Cannabis und Marihuana (Cannabinoide und THC)
Als Cannabis werden Rauschmittel bezeichnet, die man aus Hanfsorten der Cannabis-Gattung gewinnt. Die getrockneten Blüten und Blätter der Pflanze sind als Marihuana bekannt.
Die Bezeichnung Cannabis (Hanf) dient als Sammelbegriff für Rauschmittel, deren Gewinnung aus Hanfsorten der Gattung Cannabis erfolgt. Hanf gehört zu den ältesten Zier- und Nutzpflanzen.
Die getrockneten und geschnittenen Blätter und Blüten der Hanfpflanze bezeichnet man als Marihuana oder Gras. Der extrahierte Harz von Cannabis lässt sich auch zu Haschisch weiterverarbeiten.
In Deutschland gehört Cannabis zu den illegalen Drogen, die am häufigsten konsumiert werden. Hervorgerufen wird die psychoaktive Wirkung von Cannabis von dem Cannabinoid THC (Tetrahydrocannabinol). So besitzt THC die Eigenschaft, das zentrale Nervensystem zu beeinflussen und hat eine
- beruhigende
- entspannende und
- antiemetische
Wirkung.
Inhaltsstoffe und Verwendungsformen von Cannabis
Im Harz von Cannabis sind über 60 Terpenphenole enthalten. Die Cannabinoide stellen Transformationsprodukte dieser Inhaltsstoffe dar. Einige von ihnen haben psychoaktive Effekte. Zu den Hauptwirkstoffen zählen Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) sowie Cannabidol (CBD), das allerdings nur eine geringfügige psychoaktive Wirkung aufweist.
Zur Anwendung kommt Cannabis meist in Form von
- Marihuana
- Haschisch und
- Haschischöl.
In den meisten Fällen wird Cannabis mit Zigarettentabak vermischt und geraucht, was man als Joint bezeichnet. Es ist aber auch möglich, es
- zu inhalieren
- zu verzehren oder
- als Tee
zu trinken. Je nachdem, auf welche Art Cannabis konsumiert wird, tritt die berauschende Wirkung nach 30 Minuten bei Inhalation und fünf Stunden nach oraler Aufnahme ein. Die Wirkungsdauer beträgt mindestens zwei bis drei Stunden.
Cannabis und Marihuana
Cannabis und Marihuana dienen meist als synonyme Begriffe. In Deutschland macht der Gesetzgeber keinerlei Unterschied zwischen dem Rohstoff der Pflanze und der Droge. Der Begriff "Marihuana" entstammt dem mexikanischen Spanisch. Es wird vermutet, dass die Bezeichnung aus einer indianischen Sprache kommt.
Geschichte
Als medizinisches Mittel fanden die Inhaltsstoffe der Hanfpflanze schon im alten China Verwendung. Erstmals als Droge gebraucht wurde Cannabis etwa 1000 bis 800 v. Chr. von den Skythen und Thrakern. Nach dem ersten Kreuzzug gelangte die Pflanze auch nach Mittel- und Westeuropa, wo sie unter anderem zur Behandlung von bronchialen und rheumatischen Krankheiten diente.
Seinen Höhepunkt als Medikament erreichte Cannabis im 19. Jahrhundert, bis es von anderen Arzneimitteln zunehmend verdrängt wurde. Im 20. Jahrhundert kam es sogar zu einem fast weltweiten Verbot von Cannabis.
Trotz ihrer Illegalisierung wurde die Droge jedoch weiterhin als Rauschmittel konsumiert. Für medizinische Behandlungen ist Cannabis in der heutigen Zeit in zahlreichen Ländern wieder zugelassen.
Größter Produzent der Hanfpflanze ist Afghanistan. Von dort aus exportiert man den größten Teil als Haschisch.
Auswirkungen von Cannabis auf die Gesundheit
Verglichen mit einem dauerhaften Konsum von anderen Drogen oder Alkohol gilt Cannabis als verhältnismäßig harmlos. Dennoch sind die psychischen und physischen Auswirkungen nicht zu unterschätzen. So kann es zu Nebenwirkungen wie
- Blutdruckabfall
- Reizhusten
- roten Augen
- Mundtrockenheit
- Konzentrationsschwierigkeiten und
- Kreislaufproblemen
kommen. Als riskant gilt der Konsum von Cannabis für Menschen, die an Herz- Kreislauferkrankungen leiden, da sich die Herzfrequenz und der Pulsschlag während eines Rausches erhöhen. Darüber hinaus ist der Teergehalt sehr hoch, was sich wiederum negativ auf die Lunge auswirkt. So besteht ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko, da beim Joint-Rauchen noch mehr krebserregende Stoffe aufgenommen werden, als beim Rauchen von Zigaretten.
Psychisch macht sich die Wirkung von Cannabis während der Dauer des Rausches bemerkbar. Dabei nehmen die Betroffenen sämtliche Sinneseindrücke stärker wahr und verlieren ihr Gefühl für Raum und Zeit. Das Denken verläuft unkoordiniert und lässt sich meist nicht mehr steuern.
Nicht selten treten während eines Rausches auch
- ein starkes Durstgefühl oder Heißhungerattacken
auf. Bei manchen Menschen besteht zudem die Gefahr einer Psychose. Außerdem kann es zu irreversiblen Hirnveränderungen kommen.