Talwind und Bergwind
Zu den verschiedenen Windsystemen gehört u.a. die Berg- und Talwindzirkulation. Dieses tagesperiodische System tritt im Gebirge auf. Tal- und Bergwind wehen zu unterschiedlichen Zeiten: der Talwind setzt wenige Stunden nach dem Sonnenaufgang ein, während der Bergwind besonders in den Abendstunden sowie nachts weht. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Tal- und Bergwind.
Unter der Berg- und Talwindzirkulation versteht man ein tagesperiodisches Windsystem. Es tritt an Schönwettertagen im Gebirge auf und weist Ähnlichkeiten zum Tageszyklus von Land- und Seewind auf, ist jedoch komplizierter.
Berg- und Talwind findet man nicht nur im Hochgebirge, wie beispielsweise den Alpen. Auch in den Mittelgebirgen lässt sich dieses Windsystem beobachten. Je nach Region erhalten die Winde besondere Bezeichnungen, wie etwa den Höllentaler Wind im Schwarzwald oder den Wisperwind im Taunus.
Talwind
Durch die Einstrahlung der Sonne kommt es zu einer starken Erwärmung des Bodens. Dabei erwärmt sich die Luft in Bodennähe schneller als die hangferne Luft.
Da die Luftdichte geringer wird, führt dies am Vormittag zum Einsetzen von Hangaufwind. Die maximale Windgeschwindigkeit liegt normalerweise zwischen zwei und drei Kilometern pro Stunde.
Über dem Gebirgskamm kann sich die aufsteigende Luft wieder abkühlen und sinkt entweder über dem Tal oder im Vorland ab in tiefere Lagen. Als Ersatz für die aufgestiegenen Luftmassen kommt es zu einer Ausgleichsströmung, die aus dem Vorland die Täler hinauffließt. Bei dieser Strömung handelt es sich um den Talwind.
In den Nachmittagsstunden ist die Windstärke des Talwinds größer als die des Hangaufwinds. Aufgrund der absteigenden Tendenz der Luft bleibt der Himmel über den Tälern frei von Wolken.
Überregionale Winde können den Talwind wegen des Druckausgleichs zwischen Hochdruckgebieten und Tiefdruckgebieten entweder vermindern oder verstärken. In der Regel setzt der Talwind zwei oder drei Stunden nach dem Aufgang der Sonne ein und flaut nach Sonnenuntergang wieder ab.
Bergwind
Im Unterschied zum Talwind weht der Bergwind in den Abend- und Nachstunden sowie am frühen Morgen. Durch die starke Ausstrahlung kommt es an den Hochebenen und Berghängen zu einer rascheren Abkühlung der Luft als über den Tälern.
Die kühlere Luft, die zugleich schwerer ist, fließt die Berghänge hinab, was am Talgrund zu frischer Luft führt. In der Regel ist der nächtliche Bergwind weniger intensiv als der Talwind am Tag. Er setzt zwei bis drei Stunden nach dem Untergang der Sonne ein und weht bis Sonnenaufgang.