Regen und Tau

Regen und Tau sind Bestandteile des Wetters. Als Regen wird flüssiger Niederschlag aus den Wolken bezeichnet. Er kann in verschiedenen Ausprägungen wie Platzregen oder Nieselregen auftreten. Tau beschreibt beschlagenden Niederschlag aus flüssigem Wasser. Besonders in den frühen Morgenstunden, tritt er als Morgentau auf. Lesen Sie alles Wissenswerte über Regen und Tau.

Von Jens Hirseland

Regen

Die häufigste Form von Niederschlag aus den Wolken ist Regen. Er bildet sich durch Sublimation in Mischwolken. Die Schneeflocken, die dabei ursprünglich entstehen, wachsen durch das Anlagern von Wasserdampf oder Wolkentröpfchen an.

Sobald die Masse der Schneeflocken so groß wird, dass die Strömungen innerhalb der Wolken nicht mehr in der Lage sind, sie zu tragen, gehen sie als geschmolzene Wassertropfen zur Erde nieder.

Der Durchmesser der Tropfen liegt zwischen 0,5 und 5,0 Millimetern. Man unterscheidet zwischen unterschiedlichen Formen von Regen.

Platzregen

Spricht man von Platzregen, ist damit Regen gemeint, der sich nur auf ein kleines Gebiet beschränkt und meist nur wenige Minuten dauert. Oft ist weniger als ein Quadratkilometer von Platzregen betroffen.

Platzregen treten häufig an den Rückseiten von langsam vorankommenden Kaltfronten auf. Diese bringen Wolkenreste, die noch von einer Warmfront übrig geblieben sind, zum Abregnen.

Aber auch massive Vertikalbewegungen der Luft rufen das Abregnen von Wolken hervor, die eigentlich stabil sind. Da ein Platzregen sehr intensiv ausfällt, lässt er sich nur schwer von einem Schauer unterscheiden.

Starkregen

Als Starkregen gelten große Niederschlagsmengen innerhalb kurzer Zeit. Definiert wird Starkregen nach Dauer und Intensität.

So kann er wenige Minuten, aber auch mehrere Stunden dauern. Zu Starkregen kommt es sowohl in den gemäßigten Zonen als auch in den Tropen und Subtropen.

In Deutschland spricht man von Starkregen ab einer Menge von fünf Litern auf den Quadratmeter innerhalb von fünf Minuten, oder über zehn Litern pro Quadratmeter innerhalb von zehn Minuten. In Mitteleuropa kommen kurze und heftige Niederschläge häufiger vor als kräftige Niederschläge, die lange anhalten.

Eine Folge von massivem Starkregen können überflutete Keller sein. Besonders hoch ist die Neigung zu Starkregen in tropischen Regionen, was vor allem für die Regenzeit gilt.

Dauerregen (Landregen)

Bei Dauerregen oder Landregen handelt es sich um einen lang anhaltenden Niederschlag. Er fällt in gemäßigten Zonen meist aus Nimbostratuswolken und kann von mehreren Stunden bis zu mehreren Wochen andauern. Je nach Region kann die Definition von Dauerregen unterschiedlich ausfallen; in Mitteleuropa beschreibt er ununterbrochene Regenfälle über mindestens sechs Stunden, wobei die Stärke bei mehr als 0,5 Millimeter Regen pro Stunde liegt.

Nieselregen

Eine weitere Niederschlagsform ist Nieselregen, auch Sprühregen genannt. Nieselregen setzt sich aus kleinen Tröpfchen mit einem Durchmesser zwischen 0,1 bis 0,5 Millimetern zusammen und fällt in der Regel aus Stratuswolken. Oftmals führt der Sprühregen zu Sichteinschränkungen.

Eisregen und gefrierender Regen

Bei Eisregen handelt es sich um unterkühlten Regen. Das heißt, dass er aus unterkühlten Regentropfen besteht, deren Temperatur deutlich unter 0 Grad Celsius liegt. Die Tropfen fallen zwar in flüssigem Zustand, gefrieren aber sofort beim Auftreffen.

Gefriert der Regen auf dem Boden und kommt es zu Glatteis, spricht man auch von gefrierendem Regen. Im Unterschied zum Eisregen sind die Regentropfen jedoch nicht unterkühlt. Sie gefrieren erst dann, wenn sie auf eine deutlich kältere Oberfläche auftreffen.

  • Herbstregen - Frau in Regenjacke steht in den Regentropfen und lächelt

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  • Warnschild mit Unwettersymbol steht im Regen unter dunklen Wolken

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  • Ausschnitt eines Regenschirms im Regen

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  • Auf Fenster gemaltes Herz, das Fenster vom Regen voller Wassertropfen

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Weitere Unterscheidungsformen

Regen lässt sich in einige weitere Formen einteilen. Unterschieden nach primärem Entstehungsprozess gibt es:

  • Steigungsregen (orografischer Regen): Entstehung, wenn feuchte Luft durch Wind am Wasser oder Land an Gebirgszügen aufsteigt, vor allem in tropischen Gebieten verbreitet - Dauer: einige Stunden bis wenige Tage
  • Konvektionsregen: Entstehung aus Wolken, die aufgrund von Konvektionsströmungen gebildet werden, vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet - Dauer: mehrere Minuten (Wolkenbruch) bis einige Tage (Tropenregen)
  • Frontregen (stratiformer Regen): Entstehung in einer Kalt- oder Warmfront, in den subtropischen und gemäßigten Zonen verbreitet - Dauer abhängig von der Aufenthaltslänge der Front sowie der Temperaturdifferenz an der Front

Zu den lokalen Formen zählen:

  • Tropenregen: Regen in Tropen und Subtropen, warm, oft lange anhaltend, mäßige Intensität
  • Monsunregen: Regen vor allem im Raum des Indischen Ozeans, hervorgerufen durch einen Monsun, langanhaltend

Tau

Bei Tau handelt es sich um beschlagenden Niederschlag aus flüssigem Wasser. Wenn sich die Luft unter den Taupunkt abkühlt, wird ihr Wasserdampf an Objekten, die sich dicht am Boden befinden, kondensiert.

Tau ist kondensierter Wasserdampf
Tau ist kondensierter Wasserdampf

Zu diesem Vorgang kommt es vor allem in den frühen Morgenstunden, denn zu dieser Zeit herrschen die tiefsten Temperaturen. Man bezeichnet diese Art von Tau als Morgentau. Notwendige Voraussetzungen sind dabei

  • eine Bodenbedeckung mit guter Wärmeübertragung
  • unbewegte Luft sowie
  • ein klarer Himmel ohne Wolken

Gefrieren die Tautropfen, handelt es sich um gefrorenen Tau, der jedoch nicht mit Reif zu verwechseln ist.

Zur Messung der Niederschlagsmenge, die durch den Tau bedingt wird, verwendet man ein Drosometer. Dieses Gerät ist mit einer Zeigerwaage und einer mit Wolle versehenen Platte ausgestattet. In der Nacht bedeckt sich die Platte mit Tau. Durch die Zunahme des Gewichts bestimmt man die Taustärke.