an der Rückseite, mit Aussicht auf den Garten, zu positionieren; hier ist der Entspannungseffekt deutlich größer.

Eine Veranda kann auf unterschiedliche Art und Weise genutzt werden. Dient sie vor allen Dingen als räumliche Abgrenzung zwischen dem Außen- und Innenbereich, kann sie beispielsweise auch als Empfangsraum fungieren, in dem man seine Gäste willkommen heißt.

Auch die Nutzung als simpler Aufenthaltsraum ist möglich. Hier lässt sich auch bei regnerischem Wetter gemütlich ein Buch lesen oder ein Spiel spielen. Beliebt ist auch das Gärtnern auf der Veranda; schließlich lassen sich darauf Kübelpflanzen und zahlreiche Kräuter kultivieren.

In Sachen Überdachung kann die Veranda entweder ein dauerhaftes, fixes Vordach haben; eine andere Möglichkeit stellt ein abnehmbares Sonnendach, welches möglicherweise auch mithilfe eines kleinen Motors ein- oder ausgefahren werden kann, dar. Typisches Merkmal ist häufig auch ein Geländer aus Holz, welches die Veranda umgibt; zudem steht sie oft auf einem Holzpodest, welches über ein paar Stufen erreichbar ist.

Tipps zum Eigenbau

Mit dem richtigen Material, einer aussagekräftigen Anleitung, Kraft und handwerklichem Geschick kann eine Veranda in Eigenregie geplant und errichtet werden.

Eine Baugenehmigung einholen

Vor Baubeginn sollten sich Heimwerker beim örtlichen Bauamt erkundigen, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist. Je nach Region, Größe der Veranda und Nutzung kann man gesetzlich verpflichtet werden, eine solche Genehmigung einzuholen. In der Regel wird diese dann aber auch erteilt.

Material

Damit eine Veranda optimal genutzt werden kann und jeder Witterung standhält, sollte beim Neu- oder Umbau das Material eine große Rolle spielen. Zunächst sollte man sich überlegen, welche Ansprüche man an die neue Veranda hat.

  • Sollen Überdachung und Seitenwände lichtdurchlässig sein?
  • Wie viel Fläche soll überhaupt überdacht werden?
  • Welches Material passt am besten zur Fassade und Optik des Hauses?
  • Soll die Veranda an einen modernen Neubau oder vielleicht sogar an ein altes Fachwerkhaus anschließen?

Die meisten Veranden werden aus Holz gefertigt. Bei diesem Material sollte darauf geachtet werden, dass es sich um stabiles und witterungsbeständiges Holz handelt, das qualitativ hochwertig ist. Der höhere Preis zahlt sich spätestens nach ein paar Jahren aus.

Das Holz sollte stabil und witterungsbeständig sein
Das Holz sollte stabil und witterungsbeständig sein

Die Merkmale und Vorzüge einer Holzveranda

Viele Haushalte entscheiden sich für eine Veranda aus Holz, da dieses Material viele positive Eigenschaften aufweist. Holz wirkt natürlich und je nach Art rustikal oder edel; es lässt sich gut verarbeiten und kann relativ günstig erworben werden. Holz eignet sich zudem gut für den Eigenbau einer Veranda.

Von Nachteil ist seine geringe Witterungsbeständigkeit, wobei es hier zwischen den verschiedenen Holzarten natürlich große Unterschiede gibt. Stabiles und witterungsbeständiges Holz, wie zum Beispiel

  • Teak
  • Bongossi oder
  • Bangkirai,

kann mit der richtigen Pflege Jahrzehnte der Witterung ausgesetzt werden, ohne zu faulen und instabil zu werden. Alternativ zu Holz kann auch witterungsbeständiges Aluminium oder Stahl für den Bau der Veranda in Frage kommen.

Boden

Eine Veranda, die ebenerdig an das Haus angrenzt, sollte möglichst auf einem Fundament errichtet werden, um Schäden durch Wasser und Frost zu verhindern. Wird der Bodenbelag der Veranda auf einer Schotterschicht verlegt, kann Wasser trotz Fundament problemlos absickern.

Auch hochwertiges Holz sollte nicht direkt mit dem Erdboden in Verbindung kommen. Veranden, die auf Holzpfeilern stehen, sollten am unteren Ende eines jeden Pfeilers mit Metallfüßen versehen werden. Das Gleiche gilt für die Stützen, die das Dach tragen.

Beim Verlegen des Bodenbelags muss darauf geachtet werden, dass ein Gefälle von mindestens 1,5% besteht, damit Regenwasser seitlich abfließen kann. Das gilt insbesondere dann, wenn zum Beispiel ein Natursteinbelag verlegt werden soll, der mit Mörtel direkt auf das Fundament geklebt wird.

Dach

Als Überdachung eignen sich zum einen Platten aus Verbund-Sicherheitsglas und zum anderen Lichtplatten aus Kunststoff. Diese Art der transparenten Überdachung hat den Vorteil, dass Tageslicht durchgelassen wird. Alternativ zu Glasdächern kann die Veranda auch mit Dachziegeln überdacht und so an die Optik des Hausdaches angepasst werden.

Seitenwände, Markise und Steckdosen

Die Seitenwände der Veranda können als kombinierter Sicht- und Windschutz errichtet werden. Eine altbewährte und günstige Möglichkeit ist das Hochmauern von zwei Seitenwänden.

Alternativ können aber auch - ähnlich wie bei einem Wintergarten - transparente oder getrübte Platten aus Kunststoff oder Glas zum Einsatz kommen. Diese haben den Vorteil, dass sie Licht durchlassen.

Solche Platten eignen sich auch als Überdachung. Im Gegensatz zu einer hölzernen Seitenverkleidung mit offenen Fugen halten Glas und Kunststoff wirklich jeden Windzug fern und machen die Veranda auch an kühlen und zugigen Herbsttagen zu einem gemütlichen Ort im Freien.

Von Vorteil ist auch der Einbau von Steckdosen und das Anbringen einer Markise unter dem Glasdach. Wird an diese Dinge erst nach Fertigstellung der Veranda gedacht, kann die Ausführung unter Umständen schwieriger und zeitaufwändiger werden.

Steht die Veranda, geht es an die Dekoration - besonders Pflanzen spielen dabei eine wichtige Rolle.

Ansprechende Veranda-Dekoration

Erst durch eine ansprechende Dekoration wirkt eine Veranda richtig einladend. Beim Dekorieren sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt - hier zählt in erster Linie der individuelle Geschmack. Viele orientieren sich aber auch an den Jahreszeiten und verwandeln ihre Veranda mal in ein blühendes Blumenmeer, mal in eine winterliche Lichterlandschaft.

Zu den generellen und beliebten Gestaltungs- und Dekorationsobjekten auf einer Veranda zählen

Frühlingsdekoration

Als Frühlingsdekoration stehen Blumen an erster Stelle. Die Boten des Frühlings dürfen dann auf keiner liebevoll dekorierten Veranda fehlen.

Ob

die Mischung aus grünen und bunt blühenden Blumen sorgt nicht nur für eine frühlingshafte Stimmung bei den Hausbewohnern; auch für Nachbarn und Spaziergänger wird die Veranda zu einem Blickfang. Eine Veranda lässt sich auch mit Möbeln stilvoll dekorieren. Eine Sitzgruppe aus edlem Holz kann mit Auflagen versehen werden, die nicht nur ein bequemes Sitzen ermöglichen, sondern sich farblich auch gut in die bunte Pflanzenpracht einfügen.

Eine Sitzgruppe auf der Veranda lädt zum Verweilen ein
Eine Sitzgruppe auf der Veranda lädt zum Verweilen ein

Sommerdekoration

Lange Sommernächte laden zu geselligen Spiel- und Grillabenden auf der häuslichen Veranda ein.

sorgen sowohl in der Dämmerung als auch in der Dunkelheit für ein angenehm warmes und weiches Licht, welches Gemütlichkeit verbreitet und dazu beiträgt, einen warmen Sommertag langsam ausklingen zu lassen.

Herbstdekoration

Bunte Windräder als farbenfohe Herbstdeko
Bunte Windräder als farbenfohe Herbstdeko

Der Herbst lädt zwar nicht mehr zum abendlichen Verweilen auf der Veranda ein, bringt dafür aber viel Wind und damit interessante Dekorationsmöglichkeiten mit sich.

  • Windräder
  • Windspiele und
  • bunte Drachen

können nun - wo die meisten Blumen ihre Blüten verloren haben - für farbige Akzente auf der Veranda sorgen. Zum Erntedankfest kann die herbstlich gestaltete Veranda mit stimmungsvollen Gestecken, Kürbissen oder anderen dekorativen Erntemotiven geschmückt werden.

Winterdekoration

Im Winter können Lichterketten und Standleuchten für einen gemütlichen Anblick der Veranda sorgen und damit die tristen, dunklen Tage etwas erhellen. Lichterketten, die entlang der Brüstung befestigt und an den Stützen hochgezogen werden, verbreiten in Kombination mit großen Lichternetzen, die unter dem Verandadach gespannt werden, eine vorweihnachtliche Stimmung. Zu Beginn der Adventszeit findet sich auf der Veranda sicherlich auch noch ein geschütztes Plätzchen für den Weihnachtsbaum.

Windlichter für romantische Weihnachtsstimmung auf der Veranda
Windlichter für romantische Weihnachtsstimmung auf der Veranda

Blühende Pflanzenpracht auf der Veranda

Besonders mit Pflanzen kann eine Veranda liebevoll und farbenfroh dekoriert werden und mit der richtigen Auswahl kann man sich das ganze Jahr über an dieser natürlichen Farbenpracht erfreuen. Für viele Menschen ist es ein Hobby, sich um eine ansprechende Blumenpracht auf ihrer Veranda zu bemühen.

Nach einem langen tristen Winter sehnen die meisten Menschen sich nach einer Veränderung. Die ersten Sonnenstrahlen erfreuen das Gemüt, die ersten Topf- und Kübelpflanzen fangen an zu blühen.

Mit dem Frühling wird das Leben wieder bunter, mit Freude werden Balkone, Terrassen und Veranden bepflanzt.

Die richtige Wahl für Blumenkästen

Meist verfügt eine Veranda über den nötigen Platz, eine Vielzahl von Pflanzen aufzustellen. Eine erhöhte Veranda mit Brüstung eignet sich hervorragend für Blumenkästen.

Diese können farbenfroh bepflanzt werden und den überdachten Anbau bunt einrahmen. Für eine Bepflanzung kommen je nach Sonneneinstrahlung sonnenliebende Pflanzen wie zum Beispiel Geranien oder auch Schattenfreunde, wie unter anderem Fuchsien, in Frage.

Wer allerdings schon vor Mai seine Blumenkästen schmücken möchte, dem seien beispielsweise Primeln und Stiefmütterchen empfohlen.

Kübelpflanzen und Stauden

Auch größere Kübelpflanzen und bunte Stauden sorgen für eine ansprechende Dekoration auf der Veranda. In einer Ecke oder nahe der Hauswand postiert, stehen sie sicher und setzen zugleich farbige Akzente.

Kletter-, Rank- und Hängepflanzen

Zur Dekoration von Stützen und Pfeilern eignen sich vor allem Kletter- und Rankpflanzen, wie

  • Efeu
  • Clematis und
  • Wein.

Hängepflanzen, die in einem Blumentopf unter dem Dach der Veranda befestigt werden, können für einen Blickfang auf Augenhöhe sorgen. Beliebte Hängepflanzen sind unter anderem Kapuzinerkresse und Eisenkraut. Im Frühjahr können auch Zimmerpflanzen einen Platz auf der Veranda erhalten und sich an der frischen Luft erfreuen.

Pflanzen in der kalten Jahreszeit

Damit auch im Herbst und Winter nicht auf das saftige Grün von Pflanzen verzichtet werden muss, kann die eine oder andere winterharte Kübelpflanze auf der Veranda aufgestellt werden.

Immergrün und frostbeständig sind zum Beispiel der beliebte Buchsbaum oder der Rhododendron. Auch

  • der Fingerstrauch
  • die Schattenglöcken und
  • Weiden

sind unanfällig gegenüber Frost.