LSD (Indolalkaloide)

LSD steht für Lysergsäurediethylamid. Dabei handelt es sich um eines der stärksten Halluzinogene.

Von Jens Hirseland

Bei LSD (Lysergsäurediethylamid) handelt es sich um eine farblose Lösung, die man auf Trägerstoffe wie Zuckerwürfel oder Löschpapier aufträgt. Sie ist aber auch in flüssiger Form erhältlich.

Geschichte

Hergestellt wurde LSD, das zur Gruppe der Indolalkaloide bzw. Mutterkornalkaloide zählt, erstmals im Jahr 1938 von dem Schweizer Chemiker Albert Hoffmann (1906-2008), um eine Kreislaufstimulans zu entwickeln. Die halluzinogene Wirkung der Substanz stellte Hoffmann jedoch erst fünf Jahre später fest.

Auf großes Interesse stieß das LSD bei zahlreichen tiefenpsychologischen Forschern, die damit experimentierten. Ab 1949 kam LSD zur Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen zum Einsatz. In den 50er Jahren setzte man das Mittel auch bei Alkoholismus ein.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis LSD missbräuchlich angewandt wurde. So verwendete man es sowohl in den USA als auch in der UdSSR, um Versuche zur Bewusstseinskontrolle von Menschen durchzuführen. Bei diesen Tests an zum Teil unwissenden Probanden kam es auch zu Todesfällen.

In den 60er Jahren gelangte das seinerzeit noch legale LSD schließlich an die Öffentlichkeit. So gründete der amerikanische Schriftsteller und Aktionskünstler Ken Kesey (1935-2001), der zuvor Pfleger in einer Nervenklinik war, eine Hippie-Gruppe namens Merry Pranksters, verteilte bei Veranstaltungen LSD an das Publikum und propagierte dessen Massenkonsum, in der Hoffnung, die Gesellschaft dadurch positiv verändern zu können.

1966 wurde LSD jedoch in den USA verboten. 1971 schloss sich Deutschland diesem Verbot an, was allerdings auch das Erliegen der LSD-Forschung zur Folge hatte.

In den 80er Jahren startete LSD ein Comeback als Partydroge in der Technoszene. In den 90er Jahren erlebte auch die Halluzinogenforschung einen Neustart. Seit 2008 wird beim Erstkonsum von LSD wieder ein leichter Anstieg verzeichnet.

Wirkung

Durch die Einnahme von LSD, das in der Regel oral konsumiert wird, nimmt der Anwender Gefühle, Töne und Farben intensiver und ästhetischer wahr. Darüber hinaus steigern sich seine Kreativität und seine Phantasie. So werden Objekte wahrgenommen, die gar nicht vorhanden sind.

In den meisten Fällen weiß der Konsument jedoch, dass diese Erscheinungen keinen realen Hintergrund haben. Zu echten Halluzinationen kommt dagegen nur selten. Weitere Effekte sind

  • Euphorie
  • hohe Wachheit sowie
  • ein verändertes Zeitempfinden.

Nebenwirkungen

Der Konsum von LSD kann mit möglichen Nebenwirkungen verbunden sein. Dazu gehören vor allem

Außerdem kann es durch fehlerhafte Handlungen zu Unfällen kommen, weil sich die Betroffenen selbst überschätzen oder verwirrt sind. Körperliche Langzeitschäden durch LSD gelten jedoch als unwahrscheinlich.